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Nebenwirkungen von Antidepressiva
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Nebenwirkungen von Antidepressiva

Autor: Carina Rehberg

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner

Aktualisiert: 05 November 2020

Antidepressiva sollten eigentlich die Stimmung heben. Doch ist die Liste der Nebenwirkungen lang: Mundtrockenheit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, übermässiges Schwitzen, körperliche Schwäche und Herzklopfen. Selbst Herzrhythmusstörungen können dazu gehören.

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Antidepressiva: Nebenwirkung Herzrhythmusstörung

Antidepressiva können viele Nebenwirkungen haben. Viele Betroffenen nehmen diese Beschwerden nur allzu gerne in Kauf, wenn bloss die Schwermut verfliegt und endlich wieder das Leben Einzug halten kann.

    Eine amerikanische Studie, die im Fachmagazin British Medical Journal veröffentlicht wurde, enthüllte jedoch, dass einige Psychopharmaka dazu in der Lage sind, gerade das Gegenteil zu bewirken. Über Herzrhythmusstörungen sollen sie sogar lebensbedrohlich wirken können.

    Antidepressivum Citalopram und der plötzliche Herztod

    Das zuletzt als lebensbedrohlich eingeschätzte Antidepressivum ist Citalopram – das zu den am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka gehört. Unter zahlreichen Markennamen ist die aufmunternde Substanz im Handel. Dazu gehören beispielsweise Citadura, Cipramil, Citalostad, Citarcana, Citalon, Celexa, Eostar, Rudopram, Serital, Seropram und viele weitere Präparate mehr.

    Diese Medikamente sollen dazu neigen, eine Verlängerung des so genannten QT-Intervalls zu bewirken. QT steht dabei für einen Teil der EKG-Kurve.

    Der Herzschlag wird bekanntlich durch eine Abfolge elektrischer Impulse reguliert, die in Form von Wellen und Zacken auf dem EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar gemacht werden. Jede Welle oder Zacke wird dabei mit einem anderen Buchstaben gekennzeichnet: P, Q, R, S, und T

    Wenn Sie sich die Kurve eines EKGs (Elektrokardiogramms) vorstellen, so bezeichnet das QT-Intervall den Abstand zwischen der Q-Zacke und der T-Welle, also praktisch die hintere Hälfte der elektrischen Impuls-Abfolge eines Herzschlags oder anders gesagt: die erste tiefe Zacke bis zum Beginn der letzten Welle, der T-Welle.

    Wird der Zeitraum zwischen Q und T nun grösser, so spricht man von einer QT-Verlängerung. Die einzige Möglichkeit festzustellen, ob dieses Phänomen auftritt, besteht nur in der Durchführung eines EKGs. Andere Diagnosemöglichkeiten gibt es nicht.

    Ein verlängertes QT-Intervall ist ein Hochrisikofaktor für schwere Herzrhythmusstörungen, wie dem sog. Kammerflimmern, was für eine fehlende Pumpleistung des Herzens steht und unmittelbar zum Tode führt. Das heisst, es gibt keine Symptome, die vorwarnen würden. Eine vollkommen gesunde Person stirbt buchstäblich von einer Minute auf die andere – weshalb man hier auch vom plötzlichen Herztod spricht.

    Je grösser die Dosis des Antidepressivum, je höher das Risiko

    Die Wissenschaftler besagter Studie erklärten, dass das Risiko eines plötzlichen Todes durch die Einnahme von Citalopram steige, je höher die eingenommene Dosis sei.

    Bei der Food and Drug Administration (FDA) ist das Phänomen der dosisabhängigen QT-Intervall-Verlängerung durch Citalopram offenbar ebenfalls bekannt. Und so forderte die Behörde bereits im Sommer 2011 Therapeuten dazu auf, Citalopram nicht in Dosen von mehr als 40 mg am Tag zu verordnen.

    Im März 2012 dann senkte man die höchste empfohlene Dosis für spezielle Patientengruppen vorsichtshalber auf 20 mg pro Tag.

    Die Antidepressiva-Studie

    Für ihre Studie untersuchten die Forscher insgesamt 38.397 Erwachsene, die zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen Februar 1990 und August 2011 entweder ein Antidepressivum oder Methadon (Heroin-Ersatzmedikament) eingenommen hatten.

    Zu den Antidepressiva, die von den Probanden im besagten Zeitraum eingenommen wurden, zählten die folgenden Wirkstoffe: Citalopram (mögliche Handelsnamen s. o.), Escitalopram (z. B. Cipralex), Fluoxetin (z. B. Fluctin, Prozac), Paroxetin (z. B. Deroxat, Paroxat), Sertalin (z. B. Zoloft), Amitriptylin (z. B. Saroten), Bupropion (z. B. Elontril, Zyban), Duloxetin (z. B. Cymbalta), Mirtazapin (z. B. Remeron), Nortriptylin (z. B. Nortrilen) und Venlafaxin (z. B. Trevelor,Efexor).

      Jeder Teilnehmer wurde innerhalb von 14 bis 90 Tagen nach der Einnahme des verschriebenen Medikaments einem EKG unterzogen. Die Wissenschaftler fanden dabei heraus, dass einige Antidepressiva Auswirkungen auf die Länge des QT-Intervalls hatten.

      Eine Ausnahme stellte das Antidepressivum Bupropion dar. Bei ihm konnte der gegensätzliche Effekt festgestellt werden. Hier zeigte sich eine Verkürzung des QT-Intervalls, was leider ebenfalls keine gute Nachricht ist, da auch ein kürzeres QT-Intervall zu Herzrhythmusstörungen, Ohnmachtsanfällen und dem plötzlichen Herztod führen kann.

      Weitere Arzneimittel mit ähnlichem Risiko

      Schon frühere Forschungsstudien hatten erbracht, dass Antidepressiva, aber auch viele andere Medikamente das QT-Intervall verlängern können. 2004 schrieb Dr. Dan M. Roden von der Vanderbilt University School of Medicine in der Fachzeitung The New England Journal of Medicine, dass im vergangenen Jahrzehnt "der hauptsächlichste Grund für den Rückruf oder die Einschränkung der Verwendung eines bereits zugelassenen Medikaments die potentiell tödliche QT-Intervall-Verlängerung war."

      Eine Liste der Medikamente, die das QT-Intervall verlängern können, finden Sie bei den Quellenangaben. Dazu gehören – neben den genannten Antidepressiva – insbesondere Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika), aber auch manche Herzmedikamente, Medikamente gegen Erkrankungen des Verdauungstrakts und der Atemwege, einige Antibiotika, Medikamente gegen Pilzinfektionen sowie etliche andere Arzneimittel wie z. B. Methylphenidat (z. B. Ritalin) oder auch Tamoxifen, das häufig bei Brustkrebs verordnet wird.

      Die schlimmsten Antidepressiva

      Die schlimmsten Antidepressiva – also jene, die das QT-Intervall durchschnittlich am meisten verlängern – sind laut obiger Studie Citalopram, Escitalopram und Amitriptylin.

      Insgesamt zeigte sich bei einem von fünf Nutzern dieser Präparate ein abnormales EKG, vor allem bezüglich des verlängerten QT-Intervalls. Die Forscher gaben jedoch an, dass die klinische Signifikanz dieser Ergebnisse noch nicht bekannt sei.

      Aufklärung bei Antidepressiva-Verordnung findet nicht statt

      Wir wissen also, dass ein längeres QT-Intervall zum plötzlichen Tod führen kann. In der Realität geschieht dies aber nicht sehr oft – auch wenn bis jetzt noch niemand wirklich die diesbezügliche Sterbehäufigkeit einschätzen kann.

      Daher bleibt derzeit nichts anderes übrig, als die betroffenen Menschen vor den potenziellen Risiken eines plötzlichen Todes aufgrund der Einnahme dieser Medikamente zu warnen.

      Das jedoch geschieht in der Praxis nicht oft. Vielleicht wird den Patienten mitgeteilt, dass ein Risiko für Nebenwirkungen bestehe. Details zur Art und Ausprägung dieser Nebenwirkungen werden hingegen nicht erläutert. Man agiert nach dem Motto: Der Nutzen überwiegt das Risiko.

      Da Depressionen aber nicht selten auch mit Hilfe von speziellen Nahrungsergänzungsmitteln und Vitalstoffen gelindert werden könnten, müsste man in vielen Fällen das bestehende Risiko des plötzlichen Herztodes gar nicht erst eingehen.

      Informationen zur ganzheitlichen Vorgehensweise bei Depressionen finden Sie hier:

      • Depressionen und Darmflora
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      Quellen

      • Castro MV et al. QT interval and antidepressant use: a cross sectional study of electronic health records, Januar 2013, British Medical Journal, (QT Intervall und Einsatz von Antidepressiva: Eine Querschnittstudie elektronischer Patientendossiers)
      • Eine Liste mit Medikamenten, die das QT-Intervall verlängern finden Sie z. B. in dieser Studie.

      Hinweis zu Gesundheitsthemen

      Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschliesslich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker

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