Antioxidantien für gesunde Spermien
Damit neues Leben enstehen kann, muss die weibliche Eizelle von den männlichen Spermien befruchtet werden. Dazu müssen möglichst viele bewegliche Spermien möglichst schnell die Eizelleerreichen. Aber genau an diesem Punkt scheitert der Kinderwunsch vieler Paare: Entweder sind die Spermien zu unbeweglich, nicht in ausreichender Menge vorhanden oder beides zusammen. Immerhin 40 Prozent der Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sind von dieser Problematik betroffen.
Studien haben nun aufgezeigt, dass die Qualiät des männlichen Samens unter anderem mit der Ernährung zusammenhängt. Je mehr Antioxidantien in Form von Folsäure, Zink und Vitamin E die Männer konsumierten, umso agiler waren ihre "Schwimmer" und umso mehr Spermien fanden sich im Ejakulat, was wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft stark erhöht ( 1 ).
Forscher an der University of Medicine and Dentistry in New Jersey haben zudem in einer Metastudie herausgefunden, dass bei Männern, die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches in Behandlung waren und zusätzlich Antioxidantien einnahmen, die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Schwangerschaft ihrer Partnerinnen um das Vierfache stieg. Zusätzlich war bei diesen Männern die Wahrscheinlichkeit, dass die Schwangerschaft auch gesund ausgetragen wurde und die glücklichen Eltern ein gesundes Baby mit nach Hause nahmen, um fast das Fünffache erhöht ( 6 ).
Wenn man weiss, dass die Spermien durch starken oxidativen Stress geschädigt werden können, verwundert dieses Ergebnis nicht weiter. Denn Antioxidantien können diese oxidative Schäden minimieren und so für gesunde und bewegliche Spermien sorgen, die wiederum gesunde Kinder zeugen ( 2 ).
Zu den antioxidativ wirksamen Vitalstoffen gehören nicht nur Folsäure, Zink und Vitamin E, sondern auch Beta-Carotin und Vitamin C, die in den nachfolgend vorgestellten Studien untersucht wurden.
Schneller schwanger mit Antioxidantien
Nun stellt sich die Frage, ob Antioxidantien auch bei Frauen die Fruchtbarkeit erhöhen können. Zwar kommt eine neuere Studie zu dem Schluss, dass ein direkter Zusammenhang zwischen weiblicher Fruchtbarkeit und der Einnahme von Antioxidantien nur schwach ausgeprägt ist. Trotzdem scheint eine zusätzliche Versorgung mit Antioxidantien einige grosse Vorteile zu bieten.
So untersuchten Forscher der University of Pittsburgh 437 Frauen im Alter von 21 bis 39 Jahren, bei denen aus medizinischer Sicht zwar kein Grund für ihren unerfüllten Kinderwunsch vorlag, die aber trotzdem nicht schwanger wurden. Die Unfruchtbarkeit war also weder durch schlechte Spermienqualität des Mannes noch durch bekannte Probleme der Frau ausgelöst. Dieser medizinisch nicht erklärbare, unerfüllte Kinderwunsch ist für immerhin 20 Prozent aller Kinderwunschbehandlungen verantwortlich.
Die Wissenschaftler beobachteten nun, dass Frauen mit einem BMI (Body Mass Index) von unter 25 schneller schwanger wurden, wenn sie mehr Vitamin C zu sich nahmen. Im Schnitt nahmen die Frauen täglich 136 mg Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich.
Frauen mit einem BMI über 25 wurden hingegen unter erhöhter Beta-Carotin- bzw. Vitamin-A-Aufnahme schneller schwanger – und zwar bei der täglichen Einnahme von durchschnittlich 1.400 IE Vitamin A.
Ausserdem untersuchten die Forscher den Einfluss von Antioxidantien bei verschiedenen Altersgruppen. Es zeigte sich, dass auch Frauen unter 35 Jahren von einer erhöhten Beta-Carotin- bzw. Vitamin-A-Aufnahme profitierten. Auch hier waren es täglich 1.400 IE Vitamin A, die im Durchschnitt erforderlich waren, um die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Frauen über 35 Jahren wurden hingegen unter erhöhter Vitamin-E-Aufnahme (durchschnittlich 33 mg Vitamin E pro Tag) schneller schwanger.
Wie lassen sich diese Erkenntnisse praktisch umsetzen? Wenn Sie beispielsweise einen BMI von unter 25 haben und noch keine 35 Jahre alt sind, bedeutet dies, dass Sie auf eine erhöhte Versorgung mit Vitamin C und Beta-Carotin achten sollten, um schnell schwanger zu werden. Sind Sie hingegen über 35 Jahre alt, dann würden Sie bei einem BMI unter 25 – zumindest laut vorliegender Studie – von einer erhöhten Vitamin-C-Aufnahme und einer erhöhten Vitamin-E-Aufnahme profitieren.
Ihren BMI können Sie leicht hier berechnen lassen. Der BMI-Rechner
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Weniger Fehlgeburten durch Antioxidantien
Ist die Empfängnis erst einmal geglückt, sind die Eltern zwar zunächst überglücklich. Doch ist gerade innerhalb der ersten zwölf Wochen das Risiko einer Fehlgeburt relativ hoch. Aus diesem Grund geben viele Paare erst nach der zwölften Schwangerschaftswoche die gute Nachricht bekannt.
Um einer Fehlgeburt vorzubeugen, könnte es – laut neuesten Forschungen – nun jedoch ebenfalls hilfreich sein, verstärkt Antioxidantien zu sich zu nehmen. Denn in einer Studie der Istanbul Medical Faculty wurde nachgewiesen, dass Frauen mit niedrigeren Antioxidantienspiegeln im Blut ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt hatten ( 5 ).
Die Forscher kamen zu dem Schluss, "dass erhöhter oxidativer Stress wahrscheinlich einer der Hauptauslöser für wiederkehrende Fehlgeburten ist".
Pflanzliche Lebensmittel: Die besten Quellen für Antioxidantien
Da Antioxidantien den Erfolg einer Schwangerschaft somit stark erhöhen können, stellt sich die Frage, wie man den Bedarf an Antioxidantien am besten deckt. Natürlich kann man sich einfach Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin A, Glutathion oder ähnlichen Wirkstoffen im Handel kaufen.
Noch besser wäre es, zunächst auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Nahrungsmittel mit einem hohem ORAC-Wert zu integrieren. Der ORAC-Wert misst die antioxidative Kapazität eines Stoffes. Je höher der Wert, umso mehr Antioxidantien sind im jeweiligen Lebensmittel vorhanden.
Laut Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) soll ein gesunder Erwachsener täglich mindestens 5.000 – 7.000 ORAC-Einheiten zu sich nehmen. Der Bedarf kann sich natürlich stark steigern, z. B. bei einer bestehenden Krankheit, psychischem Stress, ausgiebigem Sonnenbaden, Medikamenteneinnahme oder ähnlichem.
ORAC-Tabelle – Die besten Antioxidantien
Nachfolgend finden Sie eine Tabelle ( hier als PDF zum Ausdrucken ) mit ORAC-Werten einiger Lebensmittel. Darunter sind sowohl die Spitzenreiter der Antioxidantienlieferanten als auch "ganz normale" Lebensmittel. Häufig kann man jedoch gerade von den Spitzenreitern nur sehr wenig essen (z. B. von Nelken oder Zimt ), so dass sich deren Antioxidantienreichtum wieder relativiert.
Denn mit einem Teelöffel Zimt nehmen Sie lediglich 1.300 µmolTE/100 g zu sich und somit genauso viel wie mit 200 g Karottengemüse. Sie sollten sich daher in Sachen Antioxidantienversorgung nicht nur auf die in der Tabelle ganz oben aufgeführten Lebensmittel konzentrieren, sondern eine insgesamt vitalstoffreiche und pflanzenbasierte Ernährung praktizieren.
Schwanger dank Antioxidantien
Eine antioxidantienreiche Ernährung sorgt natürlich nicht nur für einen ausgewogenen Zyklus und eine höhere Spermienqualität. ( 3 ) Sie schützt den gesamten Körper vor oxidativem Stress und den damit verbundenen Zellschäden. Auf diese Weise kann das Risiko sehr vieler Krankheiten merklich reduziert werde – ob es sich nun um Diabetes, Bluthochdruck, Autoimmunprozesse, vorzeitiges Altern, Krebs oder Demenz handelt.
Wenn Sie zusätzlich zur Nahrung Ihren Antioxidantienspiegel mit Hilfe von Nahrungsergänzungen erhöhen möchten, dann kommen die folgenden Präparate in Frage, von denen Sie sich zwei bis drei aussuchen können:
- Astaxanthin – Das Super-Antioxidans
- OPC – Die Kraft aus Traubenkernen
- Curcumin
- Safranextrakt
- Resveratrol und Quercetin
- Aroniabeeren und Produkte daraus (Saft, Fruchtkugeln)
Weitere Informationen zum Thema "Antioxidantienmangel als Ursache männlicher Unfruchtbarkeit" finden Sie hier: Ursache für männliche Unfruchtbarkeit
Informationen über eine ausgewogene und gesunde Ernährung in der Schwangerschaft, finden Sie hier: Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft
Wie Sie mit ätherischen Ölen die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen können, haben wir hier für Sie dargestellt: Fruchtbarkeit mit ätherischen Ölen steigern