Leidet Ihr Partner Schmerzen, halten Sie seine Hand!
Pavel Goldstein, promovierter Wissenschaftler vom Cognitive and Affective Neuroscience Lab University of Colorado, Boulder, zeigte in einer Studie, dass sich Schmerzen lindern lassen, wenn der geliebte Partner die Hand des Schmerzgeplagten hält. Es geht dabei bei weitem nicht nur um einfaches Händchenhalten.
Goldstein entdeckte, dass sich durch den Wunsch, dem Partner zu helfen, sogar die Herzschläge und Atemzüge dem des anderen anpassen. Man spricht von «zwischenmenschlicher Synchronisierung». Auch bei frisch Verliebten lässt sich dieses Phänomen der im gleichen Takt schlagenden Herzen beobachten ( 1 ) ( 2 ).
Wirkung des Händchenhaltens kann per EEG messtechnisch belegt werden
Pavel Goldstein hat diese Besonderheit weiter untersucht. Dabei konzentrierte er sich auf die jeweiligen Muster der Gehirnwellen und wie sich diese verändern, wenn Partner versuchen, die Schmerzen des anderen zu mildern. Die Ergebnisse seiner Studie wurden im Februar 2018 im Journal Proceedings of the National Academy of Science veröffentlicht ( 5 ).
Goldstein und seine Kollegen untersuchten per EEG die Gehirnwellen von 22 Paaren im Alter von 23 bis 32 Jahren, die schon mindestens ein Jahr lang liiert waren. Im ersten Versuch sassen die Paare beeinander, jedoch ohne sich zu berühren, im zweiten Versuch hielten sie sich an den Händen und im dritten Versuch sassen die Partner in unterschiedlichen Räumen.
In einem zweiten Durchgang wurden alle drei Versuche wiederholt – mit dem Unterschied, dass man jetzt den Frauen leichte Schmerzen an den Armen zufügte. Die Probanden bzw. ihre Gehirnwellen wurden durchgehend überwacht ( 3 ).
Schmerzen eines Partners verstärken die Bindung, aber nur, wenn man sich an den Händen hält
Folgende Ergebnisse konnten in Goldsteins Studie beobachtet werden:
- Befanden sich die Paare gemeinsam im selben Raum, dann kam es – ohne Schmerzeinwirkung – zu einer Synchronisierung ihrer Gehirnwellenlänge, ob sie sich an den Händen hielten oder nicht.
- Diese Verbindung verstärkte sich beim Händehalten noch mehr, wenn die Frau Schmerzen ausgesetzt war.
- Hielten sich die Paare bei Schmerzen der Frau jedoch nicht an den Händen, dann schwangen die Gehirnwellen nicht mehr in derselben Wellenlänge.
„Es scheint, dass Schmerzen die «zwischenmenschliche Synchronisierung» zwischen Paaren stoppen und Berührungen diese wieder aktivieren“, sagte Goldstein.
Je mehr Mitgefühl der Mann hat, umso besser kann er die Schmerzen seiner Frau lindern
Darüber hinaus testeten die Wissenschaftler das Mass an Mitgefühl des männlichen Partners. Je stärker dessen Einfühlungsvermögen war, umso intensiver war die Gehirnverbindung des Paares und umso besser reduzierte sich der Schmerz der Frauen.
„Zwischenmenschliche Berührungen können die Grenzen zwischen einem selbst und einer anderen Person verwischen.“ Goldstein betont, wie kraftvoll mitfühlende Berührungen innerhalb einer Beziehung sein können, insbesondere wenn einer der Partner an Schmerzen leidet ( 4 ).
Wenn kein Partner zur Hand ist: Mit Heilströmen sich selbst helfen
Leidet Ihr Partner oder Ihre Partnerin daher an Schmerzen oder Unwohlsein, verbringen Sie in aller Ruhe viel Zeit mit ihr/ihm und halten ihre/seine Hände. Sollten Sie Schmerzen haben, aber alleine, also ohne Partner/Partnerin leben, so können Sie sich auch selbst helfen. Wir haben in unserem Artikel über das Heilströmen erklärt, wie man eigenständig bestimmte Energiepunkte am Körper so aktivieren kann, dass sich Schmerzen lindern und Ängste beruhigen lassen.