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Fleischesser und Käseesser unterstützen den Klimawandel
© gettyimages.ch/meteo021

Fleischesser: Die Klimakiller

Autor: Carina Rehberg

Aktualisiert: 07 März 2020

Die vegetarische Ernährung ist besser fürs Klima als eine fleischlastige, da eine Ernährung aus bevorzugt pflanzlichen Lebensmitteln den CO2-Ausstoss beträchtlich reduzieren würde.

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Fleisch und Käse schaden dem Klima am meisten

Ob Wurst, Käse, Bananen, Kekse, Wein oder Bier – alles wird auf Kosten der Umwelt produziert. Jeder einzelne Produktions- und Vertriebsschritt (Anbau, Herstellung, Verpackung, Lagerung, Transport) produziert Treibhausgase und schadet damit dem Klima.

    Frisches Fleisch – dicht gefolgt von Käse – produziert dabei am meisten Treibhausgase. Es wäre also äusserst klug, den eigenen Fleisch-, Wurst- und Milchprodukteverzehr einmal in näheren Augenschein zu nehmen – natürlich nur, wenn man sich für die Umwelt und das Klima interessiert.

    US-amerikanische Forscher der University of Michigan berichteten in diesem Zusammenhang unlängst, dass die Treibhausgasemissionen um 12 Prozent steigen würden, wenn sich alle Amerikaner an die angeblich so gesunden Ernährungsleitlinien der US-Gesundheitsbehörden halten würden („Dietary Guidelines for Americans, 2010“).

    Doch wie kann eine gesündere Ernährung derart klimafeindlich sein?

    Gesundheitsbehörden raten zu klimaschädlicher Ernährung

    Martin Heller and Gregory Keoleian vom Center for Sustainable Systems der Universität von Michigan massen den CO2-Ausstoss aus der Produktion von etwa 100 geläufigen Lebensmitteln und untersuchten ausserdem die möglichen Auswirkungen, wenn die US-Bevölkerung ihre Ernährung gemäss den Empfehlungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA, U.S. Department of Agriculture) umstellen würde.

    Die Studie mit dem Titel "Greenhouse gas emission estimates of U.S. dietary choices and food loss" wurde am 5. September 2014 im Journal of Industrial Ecology veröffentlicht.

    Heller und Keoleian stellten dabei fest, dass die Gesundheitsbehörden bei der Erstellung ihrer derzeitigen Ernährungsempfehlungen offenbar nicht besonders an die Umwelt, geschweige denn ans Klima gedacht hatten.

    Zwar soll der Verzehr von Fleisch, Geflügel und Eiern von 58 Prozent auf 38 Prozent reduziert werden, was natürlich die Treibhausgasemissionen drastisch senken würde, doch soll man gleichzeitig viel mehr Milchprodukte konsumieren, nämlich statt bisher 17 Prozent nun besser 31 Prozent, was die CO2-Emissionen nun wieder steigen lassen würde.

    Mehr Früchte, Vollkornprodukte und Gemüse solle man wohl essen, doch ist die Empfehlung hier nur geringfügig höher als in der derzeit üblichen amerikanischen Ernährung und senkt den Kohlendioxidausstoss daher nicht merklich.

    Klimakiller Nr. 1: Rinder, Kunstdünger und lange Transportwege

    Die Nahrungsmittelproduktion ist in den Industrienationen für etwa 8 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei die Produktion von tierischen Lebensmitteln sehr viel mehr Kohlendioxid mit sich bringt als die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln.

    Mit besonders hohen CO2-Emissionen geht dabei die Produktion von Rindfleisch und Milchprodukten einher, da Rinder und Milchkühe eine eher schlechte Futterverwertung aufweisen und daher für deren Aufzucht und Ernährung sehr viel Futtermittel angebaut werden müssen.

    Die Futtermittelerzeugung wiederum erfordert einen hohen Einsatz von Kunstdüngern und anderen Hilfsmitteln, die über energieintensive und CO2-ausstossende Prozesse erst einmal hergestellt werden müssen. Zusätzlich werden reichlich Treibstoffe benötigt, um Ställe und Maschinen ordnungsgemäss betreiben und warten zu können.

    Vegane Ernährung wäre die beste Lösung

    Bekannt ist ausserdem längst, dass Rinder und Kühe grosse Mengen Methan – eines der potentesten Treibhausgase – über ihre häufigen Bäuerchen und Darmgase ausstossen.

      Heller und Keoleian gaben daher auch an, dass schon allein die Rindfleischproduktion 36 Prozent der Gesamttreibhausgasmenge liefert, die im Zusammenhang mit der Lebensmittelproduktion entsteht.

      Würde die Bevölkerung also auf eine rein vegane Ernährung umstellen – so die beiden Wissenschaftler – würde das die grösstmögliche Reduktion in Sachen lebensmittelbedingter Treibhausgasentstehung mit sich bringen.

      Natürlich müssen nicht alle Menschen ab sofort zum Veganismus konvertieren, fügte Heller hinzu, da ja auch Tiere zu einer nachhaltigen Landwirtschaft gehören können. Doch hätte eine deutliche Reduktion des Fleisch- und Milchproduktekonsums bereits grossartige Vorteile – nicht nur für das Klima, sondern auch für die Gesundheit des Einzelnen.

      Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Wissenschaftler der britischen Lancaster University.

      Pilze und exotische Gemüse mit schlechter Klimabilanz

      Die Forscher um Professor Nick Hewitt von der Lancaster University hatten 61 verschiedene Lebensmittelkategorien im Hinblick auf deren Klimaschädlichkeit untersucht.

      Sie stellten fest, dass pro Kilogramm Fleisch 17 Kilogramm Kohlendioxid entstehen, pro Kilogramm Käse 15 Kilogramm CO2 und pro Kilogramm Schinken 9 Kilogramm CO2.

      Zwar würden auch Pilze und exotische Gemüse bzw. Früchte zu hohen Kohlendioxidausstössen führen (um die 9 Kilogramm, also ähnlich wie Schinken), doch sind diese Lebensmittel in einer pflanzlichen Ernährung ja nur eine Randerscheinung.

      Die Lösung: Bio, saisonal und regional – und natürlich vegan

      Ernährt man sich von regional angebauten und saisonalen Lebensmitteln, die weder Gewächshäuser noch lange Transportwege erfordern, dann produzieren diese weit unter 2 Kilogramm Kohlendioxid pro Kilogramm Lebensmittel, was gerade einmal einem Achtel der in der Fleischproduktion entstehenden CO2-Menge entspricht.

      Professor Hewitt teilte mit, dass gerade die industrialisierte Landwirtschaft beträchtliche Treibhausgasmengen produziere, so dass jeder einzelne ganz enorm zu einer Reduzierung des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre beitragen könne:

      Erstens über die Wahl biologischer und regionaler Produkte und zweitens über die Wahl der richtigen – nämlich überwiegend pflanzlichen – Ernährungsweise.

      Hewitt und Kollegen veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Fachjournal Energy Policy und verkündeten darin:

      Wenn jeder Brite Veganer oder wenigstens Vegetarier würde, könne man allein damit 40 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen, was in etwa 50 Prozent jener Treibhausgasmenge entspricht, die jährlich dem Strassenverkehr Grossbritanniens entweicht.

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      Quellen

      • Martin C. Heller, Gregory A. Keoleian. Greenhouse Gas Emission Estimates of U.S. Dietary Choices and Food Loss. Journal of Industrial Ecology, 2014; DOI: 10.1111/jiec.12174 (Einschaetzung der Treibhausgasemissionen aus der US amerikanischen Ernaehrung und Nahrungsmittelverlusten)
      • M. Berners-Lee, C. Hoolohan, H. Cammack, C.N. Hewitt. The relative greenhouse gas impacts of realistic dietary choices. Energy Policy, 2012; DOI: 10.1016/j.enpol.2011.12.054 (Die relativen Einfluesse von Treibhausgasen aus der Ernährungsweise)

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