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Rohe Erdnüsse weniger allergen als geröstete
© ZDG/nigelcrane

Rohe Erdnüsse weniger allergen als geröstete

Autor: Carina Rehberg

Aktualisiert: 30 Juli 2020

Erdnüsse sind für Erdnussallergiker ein rotes Tuch. Denn sie lösen die typischen allergischen Symptome aus. Doch ist Erdnuss nicht gleich Erdnuss, wie es scheint. Forscher der University of Oxford haben gezeigt, dass geröstete Erdnüsse ein viel höheres Allergiepotenial besitzen als rohe Erdnüsse. Es kann daher sein, dass empfindliche Menschen (z. B. aus Allergikerfamilien) beim Verzehr von rohen Erdnüssen gar nicht erst eine Allergie entwickeln. Denn der Körper mag es offenbar nicht, wenn die Erdnüsse bei hohen Temperaturen geröstet werden.

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Erdnussallergie – Gefahr sinkt bei rohen Erdnüssen

Erdnüsse sind beliebte Knabberartikel. Entsprechend oft tritt die Erdnussallergie auf. Erdnüsse gehören in Europa mit Kuhmilch, Ei, Meeresfrüchten und Sellerie zu den häufigsten Allergenen. Im Mittelpunkt vieler Forschungen steht daher die Ermittlung von Möglichkeiten, wie Allergien vermieden werden könnten.

    Vermutet wird beispielsweise, dass rohe Erdnüsse eigentlich gar kein Problem darstellen würden, also kaum allergen sind, sie hingegen erst zum Problem werden, wenn sie geröstet sind – und in Europa sind fast nur geröstete Erdnüsse im Handel.

    In der Untersuchung, die im September 2014 im Journal of Allergy and Clinical Immunologyveröffentlicht wurde, gab man Probanden nun entweder die isolierten Proteine aus gerösteten Erdnüssen oder die Proteine aus rohen Erdnüssen – und zwar entweder unter die Haut injiziert oder auf angeritzte Haut aufgetragen. Eine dritte Variante war, dass die Erdnussproteine eingenommen wurden.

    Erdnussallergie viel häufiger, wenn geröstete Erdnüsse bevorzugt werden

    Jene Probanden, die mit den gerösteten Erdnussproteinen in Kontakt kamen, entwickelten eine viel stärkere allergische Immunreaktion auf Erdnüsse als jene, die mit rohem Erdnussprotein in Kontakt gekommen waren.

    Professor Quentin Sattentau, der die Forschungsarbeiten in der Dunn School of Pathology der University of Oxford leitete, sagte:

    Dies war unseres Wissens nach das erste Mal, dass ein möglicher Trigger (Auslöser) der Erdnussallergie direkt gezeigt werden konnte."

    Frühere Studien hatten schon ergeben, dass der Röstprozess die Erdnussproteine so verändert, dass diese vom Immunsystem auf eine ganz andere Art wahrgenommen werden, als dies beim rohen Erdnussprotein der Fall ist. Wie das Protein jedoch eine Allergie auslöste, konnte damals noch nicht gezeigt werden.

    Rohe Erdnüsse stören das Immunsystem kaum

    Autor der Studie, Dr. Amin Moghaddam (ebenfalls Oxford University) erklärte:

      Unsere Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass geröstete Erdnüsse mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu einer Erdnussallergie führen als rohe Erdnüsse. Beim Rösten kommt es zu einer chemischen Veränderung der Erdnussproteine, die in dieser Form beim Immunsystem eine viel höhere Alarmbereitschaft auslösen."

      Kein Wunder gibt es in Fernost deutlich weniger Erdnussallergiker als im Westen. Im Westen werden fast ausschliesslich geröstete Erdnüsse geknabbert. Im ostasiatischen Raum hingegen isst man Erdnüsse entweder roh oder gekocht, aber so gut wie nie geröstet. Die Zahlen der Betroffenen anderer Allergieformen unterscheiden sich zwischen Ost und West dagegen kaum.

      Rösten macht aus Erdnüssen ein starkes Allergen

      Allergien entstehen infolge zahlreicher Faktoren und Ursachen. Dazu gehören natürlich die genetische Veranlagung und der Kontakt zu Triggern aus der Umwelt. Im Falle der Erdnussallergie ist nun einer der verantwortlichen "Umwelteinflüsse" gefunden, nämlich das Rösten bei hohen Temperaturen. Wie lässt sich dieses Wissen nun in den Alltag umsetzen?

      Wer natürlich bereits Erdnussallergiker ist, sollte auf keinen Fall einen Versuch mit rohen Erdnüssen unternehmen. Doch könnte das Meiden von gerösteten Erdnüssen und dafür das Knabbern von rohen Erdnüssen die Entstehung einer Erdnussallergie verhindern – was z. B. für Familien interessant ist, in denen es bereits den einen oder anderen Allergiker gibt.

      Denn Kinder aus Allergikerfamilien entwickeln eher eine Erdnussallergie als Kinder in nichtallergischen Familien. Zwar wollten sich die Wissenschaftlicher nicht darauf festlegen, allergischen Familien ab sofort nur noch rohe bzw. ungeröstete Erdnüsse zu empfehlen, doch wäre es es sicher nicht verkehrt, genau das zu tun.

      Im normalen Handel bekommt man leider noch so gut wie nirgendwo rohe Erdnüsse (auch Erdnüsse in der Schale sind geröstet). Spezialversender jedoch, die leicht über das Internet gefunden werden können, bieten auch rohe Erdnüsse an.

      Wie aus ganzheitlicher Sicht bei Allergien vorgegangen werden kann, haben wir hier beschrieben: Allergien – Ganzheitliche Massnahmen Denn Allergien sind oft lediglich ein Symptom für ein ganz anderes Problem (nämlich eines im Darm). Wird dieses Problem behoben, legen sich nicht selten auch die Allergien.

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      Quellen

      • Amin E. Moghaddam, Quentin J. Sattentau et al., Dry roasting enhances peanut-induced allergic sensitization across mucosal and cutaneous routes in mice.Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2014, (Trockenes Rösten verstärkt erdnussinduzierte allergische Sensitivierung über die Schleimhäute und Haut bei Mäusen)
      • University of Oxford. Dry roasting could help trigger peanut allergy. ScienceDaily, 21. September 2014. (Röstprozess könnte Erdnussallergie triggern helfen)

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