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Vegetarier leben länger und sind gesünder

Wer seinen Fleischkonsum halbiert, verspürt bereits deutliche gesundheitliche Vorteile – zumindest was die Herz-Kreislauf-Gesundheit angeht. Es könnte sich daher schon lohnen, zunächst einmal mit der Hälfte der täglichen Fleisch- und Wurstration zu experimentieren. Schon das soll – Studien zufolge – die Infarkt- und Schlaganfallgefahr deutlich reduzieren.

Aktualisiert: 11 März 2024

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Seltener zum Metzger – Länger leben als Vegetarier

Wer gesund lebt, lebt im Durchschnitt länger, das ist bekannt. Wer gesund lebt, ist häufig Vegetarier. Daher leben sie meist länger.

Nun hat sich gezeigt, dass man schon als halber Vegetarier länger leben kann.

Wer nämlich beim Metzger weniger kauft, wird automatisch mehr auf dem Gemüsemarkt einkaufen.

Und je mehr Gemüse man im Vergleich zur Fleischportion isst, umso geringer ist die Gefahr, an einer Herzkrankheit oder einem Schlaganfall zu versterben – so das Ergebnis einer gross angelegten Studie, die erst kürzlich beim Meeting der American Heart Association (2015) vorgestellt wurde.

Die beteiligten Forscher analysierten die Ess- und Lebensgewohnheiten von über 450.000 Menschen aus 10 europäischen Ländern und stellten im Laufe von 12 Jahren fest, dass jene Menschen, deren Speiseplan 70 Prozent pflanzliche Lebensmittel enthielt, ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko hatten, an Schlaganfall und Herzinfarkt zu sterben, als Menschen, die nur 45 Prozent pflanzliche Lebensmittel assen ( 1 ).

Dabei war es offenbar einerlei, ob der Anteil der tierischen Lebensmittel nun aus Fleisch, Eiern oder Milchprodukten bestand. Es war in jedem Fall besser, deren Anteil zugunsten pflanzlicher Lebensmittel zu reduzieren.

Ein halber Vegetarier ist besser als gar kein Vegetarier

Studienleiterin und Epidemiologin an der Imperial College London`s School of Public Health Dr. Camille Lassale erklärte:

“Die Empfehlung, sich von mehr pflanzlicher Kost zu ernähren, gibt natürlich noch keine Anhaltspunkte über den erwünschten Nährstoffgehalt einer solchen Ernährungsweise. Doch geht es zunächst einmal darum, die Menge pflanzlicher Lebensmittel im Verhältnis zu tierischen Lebensmitteln zu erhöhen. Schon allein das führt dann auch automatisch in Sachen Nähr- und Vitalstoffen zu einer deutlich ausgewogeneren Ernährung.“

Man müsse also nicht sofort alle tierischen Lebensmittel aus der persönlichen Ernährung streichen, so Lassale.

Es sei für die meisten Menschen deutlich einfacher, nur ein halber Vegetarier zu werden und vorerst nur ein Teil des täglich verzehrten Fleisches mit Gemüse zu ersetzen.

Denn schon das genüge, um das Infarkt- und Schlaganfallrisiko zu reduzieren und – ähnlich wie tatsächliche Pflanzenesser– länger zu leben ( 2).

Die pro-vegetarische Ernährung

Die American Heart Association bezeichnet eine solche herzgesunde Ernährung als pro-vegetarische Ernährung.

Sie ist reich an Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch. Der Verzehr von Zucker und rotem Fleisch solle reduziert werden.

Leider zählt die American Heart Association jedoch nach wie vor die gesättigten Fettsäuren zu den „herzbösen“ Fettsäuren, als habe sie noch immer nichts von all den unzähligen Studien gehört, die gezeigt haben, dass gesättigte Fettsäuren (z. B. im Kokosöl) jahrzehntelang völlig unrechtmässig verunglimpft wurden – ja, dass sie in gewisser Hinsicht sogar gesünder sind als die oft so hoch gelobten mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Näheres lesen Sie hier: Gesättigte Fette sind gesund

Vegetarische Ernährung senkt Blutdruck

Eine japanische Meta-Studie ( 3 ), die schon im April 2014 veröffentlicht wurde, konnte ferner zeigen, dass das Leben als Vegetarier einen der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten ausschalten kann: Den hohen Blutdruck

Die Wissenschaftler analysierten 32 Studien aus den letzten hundert Jahren.

In allen Studien konnte beobachtet werden, dass Vegetarier nicht nur über einen niedrigeren systolischen Blutdruck als Allesesser verfügten, sondern auch über einen niedrigeren diastolischen Blutdruck.

Da Bluthochdruck sowohl direkt als auch indirekt zu Schlaganfällen führen kann, ist auch die Blutdruck senkende Wirkung des vegetarischen Essens vermutlich ein wichtiger Grund dafür, dass Vegetarier länger leben.

Vegetarier leben länger

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind es dann auch, die bei 51 Prozent der Frauen und bei 42 Prozent der Männer in Europa letztendlich zum Tode führen. Und das, wo doch beispielsweise ein Herzinfarkt als typische Männerkrankheit gilt.

Brustkrebs hingegen, den Frauen sehr viel stärker fürchten als ein Herzproblem, ist lediglich bei 3 Prozent der Frauen die Todesursache.

Es lohnt sich also eindeutig – sowohl für Männer als auch für Frauen – Massnahmen für ein gesundes Herz zu ergreifen, Pro-Vegetarier zu werden und zu diesem Zweck den Fleischverzehr auf mindestens die Hälfte zu reduzieren, während gleichzeitig der Gemüsekonsum deutlich erhöht wird.

Denn Pro-Vegetarier leben nicht nur gesünder, sondern auch länger.

Feine Rezepte finden Sie übrigens bei uns, z. B. hier: Vegane Rezepte

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.