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  • Drei Flaschen mit ätherischen Ölen
8 min

Ätherische Öle - die Anwendung

Ätherische Öle stellen eine hervorragende Alternative zu den äusserst bedenklichen künstlichen Duftstoffen dar, die heute in den meisten Parfums, Raumsprays und diversen Kosmetikas verwendet werden. Darüber hinaus können sie als Hausmittel bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden und sollten daher in keiner Hausapotheke fehlen.

Aktualisiert: 26 Februar 2024

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Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle werden aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen. Das können Blüten, Blätter, aber auch Rinden, Wurzeln oder Harze sein. Sie sind übrigens keine gewöhnlichen Öle und hinterlassen daher auch keine unschönen Fettflecken. Der Begriff "ätherisch" bedeutet, dass es sich um etwas nicht Fassbares handelt, um ein leicht flüchtiges Öl – im Gegensatz zu gewöhnlichen fetten Ölen.

Bei den ätherischen Ölen handelt es sich um die Pflanzendüfte - eingefangen in flüssiger Form. Diese Flüssigkeit löst sich im Nu auf, sobald das ätherische Öl mit Luft in Berührung kommt. Das Öl ist weg, zurück bleibt – nur für kurze Zeit – der Duft, bevor auch er im Äther entschwindet. Verschliessen Sie daher Ihre Fläschchen mit ätherischen Ölen immer sehr sorgfältig.

Ätherische Öle enthalten die gebündelte Lebenskraft der ganzen Pflanze. Sie wirken unmittelbar auf das Gehirn und können auf diese Weise sowohl physische, als auch psychische Prozesse im Körper des Menschen positiv beeinflussen. Ätherische Öle sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich nicht nur für die Duftlampe, sondern auch für entspannende Massageöle, duftende Kräuter- und Blütenbäder, heilende Umschläge, Inhalationen und vieles mehr.

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Die meisten ätherischen Öle werden mit Hilfe der Wasserdampfdestillation gewonnen. Leider entstehen bei diesem Verfahren Temperaturen von bis zu 70 Grad, wodurch sehr flüchtige Duftstoffe verloren gehen und die Qualität der Öle leidet.

Die Kaltpressung ist – im Vergleich zur Destillation – eine sehr schonende Herstellungsmethode, da ohne Hitze gearbeitet wird. Kalt gepresst werden heutzutage jedoch nur noch wenige Pflanzen wie z. B. Zitrusschalen, um daraus Zitronen-, Limonen- oder Orangenöl zu gewinnen.

Für sehr empfindliche Pflanzenteile, wie z. B. Blüten, eignet sich weder Destillation noch Pressung. In solchen Fällen werden die Düfte mit Hilfe eines chemischen Lösungsmittels extrahiert. Öle, die auf diese Weise gewonnen wurden, nennt man Absolue (was dann meist auch auf den Fläschchen steht, so dass man Absolues leicht erkennen kann). Zwar wird das Lösungsmittel am Ende des Herstellungsprozesses wieder aus den ätherischen Ölen entfernt, aber Rückstände bleiben in der Regel im Öl zurück. Das ist der Grund, warum Aromatherapeuten keine Absolues verwenden.

Mit der Kohlendioxid-Extraktion – einem neueren Verfahren – kann man sehr hochwertige ätherische Öle gewinnen. Aufgrund der sehr niedrigen Herstellungstemperatur von nur 20 bis 25 Grad bleiben auch die sehr flüchtigen und besonders kostbaren Duftstoffe erhalten.

Wie erkennt man gute Qualität von ätherischen Ölen?

Beim Kauf von ätherischen Ölen sollten Sie darauf achten, dass es sich um 100 Prozent reine ätherische Öle handelt. Die Qualität ätherischer Öle wird nicht gesetzlich geregelt. Wenn das Etikett nicht deutlich auf eine 100 Prozent reine Qualität hinweist, ist das Öl verdünnt und unter Umständen anschliessend mit synthetischen Düften beduftet worden. Die erwartete Wirkung bleibt bei solchen Ölen natürlich aus. Auch sollte das Etikett Auskunft über die Qualität der verwendeten Pflanzen geben.

Ätherische Öle guter Qualität werden aus Pflanzen gewonnen, die entweder aus Wildsammlung oder aus kontrolliert biologischer Erzeugung stammen. Pflanzen, die in einer gesunden Umgebung aufwachsen (also frei von Pestiziden, Unkrautbekämpfungsmitteln und Kunstdünger), sind starke und gesunde Pflanzen. Und nur solche vollkommenen Pflanzen können ihre Lebensenergie in Form heilkräftiger ätherischer Öle an den Menschen weiter geben.

Natürlich haben qualitativ hochwertige ätherische Öle ihren Preis. Dieser relativiert sich jedoch dadurch, da von diesem Öl nur wenige Tropfen benötigt werden.

Seit wann werden ätherische Öle genutzt?

Schon im Altertum wussten die Menschen um die heilenden Eigenschaften von ätherischen Ölen. Die alten Ägypter verbanden mit den Düften aromatischer Heilpflanzen Reinheit, Göttlichkeit und Macht. Um den Göttern nahe zu sein, parfümierten sich insbesondere die Pharaonen mit den kostbarsten Duftessenzen, die sie sich mit Kamelkarawanen aus dem fernen Osten in ihre Paläste bringen liessen.

Inzwischen wurden viele der überlieferten Heil- und Einsatzmöglichkeiten in modernen Studien bestätigt. Wissenschaftlich anerkannt ist zum Beispiel die Wirkung von ätherischen Ölen auf den Hormonspiegel und auf die Gesundheit der Zellmembran. Auch ist längst nachgewiesen, dass ätherische Öle das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien hemmen können.

Sind ätherische Öle bei Babys und Kindern möglich?

Bevor Sie ätherische Öle anwenden, verschaffen Sie sich das nötige Wissen aus entsprechenden Büchern. Ätherische Öle sollten bei Babys und Kleinkindern aufgrund ihrer intensiven Wirkung nicht eingesetzt werden. Lavendel, römische Kamille oder Rose sind sanfte Öle, die – niedrig dosiert – bei Kindern angewandt werden können.

Starke Öle, wie jene von Eukalyptus oder Teebaum dagegen, dürfen keinesfalls in den Gesichtsbereich von kleinen Kindern gelangen. Auch für den Einsatz bei grösseren Kindern und Erwachsenen werden ätherische Öle grundsätzlich verdünnt und niemals pur verwendet. Halten Sie sich dabei immer an die empfohlene Dosierung, da ein Zuviel an ätherischen Ölen Haut und Schleimhäute irritieren oder den Blutdruck erhöhen kann.

Ätherische Öle bei homöopathischer Behandlung?

Wenn Sie in homöopathischer Behandlung sind, meiden Sie ätherische Öle wie Kamille, Kampfer, Pfefferminz und Thymian. Auch während Schwangerschaft und Stillzeit sind gewisse ätherische Öle tabu. Dazu gehören z. B. Bohnenkraut, Fenchel, Kampfer, Rosmarin, Zimt und Zedernholz.

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es?

Ätherische Öle ergeben – gemischt mit hochwertigen Basisölen wie z. B. Jojobaöl, Mandelöl, Sesamöl oder Avokadoöl – gesunde und vollkommen natürliche Körper- oder Massageöle. Wie man Massageöle selbst machen kann sowie viele Rezepte dazu, haben wir im vorstehenden Link erklärt.

Je nach Dosierung der ätherischen Öle kann ein solches Öl auch als Parfüm dienen. Gibt man ätherische Öle in etwas Alkohol, erhält man wirkungsvolle Raumsprays, die man mit gutem Gefühl einatmen kann. Für Kompressen, die man beispielsweise auf schmerzende Gelenke oder verspannte Muskelpartien auflegen kann, gibt man ätherische Öle in Wasser (heisses Wasser für heisse Kompressen und kaltes Wasser für kalte Kompressen), taucht die Kompressen ein und legt sie auf die entsprechenden Körperstellen.

Besonders bei Hautproblemen können ätherische Öle höchst erfolgreich eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Pinselwarzen (1), Leberflecken, Rosazea (2) oder Akne. Weitere Informationen zur Hautpflege mit ätherischen Ölen, die eine hervorragende Anti-Aging-Wirkung aufweisen sowie viele Ätherisch-Öl-Rezepte für die Hautpflege finden Sie im vorhergehenden Link.

Manche Probleme, unter denen auch schwangere Frauen oft leiden, können mit sanften Ätherisch-Öl-Rezepturen aus der Welt geschafft werden, z. B. Krampfadern, Dehnungsstreifen, Hämorrhoiden und Analfissuren.

Insbesondere die Anwendung ätherischer Öle in der Duftlampe ermöglicht die Behandlung von manchen emotionalen Problemen wie z. B. Angst, Depressionen, Anspannung oder Stress, ohne dass man unangenehme Nebenwirkungen befürchten müsste.

Ätherische Öle bei Angst

Bei Angstzuständen, die sich in Herzklopfen, Anspannung, Schlaflosigkeit und innerer Unruhe bemerkbar machen entkrampft ein Rosenbad:

3 Tropfen Rosenöl, 2 Tropfen Muskatellersalbeiöl, 2 Tropfen Geraniumöl und 1 Tropfen Myrtenöl werden in 3 EL (fettes) Johanniskrautöl gemischt und ins Badewasser gegeben.

Ätherische Öle für die Nieren und Harnwege

Zimtöl (in ein Basisöl gemischt) hilft nicht nur bei Diabetes (wenige Tropfen in die Mahlzeiten) oder gegen arthritische Schmerzen (in die Gelenke massiert), sondern soll auch die Nieren und als Zutat in ein Sitzbad gegen Harnwegsinfekte helfen. Details dazu sowie eine Anleitung zum Selbermachen des Zimtöls finden Sie im Link zuvor.

Ätherische Öle bei Hämorrhoiden

Adstringierende ätherische Öle wie Myrte und Zypresse fördern den Rückgang von Hämorrhoiden: 1 Tropfen Myrtenöl oder Zypressenöl werden mit Wasser verdünnt. Dann tränkt man einen Wattebausch und betupft die Hämorrhoiden mehrmals täglich.

Stärkung des Immunsystems

In Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr entlastet man das Immunsystem mit desinfizierenden ätherischen Ölen, die Bakterien – in manchen Fällen auch Viren und Pilze – zuverlässig abtöten können. Mit einem Spray aus antibakteriellen ätherischen Ölen lässt sich die Atemluft in Räumen hervorragend reinigen: 5 Tropfen Kiefernnadelöl und 3 Tropfen Zitronenöl werden mit einem halben Liter Essig verdünnt und in eine Sprühflasche gefüllt. (Vor dem Sprühen einige Minuten gründlich lüften).

Ätherische Öle gegen Läuse

Wenn in der Schule oder im Kindergarten Läuse im Umlauf sind, stellt man mit ätherischen Ölen ein Anti-Laus-Haaröl her, gegen das bislang noch keine Laus resistent geworden ist – was man von den herkömmlichen Mitteln nicht behaupten kann. Es ist für Kinder ab vier Jahren geeignet:

10 Tropfen Teebaumöl, 10 Tropfen Lavendelöl und 5 Tropfen Geraniumöl werden in 50 Milliliter eines Basisöls z. B. Mandel- oder Jojobaöl gemischt und in Haare und Kopfhaut massiert. Der Kopf wird mit einer Plastiktüte bedeckt, darüber wickelt man ein Handtuch und lässt alles mehrere Stunden oder über Nacht einwirken. Anschliessend wäscht man die Haare und kämmt sie mit einem Läusekamm (Apotheke). Diese Prozedur wird zwei Wochen lang (besser länger) alle zwei bis drei Tage wiederholt.

Ätherische Öle lindern schmerzhafte Menstruation

Entkrampfende ätherische Öle können schmerzhafte Koliken lindern. Am besten wirken sie in Kombination mit Wärme, zum Beispiel in Form von heissen Bauchkompressen bei Menstruationsschmerzen: 2 Tropfen römisches Kamillenöl, 1 Tropfen Lavendelöl mischt man mit etwas Essig und 0,5 Liter heissem Wasser. Nun tränkt man ein Tuch in der duftenden Flüssigkeit und legt es auf den schmerzenden Unterleib (darüber ein Handtuch, dann eine Wärmflasche und schliesslich eine warme Decke). Hinlegen, Augen zu und entspannen!

Ätherische Öle bei Beschwerden in den Wechseljahren

Bei Hitzewallungen und Schweissausbrüchen helfen u. a. Muskatellersalbei, Pfefferminze, Nana-Minze und Zypresse. Einen Tropfen vom Nana-Minz-Öl auf ein Tuch geben und inhalieren, sobald eine Hitzewallung im Anmarsch ist. Rosengeranienöl (nur äusserlich) harmonisiert das Befinden und Rosenöl stärkt Gebärmutter und Eierstöcke.

Schätzen Sie all die duftenden Kostbarkeiten aus dem Pflanzenreich als Geschenk der Natur und wenden Sie sie äusserst sparsam und mit Dankbarkeit im Herzen an.

Fussnoten:

(1) Pinselwarzen werden – wie die meisten anderen Warzentypen – von einem Virus verursacht. Es handelt sich um sehr kleine Gebilde, die winzige Fingerchen ausbilden (kaum 1 Millimeter dick). Pinselwarzen entstehen hauptsächlich in der Zone zwischen Unterlippe und Kinn, sowie an den Augenlidern.

(2) Rosazea ist eine meist im fünften Lebensjahrzehnt beginnende akneähnliche Hauterkrankung des Gesichts mit fleckigen, teils schuppenden Rötungen sowie entzündlichen Pusteln, später auch knollenartigen Wucherungen der Nase, was dann Knollennase oder Kartoffelnase genannt wird. Die Ursache ist der Schulmedizin unbekannt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.