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Goldene Milch - So gesund ist das Ayurveda-Getränk

Die goldene Milch ist ein ayurvedisches Getränk mit jahrtausendealter Tradition. Inzwischen findet es aber auch in der westlichen Welt immer mehr Anklang. Wir erklären, welche Zutaten für eine hochwertige goldene Milch die besten sind, wie Sie die Milch zubereiten und welche Wirkungen das Getränk hat. Ist das Ayurveda-Getränk wirklich so gesund, wie es häufig heisst?

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 25 März 2024

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Was ist eine goldene Milch?

Die goldene Milch ist im Ayurveda – der alten indischen Heilkunst – ein bewährtes Hausmittel gegen Beschwerden der unterschiedlichsten Art. Man trinkt sie bei Sodbrennen, Erkältungen, Husten, Schlaflosigkeit und vielem mehr. Auch Kinder erhalten in Indien das Getränk – in diesem Fall gesüsst.

Allerdings trinkt man die goldene Milch in ihrer Heimat nicht nur bei Krankheiten, sondern auch einfach so, etwa zum Tagesausklang am Abend. In den letzten Jahren entwickelte sich die goldfarbene Milch zum Lieblingsgetränk der Gesundheits- und Geniesserszene in fast aller Welt.

Goldene Milch ist auch unter den Bezeichnungen Kurkuma Latte oder Kurkuma-Milch im Umlauf. In Indien heisst sie Haldi Doodh. Das ist Hindi (Amtssprache in Indien) und bedeutet Kurkuma-Milch (Haldi = Kurkuma; Doodh = Milch).

Woraus besteht die goldene Milch?

Die goldene Milch bestand ursprünglich nur aus Vollmilch und Kurkuma, allenfalls noch aus etwas schwarzem Pfeffer, weil dieser – wie man heute weiss – die Bioverfügbarkeit der Kurkuma-Wirkstoffe erhöhen kann. Inzwischen aber wird das Getränk mit zahlreichen anderen Gewürzen und Zutaten angereichert, etwa mit den folgenden:

  1. Kurkuma
  2. Ingwer
  3. Zimt
  4. Muskatnuss
  5. Kardamom
  6. Safran
  7. Kokosöl
  8. ayurvedische Heilkräuter wie Ashwagandha oder Triphala (siehe übernächster Abschnitt)
  9. Zucker

Welchen Zucker nimmt man für goldene Milch?

Die Kurkuma-Milch muss nicht gesüsst werden. Wenn Sie die Gewürze (je nach Dosierung) als zu bitter empfinden, können Sie aber natürlich ein Süssungsmittel verwenden. In Indien verwendet man Jaggery (wie der Vollrohrzucker Asiens genannt wird), Kokosblütenzucker oder ein wenig Honig.

Sie können auch zu gesünderen Süssungsmitteln greifen, etwa zu Xylit oder Goviosid. Letzteres ist ein kalorienfreies Süssungsmittel aus Erythrit und Stevia, das dieselbe Süsskraft hat wie Zucker.

Welche Heilpflanzen passen in die Kurkuma-Milch?

In die goldene Milch kann man je nach Beschwerdebild auch Heilpflanzen geben. Traditionell werden natürlich ayurvedische Heilpflanzen verwendet. Zur allgemeinen Stärkung eigenen sich z. B. Ashwagandha und Triphala:

Ashwagandha

Ashwagandha ist ein starkes Adaptogen. Adaptogene sind Heilpflanzen, die stressresistenter machen, das heisst: Ashwagandha reduziert den Stresshormonspiegel, bessert nachts den Schlaf, erhöht tagsüber die Gehirnleistung und fördert die Hormonproduktion der Schilddrüse. Letzteres macht Ashwagandha zu einem natürlichen Mittel bei Schilddrüsenunterfunktion.

Für die goldene Milch nimmt man 2 bis 4 g Ashwagandha-Pulver (½ TL) pro Portion.

Aus Ashwagandha gibt es auch ein eigenes Getränk, den Ashwagandha-Schlaftrunk (auch Moon Milk genannt). Wenn Sie sich das Rezept ansehen (siehe voriger Link), werden Sie feststellen, dass es stark der goldenen Milch ähnelt.

Triphala

Triphala ist ein ayurvedisches Rasayana (Verjüngungsmittel). Triphala bedeutet Dreifrucht und besteht aus drei indischen Trockenfrüchten: Amalaki (auch Amla oder Indische Stachelbeere genannt), Haritaki und Bibhitaki. Triphala soll die Verdauung fördern, den Darm reinigen und die Entgiftung unterstützen.

*Hier erhalten Sie Triphala-Pulver.

Warum ist die goldene Milch goldfarben?

Die goldene Milch ist deshalb so schön goldfarben, weil sie Kurkuma enthält – und Kurkuma wiederum Curcumin enthält. Curcumin ist der goldgelbe Hauptwirkstoff in Kurkuma, ein Pflanzenstoff mit derart stark färbenden Eigenschaften, dass er einst auch als Färbemittel für Textilien eingesetzt wurde.

Sie merken das ganz schnell beim Verarbeiten (Schälen, Reiben) der frischen Kurkumawurzel. Denn anschliessend ist alles gelb gefärbt – Finger, Schneidebrett, Messer, Geschirrtuch, wobei die Farbe auch noch sehr gut haftet, sich also nicht so leicht mehr entfernen lässt. Oft werden daher Küchenhandschuhe empfohlen.

Heute ist Curcumin der wissenschaftlich wohl am besten untersuchte Pflanzenstoff. Seine antioxidative, entzündungs- und krebshemmende Wirkung sorgte dafür, dass Kurkuma heute eine Berühmtheit geworden ist und weltweit als Superfood gehandelt wird.

*Nicht nur goldene Milch enthält Kurkuma. Mit unserer 7-Tage-Kurkuma-Kur lernen Sie, wie man mit Kurkuma hochdosiert und dennoch köstlich kochen kann. Für nur 5 Euro erhalten Sie die Kur unter vorigem Link.

Wie wirkt die goldene Milch?

Die Kurkuma-Milch wird traditionell bei Sodbrennen, Schlafstörungen, Zwölffingerdarmgeschwüren, Asthma, Malaria, Erkältungen und Husten getrunken und gilt zudem als Hausmittel bei Fieber ( 1 ).

Da Kurkuma (neben der Milch an sich) die Hauptzutat in der goldenen Milch darstellt, ist auch die Wirkung des Getränks insbesondere auf Kurkuma und seine zahlreichen Heileigenschaften zurückzuführen. In Studien wird meist Curcumin – also der isolierte Wirkstoff aus Kurkuma und nicht Kurkuma selbst – eingesetzt. Daher beziehen sich die nachfolgenden Aussagen insbesondere auf Curcumin, wobei natürlich nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch Kurkuma diese Wirkungen hat, auch abhängig von der verzehrten Menge.

Die Eigenschaften von Kurkuma bzw. Curcumin sind die folgenden:

  1. Unterstützt bei Diabetes die Regulierung des Blutzuckerspiegels und senkt das Risiko der typischen Diabetes-Folgeerkrankungen.
  2. Wirkt blutgerinnungshemmend, verbessert die Fliesseigenschaften des Blutes und reduziert so die Thrombosegefahr
  3. Wirkt entzündungshemmend und konnte in manchen Studien den CRP-Wert senken (Entzündungsmarker, der bei chronisch entzündlichen Erkrankungen steigt) oder auch den Zytokinspiegel (Zytokine sind Entzündungsbotenstoffe), während jene Werte stiegen (SOD, Glutathion), die für ein erhöhtes antioxidatives Potenzial sprechen.
  4. Hilft bei der Senkung der Blutfett- und Cholesterinwerte.
  5. Senkt das Herz-Kreislauf-Risiko, worauf die drei zuvor genannten Punkte schon hinweisen (Blutverdünnung, Entzündungshemmung, Cholesterinsenkung).
  6. Kann – wenn begleitend zu Antidepressiva eingenommen – deren Wirkung verstärken.
  7. Hilft u. U. bei Arthrose, macht beweglicher und senkt den Schmerzmittelbedarf.
  8. Kann die Blut-Hirn-Schranke passieren und das Gehirn vor degenerativen Prozessen schützen.
  9. Wirkt krebshemmend und reduziert bei bestehendem Krebs das Risiko für Metastasen.
  10. Wirkt zellschützend (schützt gesunde Zellen z. B. bei Bestrahlung, während die Krebszellen zugrunde gehen).
  11. Wirkt sich vorteilhaft auf die Mundflora und Zahngesundheit aus.
  12. Unterstützt die Entgiftung (z. B. Ausleitung von Quecksilber).
  13. Fördert die Verdauung, da es die Bildung von Verdauungssäften anregt und den Gallenfluss verbessert.

Wo gibt es preiswertes Bio-Kurkumapulver?

Wenn Sie ab sofort regelmässig goldene Milch zubereiten möchten, benötigen Sie viel Kurkuma, so dass es sich lohnt, dieses in grösseren Mengen zu besorgen. Grössere Gebinde haben einen geringeren Kilopreis als kleine Packungen. Fragen Sie z. B. in Ihrem Bioladen nach einer Großpackung. Dort kann man Ihnen gerne beim Großhandel eine Kilopackung bestellen, so dass Sie sich auch sicher sein können, dass Sie eine recht frische Charge erhalten.

Kann man Sojamilch für die goldene Milch nehmen?

In den meisten Kurkuma-Milch-Rezepten wird Hafer-, Mandel- oder Reisdrink als Kuhmilch-Alternative genannt. Sojamilch wird selten empfohlen, was zwei Gründe haben kann:

1. Sie verfügt nicht über die milde Süsse von Reis- oder Hafermilch, so dass man bei Sojamilch eher ein Süssungsmittel braucht.

2. Man will sich nicht dem üblichen Soja-Bashing aussetzen, das sich heutzutage leider kaum vermeiden lässt, wenn man ein sojahaltiges Rezept veröffentlicht. Sämtliche Anti-Soja-Argumente widerlegen wir in unserem Hauptartikel über Soja.

In einer Untersuchung, die im Februar 2022 im Fachjournal Foods veröffentlicht wurde ( 1 ), zeigte sich jedoch, dass sich Sojamilch aus gesundheitlicher Sicht mindestens ebenso gut für die goldene Milch eignet wie Kuhmilch, wenn nicht sogar noch besser.

Kurkuma reduziert Proteingehalt in Kuhmilch

Die Zugabe von Kurkuma zu Kuhmilch reduzierte in der genannten Studie den Proteingehalt der Milch von 2,3 - 2,4 Prozent auf 1,7 - 2,1 Prozent. Erklärt wurde dieses Phänomen damit, dass manche Pflanzenstoffe (Polyphenole) sich an Milchproteine binden und so deren Verfügbarkeit verhindern.

Dadurch wird jedoch auch die Verfügbarkeit der Polyphenole verringert – und genau deren Wirkung will man ja eigentlich. (Curcumin gehört zur Pflanzenstoffgruppe der Polyphenole). Bei Sojamilch konnte man durch Zugabe von Kurkuma keinen reduzierten Proteingehalt feststellen.

Wenn Sie statt Sojamilch lieber Reis-, Hafer- oder Mandelmilch nehmen möchten, dann ist hier die Gefahr der Protein-Polyphenol-Bindung schon allein aufgrund des sehr niedrigen Proteingehalts dieser Drinks nicht gegeben. Auch scheint es eine spezifische Kuhmilchproteineigenschaft zu sein, die auf andere Proteine nicht übertragbar ist.

Höherer Polyphenolgehalt in Sojamilch als in Kuhmilch

Der Polyphenolgehalt in der goldenen Sojamilch war deutlich höher als jener in der goldenen Kuhmilch. Allerdings enthält Sojamilch bereits von Haus aus einen höheren Polyphenolgehalt, da ja auch die Sojabohne polyphenolreich ist. Ein deutlicher Anstieg des Polyphenolgehalts war in beiden Milcharten bei der Zugabe von 6 Prozent Kurkumapaste zu beobachten.

Bei der Sojamilch stieg der Polyphenolgehalt von 0,1 auf 0,13 g/kg, bei der Kuhmilch von 0,03 auf 0,05 g/kg.

Die Kurkumapaste wurde im Mixer aus frischer Kurkumawurzel und Leitungswasser im Verhältnis 1 : 2 hergestellt. 6 Prozent Kurkumapaste entsprechen sodann 2 Prozent frischer Kurkumawurzel.

Sojamilch hat höhere antioxidative Kapazität als Kuhmilch

Auch die Messung der antioxidativen Kapazität – wie gut also goldene Soja- bzw. goldene Kuhmilch oxidativen Stress und freie Radikale bekämpfen können – ergab, dass Sojamilch hier eindeutig die Nase vorn hatte:

Gekochte goldene Milch aus Sojamilch (mit 6 Prozent der o. g. Kurkumapaste) hatte einen Wert von 17,7 mmol Trolox/kg. Gekochte goldene Milch aus Kuhmilch hatte bei derselben Kurkumakonzentration nur einen Wert von 5,3 mmol Trolox/kg (Vollmilch) und 5,6 mmol Trolox/kg (Magermilch).

Warum goldene Milch mit pflanzlicher Milch zubereitet werden sollte

Abgesehen von den oben genannten Faktoren gibt es noch weitere Gründe, warum goldene Milch besser mit pflanzlicher Milch zubereitet werden sollte:

1. Ethik

Es ist es aus ethischer Sicht nicht zu verantworten, andere Wesen – wie es mit den Milchkühen geschieht – auf Lebzeiten auszubeuten, ihnen alljährlich das neugeborene Kalb zu entreissen (das nach der Mast im Jugendalter getötet wird) und sie schliesslich vorzeitig zu schlachten, nur weil die Milchleistung nachlässt.

2. Milchunverträglichkeit

Viele Menschen vertragen Milch nicht gut. Die bekannte Lactoseintoleranz betrifft dabei in den westlichen Ländern (Europa/Nordamerika) eher wenige Menschen. Dagegen dürfte die Dunkelziffer bei der Milcheiweissunverträglichkeit deutlich höher sein.

Diese verursacht – im Gegensatz zur Lactoseintoleranz oder auch zur Milchallergie – oft keine akuten oder deutlich der Milch zuzuordnenden Symptome. Stattdessen führt sie zu diffusen Beschwerden, wie

  1. Kopfschmerzen
  2. Verstopfung
  3. häufigen Atemwegsinfekten
  4. Ohrentzündungen etc.

Auch bestehende chronische Krankheiten können verschlimmert oder im Heilprozess blockiert werden, etwa Arthrose, Migräne, Asthma, chronische Darmerkrankungen, Rheuma oder (andere) Autoimmunerkrankungen. Probieren Sie es einmal aus! Meiden Sie 6 bis 8 Wochen Milchprodukte aller Art und beobachten Sie, wie sich Ihr Befinden verändert.

3. Milchqualität

Die Milch aus der heutigen Massentierhaltung und von den heutigen Hochleistungskühen hat nichts mehr mit der Milch zu tun, die man vor tausenden oder hunderten Jahren im Ayurveda nutzte. Und selbst seinerzeit gab es offenbar schon strikte Regeln für die Verwendung von Milch.

So soll die morgens gemolkene Milch als ungünstig und wenig empfehlenswert gegolten haben. Denn die Tiere hätten über Nacht im Stall keine artgerechte Nahrung und auch keine Bewegung gehabt. Dies führe dazu, dass die Milch noch schwerer verdaulich werde, als sie es ohnehin schon sei. Was soll man dann erst von einer Milch halten, die von Kühen stammt, die den Stall teilweise überhaupt nicht mehr verlassen und Kraftfutter auf Soja- und Maisbasis erhalten?

Worauf achten, wenn für die goldene Milch Pflanzenmilch verwendet wird?

Wenn Sie für Ihre Kurkuma-Milch Pflanzendrinks kaufen, dann achten Sie auf Qualität und Geschmack. Denn nur ein wirklicher guter Pflanzendrink ergibt auch eine köstliche goldene Milch. Wir empfehlen die Pflanzendrinks von Natumi – und raten von manchen Supermarkt-Pflanzendrinks ab (z. B. Alpro verwendet unnötige Zusatzstoffe). Doch auch im Supermarkt können Sie fündig werden. Achten Sie auf die Inhaltsstoffliste. Dort sollte im Falle eines Sojadrinks nichts anderes stehen als Wasser und Sojabohnen. Der Drink sollte ungesüsst sein und ausserdem Bio-Qualität haben.

Sie können Ihre Pflanzenmilch aber auch selbst herstellen. Hier finden Sie Rezepte zum Selbermachen von Hafermilch und Reismilch.

Wenn Sie für den Ayurveda-Trunk pflanzliche Milcharten verwenden (ob gekauft oder selbst gemacht), dann könnten Sie noch etwas Fett hinzugeben, um die Bioverfügbarkeit des Curcumins in Kurkuma zu erhöhen. Denn Kuhmilch enthält normalerweise 3,5 Prozent Fett, die Pflanzendrinks meist nur um 1 bis 2 Prozent. Daher wird in vielen Goldene-Milch-Rezepten noch ein Öl aufgeführt.

Welches Öl oder Fett passt in die goldene Milch?

Meist erscheint in den Rezepten der Kurkuma-Milch Kokosöl. Sie können aber auch ein hochwertiges Mandelöl verwenden, dessen nussig-mildsüsses Aroma sehr gut mit dem Ayurveda-Getränk harmoniert. Mandelöl ähnelt von der Fettsäurezusammensetzung her stark dem Olivenöl, enthält also nur wenige gesättigte Fettsäuren, dafür reichlich einfach ungesättigte Fettsäuren, die für die gesundheitlichen Vorteile des Olivenöls mitverantwortlich sein sollen.

Warum wird die goldene Milch erhitzt?

Kalte Milch gilt im Ayurveda als unbekömmlich und schwer verdaulich. Sie wird daher traditionell erhitzt (oder sogar regelrecht abgekocht) und mit verdauungsfördernden Gewürzen getrunken.

Hier muss jedoch bedacht werden, dass es im alten Indien ausschliesslich Rohmilch gab und es möglicherweise manchen Menschen aufgrund der bakteriellen Belastung der Rohmilch nach deren Genuss nicht so gut ging (insbesondere Kranken oder kleinen Kindern). Von Bakterien wusste man seinerzeit natürlich noch nichts. Man beobachtete lediglich, dass entsprechende Beschwerden beim Abkochen und Würzen der Milch ausblieben (Gewürze wirken meist ebenfalls antibakteriell) und empfahl diese Vorgehensweise fortan – auch bei der Zubereitung der goldenen Milch.

Heute aber erhält man in den Läden keine unerhitzte Milch mehr (Ausnahme Vorzugsmilch im Reformhaus). Pflanzendrinks sind sogar ultrahocherhitzt. Ein Erhitzen oder Abkochen der goldenen Milch ist daher im Grunde nicht mehr nötig. Man kann sich aber die Milch natürlich erwärmen, was gerade abends angenehm ist - im Winter sowieso.

Goldene Milch: Die Zubereitung

Für die Kurkuma-Milch gibt es drei verschiedene Varianten der Zubereitung:

  1. Selbst gemachte goldene Milch aus einer Gewürzpaste und Milch/Pflanzenmilch: Hier finden Sie unser ZDG-Rezept für goldene Milch mit Kurkuma, Safran und Kardamom
  2. Selbst gemachte goldene Milch aus Gewürzen und Milch/Pflanzenmilch (unter obigem Link finden Sie auch eine Variante aus einer reinen Gewürzpulvermischung, also ohne dass zunächst eine Paste hergestellt werden müsste - allerdings schmeckt unserer Meinung nach die goldene Milch aus der Paste besser!)
  3. Goldene Milch als „Fast Food“ – hergestellt aus einer Fertigmischung

Welche Fertigmischung für goldene Milch ist empfehlenswert?

In der Original-Rezeptur wird für die goldene Milch frische Kurkumawurzel verwendet. Heute hingegen wird verstärkt zu Kurkumapulver gegriffen. Im Handel gibt es inzwischen sogar Goldene-Milch-Pulver in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen.

Diese Pulver rührt man nur noch in eine Tasse warme Kuh- oder Pflanzenmilch (sie kann auch aufgeschäumt sein). Oder man rührt die Mischung in kalte Milch und erwärmt dann alles zusammen. Manche dieser Pulvermischungen enthalten sogar Milchpulver, so dass man nicht einmal mehr Milch zum Anrühren braucht, sondern einfach nur noch Wasser.

Die Fertigmischungen passen natürlich auch in Säfte, Smoothies, Joghurts, Obstsalate oder süsse Bowls. Welche Fertigmischung für Sie ideal ist, hängt von Ihren Geschmacksvorlieben und Ihrer Ernährungsweise ab. Wir stellen nachfolgend drei Fertigmischungen vor (alle in Bio-Qualität):

Goldene Milch von Raab: 30 % Curcuma Pulver, Kokosnussmehl, Kokosblütenzucker, Ceylon-Zimt, Ingwer gemahlen, Pfeffer gemahlen, Koriander gemahlen

Die Mischung von Raab enthält reichlich Kurkuma, aber auch 35 Prozent Zucker sowie Kokosnussmehl. Letzteres sorgt für einen milden Geschmack. Zusätzlich süssen muss man diese goldene Milch nicht mehr. Wenn Sie jedoch keinen Zucker essen/trinken möchten, dann sollten Sie zu einer ungesüssten Fertigmischung greifen (siehe unten von Ölmühle Solling). Wenn Sie hingegen Ihre Kurkuma-Milch sowieso süssen, weil die Gewürze für Sie zu stark oder zu bitter sind, dann können Sie natürlich gleich ein gesüsstes Pulver wählen.

* Hier finden Sie goldene Milch von Raibu organic: 47 % Kurkumapulver, Kokosblütenzucker, Zimtpulver, Ingwerpulver, Ashwagandhapulver, roter Pfeffer.

Die Kurkuma-Milch von Raibu organic liefert noch mehr Kurkuma als Raab, enthält aber ebenfalls 35 Prozent Zucker. Statt dem üblichen schwarzen Pfeffer wird roter Pfeffer verwendet, der eine milde goldene Milch ergibt. Ob dieser aber genau wie der schwarze Pfeffer die Bioverfügbarkeit von Kurkuma bzw. Curcumin erhöhen kann, ist uns nicht bekannt.

* Hier finden Sie die Goldene Milch von Ölmühle Solling: Kurkuma, Ingwer, Zimt, Muskatnuss, Kardamom, schwarzer Pfeffer.

Das Goldene-Milch-Pulver von Ölmühle Solling besteht nur aus einer Gewürzmischung und ist ansonsten frei von weiteren Zutaten sowie frei von zugesetztem Zucker. Sie ist ideal für Menschen, die zuckerfrei leben oder die ihr Süssungsmittel und die Süssungsmittelmenge selbst bestimmen möchten.

Wie gesund ist die goldene Milch?

Die eingesetzten Gewürze - ob Kurkuma, Zimt oder Ingwer - verfügen zweifelsohne über ein starkes Heilpotenzial. Allerdings sind die eingesetzten Mengen in der goldenen Milch (zugunsten eines milderen Geschmacks) meist recht gering. Eine Wirkung ist also nur dann zu erwarten, wenn auch nennenswerte Kurkuma- oder Ingwer- oder Zimtmengen eingesetzt werden, wobei es immer besser ist, diese Menge nicht in ein einzelnes Getränk oder ein einzelnes Gericht zu geben, sondern regelmässig Gewürze in ALLEN Mahlzeiten einzusetzen. Auf diese Weise kann man die wirksame Menge auf mehrere Gerichte verteilen. Bei Kurkuma sollten es pro Tag mehrere Gramm (4 - 7 g) sein, um eine gesundheitlich wirksame Dosis zu erreichen.

Pflanzliche Milcharten (insbesondere Reis- und Hafermilch) sind häufig sehr kohlenhydratreich (bei gleichzeitiger Proteinarmut) und verfügen - wie auch Kuhmilch - über einen natürlichen Zuckergehalt von um die 5 Prozent. Wenn die Kurkuma-Milch dann auch noch zusätzlich mit Zucker gesüsst wird, wird aus dem vermeintlichen Heilgetränk schnell eine Süssigkeit, bei der man sich mengenmässig besser zurückhalten sollte.

Wenn Sie also von der goldenen Milch profitieren möchten, trinken Sie davon nur eine Tasse pro Tag (ca. 250 - 300 ml), süssen Sie nicht mit Zucker, sondern mit z. B. Goviosid und wählen Sie Sojamilch oder Mandelmilch zur Zubereitung, da diese nur einen geringen bis gar keinen Eigenzuckergehalt haben.

Nun könnte es sein, dass Sie aber nur Reismilch oder Hafermilch mögen. In diesem Fall nehmen Sie einen der beiden Pflanzendrinks, essen an diesem Tag dann aber keine Süssigkeiten.

Wie oft und wann trinkt man die goldene Milch?

Die goldene Milch trinkt man im Allgemeinen einmal täglich – in den Abendstunden zum Ausklang des Tages. Manche Leute mögen sie aber auch zum Frühstück und fühlen sich durch das Getränk erfrischt für den Tag.

Wenn Sie eine höhere Kurkumadosis zu sich nehmen möchten, als in einer Portion goldene Milch enthalten ist, bereiten Sie sich besser an diesem Tag noch ein anderes Kurkuma-Rezept zu, statt zwei oder gar drei Portionen Kurkuma-Milch zu trinken. Denn der Ayurveda-Trunk ist weniger ein Getränk als vielmehr eine Zwischenmahlzeit und häufig sogar eine sehr süsse. Ideen für weitere Kurkuma-Rezepte finden Sie im nächsten Abschnitt.

Gibt es Alternativen zur goldenen Milch?

Die goldene Milch ist nichts weiter als eine wohlschmeckende Möglichkeit, sich regelmässig mit Kurkuma zu versorgen. Wenn Sie mit Milch oder Pflanzendrinks nicht so viel am Hut haben, dann gibt es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, Kurkuma zu geniessen.

In Nigeria beispielsweise hat man inzwischen das Nationalgetränk Zobo mit Kurkuma angereichert. Zobo ist ein Erfrischungsgetränk aus Hibiskusblüten, Ananas, Orangen und Nelken, das man auch sehr gut zu Eis am Stiel verwenden kann (*z. B. mit diesen Eisformen). Zobo-Rezepte finden Sie leicht im Internet.

* Wenn Sie ab sofort mit Kurkuma kochen möchten, dann empfehlen wir Ihnen unsere 7-Tage-Kurkuma-Kur.

Sie können Kurkuma aber auch in Smoothies, Säfte, über Obstsalate, in Frühstückbowls oder sonstige Gerichte geben. Gerade bei Säften oder anderen fettfreien Rezepturen sollten Sie noch ein wenig Öl hinzugeben, damit das Curcumin aus Kurkuma besser bioverfügbar wird.

Eine sehr heilsame Rezeptur ist auch unser Lungendrink aus Kurkuma, Ingwer und Zwiebeln, der bei Atemwegsinfekten oder sonstigen Erkrankungen der Lungen hilfreich sein kann.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.