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  • Kreuzkümmel hilft beim Abnhemen
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Kreuzkümmel oder Cumin – Ein altes indisches Gewürz

Der Kreuzkümmel ist eine wirkungsvolle Heil- und Gewürzpflanze. Er wird insbesondere bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Schon das Kauen auf einigen Kreuzkümmelsamen hilft bei Blähungen, Völlegefühl und Bauchkrämpfen. Und wenn man den Kreuzkümmel in schwer verdauliche Speisen gibt, dann beugt er – z. B. bei Hülsenfrüchten – den oft anschliessend eintretenden Verdauungsproblemen vor. Nun hat sich gezeigt, dass der Kreuzkümmel offenbar beim Abnehmen genauso gute Dienste leistet wie Orlistat, der Wirkstoff beliebter, aber nebenwirkungsreicher Abnehmpillen.

Aktualisiert: 02 März 2024

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Cumin das Gewürz aus der Ayurveda

Der Kreuzkümmel (Cuminum cyminum L.) – auch Cumin bzw. Kumin oder Mutterkümmel genannt – wird schon sehr lange als Gewürz oder auch in der Volksheilkunde eingesetzt. Warum der Kreuzkümmel auch Mutterkümmel genannt wird, ist unklar, möglicherweise aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften, die auch bei manchen Frauenbeschwerden hilfreich sein könnten.

Im Ayurveda wird er gerne gemeinsam mit Bockshornkleesamen in etwas Ghee angeröstet, bevor dann weitere Zutaten wie Hülsenfrüchte oder Reis mit Gemüse in den Topf kommen. Cumin ist ausserdem das typische Falafelgewürz, es würzt jedes Fladenbrot wunderbar, und im Currypulver darf gemahlener Kreuzkümmel ebenfalls nicht fehlen.

Vermutlich stammt das Gewürz aus dem Nahen Osten, wo es seit Jahrtausenden verwendet wird. Heute wird der Kreuzkümmel in vielen Ländern kultiviert – vom Mittelmeerraum bis nach Indien. Gerade in Indien gibt man den Kreuzkümmel in viele Gewürzmischungen, Gerichte und Getränke. Die bekannteste Gewürzmischung mit Cumin ist das Currypulver.

Was beim Anrösten von Kreuzkümmel zu beachten ist

Anders als z. B. das Basilikum oder der Schnittlauch zählt der Kreuzkümmel wie auch der Kardamom und die Nelke zu jenen Gewürzen, deren Aroma besonders stark zur Geltung kommt, wenn sie geröstet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass dann die ätherischen Öle freigesetzt werden.

Die Gewürze werden dabei nur für wenige Minuten bei mittlerer Hitze und häufigem Wenden in einer Pfanne oder im Wok geröstet. Wenn sie zu duften beginnen, sollte der Röstvorgang beendet werden. Es ist sehr wichtig, dass die Gewürze nicht verbrennen, da ansonsten das Aroma verfliegt, die Inhaltsstoffe zerstört werden und sich ein unangenehmer, bitterer Geschmack einstellt. Gemahlene Gewürze sollten grundsätzlich nicht geröstet werden, da sie viel zu schnell verbrennen würden.

Was den Kreuzkümmel vom Echten Kümmel und vom Schwarzkümmel unterscheidet

Es gibt neben dem Kreuzkümmel noch andere Gewürze, die oft einfach nur Kümmel genannt werden, so etwa den Schwarzkümmel (Nigella sativa) und den Echten Kümmel (Carum carvi). Doch handelt es sich hierbei um verschiedene Pflanzen.

Während der Schwarzkümmel den Hahnenfussgewächsen, also einer ganz anderen Pflanzenfamilie angehört, sind der Kreuzkümmel und der Echte Kümmel beide Doldenblütler und somit eng miteinander verwandt. Die Samen des Kreuzkümmels sehen auch fast wie die des Echten Kümmels aus, erinnern geschmacklich an diese aber nur schwach.

Der Kreuzkümmel als Heilpflanze

Wegen seiner vielfältigen Heilwirkungen lässt sich der Kreuzkümmel auch als Heilpflanze einsetzen. Er verbessert beispielsweise die Verdauung, reduziert Bluthochdruck, soll ausserdem die Libido auf Vordermann bringen und gegen Husten so gut wirken wie der pharmazeutische Hustenstiller Codein.

Immer mehr Studien zeigen noch viele andere vorteilhafte und heilende Wirkungen des Kreuzkümmels, sodass er – wenn Sie seinen spezifischen Geschmack mögen – so oft wie möglich in den Speiseplan eingebaut werden kann.

Kreuzkümmel verbessert die Verdauung

Kreuzkümmel besteht zu bis zu 6 Prozent aus ätherischen Ölen mit dem Hauptbestandteil Cuminaldehyd. Dieses sorgt für eine verstärkte Bildung der Verdauungssäfte – Speichel, Magensaft, Gallensekret, Bauchspeichel – und verbessert auf diese Weise die Verdauung. Gibt man den Kreuzkümmel in Gerichte, die häufig zu Blähungen führen können (Hülsenfrüchte), dann werden diese deutlich verträglicher und leichter verdaulich.

Kreuzkümmel behebt Verstopfung

Kreuzkümmel stimuliert die Darmperistaltik, also die Bewegungen des Darms, mit denen der Stuhl zum Enddarm transportiert und dann zur Ausscheidung gebracht wird. Bei Verstopfung ist Kreuzkümmel daher ein sehr gutes und sanftes Hilfsmittel, das gleichzeitig Blähungen und Unwohlsein behebt.

Im Ayurveda geht man sogar davon aus, dass der Kreuzkümmel selbst schwere Verdauungsstörungen inkl. Hämorrhoiden lindern oder sogar heilen kann. Dazu werden die Kreuzkümmelsamen in einer Pfanne angeröstet. Man lässt sie abkühlen und mahlt sie zu Pulver. Dieses Pulver wird jetzt mit Wasser oder Honig vermischt und auf leeren Magen eingenommen.

Kreuzkümmel gegen Candida albicans

Da der Kreuzkümmel in Studien ausserdem eine pilzfeindliche Wirkung zeigte, hilft er sehr gut bei der Sanierung der Darmflora und der Bekämpfung von Candida albicans, einem weit verbreiteten Darmpilz, der sich nicht in erster Linie in Verdauungsbeschwerden äussern muss, sondern sich beispielsweise auch in kreisrunden nicht juckenden, aber schuppenden Hautekzemen zeigen kann.

Kreuzkümmel reduziert Krebs-Risiko

In einer Studie, die schon im Jahr 2003 im Fachmagazin Nutrition and Cancer veröffentlicht wurde, zeigte sich, wie gut Kreuzkümmel den Körper vor Krebs schützen kann. Probanden, die Kreuzkümmel in die täglichen Mahlzeiten bekamen, entwickelten seltener Gebärmutterhalskrebs und auch seltener Magenkrebs als jene Probanden, die ohne Cumin auskommen mussten – wobei man offenbar umso besser geschützt ist, je mehr Cumin man zu sich nimmt.

Kreuzkümmel zur Entgiftung

Da der Kreuzkümmel ausserdem die körpereigenen Entgiftungsmechanismen unterstützt und fördert, ist er ein wunderbares Gewürz bzw. ein idealer Tee für Ihre Entgiftungskur. Wer häufig Cumin zu sich nimmt, hat höhere Spiegel der körpereigenen Phase-I-Entgiftungsenzyme Cytochrom P450.

Auch die Aktivitäten der Phase-II-Entgiftungsenzyme wie der Glutathion S-Transferase oder der antioxidativ wirksamen Superoxiddismutase nahmen unter dem Einfluss von Cumin deutlich zu. Gleichzeitig stiegen die Spiegel des Glutathions – eines der stärksten körpereigenen Antioxidantien – signifikant an.

Kreuzkümmel für gesunde Knochen

Sinken in den Wechseljahren die Hormonspiegel, kann dies die Knochendichte verschlechtern. Im Jahr 2008 zeigten indische Wissenschaftler jedoch, dass ein Cuminextrakt die Knochendichte genauso gut schützen konnte wie Östrogenpräparate. Cumin konnte in dieser Studie die Knochendichte sowie die Mikrostruktur der Knochen verbessern – und zwar ohne (wie beim Östrogen üblich) zu einer Gewichtszunahme zu führen. Denn Cumin kann sogar ganz konkret beim Abnehmen helfen:

Kreuzkümmel genauso gut wie Abnehmpille

In einer iranischen Studie der Kashan University wurden 78 Übergewichtige in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt dreimal täglich eine Kapsel mit Cumin, Gruppe zwei erhielt die Abnehmpille mit Orlistat und Gruppe drei erhielt eine Placebokapsel – ebenfalls jeweils dreimal täglich. Nach acht Wochen zeigte sich, dass die Einnahme von Cumin genauso gut beim Abnehmen geholfen hatte wie die Abnehmpille. In der Placebogruppe hatte sich hingegen keine Änderung im Gewicht ergeben.

Allerdings bringt Orlistat unangenehme Nebenwirkungen mit sich, wie z. B. plötzlichem Fettabgang aus dem Darm. Details haben wir hier beschrieben: Giftige Diätpillen

Kreuzkümmel für ein gutes Gedächtnis und gegen Stress

Kreuzkümmel wird im Ayurveda sogar für Patienten verwendet, die an Amnesie leiden (Gedächtnisschwund). Ihnen wird verordnet, täglich einige Kreuzkümmelsamen zu kauen. Studien konnten auch tatsächlich zeigen, dass Cumin nicht nur die Stressanfälligkeit reduziert, sondern auch dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann.

Kreuzkümmel – Die Anwendung

Sie können Kreuzkümmel zum Würzen verwenden – entweder als ganze Körnchen (z. B. ins Brot oder – wie oben beschrieben – angeröstet in Reis- und Gemüsegerichte) oder gemahlen. Die Körnchen können aber auch bei akuten Verdauungsbeschwerden gekaut werden. Gemahlener Kreuzkümmel kann in Honig oder in das Fruchtfleisch einer Banane gemischt eingenommen werden – für alle, die den Geschmack nicht so sehr mögen. Sehr einfach ist auch die Anwendung als Tee:

Kreuzkümmel-Tee – Die Zubereitung

Geben Sie einen Teelöffel Kreuzkümmelsamen in 200 ml Wasser und bringen Sie die Mischung zum Kochen. Sobald das Wasser braun wird, nehmen Sie den Topf vom Herd. Giessen Sie den Tee ab und lassen Sie ihn auf Zimmertemperatur abkühlen.

Eine andere Variante ist es, die Samen zunächst im Mörser zu quetschen oder sie grob im Mixer zerkleinern. Davon wird ½ Teelöffel mit 150 – 200 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 10 Minuten ziehen und giesst den Tee dann ab. Am besten soll der Tee wirken, wenn man ihn auf nüchternen Magen trinkt.

Ätherisches Kreuzkümmelöl – Die Anwendung

Aus den Kreuzkümmelsamen lässt sich das ätherische Kreuzkümmelöl gewinnen, das eine erstaunliche Wirkung auf die Gesundheit haben kann. Es wirkt sogar stärker als die Samen selbst und kann äusserst vielseitig angewandt werden:

  1. Badezusatz: Es reicht, wenn Sie maximal 5 Tropfen des Kreuzkümmelöls in das warme Badewasser geben. Die Wirkung ist antibakteriell, entspannend und durchblutungsfördernd.
  2. Massageöl: Die äusserliche Anwendung in Form von einer Massage hilft z. B. Darm-, Magen- und Menstruationsleiden. 1 Tropfen Kreuzkümmelöl wird mit rund 30 ml hochwertigem Trägeröl – wie etwa Mandelöl – vermischt, damit die Haut nicht gereizt wird.
  3. Innerliche Anwendung: Geben Sie 1 Tropfen Kreuzkümmelöl in ein Glas Wasser oder in eine Tasse warmen Tee. Die maximale Dosis liegt bei 4-mal täglich je 5 Tropfen. Zu den Anwendungsgebieten gehören Blähungen und Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.

Rezepte mit dem Kreuzkümmel

Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie den Kreuzkümmel in der Küche einsetzen oder dosieren können, dann finden Sie in unserer Rezepte-Rubrik oder auch auf unserem Kochkanal bei Youtube viele leckere – natürlich rein pflanzliche – Rezepte.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.