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  • Frau hält verschiedene Nahrungsergänzungsmittel in der Hand
17 min

Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose

Gemeinsam mit der richtigen Ernährung können gezielt eingesetzte und richtig dosierte Nahrungsergänzungen bei einer Arthrose sehr gute Wirkung zeigen. Sie lindern den Schmerz und hemmen die Entzündung, fördern die Regeneration von Knochen und Knorpel, verhindern das weitere Fortschreiten der Arthrose, verbessern die Beweglichkeit und erhöhen auf diese Weise die Lebensqualität. Wir stellen die bei Arthrose wirksamen Nahrungsergänzungsmittel vor: Heilpflanzen, Vitamine, Antioxidantien, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 09 März 2024

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Arthrose – Die passenden Nahrungsergänzungsmittel

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung in den westlichen Zivilisationsländern. Im Verlauf der Erkrankung baut sich die Knorpelmasse immer weiter ab, bis die Knochenenden im Gelenk aufeinander zu reiben beginnen, was zu Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen führt. Da die Wissenschaft bislang noch nicht die molekularen Abläufe der Arthrose entschlüsselt hat, weiß die Schulmedizin nur sehr wenig über die Krankheit. Auch gibt es keine ursächliche Behandlung.

Die üblichen Schmerzmittel und Entzündungshemmer wirken rein symptomatisch, sind aber aufgrund der unterschiedlichsten Nebenwirkungen keinesfalls als zufriedenstellende Therapie zu bezeichnen. Und selbst das Einsetzen der künstlichen Gelenke verläuft nicht immer erfolgreich. Ja, in manchen Fällen geht es den Patienten mit einer guten Physio- und Bewegungstherapie deutlich besser als nach einer OP. Details rund um die Arthrose lesen Sie hier: Arthrose - Die ganzheitlichen Massnahmen

Nahrungsergänzungsmittel können bei der Gelenkerkrankung zu einer angenehmen Linderung der Beschwerden führen. Sie können problemlos mit herkömmlichen Medikamenten und Therapien kombiniert werden – natürlich in Absprache mit Ihrem Arzt.

Meist dauert es einige Wochen, bis Sie eine Wirkung der Nahrungsergänzungen spüren. Achten Sie dann jedoch auf eine Besserung Ihrer Arthrose, um Ihre Schmerzmittel rechtzeitig reduzieren zu können. Viele bei Gelenkkrankheiten hilfreichen Nahrungsergänzungsmittel haben wir bereits hier vorgestellt: Tipps bei Gelenkschmerzen. Weitere finden Sie nachfolgend:

Glucosamin und Chondroitin

Glucosamin und Chondroitin gelten als Nahrungsergänzungsmittel zur Knorpelregeneration. Denn beide Stoffe befinden sich als natürliche Bestandteile im gesunden Knorpel. Wie gut Chondroitin bei Arthrose helfen kann und auf welche Dosierung Sie achten müssen, haben wir hier beschrieben: Chondroitin wirkt bei Arthrose besser als Arzneimittel

In der dort vorgestellten Studie hatte sich gezeigt, dass Chondroitin als Nahrungsergänzung den Knorpelabbau sowie die Entzündung der Gelenkinnenhaut teilweise besser reduzieren konnte als ein gebräuchlicher COX-2-Hemmer – ohne dessen Nebenwirkungen. Ödeme und Schwellungen am Gelenk gingen ebenfalls dank Chondroitin zurück, so dass das Mittel das Fortschreiten der Arthrose sehr gut verlangsamen konnte.

Glucosamin ist – genau wie Chondroitin – ein wichtiger Baustein des Gelenkknorpels, aber auch der Gelenkflüssigkeit, die als Art Schmiermittel im Gelenk agiert und die reibungsfreie Beweglichkeit des Gelenks garantiert. Glucosamin stimuliert überdies den Aufbau der sog. Proteoglykane. Dabei handelt es sich um Substanzen, die im Knorpel Wasser speichern und den Knorpel auf diese Weise prall halten. Er kann jetzt perfekt als Stoßdämpfer fungieren. Glucosamine scheinen auch krebsfeindlich und lebensverlängernd zu wirken, wie wir hier berichtet haben: Glucosamin verlängert das Leben

Beide Mittel sollten langfristig eingenommen werden, also über Jahre hinweg.

Da Chondroitin aus Fischknorpel hergestellt wird, gibt es mittlerweile ein gleichwertiges, aber veganes Produkt, das statt Chondroitin das sog. Phytodroitin enthält und aus Algen hergestellt wird. Auch veganes Glucosamin gibt es mittlerweile als Nahrungsergänzung. Wenn Sie also auf rein pflanzliche Qualität Wert legen, denken Sie beim Einkauf daran und googeln Sie nach Glucosamin bzw. Chondroitin vegan.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure wird häufig als Injektion ins Knie gegeben. Doch auch die orale Einnahme zeigte in Studien teilweise gute Ergebnisse, wie wir in unserem Artikel über Hyaluronsäure erklären. Die Säure wirkt entzündungshemmend, knorpelschützend und hilft beim Aufbau der Gelenkschmiere). Hyaluronsäure ist oft gemeinsam mit Glucosamin, Chondroitin, Kollagenpeptiden und MSM in Kombipräparaten enthalten.

*Hier erhalten Sie ein Hyaluronsäurepräparat.

MSM

MSM ist der organische Schwefel, der fast schon zum Basisprogramm bei Arthrose gehört. MSM hemmt Entzündungen im Gelenk, fördert dort Reparaturprozesse und verbessert die Beweglichkeit. Wir haben ausführlich hier darüber berichtet: MSM – DAS Mittel bei Arthrose. Besonders gut wirkt MSM als Nahrungsergänzung in Kombination mit Glucosamin, wie eine Studie zeigte, die im vorhergehenden Link beschrieben wird.

*Hier erhalten Sie den 7-tägigen Ernährungsplan bei Arthrose zum Herunterladen.

Hagebutte

Schon vor über 15 Jahren wurden erste Studien zur Wirksamkeit der Hagebutte als Nahrungsergänzung bei Arthrose und Arthritis durchgeführt. Die Ergebnisse waren erfolgversprechend, zeigten sie doch, dass schon zweimal täglich je 2,5 g Hagebuttenpulver - wenn regelmäßig eingenommen - die Beweglichkeit besserten und auch die arthrosetypischen Schmerzen linderten. In der Hagebutte ist es ein besonderer sekundärer Pflanzenstoff, das Galaktolipid, der gemeinsam mit dem ebenfalls enthaltenen Vitamin C entzündungshemmend und antioxidativ wirkt, den verbliebenen Knorpel schützt und sogar die Kollagenneubildung aktiviert.

Teufelskralle

Die Katzenkralle ist eine Heilpflanze, die für ihre schmerzlindernde Wirkung bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen bekannt ist. Sie muss jedoch als Nahrungsergänzungsmittel, also in Form eines Extrakts eingesetzt werden, da der Tee nicht wirken würde. Geduld ist hier angesagt, doch wenn man den Extrakt regelmäßig einnimmt (täglich etwa 2000 mg), tritt der Effekt nach etwa 4 bis 5 Monaten ein, was dazu führt, dass man Schmerzmittel reduzieren kann.

Curcumin

Auch Curcumin kann bei Arthrose eingesetzt werden. Der Wirkstoff aus der gelben Kurkuma-Wurzel hat stark entzündungshemmende Eigenschaften und ist daher bei nahezu jeder chronisch entzündlichen Krankheit wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Therapie.

Im Jahr 2009 zeigten Forscher aus Bangkok sodann auch, dass die Einnahme einer Nahrungsergänzung mit Curcumin bei der chronischen Gelenkerkrankung genauso gut wirkt wie das Schmerzmittel Ibuprofen. Die 107 Probanden mit Kniearthrose nahmen entweder täglich 800 mg Ibuprofen oder 2000 mg Curcuma-Extrakt, und zwar 6 Wochen lang. In beiden Gruppen konnten die Schmerzen gleich gut gelindert werden.

Wer Curcumin nimmt kommt natürlich gleichzeitig in den Genuss all der anderen Wirkungen des Curcumins. So hilft Curcumin beispielsweise gegen Krebs, es unterstützt die Ausleitung von Quecksilber, schützt das Gehirn, wirkt sich vorteilhaft auf die Leber aus, beugt Gallensteinen vor und vieles mehr, wie Sie hier lesen können: Curcuma – Tipps zur Anwendung

Sie können Kurkuma in jedem Fall auch als Gewürz in Ihren Speisen verwenden, gezielter einsetzbar sind jedoch Kapseln mit Curcumin. Da das Curcumin so gut wie gar nicht wasserlöslich ist, sollten die Nahrungsergänzung (meist Kapseln) in jedem Fall mit einer etwas fetthaltigen Speise eingenommen werden, also am besten zu den Hauptmahlzeiten.

Ingwer

Auch den Ingwer sollten Sie bei Arthrose reichlich in Ihren Speiseplan einbauen oder ihn in Extraktform gegen Ihre Schmerzen und Entzündungen einnehmen. In einer Studie aus 2012 zeigten russische Wissenschaftler an 43 Patienten mit Hüft- oder Kniearthrose, dass über einen Zeitraum von 4 Wochen hinweg täglich eine Nahrungsergänzung mit 340 mg Ingwerextrakt genauso gut die Gelenkschmerzen lindern konnte wie 100 mg Diclofenac.

Während jedoch die Diclofenac-Gruppe an Magen-Darm-Beschwerden litt, war dies in der Ingwer-Gruppe nicht der Fall. Im Gegenteil, Untersuchungen der Magenschleimhaut zeigten, dass sich der Ingwer auf den Magen sogar sehr positiv auswirkte.

Avocado-Sojabohnenextrakt ASU

Die bislang noch weniger bekannte Nahrungsergänzung ASU besteht aus einem Avocado/Sojabohnenextrakt mit hohen Anteilen unverseifbarer Substanzen (Phytosterolen). Sie beeinflussen die Arthrose sehr positiv. Das Mittel wird im englischsprachigen Raum als ASU bezeichnet, für "Avocado Soybean Unsaponifiables".

ASU bringt laut einer Studie vom Januar 2015 anabolische Eigenschaften mit sich, die einen weiteren Abbau des Knorpels verhindern und gleichzeitig die Reparatur des Knorpels fördern, da sie die Kollagen- und Aggrecansynthese stimulieren und gleichzeitig die entzündungsfördernde Zytokine hemmen.

Aggrecan ist ein Protein im Knorpel, das aus vielen Chondroitinmolekülen zusammengesetzt ist. Der Knorpel besteht zu 10 Prozent aus diesem Protein. Gemeinsam mit dem Kollagen ist das Aggrecan für die Elastizität des Knorpels verantwortlich.

Auch werden durch ASU Abnormalitäten im Bereich der Wachstumsfaktoren korrigiert, was knorpelschützende Effekte mit sich bringt.

All das führt dazu, dass ASU den Schmerz lindert, die Steifigkeit aufhebt, die Gelenkfunktionen verbessert und somit die Abhängigkeit von Schmerzmitteln reduziert. Normalerweise nimmt man täglich 300 mg ASU als Nahrungsergänzung.

Mineralstoffe und Spurenelemente bei Arthrose

Bei Arthrose ist natürlich auch die richtige Versorgung mit allen Mineralstoffen und Spurenelementen erforderlich. Liegen Mängel vor, müssen diese behoben werden. Manche Mineralstoffe (z. B. Magnesium) können jedoch auch therapeutisch in höheren Dosen eingesetzt werden. In diesem Fall gelten sie als naturheilkundliche Heilmittel und nicht mehr nur als einfache Nahrungsergänzung.

Silicium

Silicium ist für die Knochen und auch für das Bindegewebe unverzichtbar. Es ist an der Synthese von Kollagen beteiligt, dem wichtigsten Faserprotein, das zum Aufbau von Knochen, Knorpel, Blutgefäßwänden, Sehnen und der Haut benötigt wird. Auch bei der Mineralisierung des Knochens spielt Silicium eine wichtige Rolle. Kein Wunder kann eine Nahrungsergänzung mit Silicium die Knochendichte erhöhen und wird überdies zur Prävention und Therapie von Krankheiten der Knochen, Gelenke und des Bindegewebes empfohlen.

Die täglich benötigte Siliciummenge liegt bei mindestens 75 mg, besonders dann, wenn das Mineral therapeutisch und nicht nur präventiv eingesetzt wird. Sie können dazu das im Handel erhältliche Silicea Balsam verwenden oder das organische Silicium-Konzentrat.

Besonders siliciumreiche Lebensmittel sind die Hirse und der Hafer. Als siliciumreiche ganzheitliche Nahrungsergänzung bieten sich ferner die Braunhirse sowie das Brennnesselblattpulver an. Details zum Siliciumthema finden Sie hier: Organisches Silicium, wo auch beschrieben wird, wie man einen Schachtelhalmtee zubereitet, um überhaupt an das Silicium im Schachtelhalm gelangen zu können.

Selen

Seit Jahren weiß man, dass auch Selen ein wichtiges Spurenelement bei Arthrose ist. In einer Studie der University of North Carolina entdeckte man anhand der Selenwerte von 940 Probanden: Je besser die Personen mit Selen versorgt waren, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Arthrose bekamen. Bei jenen Patienten, die bereits eine Kniearthrose hatten, war die Erkrankung umso schlimmer, je niedriger der Selenspiegel war. Sollten Sie entsprechende Probleme mit den Gelenken haben, lassen Sie Ihren Selenspiegel überprüfen und nehmen Sie - je nach Ergebnis - ggf. Selen als Nahrungsergänzung ein. Näheres zu Selen finden Sie hier: Selen

Zink, Mangan und Kupfer

Arthrosepatienten weisen aber nicht nur regelmäßig einen Selenmangel auf, sondern in manchen Fällen auch einen Zink-, Mangan- und Kupfermangel. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, beheben Sie den Mangel mit einer Nahrungsergänzung in der für Sie passenden Dosierung, z. B. mit dem Zink Komplex (aus Buchweizen mit Mangan und Kupfer) von effective nature.

Zink

Da ein Übermaß an Zink eine Arthrose möglicherweise fördern könnte, wie eine Studie aus 2014 ergeben hatte, sollten Sie Zink als Nahrungsergänzung wirklich nur einnehmen, wenn Sie an einem Zinkmangel leiden. Lassen Sie daher vor einer Zinkeinnahme Ihren Zinkstatus erst überprüfen. Man glaubt sogar, dass eine vegane Ernährung bei Arthrose u. a. deshalb so hilfreich sein könnte, da sie nicht die üblichen Zinküberschüsse liefert, wie das bei Fleisch, Milchprodukten und Meeresfrüchten der Fall ist.

*Hier erhalten Sie den 7-tägigen Ernährungsplan bei Arthrose zum Herunterladen.

Mangan

Mangan wird für das Wachstum von Knorpel-, Knochen- und Bindegewebe benötigt. Es ist meist als Bestandteil von Enzymen aktiv, z. B. der Glykosyltransferase, die wiederum an der Bildung von Chondroitinsulfat für den Knorpel beteiligt ist. Fehlt Mangan, sinkt die Konzentration des Aggrecans im Knorpel ab und die Knorpelstruktur nimmt qualitativ ab, sprich der Knorpel wird brüchig und dünn.

In Studien zeigte sich daher auch, dass eine Nahrungsergänzung mit Chondroitin und Glucosamin einen umso höheren Effekt auf den Knorpelstoffwechsel hatten, wenn zusätzlich ausreichend Mangan eingenommen wurde. Die Bildung der Proteoglykane war deutlich erhöht und die knorpelabbauenden Enzyme wurden gehemmt.

Überdies ist Mangan das Zentralatom der Mangan-Superoxiddismutase, eines körpereigenen Enzyms, das freie Radikale bekämpft und deren Angriffe auf den Knorpel geringstmöglich hält – eine Maßnahme, die zu einer verminderten Entzündungsreaktion führt. Neben der Mangan-Superoxiddismutase gibt es auch die Zink- und die Kupfer-Superoxiddismutase mit ähnlicher Funktion, wobei die Mangan-Superoxiddismutase bei der Arthrose eine bessere entzündungshemmende Wirkung hat.

Kupfer

Kupfer hat – wie eben erklärt – als Bestandteil der Kupfer-Superoxiddismutase entzündungshemmende und den oxidativen Stress bekämpfende Eigenschaften. Auch hier sollte daher ein möglicher Mangel mit manganreichen Lebensmitteln oder einer Nahrungsergänzung behoben werden. Meist ist Mangan aber in einem hochwertigen Mineralstoffpräparat in ausreichender Menge enthalten.

In Form der Kupferarmbänder ist das Kupfer hingegen weniger sinnvoll, zumindest hat sich in entsprechenden Studien keine diesbezügliche Wirkung gezeigt. Die Bänder konnten weder Schmerz noch Entzündung lindern und auch die Beweglichkeit nicht verbessern.

Magnesium

Magnesium ist jener Mineralstoff, der bei fast jeder chronischen Erkrankung therapeutisch als Nahrungsergänzung eingesetzt werden kann. Magnesium wirkt konkret entzündungshemmend. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2012 zeigte beispielsweise, dass eine Kniearthrose umso seltener auftrat, je besser eine Person mit Magnesium versorgt ist.

Und in einer Studie aus 2014 stellte man fest: Je mehr Magnesium verzehrt wird, umso geringer die Entzündungsmarker (CRP) im Blut, die auch bei rheumatischen Erkrankungen regelmäßig erhöht sind.

Die gute Wirksamkeit des Magnesiums bei Arthrose liegt einerseits an den entzündungshemmenden Eigenschaften des Mineralstoffs. Andererseits führt ein Magnesiummangel rasch zu Knorpelschäden, einer fehlerhaften Chondrozytensynthese (Knorpelzellbildung), abnormaler Kalkablagerungen und zusätzlich zu einer schwächeren Wirksamkeit von Schmerzmitteln.

Magnesium sollte bei der Gelenkerkrankung daher täglich als Nahrungsergänzung eingenommen werden. Details zu Magnesium finden Sie hier: Magnesiumbedarf mit der Ernährung decken und hier: Die besten Magnesiumpräparate

Eisen

Eisen gehört im Gegensatz zum Magnesium nicht zu jenen Mineralstoffen, die man bei Arthrose therapeutisch einsetzen könnte. Eisen sollte also nur dann als Nahrungsergänzung eingenommen werden, wenn die persönliche Eisenversorgung nicht stimmt und ein Eisenmangel vorliegt. Ein Eisenüberschuss nämlich kann die Entwicklung einer Arthrose (und vieler anderer Erkrankungen) beschleunigen und fördern. Sollte bei Ihnen ein Eisenmangel vorliegen, dann lesen Sie bitte hier weiter: Eisenmangel beheben

Bor

Bor ist ein Spurenelement, das sich äußerst positiv auf die Knochen- und Gelenkgesundheit auswirkt. Überprüfen Sie daher, ob Ihre Ernährung ausreichend Bor enthält. Wenn nicht, könnte eine entsprechende Nahrungsergänzung hilfreich sein. Denn Bor befindet sich direkt in der Gelenkflüssigkeit - und die Gelenkflüssigkeit von Arthrosepatienten enthält weniger Bor als die von Gesunden.

Kleine Studien weisen bereits auf die schmerz- und entzündungslindernden Eigenschaften (auf die Gelenke) einer Nahrungsergänzung mit Bor hin. Bor verbessert ausserdem die Wirksamkeit von Vitamin D, das - wie Sie gleich nachfolgend lesen werden - ebenfalls schmerz- und entzündungslindernde Eigenschaften bei Arthrose zeigt. Weitere Wirkmechanismen von Bor bei Arthrose und auch die erforderliche Bor-Dosis einer entsprechenden Nahrungsergänzung sowie eine Liste mit borhaltigen Lebensmitteln finden Sie in unserem Artikel über Bor.

Vitamine als Nahrungsergänzung bei Arthrose

Liegen konkrete Vitaminmängel vor, müssen diese ebenfalls mit einer entsprechenden Ernährung oder passenden Nahrungsergänzungen behoben werden. Lassen Sie sich diesbezüglich durchchecken und nehmen Sie die fehlenden Vitamine in der für Sie richtigen Dosis ein, z. B. Vitamin D und Vitamin K:

Vitamin D

Ein Vitamin-D-Mangel wird bekanntlich bei den meisten chronischen Erkrankungen festgestellt und sollte in jedem Fall behoben werden. Lassen Sie daher Ihren Vitamin-D-Spiegel bestimmen und orientieren Sie sich - wenn Sie das Vitamin als Nahrungsergänzung einnehmen möchten/müssen - in Bezug auf die für Sie erforderliche Dosis am besten im vorhergehenden Link.

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel und ist daher auch für die Gelenke von großer Bedeutung. Bei der Arthrose kommt es zu einer Sklerose der Knochenenden im Gelenk. Das heißt, die Knochenenden, die sich unter der schwindenden Knorpelmasse befinden, werden porös und die Knochendichte nimmt an diesen Stellen ab.

Vitamin D nun hat genau auf diese Zellen im beschädigten Knochen enormen Einfluss. Fehlt Vitamin D ist der Knochen im Gelenk natürlich anfälliger und die Arthrose kann schneller fortschreiten. Daher muss Vitamin D in jedem Fall Bestandteil einer umfassenden Arthrose-Therapie sein.

Im Jahr 2015 las man sodann auch in der Januarausgabe von The Clinical Journal of Pain, dass Übergewichtige mit Arthrose viel besser gehen und sich bewegen konnten, wenn ihr Vitamin-D-Spiegel gesund war als Betroffene mit Vitamin-D-Mangel. Studienautor Toni L. Glover erklärte daraufhin: "Ausreichend Vitamin D scheint bei einer Arthrose den Schmerz reduzieren zu können, da das Vitamin die Knochenqualität beeinflusst und Entzündungen reduziert."

Vitamin D kooperiert stets mit Vitamin K, weshalb natürlich auch ausreichend Vitamin K aufgenommen werden sollte:

Vitamin K

Während Vitamin D u. a. für die Resorption von Calcium aus dem Darm verantwortlich ist, kümmert sich das Vitamin K um die richtige Umverteilung des Calciums im Körper. Es sorgt dafür, dass das Calcium in die Knochen wandern kann, so dass diese stark und widerstandsfähig sind. Ohne Vitamin K würde sich das Calcium stattdessen an den Blutgefäßwänden ablagern, diese verhärten und so zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen.

Von offiziellen Stellen wird gerne behauptet, dass die Bevölkerung ganz wunderbar mit Vitamin K versorgt sei und es daher nicht nötig sei, verstärkt auf dieses Vitamin zu achten. Ganz anders die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre.

Schon 2006 las man im Fachjournal Arthritis & Rheumatology, dass eine mangelhafte Vitamin-K-Versorgung weithin üblich sei, was zu Knochen- und Knorpelkrankheiten führen könne. Die Entstehung sog. Osteophyten (degenerative Knochenveränderungen), wie bei der Arthrose gang und gäbe, sei ein Prozess, der bei Vitamin-K-Mangel einsetze. Man untersuchte sowohl den Vitamin-K-Status als auch Röntgenbilder der Knie- und Handgelenke von 672 Patienten. Es zeigte sich: Je höher der Vitamin-K-Spiegel der Probanden, umso gesünder ihre Gelenke.

Forscher der Tufts University in Boston verkündeten ein Jahr später (2007), dass ein Vitamin-K-Mangel zu allerlei Krankheiten führe wie z. B. zu verstärkten Knochenbrüchen, zu einem Schwund der Knochendichte, zu einer Verhärtung der Arterien und eben auch zu einer Arthrose.

Informationen zum Vitamin K und zu Vitamin-K-reichen Lebensmitteln sowie Tipps für den Kauf von Vitamin K als Nahrungsergänzung finden Sie hier: 14 Regeln – vegan und gesund (Regel Nr. 11).

Selbstverständlich sollten Sie auch mit allen anderen essentiellen Vitaminen rundum gut versorgt sein. So weiß man beispielsweise, dass ausreichend Vitamin C bei der Vorbeugung von Arthrose wichtig ist und Vitamin E die Erkrankung, wenn Sie schon da ist, lindern kann. Die B-Vitamine sind überdies an so vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, dass sie IMMER in genügenden Mengen eingenommen werden sollten – ob nun mit der Nahrung oder zusätzlich als Nahrungsergänzung (Vitamin-B-Komplex).

Antioxidantien

Bei Arthrose muss zudem unbedingt der Antioxidantien-Status des Organismus optimiert werden. Antioxidantien schützen die Gelenke, indem sie freie Radikale neutralisieren und auch manche Enzyme hemmen, die andernfalls den Knorpel schädigen würden.

Eine starke antioxidative Kraft liegt in vielen Vitaminen und auch manchen Spurenelementen verborgen. Die Meister unter den Antioxidantien sind jedoch die sekundären Pflanzenstoffe, wie z. B. Polyphenole (Flavonoide, Anthocyane), Carotinoide (z. B. Astaxanthin) und die Isothiocyanate (z. B. Sulforaphan). Wie nimmt man diese Stoffe am besten in ausreichender Menge zu sich?

Manchmal schafft man es nicht, sich täglich mit genügend Antioxidantien aus frischen grünen Smoothies, Salaten, Früchten und Gemüsen zu versorgen. Für solche Fälle kann man sich hochwertige und ganzheitliche Nahrungsergänzungsmittel bereithalten, wie z. B. die bereits genannten: Sulforaphan (Broccoraphan), Astaxanthin oder auch OPC.

Gerade Sulforaphan hat sich als wichtige Komponente in der ganzheitlichen Arthritis-Therapie einen Namen gemacht. Wenn Ihre Arthrose also mit stark entzündlichen Gelenkproblemen einhergeht, dann sollten Sie Sulforaphan in Ihr Repertoire aufnehmen. Lesen Sie hier, wie Sulforaphan gegen arthritische Beschwerden vorgeht.

Hormone bei Arthrose

Bei Frauen tritt eine Arthrose häufig mit den Wechseljahren auf. Hier ist weniger das Alter verantwortlich als vielmehr der Hormonhaushalt. Oft heisst es, ein Östrogenmangel verstärke die Gelenkerkrankung. Nicht selten ist es jedoch eine Östrogendominanz, also ein gestörtes Östrogen-Progesteron-Verhältnis, das die Arthrose verstärkt.

In einer Studie vom Juli 2013 zeigte sich dann auch, dass sich die Beschwerden nach dem regelmäßigen Auftragen einer Creme mit bioidentischem Progesteron deutlich besserten. Lassen Sie daher Ihren Hormonspiegel überprüfen ("Hormonspeicheltest" googeln) und lassen Sie sich dann von Ihrem Gynäkologen die entsprechende Creme verschreiben.

Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose – Beispiel-Protokoll

Bitte stellen Sie sich nun – gerne mit Hilfe Ihres Arztes oder Heilpraktikers – aus den genannten Nahrungsergänzungsmitteln jene zusammen, die für Sie persönlich und Ihre Arthrosesymptome ideal sind.

Vergessen Sie aber nicht, dass die Grundlage für Ihre Genesung die richtige Ernährung ist!

Unser nachfolgendes Einnahmeprotokoll mit Nahrungsergänzungen bei Arthrose ist daher nur ein Beispiel zur Orientierung, damit Sie sehen, wie ein solches zusammengestellt werden könnte. Sie können es problemlos Ihren Bedürfnissen entsprechend erweitern, ändern oder verkürzen (in Absprache mit Ihrem Arzt/Heilpraktiker).

  1. Glucosamin 1500 mg und Chondroitin 1200 mg auf jeweils zwei Dosen täglich verteilt.
  2. MSM 2250 mg (1.500 mg nüchtern am Morgen nach dem Aufstehen und 750 mg vor dem Mittagessen).
  3. Ingwerextrakt 340 – 500 mg und/oder Curcumin 1000 - 2000 mg mit den Mahlzeiten.
  4. Silicium 75 mg kurz vor dem Essen mit etwas Wasser.
  5. Magnesium 400 mg auf mindestens zwei tägliche Dosen verteilt, z. B. zweimal täglich je 200 mg, z. B. Magnesiumcitrat, -orotat oder Magnesiumglycinat
  6. Vitamin D3 je nach Bedarf und Vitamin K2 100 – 200 µg mit dem Essen, 200 µg sind erst erforderlich, wenn Sie mehr als 2500 IE Vitamin D benötigen oder wenn Ihr Vitamin-K-Spiegel sehr niedrig ist.
  7. Sulforaphan (z. B. Broccoraphan) zweimal täglich einen Messlöffel in Getränke, Shakes, Dressings, Dips oder Smoothies mischen.
  8. Falls Sie Zink, Mangan und Kupfer benötigen, lassen Sie sich in der Apotheke ein für Sie persönlich passendes Produkt empfehlen.
  9. Zusätzlich empfehlen wir die Einnahme von täglich 800 – 1000 mg Omega-3-Fettsäuren, weil diese bei Arthrose wie hier beschrieben sehr gut schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken: Omega-3-Fettsäuren lindern Arthrose-Schmerzen
  10. Ein hochdosierter Vitamin-B-Komplex kann die Wirkungen der genannten Mittel verstärken und das Allgemeinbefinden verbessern. Es handelt sich um wasserlösliche Vitamine, so dass eine Überdosis nicht befürchtet werden muss, Sie den B-Komplex also auch ohne entsprechende Blut-Analyse einnehmen können.

Vergessen Sie überdies die richtige Ernährung nicht und bleiben Sie in Bewegung. Denn gerade ohne Bewegung können Sie Präparate einnehmen, so viel Sie möchten, den erwünschten Durchbruch werden Sie allein dadurch nicht erreichen. 

Update 9.3.2024: Wir haben den Abschnitt zur Hyaluronsäure eingefügt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.