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  • Zitrusfrüchte richtig lagern
9 min

Zitrusfrüchte - Die richtige Lagerung

Durch richtige Lagerung kann man Zitrusfrüchte lange aufbewahren und Schimmel oder ein vorzeitiges Eintrocknen vermeiden.

Aktualisiert: 13 August 2023

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Welche Vorteile hat eine korrekte Lagerung von Zitrusfrüchten?

Der Gattung Citrus gehören zahlreiche Arten und Sorten an. Zu den wichtigsten Zitrusfrüchten zählen Orangen, Mandarinen, Grapefruits und Zitronen. Dazu gesellen sich Pampelmusen, Limetten oder auch Clementinen. Sie alle sind eng miteinander verwandt und haben laut einer spanischen Studie einen gemeinsamen Vorfahren: die Chinesische Buchsorange ( 1 ) ( 7 ).

Da verwundert es nicht, dass die unterschiedlichen Zitrusfrüchte ähnliche Eigenschaften und Wirkungen haben und man sie natürlich auch ganz ähnlich lagern kann.

Die richtige Lagerung hat dabei überzeugende Vorteile: Man kann nicht nur mehr Früchte bevorraten und muss somit seltener für Nachschub sorgen, sondern kann mit einer korrekten Lagerung auch das Aroma, das Geschmackserlebnis sowie den hohen Gehalt der Vitalstoffe bewahren. Zusätzlich wandern weniger Früchte in den Müll, was zur Verringerung von Lebensmittelabfällen beiträgt.

Warum schimmeln Zitrusfrüchte oft so schnell?

Zitrusbäume bzw. ihre Früchte sind bei Insekten, Viren und Pilzen leider sehr beliebt, ein Problem, das durch die üblichen Zitrus-Monokulturen noch weiter verschärft wird. Im konventionellen Zitrusfrucht-Anbau ist der Einsatz von Chemikalien (Pestizide, Herbizide und Fungizide) daher gang und gäbe. Giftige Stoffe kommen aber nicht nur in den Plantagen, sondern auch nach der Ernte zum Einsatz, nämlich um die Lagerfähigkeit zu erhöhen ( 5 ).

Zitrusfrüchte haben zwar eine dicke Schale, die das Fruchtfleisch vor äusseren Einflüssen schützt. Da sie aber nach der Ernte gewaschen werden, um z. B. Schmutz, Spritzrückstände, Russtau (eine Pilzart, die russartige Beläge bildet) oder Schildläuse zu entfernen, wird die natürliche Wachsschicht auf der Schale stark angegriffen. Demzufolge drohen die Früchte rasch auszutrocknen und sind Pilzen schutzlos ausgeliefert.

Es sind hauptsächlich der Blau- und der Grünschimmel, welche Zitrusfrüchte schnell verderben lassen. Schon kleinste Verletzungen der Schale reichen aus, dass die Früchte beim Verpacken, während des Transports und der Lagerung sowie am Verkaufsort infiziert werden. Schnell breitet sich der Schimmel überdies von Frucht zu Frucht aus.

Wie werden Zitrusfrüchte behandelt?

Infolgedessen werden konventionell angebaute Orangen, Zitronen und die meisten anderen Zitrusfrüchte nach der Ernte vielfach mit Chemikalien behandelt, da sie ansonsten nicht lange gelagert werden könnten. So wird die natürliche Wachsschicht durch synthetische Überzugsmittel wie z. B. Polyethylenwachs ersetzt. Die damit behandelte Schale ist nicht zum Verzehr geeignet ( 2 ).

Dazu gesellen sich toxische Konservierungsmittel und Fungizide wie z. B. Thiabendazol oder Imazalil, das von der amerikanischen Umweltbehörde EPA aufgrund diverser Studien schon als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wurde. Ähnlichen Mitteln wie Biphenyl hat man im EU-Raum ob ihrer Fragwürdigkeit bereits wieder die Zulassung entzogen.

Der Bayerische Verbraucherservice rät nicht grundlos dazu, sich nach dem Anfassen bzw. Schälen von konventionell angebauten Zitrusfrüchten unbedingt gut die Hände zu waschen.

Ausserdem wirken sich die Giftstoffe auf das Geschmackserlebnis negativ aus, da dieses stark vom Aroma, also von den wunderbar duftenden ätherischen Ölen in der Schale beeinflusst wird. Schlägt Ihnen beim Schälen von Zitrusfrüchten stattdessen ein an Mottenpulver oder Teer erinnernder Gestank in die Nase, kann von Genuss keine Rede mehr sein.

Der massive Einsatz von synthetischen Fungiziden ist auch deshalb nicht zu rechtfertigen, da es genügend Alternativen gäbe. So hat eine spanische Studie gezeigt, dass der Einsatz von Imazalil zumindest reduziert werden könnte, wenn zusätzlich die ätherischen Öle von Gewürznelken angewandt werden würden ( 13 ).

Werden auch Bio-Zitrusfrüchte nachbehandelt?

In Hinblick auf den gesundheitlichen Aspekt sind biologisch kultivierte Zitrusfrüchte den konventionell angebauten unbedingt vorzuziehen. Denn Bio-Zitrusfrüchte werden weder vor noch nach der Ernte mit Fungiziden und Konservierungsmitteln behandelt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie vollreif geerntet werden. Dies ist insofern von Relevanz, da Zitrusfrüchte während der Lagerung nicht nachreifen.

Um die Haltbarkeit zu verlängern, können bei Bio-Früchten zwar ebenfalls Überzugsmittel zum Einsatz kommen, allerdings nur natürliche Wachse, die als gesundheitlich unbedenklich gelten. Dazu zählen beispielsweise Bienenwachs oder Carnaubawachs, das aus der Carnaubapalme gewonnen wird. Sie erkennen mit Überzugsmitteln behandelte Zitrusfrüchte grundsätzlich an der glänzenden Schale ( 3 ).

Bedenken Sie beim Kauf, dass beschönigende Begriffe wie "unbehandelt" oder "nach Ernte unbehandelt" ausschliesslich der Werbung dienen und nichts darüber aussagen, ob die Schale frei von Schadstoffen ist. Denn auch wenn die Früchte nach der Ernte unbehandelt blieben, können sie natürlich dennoch von den üblichen Spritzungen während der Reifung am Baum chemische Rückstände aufweisen ( 6 ).

Welche Lagertemperaturen sind bei Zitrusfrüchten optimal?

Bei der optimalen Lagerung von Zitrusfrüchten spielt die Lagertemperatur eine essentielle Rolle. Die meisten Zitrusfrüchte sind zwar kälteempfindlich, doch kann die ideale Temperatur je nach Art und Sorte beträchtlich variieren.

So erleiden Zitronen, Grapefruits und Limetten eher Kaltlagerschäden als Orangen und Mandarinen. Während Orangen 5 °C gerade noch ertragen, sollten temperaturempfindliche Arten wie Zitronen nie unter 10 °C gelagert werden. Eine Regel besagt, dass grüne Zitrusfrüchte, ein hoher Säuregehalt sowie spätreifende Sorten höhere Lagertemperaturen erfordern ( 4 ).

Die optimale Lagertemperatur liegt bei:

  1. Orangen zwischen 6 und 10 °C
  2. Mandarinen zwischen 6 und 9 °C
  3. Grapefruits zwischen 6 und 16 °C
  4. Zitronen zwischen 10 und 14 °C

Wie äussern sich Kälteschäden bei Zitrusfrüchten?

Vielleicht haben auch Sie schon Zitrusfrüchte gekauft, die braune Punkte auf der Schale hatten, matt aussahen, ein glasiges und weiches Fruchtfleisch aufwiesen, bitter geschmeckt oder unangenehm gerochen haben? All diese "Symptome" weisen auf Kälteschäden hin. Dabei kommt es oft vor, dass die Zitrusfrucht beim Kauf noch absolut überzeugt hat, dann aber in Kürze nicht mehr geniessbar war.

Denn wenn die Früchte vom Kühlraum in eine warme Umgebung gebracht werden, beispielsweise in ein Geschäft oder in Ihr Zuhause, erleiden die Früchte gewissermassen einen Temperaturschock, was zu einem raschen Verderb führt.

Bei welcher Temperatur lagert man Zitrusfrüchte?

Dies bedeutet für Sie als Verbraucher, dass Sie Ihre Zitrusfrüchte zwar kühl, aber keinesfalls im Kühlschrank aufbewahren sollten. Denn die Kälte wirkt sich auf das Aroma und den Geschmack der Zitrusfrüchte sehr negativ aus. Darüber hinaus sollten Zitrusfrüchte offen, luftig und möglichst dunkel gelagert werden.

Da die Zimmertemperatur meist um die 20 °C liegt, wären ein besonders kühler, unbeheizter Raum, der Wintergarten, der Keller oder der Hausflur ideale Lagerorte. Eine Raumtemperatur von 18 °C sollte jedenfalls nicht überschritten werden. Bei Temperaturen über 25 °C wird die Haltbarkeit stark beeinträchtigt.

Welche Luftfeuchtigkeit benötigen Zitrusfrüchte?

Neben der Temperatur spielt für eine optimale Lagerung auch die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Diese liegt laut dem Bundeszentrum für Ernährung bei Zitrusfrüchten zwischen 85 und 95 Prozent. Solche Werte sind in privaten Haushalten natürlich nicht realisierbar. Dies ist auch der Grund, warum die Früchte zunehmend austrocknen und ihr Aroma verlieren. Vermeiden Sie es deshalb, sich zu grosse Vorräte zuzulegen.

Wie lagert man aufgeschnittene Zitrusfrüchte?

Nun stellt sich noch die Frage, wie Sie mit aufgeschnittenen Zitrusfrüchten wie etwa Zitronen- oder Orangenhälften verfahren sollten. Am besten ist es, wenn Sie diese mit der Schnittseite nach unten auf einem Teller bei Zimmertemperatur aufbewahren. Wenn die Schnittfläche zuvor eintrocknen kann, ist sie besser vor Schimmelbefall geschützt.

Dennoch sollten Sie eine aufgeschnittene Zitrusfrucht besser nicht so lange aufbewahren und im Idealfall schon am nächsten Tag verbrauchen.

In welchem Behälter werden Zitrusfrüchte am besten aufbewahrt?

In der Natur wachsen Zitrusfrüchte in luftiger Höhe. Dabei berühren sie sich nur gelegentlich, denn Körperkontakt ist nicht ihr Ding. Dies sollten Sie auch bei der Lagerung berücksichtigen. Denn wenn Sie die Früchte aufeinander auftürmen, kann eine von Schimmel befallene Frucht schnell alle anderen infizieren.

Am besten ist es, Sie legen Zitrusfrüchte einzeln und mit Bedacht in eine nicht zu tiefe, breite Schale oder in einen Obstkorb. Ein grosses Sieb oder eine Schale mit Löchern leisten ebenfalls gute Dienste, da so für eine gute Durchlüftung gesorgt wird und dem Schimmelpilzbefall vorgebeugt werden kann. Bedenken Sie, dass jede Druck- oder Schadstelle die Haltbarkeit verkürzt.

Warum sollten Zitrusfrüchte nicht neben anderen Lebensmitteln gelagert werden?

Überdies sollten Zitrusfrüchte getrennt von anderem Obst und Gemüse sowie Lebensmitteln im Allgemeinen gelagert werden. Denn einerseits nehmen Zitrusfrüchte leicht Fremdgerüche wie etwa Zwiebelgeruch an, die den Geschmack negativ beeinflussen, andererseits überträgt sich auch der Zitrusgeruch auf andere Lebensmittel.

Da Zitrusfrüchte zu den Ethylen abgebenden Obstarten zählen, sollten Sie sie nicht neben Obst und Gemüse wie z. B. Auberginen, Kürbissen, Blumenkohl oder Paprika lagern. Ethylen ist ein sog. Reifungsgas, das von vielen Früchten ausgeschieden wird und bei Gemüse dafür sorgt, dass dieses schnell welk und alt wird.

Wie lange können Zitrusfrüchte gelagert werden?

Wie lange Zitrusfrüchte gelagert werden können, hängt von diversen Faktoren ab. Dazu zählen die Art, die Sorte und die Art der Lagerung. Zitrusfrüchte mit harter Schale halten sich in der Regel länger als solche mit weicher, weshalb Sie Letztere zuerst verbrauchen sollten. Im Allgemeinen gestaltet sich die Lagerdauer wie folgt:

  1. Orangen: zwischen 4 und 16 Wochen
  2. Mandarinen: zwischen 2 und 12 Wochen
  3. Grapefruits: zwischen 3 und 16 Wochen
  4. Zitronen: zwischen 4 und 24 Wochen

Sie als Verbraucher können beim Kauf natürlich nicht wissen, wann die Zitrusfrüchte geerntet wurden, wie lange sie auf Reisen waren und wie viel Zeit sie schon in Kühllagern verbracht haben. Darum ist es essentiell, beim Einkauf etwas genauer hinschauen und einen Geruchstest zu machen. Studien zufolge leidet das Aroma von Zitrusfrüchten durch die Behandlung mit Wachsen und mit zunehmender Lagerdauer kontinuierlich ( 8 ) ( 11 ) ( 12 ).

Nichtsdestotrotz können Sie die Haltbarkeit positiv beeinflussen, indem Sie bei sich zu Hause gute Lagerbedingungen schaffen und die Zitrusfrüchte regelmässig auf Schimmelbildung untersuchen. Sortieren Sie befallene Früchte gleich aus und entsorgen Sie diese.

Da Bio-Zitrusfrüchte frei von Fungiziden bzw. Konservierungsmitteln sind, halten sie sich meist weniger lange als behandelte Früchte, also im Schnitt maximal ein bis zwei Wochen. Bedenken Sie dies beim Einkauf und verbrauchen Sie Ihre Bio-Zitrusfrüchte so bald wie möglich.

Genauso kann es aber sein, dass Bio-Früchte noch über ihren natürlichen Schutz verfügen und ihre Schale immer fester wird (oft bei dünnschaligen Orangen der Fall), was zu einer sehr guten Lagerfähigkeit führt. Hier sollten Sie einfach Ihre Früchte beobachten, wie diese sich verändern, was Ihnen Hinweise auf deren Lagerfähigkeit geben wird ( 9 ) ( 10 ).

Kann man Zitrusfrüchte einfrieren?

Sollten Sie doch einmal zu viele Zitrusfrüchte gekauft haben, besteht die Möglichkeit, diese einzufrieren. Auf diese Weise können Sie die Haltbarkeit um Monate verlängern. Sie können Zitrusfrüchte im Ganzen, in Scheiben geschnitten, aber auch nur deren Schale oder Saft einfrieren. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie die Zitrusfrüchte vor dem Einfrieren gut unter fliessendem Wasser waschen und anschliessend trocken tupfen.

Ganze Zitrusfrüchte können Sie dann direkt in einen Gefrierbeutel geben, am besten mit Zip-Verschluss, die Luft aus dem Beutel drücken und einfrieren. Zum Auftauen werden die ganzen Früchte einfach zehn Minuten in kaltes Wasser getaucht. Bedenken Sie aber, dass ganze, aufgetaute Zitrusfrüchte oft recht matschig sind und schlecht in Scheiben geschnitten werden können.

Bei Zitronenscheiben ist es sinnvoll, diese vor dem Einfrieren getrennt voneinander z. B. auf ein Teller zu legen und vorerst einzeln einzufrieren. Nach etwa drei Stunden können Sie sie aus dem Gefrierfach nehmen, in einen Gefrierbeutel geben, sogleich wieder einfrieren und dann nach Bedarf verwenden.

Um Zitronensaft einzufrieren und später portionsweise verwenden zu können, eignen sich Eiswürfelbehälter ganz hervorragend.

Wenn Sie sich dafür interessieren, wie anderes Obst und Gemüse richtig gelagert wird, empfehlen wir Ihnen den vorangegangenen Link.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.