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Fleisch und Käse fördern Krebs
© ZDG/nigelcrane

Fleisch und Käse fördern Krebs

Autor: Carina Rehberg

Aktualisiert: 22 Dezember 2020

Wer gerne Fleisch und Käse mag, stirbt früher – und das auch noch an Krebs. So könnte man – ganz grob – die Ergebnisse einer Studie der University of California zusammenfassen.

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Tierisches Eiweiss so schädlich wie Zigaretten

Das Steak auf Ihrem Teller kann für Sie – langfristig gesehen – ähnlich tödlich sein wie eine Zigarette. Das meinen jedenfalls kalifornische Forscher, die einem Zusammenhang zwischen Sterberisiko und tierischem Eiweiss nachgingen. Ihre Studie, in der sie Daten von über 6.000 Personen auswerteten, wurde in der Fachzeitschrift Cell Metabolism veröffentlicht.

    Tierisches Eiweiss: Mehr Krebs und ein früher Tod sind die Folge

    Der übermässige Verzehr von tierischem Eiweiss wird schon seit vielen Jahren mit einem dramatischen Anstieg des Krebsrisikos in Verbindung gebracht. Die Studie der Kalifornier bestätigte dies und fand noch mehr heraus:

    • Bei einer Ernährung aus viel Milch, Fleisch und Käse wird man eher zum Opfer eines frühen Todes als bei einer proteinarmen Ernährung.
    • Das Risiko, an Krebs zu sterben, vervierfacht sich bei einer Ernährung mit viel tierischem Eiweiss im Vergleich zu einer proteinarmen Kost.
    • Die verfrühte Sterblichkeit aufgrund anderer Ursachen als Krebs war bei den Proteinliebhabern um 74 Prozent höher als bei den proteinarm Essenden.
    • Proteinliebhaber hatten ferner ein mehrfach erhöhtes Risiko, an den Folgen eines Diabetes zu versterben.

    Eine Ernährung aus reichlich tierischen Eiweissen stellt somit einen ähnlich gravierenden Sterblichkeitsfaktor dar wie das Rauchen.

    Dr. Valter Longo, Professor für Biogerontologie (der Wissenschaft des Alterns) und Direktor des Instituts für Langlebigkeit an der Universität von Kalifornien sagt:

    "Es geht nicht darum, sich so zu ernähren, damit man gerade so die nächsten drei Tage überlebt, sondern darum, wie man sich ernähren kann, um 100 Jahre alt zu werden."

    Eine proteinreiche Ernährung gehört offensichtlich nicht dazu.

    Was ist proteinreich und was ist proteinarm?

    Eine Ernährung wird dann als proteinreich bezeichnet, wenn man mindestens 20 Prozent der täglichen Kalorien in Form von Proteinen zu sich nimmt.

    Von einer Ernährung mit mässigem Proteinkonsum spricht man, wenn 10 bis 19 Prozent der Kalorien als Proteine verspeist werden, während es bei einer proteinarmen Ernährung nur 10 Prozent sind.

    Wer also täglich 2000 Kilokalorien (kcal) zu sich nimmt, ernährt sich proteinreich, wenn er 400 kcal insbesondere in Form tierischer Eiweisse verspeist. 400 kcal stecken zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln (kcal-Angabe bezieht sich auf den Eiweissanteil):

      • 100 g Emmentaler – 110 kcal
      • 200 g Schweinekotelett – 240 kcal
      • 125 g Früchtejoghurt – 25 kcal
      • 30 g Salami – 25 kcal (Belag für ein Brötchen)

      Pflanzliche Proteine sind besser

      Die Ergebnisse von Dr. Longos Studie unterstützen die derzeit geläufigen offiziellen Empfehlungen zum täglichen Proteinverzehr. Demnach sollte man täglich nicht viel mehr als 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.

      Ein 70-Kilo-Mensch wäre folglich mit etwa 56 Gramm Protein pro Tag gut bedient, wobei ein Grossteil davon aus pflanzlichen Quellen stammen sollte.

      Denn pflanzliche Proteine (wie etwa aus Hülsenfrüchten), so stellte Longos Team fest, haben nicht dieselben negativen Auswirkungen auf die Gesundheit wie tierisches Eiweiss, führen also nicht zu einem verfrühten Tod und erhöhen auch nicht die Krebsrate.

      Auch gemässigte Proteinmengen bergen Gesundheitsrisiken

      Nun isst aber die Mehrheit der Menschen in den Industrienationen doppelt so viel Eiweiss wie empfohlen. Es wäre daher sinnvoll, sagte Dr. Longo, die tägliche Proteinmenge drastisch zu reduzieren.

      Denn auch noch gemässigte Mengen tierischen Eiweisses zeigten in der vorliegenden Studie ungünstige Einflüsse auf die Gesundheit. Für alle, die gemässigte Proteinmengen zu sich nehmen, besteht offenbar eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben als für jene, die sich proteinarm ernähren.

      Gleichzeitig können jene, die ihre Ernährung umstellen und ab sofort proteinarm essen, ihre Wahrscheinlichkeit, verfrüht zu sterben, um 21 Prozent senken.

      Versuche an Mäusen und Zellkulturen haben die Ergebnisse der kalifornischen Studie jeweils bestätigt. Auch den Tieren ging es umso schlechter, je mehr Eiweiss sie zu sich nahmen. Mäuse hingegen, die sich proteinarm ernährten, erkrankten seltener an Krebs – und wenn sie doch krank wurden, so waren die Tumore um 45 Prozent kleiner als die der Proteinesser.

      Proteinarm bis 65, dann mehr Protein

      Beim Menschen nun soll sich eine proteinarme Ernährung besonders dann sehr positiv auf die Lebenserwartung und den Gesundheitszustand auswirken, wenn man sie spätestens ab dem mittleren Alter (ab 40 Jahre) praktziert.

        Im höheren Alter (ab 65) wären dann eventuell wieder etwas mehr Proteine sinnvoll, besonders bei Personen, die eher untergewichtig sind oder die aufgrund von Krankheiten ausgezehrt sind und neue Muskelmasse aufbauen müssen.

        Länger leben mit pflanzlichen Proteinen

        Im August 2016 wurden erneut Studienergebnisse veröffentlicht (im JAMA Internal Medicine), die ebenfalls zeigten, dass eine Ernährung mit reichlich tierischem Protein die Sterblichkeit erhöht, man also mit einer pflanzlichen Eiweissversorgung länger leben kann.

        Es handelte sich dabei um die bislang grösste Studie, die sich den Auswirkungen verschiedener Proteinquellen auf die menschliche Gesundheit widmete. Die Forscher analysierten dazu die Daten der Nurses' Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) mit insgesamt mehr als 170.000 Teilnehmern, die über einen Zeitraum von über 30 Jahren wissenschaftlich beobachtet wurden.

        Man stellte fest, dass der Verzehr von tierischem Protein (Fleisch, Eier, Milchprodukte) das Leben zu verkürzen schien, was beim Verzehr von bevorzugt pflanzlichem Protein (Brot, Flocken, Pasta, Hülsenfrüchte und Nüsse ) nicht der Fall war.

        Warum aber sind tierische Proteine – im Übermass verzehrt – so ein gravierendes Problem?

        Tierisches Eiweiss lässt Krebs wachsen

        Proteine – und so insbesondere das tierische Eiweiss – erhöhen den IGF-1-Spiegel, also den Spiegel der Wachstumshormone. Diese sorgen für Wachstum, Regeneration und Muskelaufbau. Gleichzeitig aber lassen sie auch Krebstumore wachsen und werden daher mit einer erhöhten Krebsgefahr in Verbindung gebracht.

        Misst man den IGF-1-Spiegel und bringt ihn in Zusammenhang mit dem Auftreten von Krebs, dann lässt sich beobachten, dass eine tödliche Krebserkrankung umso wahrscheinlicher wird, je höher der IGF-1-Spiegel steigt.

        "Fast jeder hat Krebszellen oder Krebsvorstufen in sich",

          erklärt Dr. Longo.

          "Die Frage ist nur: Entwickelt sich daraus ein Tumor? Wächst der Krebs? Oder bleibt er unscheinbar und wird innerhalb weniger Tage wieder vom Immunsystem eliminiert? Ob er nun wächst oder nicht, entscheidet nicht zuletzt die Menge des verzehrten Proteins."

          Pflanzliche Proteinpulver: Eiweiss ohne Risiken und Nebenwirkungen

          Ab 65 Jahren aber fallen die IGF-1-Werte oft dramatisch, was dann zu Muskelabbau und Gebrechlichkeit führen kann. Proteine können dann helfen, dieser altersgemässen Entwicklung Einhalt zu gebieten.

          Das aber bedeutet nicht, dass man ab 65 plötzlich wieder tierisches Eiweiss in Form von Fleisch, Wurst, Milch und Käse essen müsste. Auch ein erhöhter Proteinbedarf kann problemlos mit pflanzlichen Lebensmitteln gedeckt werden, wie wir hier beschrieben hatten: Proteinbedarf vegan decken

          Gegebenenfalls greift man auf ein pflanzliches Proteinpulver zurück, wie z. B. auf ein Reisprotein, ein Erbsenprotein, ein Hanfprotein oder das Lupinenprotein.

          Pflanzliche Proteine helfen ausserdem nicht nur dabei, den Proteinbedarf zu decken, sondern haben überdies viele positive Eigenschaften, mit denen sie unsere Gesundheit verbessern.

          Alles über die pflanzlichen Proteine lesen Sie hier: Pflanzliche Proteine: Die Powernahrung

          Tierisches Eiweiss gegen pflanzliches Eiweiss austauschen

          Tauschen Sie daher einen grossen Teil der tierischen Lebensmittel – Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte – gegen pflanzliche Proteinquellen aus und reduzieren Sie auf diese Weise Ihren Verzehr an tierischem Eiweiss. Pflanzliche Proteine finden sich in allen pflanzlichen Lebensmitteln. In Früchten ist der Eiweissgehalt am niedrigsten. Höhere Proteinmengen sind in Hülsenfrüchten, Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne etc.), Nüssen, Getreide, Lupinenprodukten und Pseudogetreiden ( Quinoa ) enthalten.

            Eine Tabelle mit den wichtigsten pflanzlichen Proteinquellen und beispielhafte Ernährungspläne, wie Veganer problemlos ihren Proteinbedarf decken, finden Sie im schon oben genannten Link: Proteinbedarf vegan decken

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            Quellen

            • Morgan E. Levine, Valter D. Longo et al., Low Protein Intake Is Associated with a Major Reduction in IGF-1, Cancer, and Overall Mortality in the 65 and Younger but Not Older Population.Cell Metabolism, 2014, (Niedrige Proteinaufnahme steht im Zusammenhang mit einer deutlichen Reduzierung des IGF1-Spiegels, des Krebsaufkommens und der Gesamtsterblichkeit bei Menschen bis 65)
            • Edward Giovannucci et al.Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality.JAMA Internal Medicine, 2016 August, (Zusammenhang zwischen dem Verzehr tierischen und pflanzlichen Proteins und der Gesamtsterblichkeit sowie der ursachenspezifischen Sterblichkeit)

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