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  • Fracking in den USA
3 min

Fracking schadet den Atemwegen

Das sog. Fracking, eine umstrittene Methode zur Erdgasgewinnung, macht krank. Wer in der Nähe von Frackingaktivitäten lebt, muss mit einem erhöhten Risiko für Gesundheitsprobleme rechnen – insbesondere der Haut und der oberen Atemwege. In Europa wird seit Monaten darüber diskutiert, ob die Regierungen Fracking zulassen sollten. Die USA hingegen fördern Erdgas schon seit einigen Jahren per Fracking – und riskieren damit die Gesundheit ihrer Bürger.

Aktualisiert: 08 März 2024

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Fracking: gesundheitsschädlich, aber gewinnbringend

In den USA wird Erdgas schon seit längerem mit der umstrittenen Fracking-Methode gefördert.

Dazu werden zunächst Löcher in jenes Gestein mit natürlichen Erdgasvorkommen gebohrt. In diese Bohrlöcher wird eine Flüssigkeit mit giftigen Chemikalien gepumpt. Auf diese Weise entstehen Risse im Gestein, das Erdgas kann gefördert werden – und was sonst noch passiert, weiss man gar nicht so genau.

Teilweise gelangt die Flüssigkeit wieder an die Oberfläche. Darin sind dann nicht mehr nur die Chemikalien nachzuweisen, sondern auch giftige und radioaktive Stoffe aus dem Boden. Ein Teil der Flüssigkeit bleibt jedoch oft im Boden zurück.

Von dort aus, so befürchten Fracking-Kritiker, könnten die Gifte ins Grundwasser oder in Bodennähe und somit beispielsweise ins Trinkwasser oder pflanzliche Lebensmittel gelangen.

Fracking im Kommen

Besonders beängstigend ist, dass man nicht wirklich viel über die Folgen von Fracking weiss. Weder die Gefahren für die Umwelt noch die für die menschliche Gesundheit sind ausreichend erforscht. Dennoch wird Fracking in den USA bereits praktiziert. Learning by doing sozusagen…

Die Energiekonzerne und ihre Handlanger aus der Politik setzen nun alles daran, damit es Fracking schon bald auch bei uns in Europa und zwar direkt vor unserer Haustür geben wird – samt all der Krankheiten, die dem Fracking wie ein untrennbarer Schatten folgen.

Kranke Atemwege, kranke Haut – Fracking macht’s möglich

Meredith Stowe und ihre Kollegen von der Yale School of Public Health liefern nun erste wissenschaftliche Anhaltspunkte für Argumente gegen das Fracking ( 1 ).

Die Ergebnisse von Stowes Studie sind alarmierend und lassen das Schlimmste befürchten.

Das Forscherteam untersuchte den Gesundheitszustand von mehr als 500 Menschen, die in der Nähe von Fracking-Anlagen wohnen.

Die Analyse der Daten ergab, dass im Umkreis von einem Kilometer einer Fracking-Anlage vermehrt Haut- und Atemwegsbeschwerden auftreten.

13 Prozent der Einwohner von Fracking-Gebieten berichteten von Hautproblemen. Zum Vergleich: Weiter entfernt von den Bohranlagen lag dieser Wert bei nur 3 Prozent. Fracking erhöht das Risiko für Hautprobleme somit vermutlich um mehr als das Vierfache.

Damit aber noch nicht genug. Auch Beschwerden der oberen Atemwege können durch Fracking verursacht werden. In Fracking-Gebieten klagten sage und schreibe 39 Prozent der Menschen über Atemprobleme – in anderen Gebieten lediglich 18 Prozent.

Fracking hat unabsehbare Folgen

Eine Häufung von Beschwerden, die den Verdauungstrakt, das Nervensystem oder das Herz-Kreislauf-System betreffen, liess sich noch nicht feststellen.

Es ist jedoch nicht weiter verwunderlich, dass zuallererst Haut und Atemwege unter Umweltbelastungen leiden. Sie sind der Atemluft und dem Leitungswasser schliesslich am unmittelbarsten ausgesetzt.

Zudem machen sich Probleme hier oft sofort bemerkbar. Eine Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems hingegen bemerkt man unter Umständen erst, wenn es bereits zu spät ist.

Reinigung von Fracking-Abwasser nicht möglich

US-amerikanische Experten warnen auch vor den Gefahren, die von den Abwässern ausgehen, die beim Fracking entstehen. Die enormen Mengen der toxischen Fracking-Flüssigkeiten müssen schliesslich irgendwie entsorgt werden ( 2 ).

Sie werden überdies in der Regel mit Tanklastern transportiert. Schnell kann bei einem Unfall ein Leck im Tank entstehen und die Frackingflüssigkeit auslaufen...

Das Problem ist, dass Fracking-Abwässer mit den bislang bekannten Filtermethoden nicht ausreichend gereinigt werden können.

Sie sind nicht nur radioaktiv, sondern enthalten zudem auch noch grosse Mengen an Schwermetallen, Salzen und sog. Halogeniden, grösstenteils giftige und umweltschädliche Chemikalien.

Pflanzen eignen sich prinzipiell gut zur Abwasserreinigung, können gegen die Halogenide aber nichts mehr ausrichten.

William A. Mitch und sein Team von der American Chemical Society stellten fest, dass bereits winzige Mengen des Fracking-Abwassers im Trinkwasser eine hochgiftige Kettenreaktion auslösen können ( 3 ).

Priv. Doz. William Stringfellow und seine Kollegen vom Lawrence Berkeley National Laboratory and University of the Pacific warfen einen genaueren Blick auf die Zusammensetzung verschiedener Fracking-Flüssigkeiten ( 4 ).

Fracking-Chemikalien – Tödlich für Säugetiere

Über ein Drittel der insgesamt fast zweihundert verschiedenen Inhaltsstoffe liegen noch so gut wie keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Von immerhin acht der bekannten Chemikalien weiss man jedoch, dass sie für Säugetiere tödlich sind! Im Wasser sind die Folgen noch schneller zu spüren, da die Wasserfauna oft empfindlicher reagiert.

Sogar von den vermeintlich harmlosen Fracking-Stoffen, die auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, gehen Gefahren aus, wie die Forscher betonen. So müssten schliesslich auch Nahrungsmittelkonzerne ihr Abwasser reinigen lassen, ehe sie es in Flüsse pumpen könnten.

Als besonders gefährlich schätzt das Team um Priv. Doz. William Stringfellow die zum Fracking verwendeten Biozide ein. Diese Chemikalien werden normalerweise als Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt und belasten in dieser Funktion schon sehr die Umwelt und die Gesundheit des Menschen.

Mit Hilfe des Frackings werden davon noch grössere Mengen in Umlauf gebracht.

Wo auch immer sich daher die Möglichkeit für einen Anti-Fracking-Protest ergeben sollte, machen Sie mit!

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.