Kudzu: Eine Heilpflanze aus Japan
Autor: Carina Rehberg
Aktualisiert: 05 Februar 2021
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Kudzu – Lebensmittel und Heilpflanze aus den Bergen Japans
Kudzu (Pueraria lobata) ist eine mächtige Kletterpflanze mit bis zu zwölf Meter langen Ranken und schönen duftenden Blüten. Sie ist mit unseren europäischen Bohnengewächsen verwandt, stammt aber ursprünglich aus den Bergen Japans.
Kudzu als Verdickungsmittel für Saucen
In unseren Breiten ist Kudzu meist als Verdickungsmittel im Handel, das sich sehr gut zum Andicken von Saucen eignet. Auch in seinen Heimatländern hat Kudzu eine lange Tradition als natürliches Bindemittel. Ein leckeres Beispiel für die Anwendung von Kudzu als Verdickungsmittel finden Sie hier: Chinapfanne mit Glasnudeln.
Kudzu in der Heilkunde
Schon seit Jahrtausenden werden in Asien die Samen der Pflanze gegessen und die Blätter an das Vieh verfüttert. Mindestens genauso lange wird Kudzu in der traditionellen asiatischen Heilkunde bei vielen gesundheitlichen Problemen eingesetzt. Die ganze Pflanze – Wurzeln, Samen und Blätter – enthält heilkräftige Stoffe.
Mit Kudzu Nichtraucher werden
Bereits seit einigen Jahren wird Kudzu (in Form von Tabletten) für solche Raucher empfohlen, die eigentlich viel lieber Nicht-Raucher wären. Kudzu enthält unter anderem zwei Stoffe (die Isoflavonoide Daidzin und Daidzein), die das Verlangen nach Zigaretten so einschränken können, dass auch starke Raucher schon nach vier Wochen in der Lage sind, ohne Glimmstängel auszukommen. Gleichzeitig treten unter dem Einfluss von Kudzu kaum Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Reizbarkeit auf.
* Kudzu finden Sie hier unter diesem Link.
Kudzu bei Stoffwechselerkrankungen
Diese wunderbare Wirkung von Kudzu verblasst jedoch regelrecht angesichts der Forschungsergebnisse von Professor Dr. Wyss (University of Alabama at Birmingham UAB) und seinem Wissenschaftlerteam.
So fanden die Forscher heraus, dass Kudzu bei drei der am weitesten verbreiteten Stoffwechselerkrankungen als begleitende Therapie höchst wirkungsvoll eingesetzt werden könne (veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse in der Zeitschrift für Landwirtschaft und Lebensmittelchemie (Journal of Agriculture and Food Chemistry).
Diese drei Stoffwechselerkrankungen sind: Bluthochdruck (Hypertonie), ein zu hoher Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) in Verbindung mit Übergewicht sowie viel zu hohe Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie).
Ein Großteil der Weltbevölkerung in den Industrieländern hat mit mindestens einer dieser drei Stoffwechselstörungen zu kämpfen und gehört damit zur Risikogruppe für Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt. In Deutschland leiden bereits fünf Millionen Menschen an Diabetes (Typ 2).
Die Hälfte der deutschen Männer und ein Drittel der Frauen ab 18 Jahren ist übergewichtig. Von Bluthochdruck soll gar schon ein Drittel aller erwachsenen Deutschen betroffen sein und ein zu hoher Cholesterinwert macht bereits jedem dritten Mann und jeder dritten Frau zu schaffen.
Schädliche Nebenwirkungen herkömmlicher Therapien
Medikamente gegen all diese Leiden haben folglich Hochkonjunktur. Antidiabetika sollen den Blutzuckerspiegel regulieren, Hypertoniker schlucken Betablocker und von Cholesterinsenkern (Cholesterinsynthesehemmer) erhofft man sich annehmbare Cholesterinwerte. Leider bringen all diese Medikamente schädliche Nebenwirkungen mit sich.
Bei Antidiabetika sind es Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Nieren- und Verdauungsprobleme. Mittel gegen Bluthochdruck können laut den Packungsbeilagen eine völlig unübersichtliche Anzahl der verschiedensten Erkrankungen und Symptome auslösen. Hier nur eine kleine Auswahl: Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschläge, Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, depressive Verstimmungen, Bindehautentzündung, Herzprobleme, Atemnot, Potenzstörungen und viele andere mehr.
Die üblicherweise verordneten Cholesterinsenker können Muskelschäden in Form von massiver Muskelzerstörung verursachen, die sich in Muskelschmerzen, Muskelkrämpfen und Muskelschwäche (bis hin zu Muskellähmungen) äußern. Die Patienten können teilweise nicht einmal mehr eine Kaffeetasse heben, geschweige denn ihre Einkaufstüte tragen.
Die wissenschaftliche Forschungsgruppe um Professor Dr. Wyss fand nun heraus, dass sich die sekundären Pflanzenstoffe (Isoflavone), die in der Wurzel von Kudzu enthalten sind, insbesondere der Stoff Puerarin, hervorragend für den Einsatz bei genau diesen Stoffwechselproblemen eignen. So soll Puerarin den Blutdruck normalisieren, den Cholesterinspiegel senken und den Glukosegehalt im Blut (Blutzucker) stabilisieren können. Wie ist das möglich?
Kudzu reguliert den Blutzuckerspiegel
Ein zu hoher Blutzuckerspiegel tritt meist in Verbindung mit Fettleibigkeit auf und kann bekanntlich zu Diabetes führen. Laut Dr. Wyss besitzt Puerarin die außergewöhnliche Fähigkeit, Glukose (der Zucker, der mit der Nahrung aufgenommen wurde) zu bestimmten Stellen im Körper zu transportieren.
Dabei handelt es sich um jene Stellen, an denen der Blutzucker auch benötigt und dort daher auch schnell abgebaut wird, wie z. B. in unseren Muskeln. Dieser Abtransport der Zuckermoleküle, weg von den Fettzellen und raus aus den Blutgefäßen, senkt und reguliert automatisch einen überhöhten Blutzuckerspiegel.
Kudzu senkt Cholesterin und Blutdruck
In einer Versuchsreihe hatte Professor Dr. Wyss seinen Laborratten eine geringe Konzentration Kudzu-Wurzelextrakt zur üblichen Nahrung gereicht. Nach einiger Zeit hatten diese Ratten nicht nur einen niedrigeren Blutzucker- und Insulinspiegel als ihre Kameraden, die ohne Kudzu-Wurzelextrakt auskommen mussten, sondern sie erfreuten sich auch eines deutlich niedrigeren Blutdruckes und eines ebenso erfreulich niedrigen Cholesterinwertes. Gleichzeitig konnten keinerlei Nebenwirkungen beobachtet werden.
* Kudzu finden Sie hier unter diesem Link.
Gesunde Alternative für nebenwirkungsreiche Medikamente?
Könnte Kudzu eine gesunde Alternative für herkömmliche Cholesterinsenker sein? Für Medikamente gegen Bluthochdruck und für solche, die bei Diabetes eingesetzt werden? Dr. Jeevan Prasain, Assistenzprofessor der UAB in der Abteilung für Pharmazie und Toxikologie und stellvertretender Leiter der Kudzu-Studie, ist genau dieser Meinung. In einem Interview sagte er:
„Die Ergebnisse unserer Kudzu-Forschungen haben deutlich gezeigt, dass Kudzu-Präparate eine nennenswerte Alternative zu den geläufigen Medikamenten, die z. B. der Insulin- oder Blutdruckregulation dienen, darstellen. Letztendlich wäre es Aufgabe der Ärzte, die Dosis dieser allgemein bekannten Medikamente zu reduzieren und statt dessen natürliche und gleichzeitig wirksame Mittel zu verordnen.“
Kudzu erhalten Sie in Reformhäusern, manchen Naturkostläden oder hier: * Kudzu
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