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  • Frisch gemahlenes Kurkuma-Pulver in einer Schüssel
3 min

Curcumin hilft bei Vergesslichkeit

Die regelmässige Einnahme von Curcumin stärkt das Erinnerungsvermögen und soll auch bei Alzheimererkrankungen helfen. Der im Kurkuma vorkommende antientzündliche und antioxidative Pflanzenstoff sollte zweimal täglich Bestandteil der Nahrung sein.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 20 Februar 2024

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Curcumin – Der Stoff aus Kurkuma hilft bei Vergesslichkeit

Curcumin ist als entzündungshemmender und antioxidativ wirksamer Pflanzenstoff bekannt. Schon lange vermutet man, dass es am häufigen und regelmässigen Kurkuma-Verzehr liegen könnte, dass Senioren in Indien seltener an Alzheimer erkranken, weniger häufig gegen Vergesslichkeit ankämpfen und insgesamt über eine bessere geistige Leistungskraft verfügen als Menschen gleichen Alters in den westlichen Industrienationen ( 2 ).

Die Wirkung im Gehirn

In einer wissenschaftlichen Arbeit von 2008 wurde bereits detailliert erklärt, wie Kurkuma bzw. Curcumin gegen die alzheimertypischen Veränderungen im Gehirn vorgehen könnte:

  1. Bei Alzheimer sind u. a. im Gehirn entzündliche Prozesse aktiv – und Curcumin (es ist gehirngängig) wirkt entzündungshemmend.
  2. Bei Alzheimer kommt es im Gehirn zu massivem oxidativem Stress – und Curcumin wirkt antioxidativ.
  3. Bei Alzheimer können Metalleinlagerungen im Gehirn beobachtet werden – und Curcumin ist aufgrund seiner metallbindenden Eigenschaften ein wichtiger Bestandteil von Entgiftungskuren.
  4. Bei Alzheimer kommt es zu Ablagerungen im Gehirn – und Curcumin sorgt dafür, dass die Makrophagen (Fresszellen) diese Ablagerungen effizienter abbauen und auflösen können.
  5. Bei Alzheimer kommt es zu Schäden der Myelinscheide, jener Schicht, die schützend die Nervenzellen des Gehirns umhüllt. Curcumin kann die Regeneration genau dieser Schutzschicht fördern.

Wir haben eine detaillierte Zusammenfassung all dieser Curcumin-Eigenschaften in unserem Artikel über Kurkuma und Alzheimer vorgestellt. Meist handelte es sich bei den damals zugrundeliegenden Studien und Untersuchungen jedoch um Alzheimermodelle, also nicht um klinische Studien am Menschen.

Klinische Studie zur Curcumin-Wirkung bei Vergesslichkeit

Wissenschaftler der University of California veröffentlichten im Januar 2018 im Fachjournal American Journal of Geriatric Psychiatry nun eine Studie mit menschlichen Probanden. Sie untersuchten darin, ob eine Nahrungsergänzung mit Curcumin bei Menschen mit altersbedingter Vergesslichkeit das Erinnerungsvermögen verbessern könnte. Darüber hinaus wurde bei Alzheimer-Patienten der Einfluss des Curcumins auf die alzheimertypischen Ablagerungen im Gehirn überprüft ( 1 ).

"Wie genau Curcumin im Gehirn wirkt, steht noch nicht hundertprozentig fest. Wir glauben, dass Curcumin im Gehirn Prozesse einschränken kann, die sowohl mit Alzheimer als auch mit Depressionen in Verbindung stehen”, erklärte Dr. Gary Small, Studienautor und Leiter der geriatrischen Psychiatrie an der University of California.

Die doppelblinde placebokontrollierte Studie wurde an 40 Erwachsenen zwischen 50 und 90 Jahren durchgeführt. Sie alle litten bereits an ersten Anzeichen von Vergesslichkeit und erhielten nun über 18 Monate hinweg entweder zweimal täglich jeweils 90 mg mizellares Curcumin oder ein Placebopräparat.

Die Verträglichkeit war sehr gut. Nur vier Curcumin-Probanden berichteten über Bauchschmerzen, allerdings auch zwei aus der Placebogruppe.

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Signifikante Verbesserung der Gedächtnisleistung

Vor Beginn der Studie sowie anschliessend im Abstand von sechs Monaten untersuchte man die kognitive Leistungsfähigkeit der Teilnehmer. Am Anfang und am Ende überprüfte man ausserdem per PET-Scan (Positronen-Emissions-Tomografie) die Menge der Ablagerungen im Gehirn der Probanden (Amyloid-Plaques und Tau-Proteine).

In der Curcumin-Gruppe zeigten sich nun signifikante Verbesserungen der Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit. In der Placebogruppe geschah nichts dergleichen. In Gedächtnistests konnte die Curcumin-Gruppe innerhalb der 18 Monate ihre Leistungen um 28 Prozent verbessern. Auch änderte sich ihre Stimmungslage in eine positive Richtung ( 3 ).

Ablagerungen im Gehirn bilden sich zurück

Hochinteressant war ausserdem, dass sich im PET-Scan ein deutlicher Abbau der Ablagerungen im Gehirn erkennen liess. Besonders im Bereich der Amygdala und des Hypothalamus hatte das Curcumin eine Reduzierung der Plaques und Tau-Proteine bewirkt. In der Placebogruppe hingegen war diesbezüglich alles beim Alten.

Die Amygdala und der Hypothalamus sind Gehirnbereiche, in denen etliche Gedächtnisfunktionen und auch emotionale Fähigkeiten lokalisiert sind. Fehlfunktionen der Amygdala können sich daher in Gedächtnisstörungen äussern, in Depressionen und Phobien. Auch gelingt es oft nicht, Situationen emotional richtig einzuschätzen, wenn in dieser Region Schäden vorliegen ( 4 ).

Curcumin gegen die Vergesslichkeit

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme von Curcumin über Jahre hinweg bedeutende Vorteile für die kognitiven Fähigkeiten mit sich bringen kann“, schliesst Dr. Small.

Will man also rechtzeitig gegen die im Alter oft auftauchende Vergesslichkeit vorgehen oder dieser vorbeugen, kann auch Kurkuma ins ganzheitliche Präventionskonzept integriert werden. Besonders hilfreich dabei ist unsere 7-Tage-Kurkuma-Kur, mit der Sie lernen, Kurkuma schmackhaft, aber dennoch in relevanten Mengen in fast jedem Gericht einzusetzen – ganz gleich ob Frühstück, Mittagessen, Abendsuppe, Shake oder Smoothie.

Wenn Sie zusätzlich auf eine Curcumin-Nahrungsergänzung zurückgreifen möchten, so beachten Sie, dass Curcumin am besten mehrmals täglich eingenommen wird, um einen gleichbleibend hohen Curcuminspiegel im Blut zu erreichen. In obiger Studie wurden zweimal täglich 90 mg mizellares Curcumin eingesetzt. Mizellarem Curcumin wird eine höhere Bioverfügbarkeit nachgesagt als „normalem“ Curcumin, so dass die genannten niedrigen Einnahmedosen ausreichen. (Bei normalem Curcumin nimmt man täglich oft über 2000 mg Curcumin ein).

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.