Zentrum der Gesundheit
  • Schüssler Salze
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Schüssler Salze bei Mineralstoffmangel

Können Schüssler Salze einen Mineralstoffmangel beheben? Genügt es daher bei z. B. Magnesiummangel einfach das passende Schüssler Salz einzunehmen? Wir beantworten die Fragen.

Aktualisiert: 20 Dezember 2023

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Schüssler Salze bei einem Mineralstoffmangel

Häufig erhalten wir die Anfrage, ob man bei einem Mineralstoffmangel nicht einfach Schüssler Salze einnehmen könnte, z. B. das Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum D6) bei Magnesiummangel oder das Schüssler Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum D12) bei Eisenmangel. Wir erklären in diesem Artikel, warum dies selten möglich ist.

Die Schüssler Salze wurden vom Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler (1821 - 1898) entwickelt. Nach seinem Medizinstudium arbeitete er als naturheilkundlicher, insbesondere homöopathischer Arzt, experimentierte aber verstärkt mit den Wirkungen und Funktionen der Mineralstoffe.

Die Schüssler Salze: 12 anorganische Stoffe

Schliesslich veröffentlichte er einen Artikel, in dem er schrieb, dass „ihm die allgemein üblichen Arzneien entbehrlich geworden seien, seit er mit nur zwölf anorganischen Stoffen arbeite und dass man mit diesen Mitteln auf kürzestem Wege zur Heilung gelangen könne“, so Gisela Elisabeth-Geiger im Buch * „Die Schüssler Mineralsalze – Das Praxisbuch zur Selbstheilung“.

Mit diesen zwölf anorganischen Stoffen meinte er jene Salze, die schliesslich unter der Bezeichnung „Schüssler Salze“ bekannt wurden. Diese Salze sollen laut Schüssler die gesunden Funktionen der Zelle wiederherstellen, denn in der Zelle und ihrer Funktionstüchtigkeit liege die Ursache einer jeden Körperveränderung und so auch einer jeden Krankheit verborgen.

Die verschiedenen Darreichungsformen der Schüssler Salze

Schüssler Salze werden wie homöopathische Mittel in Form kleiner Milchzuckertabletten oder Globuli angeboten. Inzwischen gibt es auch lactosefreie Schüssler Salze: Globuli aus normalem Zucker (Saccharose) oder alkoholhaltige Tropfen.

Schüssler Salze sind potenziert, also stark verdünnt

Ebenfalls wie in der Homöopathie üblich werden Schüssler Salze nicht unverdünnt, sondern potenziert eingenommen, meist in den Potenzen D6 oder D12. Um ein Mittel in der Potenz D6 herzustellen, wird das ursprüngliche Mineral, also z. B. 1 Gramm einer Magnesiumverbindung zunächst mit 9 Gramm Milchzucker (oder einem der anderen Trägermaterialien) verrieben. Die erste Potenz (D1) ist entstanden. Nimmt man davon erneut 1 Gramm und verdünnt es mit 9 Gramm Milchzucker, entsteht die D2 und so weiter.

Vom ursprünglichen 1 Gramm Magnesium sind somit in der D6 nur noch 1 Mikrogramm enthalten, also nur noch der millionste Bruchteil. Drei Schüssler Salze werden in der D12 eingenommen: Calcium fluoratum (Nr. 1), Ferrum phosphoricum (Nr. 3) und Silicea (Nr. 11).

Dann aber sind vom ursprünglichen Mineralstoff nur noch der millionste Bruchteil eines Mikrogramms enthalten, also 1 Pikogramm oder 1 Billionstel Gramm (wenn man auch hier von einer ursprünglichen Menge von 1 Gramm ausgeht).

Der Tagesbedarf eines Erwachsenen an Magnesium beträgt jedoch zwischen 300 und 400 Milligramm, den man mit Schüssler Salzen also auch dann nicht annähernd erreicht, wenn man stündlich eine ganze Packung nehmen würde.

Schüssler Salze wirken ähnlich wie homöopathische Mittel

Natürlich wirken Schüssler Salze nicht über ihre enthaltenen Mineralstoffmengen, sondern sollen – genau wie homöopathische Mittel – als Impulsgeber fungieren, auf die Zelle also einen Reiz ausüben und somit deren Selbstheilungskräfte anregen.

Nicht selten aber ist in Ratgebern zu Schüssler Salzen – wie auch im oben genannten Buch – zu lesen:

„In einem gesunden Körper sind alle Mineralsubstanzen in ausreichender Menge vorhanden. Wenn jedoch durch Krankheit, unzureichende Ernährung und Übersäuerung Mängel an Mineralsalzen entstehen, kann durch das Einnehmen in der von Dr. Schüssler empfohlenen Form der Mangel ausgeglichen werden.“

Schüssler Salze beheben keine Mineralstoffmängel

Aussagen wie diese führen dazu, dass Menschen glauben, man könne tatsächlich allein mit Schüssler Salzen Mineralstoffmängel beheben. Das jedoch ist nicht möglich! Denn der Körper kann sich Mineralstoffe schliesslich nicht selbst herbeizaubern, auch nicht mit Hilfe von „Impulsen“ oder „Reizen“.

Schüssler sagte höchstpersönlich:

„Mineralstoffe sind Baumaterial durch ihre Masse, jedoch Funktionsmittel durch ihre Qualität.“

Damit meinte er, dass der Körper zunächst einmal die jeweiligen („grobstofflichen“) Mineralstoffe in der individuell passenden Menge benötigt – sei es durch die Ernährung oder über hochwertige Nahrungsergänzungen. Zusätzlich können dann die Schüssler Salze (also die „feinstoffliche“ Variante) gegeben werden, die nach Schüsslers These nun die Zellen so beeinflussen und die Zelltätigkeit so regulieren, dass die Mineralstoffe überhaupt erst richtig von der Zelle aufgenommen und verwertet werden können.

Kombinieren Sie Schüssler Salze mit der richtigen Ernährung

In manchen Fällen nun enthält die Nahrung ausreichend Mineralstoffe, doch können diese aufgrund von Fehlfunktionen der Zelle nicht richtig verwertet und aufgenommen werden. In diesem Falle könnte allein die Gabe von Schüssler Salzen hilfreich sein. Belege in Form von Studien gibt es dazu jedoch nicht.

Wenn Sie somit Schüssler Salze bei Mineralstoffmängeln nutzen möchten, empfehlen wir, diese immer mit einer entsprechend optimierten Ernährung zu kombinieren und/oder mit einem Nahrungsergänzungsmittel, welches das benötigte (grobstoffliche) Mineral oder Spurenelement in der individuell passenden Dosis enthält. Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite, z. B. hier:

  1. Magnesiummangel beheben
  2. Eisenmangel beheben
  3. Calciummangel beheben
  4. Calciummangel erkennen

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.