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  • Carotinoide in der Küche
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Carotinoide: Der Schlüssel zu gesundem Altern

Jünger aussehen, als man ist, geht offenbar ganz einfach: Möglichst viele Carotinoide essen, so heisst das Geheimis. Denn ein hoher Verzehr an Carotinoiden ist Forschern zufolge eng mit einem jüngeren biologischen Alter verknüpft. Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe mit vielfältigen, zumeist antioxidativen Wirkungen. Das Betacarotin gehört dazu, aber auch das Astaxanthin aus bestimmten Algen, das Lycopin aus Tomaten oder das Crocetin aus dem Safran. Sie alle können die Zellalterung aufhalten – und damit den Menschen jünger machen, als er tatsächlich ist.

Aktualisiert: 23 Februar 2024

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Das biologische Alter mit Carotinoiden senken

Forscher der Seoul National University in Korea verkünden nach einer entsprechenden Studie, dass höhere Blutspiegel an Carotinoiden den Menschen verjüngen können ( 1 ). Sie nutzten für ihre Untersuchung Daten des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus den Jahren 1999 bis 2002 und entdeckten dabei Hochinteressantes: Carotinoide können das biologische Alter senken und somit den Menschen verjüngen.

Lässt sich das biologische Alter berechnen?

Das biologische Alter hat nur bedingt etwas mit den Jahren zu tun, die man bereits hinter sich gebracht hat. Es errechnet sich vielmehr aus dem augenblicklichen Gesundheitszustand, möglichen familiären Belastungen und dem persönlichen Lebensstil. Im Netz gibt es zuhauf Tests, mit denen man sein "wirkliches" Alter berechnen lassen kann. Meist orientieren sich diese an der Gefässgesundheit, weil man glaubt, je gesünder die Gefässe, umso höher die Lebenserwartung.

Man wird in diesen Tests nach der Ernährung befragt, nach der sportlichen Betätigung, danach, ob in der Familie und in welchem Alter Schlaganfälle vorkamen, ob man einen stressigen Lebensstil pflegt, natürlich auch ob man raucht und wie viel Alkohol man trinkt.

Der BMI ist wichtig, und den Bauchumfang sollten Sie messen. Doch ganz gleich, wie gut Sie bei all diesen Fragen abschneiden, wenn Sie Ihren Cholesterinspiegel und Ihren Blutdruck nicht wissen und hier "unbekannt" eingeben müssen, dann – so werden Sie überrascht feststellen – ist Ihr biologisches Alter um etliche Jahre höher, als ihr Geburtstag es vermuten liesse.

Die Chance auf ewige Jugend scheint man also nur dann zu haben, wenn man brav zum regelmässigen Check im Wartezimmer sitzt.

Oder aber, wenn man viele carotinoidreiche Lebensmittel isst. Denn, wer seinen Carotinoid-Verzehr erhöht, dem gelingt es, seine Telomere um 2 Prozent wachsen zu lassen und wird dadurch jünger.

Telomere – Die tatsächlichen Marker für das biologische Alter

Telomere sind bestimmte DNA-Sequenzen am Ende der Chromosomen. Elizabeth Blackburn, Telomer-Pionierin an der University of California in San Francisco, vergleicht die Telomere mit dem Ende von Schnürsenkeln, ohne das sich die Bänder auflösen würden. Die Aufgabe der Telomere ist es nämlich, bei der Zellteilung genau auf die Chromosomen zu achten, damit sich diese auch ordnungsgemäss aufteilen und es nicht zu Mutationen und damit zu Krebs kommen kann.

Mit jeder Zellteilung aber werden die Telomere ein Stückchen kürzer – und wir älter. Irgendwann ist nichts mehr von den Telomeren übrig, die Zellen können sich nicht mehr teilen, sie müssen sterben – und für den betreffenden Menschen ist jetzt die Zeit gekommen, seine Zelte auf der Erde abzubrechen. Je länger also die Telomere, umso jünger ist der Mensch und umso mehr Lebenszeit hat er noch vor sich.

Carotinoide lassen die Telomere wachsen

Will man nun die Telomere wachsen zu lassen oder sie am Schrumpfen hindern, seien laut der koreanischen Forscher drei Carotinoide ideal: das Alphacarotin (es verlängerte die Telomere um 1,76 Prozent), auch das Betacarotin (Verlängerung um 2,22 Prozent) und das Betacryptoxanthin (Verlängerung um 2,02 Prozent). Dabei handelt es sich jedoch um Durchschnittswerte.

Bei den höchsten Carotinoidwerten im Blut konnte ein Telomerlängenwachstum von bis zu 8 Prozent festgestellt werden. Andere Carotinoide wie das Lutein und Zeaxanthin sowie das Lycopin zeigten diese telomerverlängernde Wirkung offenbar nicht, berichteten die Wissenschaftler.

Die Studie wurde im European Journal of Nutrition veröffentlicht und zeigt natürlich nur eine Korrelation und nicht unbedingt eine Kausalität. Dennoch gaben die Forscher bekannt: Unsere Ergebnisse lassen stark vermuten, dass Carotinoide einen schützenden Effekt auf die Telomere haben und dass daher der hohe Verzehr von carotinoidreichen Lebensmitteln den Alterungsprozess verzögern und altersbedingten Krankheiten vorbeugen kann.

Oxidativer Stress verkürzt die Telomere

Die Rolle der Carotinoide beim Telomerschutz ist leicht erklärbar – so die Forscher. Oxidativer Stress ist mal wieder der Übeltäter, der zu einer raschen Verkürzung der Telomere führen kann. Carotinoide jedoch sind effektive Antioxidantien, die oxidativen Stress verhindern, so dass die Telomere überdurchschnittliche Längen behalten.

Die Telomer-Experten gehen somit davon aus, dass die Länge der Telomere ein Marker für das biologische Alter darstellt – und nicht nur die Gefässgesundheit, auf der die üblichen Tests für das biologische Alter beruhen.

Lebensmittel, die viele Carotinoide enthalten

Versorgen Sie sich also täglich mit möglichst vielen carotinoidreichen Lebensmitteln und bleiben Sie dabei jung und gesund: Die Spitzenreiter für Betacryptoxanthin sind mit Abstand die rote Paprika und verschiedene Kürbisse. Betacarotin findet sich in Höchstmengen natürlich in der altbewährten Karotte. Und da Alphacarotin eigentlich immer dort zu finden ist, wo auch Betacarotin enthalten ist, nimmt man meist automatisch beide Carotinoide gleichzeitig zu sich.

Wer ausserdem täglich Mikroalgen wie Spirulina oder Chlorella zu sich nimmt, verzehrt mit einer Tagesdosis (4 Gramm) schon mehr Betacarotin, als in 100 Gramm Karotten stecken.

Oft aber können wir die Carotinoide gar nicht aufnehmen, auch wenn wir einen Berg Möhren verspeisen. Wie Sie die Möhre oder andere carotinoidreiche Lebensmittel zubereiten können, um in den Genuss von möglichst hohen Carotinoidmengen zu gelangen, lesen Sie hier: Nährstoffverluste (unter "Nährstoffverluste beim Vitamin A und Betacarotin").

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.