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Diese Vitalstoffe schützen Sie vor Lungenerkrankungen

Schlechte Luft ist gerade in Städten oder an Strassen allgegenwärtig. Sind Sie jedoch mit diesen Vitalstoffen gut versorgt, sind Sie auch vor gefährlichen Lungenerkrankungen durch Luftverschmutzung besser geschützt.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 09 September 2023

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Vitalstoffe schützen vor Lungenerkrankungen

Schlechter Luft kann man oft nicht entgehen. Herrscht die schlechte Luft auch noch am eigenen Wohnort oder Arbeitsplatz, ist man ihr viele Stunden pro Tag ausgesetzt, ohne dass man etwas dagegen tun könnte.

Wer jedoch häufig Feinstaub, Russ, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle, Schwefeldioxid, Zigarettenrauch und weitere giftige Stoffe aus verschmutzter Luft einatmen muss, ist schweren Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Asthma, chronische Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch Krebs können die Folgen von Luftverschmutzung sein, von chronischen Allgemeinbeschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Allergien oder Übelkeit einmal ganz abgesehen.

Bestimmte Vitalstoffe aber können den Körper stärken, damit er Giftstoffen aus schlechter Luft nicht mehr hilflos ausgesetzt ist. Manche sorgen sogar dafür, dass die Schadstoffe schneller ausgeleitet werden können und somit natürlich auch keine Schäden mehr anrichten können.

So stärken Sie Ihren Körper und sind besser vor Luftverschmutzung geschützt

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO bringt die Luftverschmutzung weltweit jährlich 7 Millionen Menschen um – und 9 von 10 Menschen müssen ständig schlechte Luft einatmen. In manchen Grossstädten sieht man immer häufiger Menschen mit Atemmasken, weil sie die schlechte Luft nicht ertragen oder bereits an einer entsprechenden Erkrankung leiden.

Da nicht jeder hinaus ins Grüne ziehen und die Luftverschmutzung einfach so hinter sich lassen kann, sind andere Massnahmen erforderlich, die die Gesundheit der Betroffenen trotz schlechter Luft schützen können.

Es gilt: Je stärker das Immunsystem und je stärker unser Organismus, umso besser kommt er mit Belastungen von aussen zurecht und umso weniger anfällig ist er für luftverschmutzungsbedingte Erkrankungen.

Zu den Massnahmen, die das Immunsystem und den gesamten Körper stärken, gehört neben einer gesunden Ernährung, ausreichend Schlaf und viel Bewegung auch eine optimale Versorgung mit Vitalstoffen. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und entzündungshemmend und können so Schäden durch Giftstoffe aus der Luft verhindern helfen. Sie sorgen ausserdem für gut funktionierende Ausleitungsorgane, so dass die Leber gut entgiften kann und Darm und Nieren die Gifte umfassend ausleiten können.

Diese Vitalstoffe schützen Sie vor Lungenerkrankungen

Wir stellen jene Vitalstoffe vor, an die Sie ganz besonders denken sollten, wenn Sie Ihren Körper vor Giftstoffen aus schlechter Luft (und natürlich auch vor anderen Giftstoffen) schützen möchten ( 1 ). Selbstverständlich ist Ihr Organismus dann nicht nur vor Schadstoffen besser geschützt, sondern auch vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern.

Vitamin-B-Komplex schützt vor schlechter Luft

Die Vitamine aus dem Vitamin-B-Komplex sind sehr wichtig und hilfreich, wenn es um den Schutz vor schlechter Luft geht. Sie schützen den Körper bereits auf Zellebene und unterstützen die Zelle bei der Reparatur von DNA-Schäden.

In einer Studie, die im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Science veröffentlicht wurde, stellte man fest, dass hohe Vitamin-B-Dosen das Schadpotenzial feiner Partikel (Feinstaub) zu grossen Teilen kompensieren konnten.( 2 )

Gerade Feinstaub gilt als besonders gesundheitsschädlich. Die Partikelgrösse liegt bei einem durchschnittlichen Durchmesser von 2,5 Mikrometer, was einem Dreissigstel des Durchmessers eines menschlichen Haars entspricht. Diese winzigen Partikel (oft einfach mit PM2,5 abgekürzt) können sehr leicht in das Lungengewebe und von dort in andere Gewebe eindringen, was aufgrund des nun entstehenden oxidativen Stresses zu zahlreichen gesundheitlichen Schäden bis hin zu einer signifikanten Reduzierung der Lebenserwartung führen kann.(4)

Ein internationales Forscherteam hatte in der genannten Studie entdeckt, dass B-Vitamine die schädlichen Auswirkungen von Feinstaubpartikel (PM2,5) auf die Zellen um 28 bis 76 Prozent reduzieren konnten. Studienleiter Jia Zhong von der Harvard School of Public Health sagte im März 2017 gegenüber BBC News: „B-Vitamine geben Grund zur Hoffnung, denn wir können sie höchstwahrscheinlich als zusätzliches Mittel zur Reduzierung schädlicher Einflüsse der allgegenwärtigen Luftverschmutzung einsetzen.“( 3 )

Man hatte in der Studie 2,5 mg Folsäure, 50 mg Vitamin B6 und 1 mg Vitamin B12 verabreicht, während die Teilnehmer (10 gesunde Erwachsene) 2 Stunden lang Feinstaub oder Placebo-Feinstaub ausgesetzt waren. In einer Kontrollgruppe mussten die Probanden Feinstaub einatmen und erhielten statt der B-Vitamine nur Placebopräparate.

Während es in der Kontrollgruppe zu markanten Schäden im Bereich der Mitochondrien kam (Energiezentren der Zelle), konnten diese Schäden in der B-Vitamin-Gruppe nicht beobachtet werden.

Auch wenn die in der Studie verabreichten Dosierungen teilweise sehr hoch waren, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine rundum gute Versorgung mit Vitaminen des B-Komplexes die Schadwirkungen schlechter Luft reduzieren kann.

Vitamin C schützt vor den Folgen von Luftverschmutzung

Natürlich gehört auch Vitamin C zu jenen Vitaminen, mit denen man stets gut versorgt sein sollte, wenn man gegen äussere Einflüsse, wie schlechte Luft, gewappnet sein will. Vitamin C ist bekanntlich ein stark antioxidativ wirkendes Vitamin, das vor freien Radikalen und damit vor Zellschäden schützen kann. Dabei ist es einerlei, wodurch freie Radikale entstehen – ob durch schlechte Luft, Bakterien oder was auch immer.

Britische Forscher vom Imperial College of London untersuchten in den Jahren 2008 und 2009 Patienten, die aufgrund von Asthma oder COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie entdeckten, dass die Gefahr einer Krankenhauseinweisung umso grösser war, je schlechter die Luft war, der die Patienten in ihrem Alltag ausgesetzt waren. Das Risiko einer Krankenhauseinweisung nahm gar pro zusätzlichen 10 Mikrogramm Feinstaub (pro Kubikmeter) um 35 Prozent zu.( 5 )

Darüber hinaus zeigte sich, dass jene Patienten, die regelmässig Vitamin C eingenommen hatten, seltener wegen der genannten Erkrankungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden – ein Vorteil, der auch dann bestehen blieb, wenn man das Alter oder den Rauchstatus berücksichtigte.

Wer also gut mit Vitamin C versorgt ist, scheint besser vor den schädlichen Auswirkungen schlechter Luft geschützt zu sein als Personen, die nur ungern Obst und Gemüse essen. Besonders Vitamin-C-reich sind Zitrusfrüchte, rote Paprika, aber auch Brokkoli und andere Kohlgemüse.

Vitamin E schützt vor den Schadwirkungen durch Feinstaub

Vitamin E ist ein weiterer Vitalstoff, mit dem man sehr gut versorgt sein sollte, wenn man regelmässig schlechter Luft ausgesetzt ist.

Man weiss, dass die Lungenfunktion umso schlechter ist, je stärker Menschen Feinstaub bzw. Partikeln aus schlechter Luft ausgesetzt sind. Im Jahr 2015 stellten Forscher vom King's College London und der University of Nottingham in einer Studie fest, dass die Lungenfunktion umso besser ist, je besser eine Person mit Vitamin E versorgt ist und dass gleichzeitig jene Teilnehmer, die besonders viel Feinstaub (PM2,5) ausgesetzt waren, auch einen niedrigeren Vitamin-E-Spiegel und gleichzeitig eine schlechtere Lungenfunktion hatten.( 6 )

Man vermutet daher, dass Feinstaub Vitamin E verbraucht, da schlechte Luft oxidativen Stress verursacht, für dessen Eliminierung der Organismus viel Vitamin E benötigt. Also sollte man sich um eine gute Versorgung mit Vitamin E kümmern, um besser vor Luftverschmutzung geschützt zu sein.

In einem umfassenden Review von 2019 kamen die Verfasser zu einem ähnlichen Schluss. Sie schrieben, dass klinische Studien darauf hinweisen, dass insbesondere die Kombination von Vitamin E mit Vitamin C jene Krankheiten verhindere, die infolge schlechter Luft entstehen könnten.( 8 )

Vitamin E ist insbesondere in Nüssen und Ölsaaten enthalten, z. B. in Mandeln, Haselnüssen, Walnüssen, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen etc.

Omega-3-Fettsäuren schützen vor Luftverschmutzung

Omega-3-Fettsäuren, die bei sehr vielen chronischen Erkrankungen aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften zum Therapiekonzept gehören sollten, helfen auch gegen die schädlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung. Denn die Fettsäuren stärken das Herz und kompensieren das Schadpotenzial schlechter Luft.

In einer Studie, die im April 2019 im Journal of American College of Cardiology veröffentlicht wurde, ergab sich, dass Omega-3-Fettsäuren das Herz-Kreislauf-System so günstig beeinflussen können, dass Herz, Lungen und andere Organe nicht mehr so anfällig gegen die Schadeffekte schlechter Luft sind.( 7 )

Es handelte sich um eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie an 65 Studenten. Sie erhielten über fünf Monate hinweg entweder täglich 2,5 g eines Fischölpräparates oder ein Placebo-Präparat. Dann untersuchte man verschiedene Blutwerte (Gefässfunktion, oxidativer Stress, Blutgerinnung, Entzündungswerte, antioxidative Kapazität etc.) sowie die Feinstaubbelastung der Teilnehmer.

Es zeigte sich nun, dass die Omega-3-Teilnehmer stabile Blutwerte hatten – und zwar unabhängig davon, ob die Luftverschmutzung zunahm. In der Placebogruppe hingegen zeigten sich bei manchen Werten Verschlechterungen, z. B. bei den Entzündungswerten, den Gefässfunktionen, der Blutgerinnung und beim oxidativen Stress.

Man sollte daher auch zum Schutz vor schädlichen Auswirkungen schlechter Luft immer auf eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren achten.

Sulforaphan aus Brokkoli gegen schlechte Luft

Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in besonders grossen Mengen im Brokkoli bzw. in Brokkolisprossen enthalten ist. Der Stoff ist für seine antioxidativen, entzündungshemmenden, entgiftenden und heilenden Eigenschaften bekannt:

  1. So konnte Sulforaphan in Studien beispielsweise bei Diabetikern den Nüchternblutzuckerspiegel genauso senken wie den Langzeitzuckerwert. Details dazu lesen Sie hier: Brokkolisprossen gegen Diabetes
  2. Hier berichteten wir über eine Studie aus 2016, in der Patienten mit Kopf- und Hals-Krebs seltener einen Rückfall erlitten, wenn sie gleichzeitig Brokkolisprossenextrakt einnahmen: Brokkolisprossen gegen Krebs

Sulforaphan wirkt überdies gegen Entzündungen der Atemwege und den entsprechenden Erkrankungen (Asthma, Heuschnupfen, COPD). Denn Sulforaphan regt im Körper die Ausschüttung von antioxidativen Enzymen an, so dass der körpereigene Schutz gegen freie Radikale aus schlechter Luft massgeblich gesteigert wird.

In Studien zeigte sich, dass die körpereigene Antioxidantienmenge umso mehr stieg, je mehr Brokkolisprossen eine Person zu sich nahm. Wir berichteten hier darüber: Brokkolisprossen gegen Atemwegserkrankungen

Im Jahr 2014 wurde eine 12-wöchige klinische Studie mit einem Saft aus Brokkolisprossen durchgeführt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Journal Cancer Prevention Research. Die Teilnehmer sollten täglich eine halbe Tasse (120 ml) des Saftes zu sich nehmen. Man stellte sodann fest, dass dank des Saftes schon am ersten Tag der Einnahme höhere Mengen an Giftstoffen aus schlechter Luft ausgeleitet werden konnten, etwa Benzol (ein krebserregender Stoff) oder Acrolein (ein lungenirritierender Schadstoff).

Die Ausscheidung von Benzol stieg um 61 Prozent, jene von Acrolein um 23 Prozent. Auch stieg der NRF2-Spiegel durch den Konsum des Brokkolisprossensaftes. NRF2 ist ein körpereigener Stoff, der Zellen dabei hilft, sich an Schadstoffbelastungen anzupassen und trotz einer Giftbelastung zu überleben.( 9 )

Die beteiligten Forscher schrieben: „Unsere Studie zeigt ein einfaches und sicheres Mittel, das von jedem einzelnen Menschen angewendet werden kann, um die langfristigen Gesundheitsrisiken durch schlechte Luft eigenständig zu reduzieren.“( 10 )

Der Saft aus Brokkolisprossen ist nicht so leicht erhältlich. Doch könnten Sie selbst Brokkolisprossen ziehen, diese entsaften oder auch einfach in den Salat geben. Alternativ gibt es hochkonzentrierten Brokkolisprossenextrakt, den man in Kapsel- oder Pulverform einnehmen kann.

Weitere Vitalstoffe schützen gegen die Schäden durch Luftverschmutzung

In einer Übersichtsarbeit von 2018 werden noch weitere Vitalstoffe aufgeführt, die den Organismus vor Atemwegserkrankungen und anderen Gesundheitsschäden durch schlechte Luft schützen können.( 11 )

Neben den oben genannten Vitalstoffen gehören laut dieser Analyse unbedingt auch das Vitamin D, Cholin, Curcumin und Carotinoide zu den schützenden Stoffen.

Vitamin D sollte stets je nach Bedarf eingenommen werden. Lassen Sie hier also erst Ihren Spiegel bestimmen und entscheiden Sie sich sodann für die passende Dosierung. Informationen dazu finden Sie hier: Vitamin D richtig einnehmen

Informationen zu Cholin und cholinreichen Lebensmitteln finden Sie hier: Cholin. Darüber hinaus enthält der oben empfohlene Vitamin-B-Komplex eine ausreichende Dosis Cholin, so dass Sie schon allein damit gut versorgt wären.

Curcumin kann hervorragend in Form von Kurkuma verspeist werden, dem gelben Gewürz, das jeder auch als Bestandteil des Currys kennt. Kochen Sie daher verstärkt mit Kurkuma oder nehmen Sie Curcumin als Nahrungsergänzung ein.

Caotinoide schützen vor Lungenerkrankungen

Zu den Carotinoiden gehört u. a. das o. g. Astaxanthin. Wenn Sie also Astaxanthin (kombiniert mit Vitamin E) einnehmen und zusätzlich eine gemüse- und obstreiche Ernährung praktizieren, gelegentlich vielleicht noch eine Spirulina- oder Chlorella-Kur machen, sind Sie mit Carotinoiden bestens versorgt.

Selbst bei derart bedrohlichen – und wie es scheint unkontrollierbaren – Umwelteinflüssen, wie schlechter Luft kann man also aktiv werden und sich mit einer gesunden Ernährung sowie passenden Nahrungsergänzungen vor den entsprechenden Gesundheitsschäden schützen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.