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Ginkgo Biloba - Wirkung und Anwendung

Ginkgo biloba hat als Heilpflanze zur Behandlung kognitiver Beschwerden wie Alzheimer eine lange Tradition. Wissenswertes zur Wirkung und Anwendung des Wunderbaums, aber auch zu seinen Risiken und möglichen Nebenwirkungen erfahren Sie hier.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 23 April 2024

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Was ist Ginkgo Biloba?

Ginkgo biloba (Ginkgo oder Ginko genannt) ist ein in China heimischer Baum aus der Familie der Ginkgogewächse. Sein Name stammt aus dem Chinesischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Silberaprikose“. Der Name rührt daher, dass die Samen mit ihrer fleischigen Samenschale und ihrer silbrig-gelben Farbe ähnlich aussehen wie Aprikosen.

Ginkgo Biloba in der Natur und Kultur

Der Ginkgo-Baum als lebendes Fossil

Der Baum gilt ausserdem als heilig, wird daher häufig in Tempelanlagen gepflanzt und so auch als Tempelbaum bezeichnet. Er ist ein Symbol für Hoffnung, Fruchtbarkeit und ein langes Leben – nicht zuletzt deshalb, weil er der wohl älteste Baum unserer Zeit ist. Schon vor 300 Millionen Jahren soll er die Erde begrünt haben. Er gilt daher als lebendes Fossil und Wunderbaum zugleich. Denn selbst heute zählt er zu jenen Bäumen, die besonders gut mit Umweltbelastungen (Streusalz, Abgase) und Trockenzeiten zurecht kommen, weshalb er inzwischen weltweit bevorzugt in Städten und Parks angepflanzt wird.

Ginkgo in der Literatur: Goethes Ginkgo-Gedicht

So bot ein Ginkgo-Baum in einem Heidelberger Park Johann Wolfgang von Goethe Anlass zu seinem bekannten Ginkgo-Gedicht, das er gemeinsam mit einem Ginkgo-Blatt als Zeichen seiner Zuneigung an Marianne von Willemer sandte. Das Gedicht trug zur Verbreitung des Wunderbaums in Deutschland bei und brachte ihm seinen weiteren Namen Goethebaum ein.

Nutzung von Ginkgo Biloba

Medizinische Anwendung von Ginkgo-Extrakten

Aus den Blättern des Baumes werden Extrakte hergestellt, die die geistige Leistungskraft fördern und bei Demenzerkrankungen wie Alzheimer helfen sollen. Weitere Anwendungsgebiete sind Tinnitus sowie leichte Durchblutungsstörungen, die sich in kalten Händen und Füssen oder auch Schwindel äussern. Extrakte aus Ginkgo-Blättern gehören weltweit zu den am häufigsten eingesetzten pflanzlichen Heilmitteln.

Anwendungsbereiche: Alzheimer, Tinnitus, Durchblutungsstörungen

Gingko-Extrakt gehört zu den am besten erforschten und am häufigsten verwendeten pflanzlichen Mitteln für die Behandlung von Alzheimer. Mehrere klinische Studien zeigen, dass der Wunderbaum die Gehirnleistung von Patienten mit Demenzerkrankungen tatsächlich verbessern kann 1.

Eine Metaanalyse chinesischer Forscher von 2015 untersuchte neun Studien mit insgesamt 2561 Patienten. Zum Einsatz kam der standardisierte Blatt-Extrakt EGb 761. Auf die Zusammensetzung dieses Extrakts gehen wir weiter unten im Absatz „Ginkgo-Extrakt: Welche Präparate sind gut?“ genauer ein 2.

In einer Dosierung von 240 mg pro Tag eingenommen über 5 bis 6 Monate führte dieser Extrakt bei Patienten mit leicher bis moderater Demenz zu einer Verlangsamung des kognitiven Verfalls. Dies wird auf die verbesserte Durchblutung des Gehirns zurückgeführt, wodurch sich das Gedächtnis und die Konzentration verbessern. Die Forscher hoben die gute Verträglichkeit des Extrakts hervor.

Die geistige Leistungsfähigkeit der Demenzpatienten wird in solchen Studien meist durch viele verschiedene Tests und Skalen erfasst. So müssen sie sich zum Beispiel Bilder merken, Konzentrationsaufgaben lösen, oder es wir ausgewertet, wie gut sie ihre Aufgaben im Alltag bewältigen können.

So führte die Einnahme von 240 mg des Extrakts nach 24 Wochen beispielsweise dazu, dass 53 von 163 Alzheimer-Patienten beim Gedächtnis-Test um mindestens drei Punkte besser abschnitten (auf einer Skala von 0 bis 27) – also in der Lage waren sich mehr Bilder zu merken 6.

Ein Expertengremium asiatischer Länder kam 2019 ebenfalls zum Schluss, dass der Ginkgo-Extraxt EGb 761 einen Platz in der Alzheimer-Therapie verdient hat. Der Extrakt sei in seiner Wirkung vergleichbar mit schulmedizinischen Alzheimer-Therapien wie der Einnahme von Acetylcholinesterase-Hemmern. Seine Verträglichkeit sei jedoch besser und er könne deshalb eine wirksame Alternative für Patienten darstellen, die die schulmedizinische Therapie nicht vertragen 3.

Unter nachfolgendem Link berichten wir über weitere Naturheilverfahren bei Alzheimer.

Bei Tinnitus

In einem Cochrane-Review von 2022 untersuchten Forscher 12 Studien mit insgesamt 1915 Tinnitus-Patienten. Aufgrund der aktuell unzureichenden Forschungslage konnten sie keine generelle Empfehlung für den Wunderbaum bei Tinnitus aussprechen. Der Grund dafür sei unter anderem, dass Tinnitus sehr subjektiv wahrgenommen werde. So gebe es etwa keinen Standardtest, der die Lautstärke von Tinnitus erfasse 4.

* Hier finden Sie einen Ginkgo-Extrakt

Nichtsdestotrotz werden Ginkgo-Präparate häufig bei Tinnitus eingenommen und sogar von vielen Ärzten in Europa als erste Therapieoption empfohlen. Die Ursache von Tinnitus kann eine Durchblutungsstörung des Innenohrs sein. Die Therapie mit dem Extrakt zielt darauf ab, die Durchblutung des Innenohrs zu fördern. Zum Einsatz kam in Studien ebenfalls der standardisierte Extrakt EGb 761, der bei Tinnitus folgendermassen angewandt werden kann:

  1. Verabreichung von 200 mg des Extrakts täglich während 10 Tagen über eine Infusion
  2. Einnahme von täglich 120 bis 240 mg des Extrakts während mindestens 12 Wochen

Die Verfasser des oben genannten Cochrane-Reviews kamen zum Schluss, dass bei der Einnahme von Ginkgo genauso wenige Nebenwirkungen auftreten wie bei der Einnahme von Placebos. Obwohl der Nutzen bisher also nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte, sind zumindest auch keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Einzig die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie etwa Blutgerinnungshemmern habe man nicht auswerten können. Auf mögliche Wechselwirkungen der Wunderbaumpräparate mit Medikamenten gehen wir im Absatz „Wechselwirkungen mit Medikamenten“ genauer ein.

Bei Schwindel

Extrakte aus dem Wunderbaum werden auch zur Behandlung von Schwindel eingenommen. Schwindel kann zum Beispiel altersbedingt oder in Zusammenhang mit einer Durchblutungsstörung auftreten.

Eine europäische Forschergruppe untersuchte den Effekt des Ginkgo-Extrakts EGb 761 in einer Meta-Analyse von 2018. Hierfür zogen sie fünf klinische Studien mit insgesamt 1927 Demenzpatienten heran, von denen 1040 zudem unter Schwindel litten. Die Probanden hatten täglich 240 mg des Extrakts über einen Zeitraum von 22 bis 26 Wochen eingenommen 5.

Neben der oben bereits erwähnten positiven Wirkung auf das Gedächtnis und die Konzentration führte die Einnahme des Extrakts zu einer Verbesserung des Schwindels um 18 bis 31 Prozent – verglichen mit den Personen, die ein Placebo einnahmen. Erfasst wurde dabei die Schwere und die Häufigkeit des Schwindels durch die Angaben der Probanden. Die Forscher schlossen daraus, dass der Extrakt auch bei Schwindel hilfreich ist.

Weitere mögliche Wirkungen

Es werden viele weitere positive Wirkungen des Wunderbaums beschrieben, die bisher aber nur unzureichend bzw. nur in Tierstudien nachgewiesen wurden. Beschwerden, bei denen sich die Einnahme von Ginkgo-Extrakten positiv auswirken könnte, umfassen 10 11 12 14:

  1. das metabolische Syndrom ( Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker, hohe Blutfettspiegel, Übergewicht)
  2. Angstzustände
  3. das prämenstruelle Syndrom (PMS)
  4. Glaukom (grüner Star)
  5. Depressionen
  6. Migräne

Ginkgo-Samen in der Küche

Die gekochten Samen sind zudem Bestandteil der traditionellen chinesischen und japanischen Küche. In Japan werden sie zum Beispiel für das Gericht „ Chawanmushi“ verwendet – eine Art Eierstich mit Hühnchen und Garnelen, der als Vorspeise gereicht wird. Man gibt die Samen aber auch zu einer Schale gedämpftem Reis oder röstet sie und isst sie mit etwas Salz bestreut. Sie haben ein leicht bitteres Aroma und können in grösserer Menge giftig sein - siehe weiter unten..

Ginkgo Biloba in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

In der traditionellen chinesischen Medizin ist der Wunderbaum ein unentbehrliches Naturheilmittel, das bereits seit 5000 Jahren zum Einsatz kommt. Es werden nicht nur Extrakte aus den Blättern, sondern auch Abkochungen aus den Samen oder Wurzeln verwendet 1.

Im Zentrum stehen dabei sowohl kognitive Beschwerden, wie Konzentrationsschwäche und ein nachlassendes Erinnerungsvermögen als auch Verdauungsbeschwerden sowie Erkrankungen der Atemwege wie Husten und Asthma. Die Einnahme von Ginkgo ist zudem eine beliebte präventive Massnahme, um dem natürlichen Alterungsprozess und damit einhergehenden Beschwerden entgegenzuwirken.

Wissenschaftliche Betrachtung der Wirkung

Der gesundheitsfördernde Effekt von Gingko Biloba ist auf die Inhaltsstoffe seiner Blätter, Samen und Wurzeln zurückzuführen:

  1. Flavonoide (Quercetin und Kaempferol)
  2. Terpenoide (Ginkgolid A, B und C und Bilobalid)
  3. Ginkgolsäure

Die Flavonoide Quercetin und Kaempferol wirken antioxidativ (gegen oxidativen Stress). Sie haben die Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren und damit der Entstehung zahlreicher Krankheiten entgegenzuwirken. Denn über einen längeren Zeitraum kann oxidativer Stress unter anderem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen, Krebs und Demenz beitragen 1.

Da die beiden Stoffe auch als Phytoöstrogene gelten, also östrogenähnlich wirken, können Blatt-Extrakte bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden, wenn diese auf einen Östrogenmangel zurückzuführen sind. Aufgrund der möglichen östrogenähnlichen Wirkung wird andererseits von Ginkgo-Extrakten abgeraten, wenn ein hormonabhängiger Brustkrebs vorliegt/vorlag 16.

Die Ginkgolide A, B und C sowie das Bilobalid wirken hingegen allesamt durchblutungsfördernd. Sie erweitern die Blutgefässe, was den Blutfluss verbessert und die Sauerstoffversorgung des Gewebes steigert.

Die Ginkgolsäure soll in grossen Mengen zellschädigend wirken, weshalb in Arzneimitteln und qualitativ hochwertigen Nahrungsergänzungen maximal 5 ppm (5 µg/g) davon enthalten sein darf.

Praktische Anwendung und Dosierung


Formen der Einnahme: Extrakte, Tee, und Nahrungsergänzungsmittel

Extrakte aus Gingko Biloba gibt es in den meisten Fällen in Form von Tabletten oder Kapseln zu kaufen. Präparate findet man in der Apotheke, in Drogerien oder im Internet. Oft wird empfohlen, auf Arzneimittel zurückzugreifen, da diese im Vergleich zu Nahrungsergänzungen besser sein sollen. Der Grund dafür ist, dass Arzneimittel standardisiert sind und ein Höchstgehalt an Ginkgolsäure vorgeschrieben ist (5 ppm).

Längst orientieren sich aber auch die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln an den Angaben für standardisierte Extrakte. In Arzneimitteln wird etwa der standardisierte Extrakt EGb 761 verwendet, der sich folgendermassen zusammensetzt 1 2:

  1. 5 bis 7 Prozent Terpenoide (u. a. 3,1 Prozent Ginkgolide und 2,9 Prozent Bilobalid),
  2. 22 bis 27 Prozent Flavonoidglykoside (u. a. Quercetin und Kaempferol),
  3. 5 bis 10 Prozent organische Säuren wobei maximal 5 ppm Ginkgolsäure enthalten sein darf.

Mit diesem Extrakt wurden bisher auch die meisten Studien durchgeführt. Doch auch Nahrungsergänzungen können von sehr guter Qualität sein, zumal sie oft nicht die in Apothekenprodukten üblichen Zusatzstoffe enthalten, wie z. B. Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], mikrokristalline Cellulose, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Macrogol 3350, Poly(vinylalkohol), Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

Achten Sie beim Kauf von Nahrungsergänzungen aus dem Wunderbaum darauf, dass diese auf ähnliche Gehalte standardisiert sind wie Arzneimittel, maximal 5 ppm Ginkgolsäure enthalten und ohne Zusatzstoffe auskommen.

Empfohlene Dosierung und Anwendungsdauer

Generelle Dosierempfehlungen für Ginkgo-Extrakt gibt es nicht. Als Richtwert gelten jedoch 120 bis 240 mg Extrakt täglich, wobei in Studien auch geringere Dosen ab 40 mg zum Einsatz kamen.

Die Tagesdosis kann entweder morgens auf einmal eingenommen werden oder auf zwei Dosen jeweils morgens und abends aufgeteilt werden. Der Extrakt kann, muss aber nicht zu den Mahlzeiten genommen werden 3.

Wunderbaumpräparate entfalten ihre gesundheitsfördernde Wirkung nur langsam, so dass sich erste positive Effekte oftmals erst nach mehreren Wochen, wenn nicht gar Monaten der Einnahme einstellen.

* Hier finden Sie einen Ginkgo-Extrakt

Ginkgo als Tee

Tees aus den Blättern des Wunderbaums dürften vielen Menschen bekannt sein. In Bezug auf ihre Wirkung scheiden sich jedoch die Geister. Das maximale Wirkpotential wird vermutlich nur bei der Einnahme hochkonzentrierter Extrakte erreicht und nicht durch das Trinken von Tee 7.

Zudem muss der Gehalt an Ginkgolsäure in Tees nicht kontrolliert werden (die ab bestimmten Mengen schädlich sein kann). Der Verbraucher hat daher kaum eine Möglichkeit zu erfahren, wie viel der Säure in den Blättern enthalten ist – es sei denn, der Gehalt wird freiwillig ausgewiesen. Wir haben jedoch kein Produkt gefunden, bei dem dies der Fall war.

Zwar sind beim gelegentlichen Konsum des Tees keine negativen Wirkungen der Ginkgolsäure zu erwarten – vom regelmässigen Konsum wird jedoch abgeraten. Doch wäre ja gerade ein regelmässiger Konsum wichtig, um eine Wirkung zu erzielen.

Wenn Sie den Tee probieren möchten, dann nimmt man 1 TL der zerkleinerten Blätter pro 150 ml kochendes Wasser und lässt den Tee 8 bis 10 Minuten ziehen. Da er etwas gewöhnungsbedürftig schmeckt, wird er meist stark gesüsst.

Sicherheit und Nebenwirkungen


Vergiftungsrisiko durch Ginkgotoxin

Sowohl die Samen als auch die Blätter des Wunderbaums enthalten die Substanz Ginkgotoxin (Samen: max. 14 µg/g, Blätter: max. 7 µg/g) 8. Ginkgotoxin ist strukturell mit Vitamin B6 verwandt und kann deshalb den Vitamin-B6-Stoffwechsel stören. Vermutlich konkurrieren beide um dieselben Rezeptoren – jedenfalls ist das Toxin besser fettlöslich, weshalb es einfacher durch die Blut-Hirn-Schranke gelangt. In der Folge können hohe Mengen des Stoffes zu einem Vitamin-B6-Mangel führen, der sich in Vergiftungserscheinungen mit epilepsieartigen Krampfanfällen und Lähmungen äussert.

Vergiftungsfälle traten beim Verzehr von 15 bis 60 rohen Samen auf – betroffen waren meist Kinder, wenn diese die Samen unter den Bäumen fanden (und verspeisten). Wie zu Beginn erwähnt, kommen die Samen in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz und sind Bestandteil chinesischer und japanischer Gerichte. Gekocht reduziert sich der Gehalt an Ginkgotoxin in den Samen auf ein Minimum. Dennoch ist in asiatischen Ländern bekannt, dass man nicht zu viele Samen während einer Mahlzeit zu sich nehmen darf.

Vergiftungserscheinungen durch Ginkgotoxin konnten in der Vergangenheit mit einer hohen Dosis von 50 mg Vitamin B6 behandelt werden 9.

(Der normale Tagesbedarf an Vitamin B6 liegt bei etwa 1,5 mg; allerdings enthalten auch Hochdosis-Vitamin-B-Komplexpräparate oft um die 50 mg Vitamin B6 pro Tag; offiziell wird jedoch dazu geraten nicht mehr als 25 mg Vitamin B6 pro Tag zu sich zu nehmen. Diese Dosis gilt als UL (= Tolerable Upper Intake Level), was bedeutet, dass dies jene Menge ist, die man pro Tag gerade noch zu sich nehmen kann, ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen. Es ist also die wahrscheinlich unbedenkliche tägliche Zufuhrmenge) 15.

Bei der Einnahme von Extrakten aus den Blättern sind bisher sehr selten Vergiftungsfälle aufgetreten – diese können durch die geringe Anzahl an Fallberichten jedoch nicht einmal zweifelsfrei auf den Extrakt zurückgeführt werden. Der Gehalt an Ginkgotoxin in den Blättern ist natürlicherweise geringer als in den Samen und muss auf Präparaten nicht wie die Ginkgolsäure ausgewiesen werden. Vorsichtshalber wird Personen, die an Epilepsie leiden oder zu Krampfanfällen neigen, geraten, eine Einnahme zuvor mit einem Arzt zu besprechen. Forscher vermuten, dass Ginkgotoxin den Abbau von Antiepileptika beschleunigen könnte 13.

Reduziert werden könnte das Nebenwirkungsrisiko in Sachen Vitamin B6, wenn Sie vielleicht sowieso schon ein Vitamin-B-Komplex-Präparat regelmässig zu sich nehmen oder zumindest dies tun, wenn Sie eine Kur mit Wunderbaum-Präparaten machen.

Nebenwirkungen und Risiken bei der Einnahme

Abgesehen von den oben genannten möglichen Risiken, zählen zu den sehr seltenen Nebenwirkungen von Ginkgo-Präparaten Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen. Bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung wird von einer Einnahme abgeraten, da die durchblutungsfördernde Wirkung des Wunderbaums diese Neigung unter Umständen verstärken könnte.

Tees aus den Blättern, die frei im Handel erhältlich sind, können Ginkgolsäuren in potenziell gesundheitsschädlichen Mengen enthalten, da sie keiner Kontrolle unterliegen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Magenschleimhautentzündungen und allergische Reaktionen. Wie schon weiter oben erwähnt, enthalten Extrakte östrogenähnlich wirkende Stoffe, sodass diese bei hormonabhängigem Brustkrebs nicht ratsam sind.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Ginkgo soll die Wirkung gerinnungshemmender Arzneimittel (sogenannter Antikoagulantien; umgangssprachlich auch „Blutverdünner“) verstärken können, was zu einem höheren Blutungsrisiko führen soll. Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen.

Weitere Wirkstoffe, die die Blutgerinnung hemmen sind zum Beispiel Acetylsalycylsäure, Diclofenac und Ibuprofen. Personen, die solche Medikamente einnehmen, sollten vorsichtshalber zunächst mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie zu Präparaten aus dem Wunderbaum greifen.

Aufgrund der östrogenähnlichen Wirkung von Extrakten der Wunderbaumblätter sollen diese nicht eingenommen werden, wenn Anti-Östrogene genommen werden (z. B. Tamoxifen).

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.