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Probiotika schützen vor Grippe

Der Winter stellt unser Immunsystem auf die Probe. Grippale Infekte haben jetzt Hochkonjunktur. Ärzte und Medien rufen schon im Herbst zur vorsorglichen Grippe-Impfung auf. Kommt es dennoch zu Infektionen, werden meist Antibiotika verschrieben. Doch ist das nötig? Nehmen Sie Ihren Grippeschutz selbst in die Hand - mit Probiotika. Die gesunden Bakterien bieten natürlichen Zellschutz und stärken das Immunsystem gegen Krankheitserreger.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 19 März 2024

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Grippesaison – Impfungen, Antibiotika und Probiotika

Die Nase läuft, der Hals kratzt, Kopf- und Gliederschmerzen stellen sich ein – der Winter macht uns besonders anfällig für Erkältungen und grippale Infekte. Die saisonale Influenza, die sogenannte "echte" Grippe, kann gar eine Lungenentzündung nach sich ziehen. Vor allem älteren, chronisch kranken und immunschwachen Menschen wird deshalb eine vorsorgliche Grippeimpfung empfohlen.

Andererseits erreichen uns Schlagzeilen, denen zufolge in diesem Jahr mehrere Grippeimpfstoffe aufgrund von schweren Nebenwirkungen vom Markt genommen wurden. Nicht zuletzt versetzen Impfstoffe unseren Körper mit ihren Virenkreuzungen, Bakteriensträngen und Zusätzen wie Aluminium und Formaldehyd in einen regelrechten Schockzustand bei verhältnismäßig kurzweiliger Immunität.

Verzichten wir auf Impfungen und haben sich Grippeviren in unserem Organismus eingenistet, verschreiben Ärzte in vielen Fällen Antibiotika. Diese antibakteriellen Arzneimittel töten jedoch keine Viren ab. Sie werden verschrieben, um bakterielle Infekte zu bekämpfen, die in Kombination mit einer Grippevirusinfektion auftreten können.

Das Problem ist, dass Antibiotika nicht nur schädliche Bakterien, sondern auch nützliche Bakterien vernichten. Zurück bleibt eine gestörte Bakterienflora (beispielsweise im Darm) und ein geschwächtes Immunsystem, das neuen Krankheitserregern ausgeliefert ist.

Für den Wiederaufbau der Darmflora als gesundheitliche Basis raten ganzheitlich orientierte Mediziner deshalb zu Probiotika. Allerdings wurde in wissenschaftlichen Studien belegt, dass der übermäßige Einsatz von Antibiotika auch irreversible Schäden in der Darmflora hinterlassen kann.

Selbst die Einnahme von Probiotika nach einer Antibiotikabehandlung kann solche Schäden nicht mehr rückgängig machen (vgl. Studie von Blaser M.; Nature. 2011)

Sinnvoller ist es daher, Probiotika vorbeugend gegen Grippe einzusetzen, um die Darmflora in Balance zu halten, das Immunsystem zu stärken und sich dadurch Infektionen vom Hals zu halten ( 1 ).

Vorsorge für das Leben

Probiotika sind die natürliche Antwort auf Antibiotika. Diese lebenden Mikroorganismen (z. B. Milchsäurebakterien) haben eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den menschlichen Organismus, insbesondere auf den Darm, in dem etwa 80 Prozent der Abwehrzellen unseres Immunsystems lokalisiert sind ( 4 ).

Die nützlichen Bakterien regulieren die Darmflora und schützen unsere Zellen vor Viren, Pilzen und Parasiten.

Während Impfungen und Antibiotika geradezu gewaltsam in den menschlichen Organismus eingreifen, schaffen Probiotika ein subtiles Gleichgewicht "für das Leben" (= probiotic).

In Anbetracht einer typisch westlichen vitalstoffarmen Ernährung und Antibiotika-Belastung durch Medikamente, Massentierhaltung und ungefiltertes Trinkwasser können sich probiotische Lebensmittel und nahrungsergänzende Probiotika als natürliche Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger stark machen.

Gesunde Darmflora gegen Grippe

Wie Mutter Natur beruht auch der menschliche Körper auf den Naturgesetzen eines empfindlichen Ökosystems, dessen Balance aufrechterhalten werden muss. Befindet sich unser Organismus im Gleichgewicht, strotzt der Darmtrakt nur so vor nützlichen Bakterien.

Etwa 500 Bakterienarten sind an der Stimulierung der immunologischen Abwehrreaktion beteiligt. Durch eine falsche Ernährung (v. a. Zucker), Stress und Medikamente wird die Darmflora gestört und durchlässig für Krankheitserreger.

Eine Ernährungsumstellung und Stressreduzierung allein sind zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora meist nicht ausreichend. Antibiotika verhindern die Regeneration des bakteriellen Gleichgewichts zusätzlich.

Probiotika statt Antibiotika – Grippe vorbeugen

Eine Studie der University of Pennsylvania bestätigte, dass Ärzte vor allem Patienten mit infektiösen Atemwegserkrankungen unnötigerweise mit Antibiotika behandeln.

Demgegenüber stehen Untersuchungen aus China, bei denen Probiotika deutliche Linderung bei Kindern mit Grippesymptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen herbeiführten ( 5 ).

Die beteiligten Wissenschaftler schlossen aus ihren Ergebnissen, dass täglich eingenommene Probiotika das Auftreten und die Dauer von Atemwegserkrankungen und deren Symptomen reduzieren können, indem sie die Produktion von Antikörpern anregen.

Weitere Gesundheitsargumente

Probiotika erweisen sich nicht nur als hilfreiche Virenabwehr-Helfer in der Erkältungssaison. Als Dauergäste in unserem Darm unterstützen sie unser Wohlbefinden auf breiter Ebene. Sie regulieren Verdauungsbeschwerden, indem sie die Enzymbildung anregen und die Produktion von Magensäften optimieren.

Sie unterstützen die Aufnahme von Nährstoffen und die Ausscheidung von Schadstoffen, schützen gegen Allergene und krebserregende Substanzen ( 3 ).

Selbst bei erhöhten Cholesterinwerten, Bluthochdruck, Nierensteinen und Harninfekten sollen Probiotika nützlich sein. Als positive Nebeneffekte verbessert sich das Hautbild und das Energielevel wird gesteigert.

Probiotika – Nahrungsergänzungsmittel und probiotische Lebensmittel

Probiotika können in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als auch durch fermentierte Lebensmittel aufgenommen werden. In beiden Fällen handelt es sich um lebende Mikroorganismen, welche von Natur aus Bestandteile einer gesunden Darmflora sind und somit die mikrobielle Balance im Darm unterstützen bzw. wiederherstellen können. Einige dieser probiotischen Bakterienstämme wurden positiv auf ihre gesundheitsfördernde Wirkung getestet, darunter ( 2 ):

  1. Bifidobacterium bifidum
  2. Lactobacillus acidophilus
  3. Bifidobacterium longum
  4. Lactobacillus rhamnosus
  5. Lactobacillus case
  6. Lactobacillus Helveticus

Damit die nützlichen Bakterien auch garantiert im Darm ankommen und nicht schon den Magensäften zum Opfer fallen, sind magensaftresistente Produkte mit speziellem Überzug zu bevorzugen. Fermentierte Lebensmittel enthalten ebenfalls Milchsäurebakterien. Im Gegensatz zum probiotischen Klassiker Joghurt sind jedoch fermentierte Gemüse wie Sauerkraut die bessere Wahl. Frei von verschleimendem und übersäuerndem Milcheiweis und Milchzucker (Laktose) liefert fermentiertes Gemüse Milchsäurebakterien und Vitalstoffe.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.