Generationen erhalten ihren Namen
Gesellschaftspolitisch und zunehmend auch kulturhistorisch werden Generationen über gemeinsame Lebensumstände oder Merkmale definiert (zum Beispiel die Kriegsgeneration, 68`er Generation). Begriffe wie "Generation Golf" oder "Generation X" sind inzwischen zu viel zitierten Schlagwörtern geworden, die freilich unzulässig verallgemeinern.
Die sorgenfreie Generation Golf
Die in den 60er und 70er Jahren Geborenen werden von manchen als Generation X bezeichnet, die sich erstmals ohne Kriegseinwirkung mit weniger ökonomischen Wohlstand begnügen muss, als die Elterngenerationen, die aber gleichzeitig für deren ökologische und ökonomische Sünden büssen muss.
Etwas später wurde dieselbe Generation in Westdeutschland als "Generation Golf" charakterisiert, die im Vergleich zu ihrer Vorgängergeneration sich unpolitisch verhält, mode- und markenbewusst ist und materiell weitgehend sorgenfrei sei.
Generation Praktikum - Billig und gern gesehen
Anfang 2005 war ein Artikel in der "Zeit" mit "Generation Praktikum" überschrieben ( 1 ), als lebensprägendem Trend vieler junger Akademiker, die lediglich ein Praktikum nach dem anderen absolvieren, anstatt eine feste Anstellung zu erhalten.
Geneartion XXL - Nun spielen Kleidergrössen keine Rolle mehr
Die "jüngste" Generation wird gelegentlich als XXL-Generation bezeichnet aufgrund der starken Zunahme übergewichtiger Kinder und Jugendlicher. "XXL" umschreibt dabei jedoch lediglich den äusseren Zustand, in Anlehnung an Kleidungsgrössen.
Dagegen bezieht sich der Begriff Generation Chips auf die komplexen Ursachen, nämlich mangelnde Bewegung durch zuviel Medienkonsum, einseitige Ernährung sowie die genetisch bedingte Disposition (Software), dass der menschliche Körper Energiereserven speichert für Notzeiten, obwohl in der westlichen Gesellschaft heute überall und ständig Nahrungsmittel zur Verfügung stehen.
Generation Chips - die demographische Zeitbombe tickt
Nach Ansicht von Edmund Fröhlich ( 2 ) wird die Generation Chips diejenige Generation sein, "die kränker sein wird als frühere Generationen und früher sterben wird als ihre Eltern".
Der Klinikmanager prägte den Begriff Generation Chips in Anspielung auf die fatale Mischung "ungesundes Essen" (KartoffelCHIPS) plus "Computerspiele" (MikroCHIPS). Dabei geht es nicht darum, Kindern beide Genüsse rigoros zu verbieten, sondern einen verantwortlichen Umgang zu lernen.
Zu warnen ist vielmehr vor der "katastrophalen" demografischen Entwicklung, die uns in den nächsten Jahrzehnten angesichts der Menge der dicken Kinder, die dann noch dickere Erwachsene werden, bevorsteht.