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Hämorrhoiden - Die besten Hausmittel

Hämorrhoiden betreffen viele Millionen Menschen. Die häufigsten Symptome sind Schmerzen beim Sitzen oder während des Stuhlgangs, Juckreiz und Blutungen. Hausmittel sind bei diesem Problem glücklicherweise oft sehr wirksam.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 17 März 2024

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Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden hat eigentlich jeder. Es ist die Bezeichnung für bestimmte Gefässpolster (Venen), die sich am Enddarm rund um den Anus befinden. 

Im Allgemeinen jedoch verwendet man den Begriff meist nur, wenn diese schwammartigen Gefässpolster anschwellen, sich entzünden und auch (besonders beim Stuhlgang) nach aussen treten können, also dann, wenn sie krankhaft verändert sind. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von " Hämorrhoidalleiden" oder von "symptomatischen Hämorrhoiden".

Muss beim Stuhlgang gepresst werden, verlieren die Blutgefässe immer mehr an Spannung und Elastizität. Die Hämorrhoiden treten immer stärker zum Vorschein und bereiten zunehmend Beschwerden. ( 22 )

Ein zeitweises oder sogar dauerhaftes Hervortreten nennt man Prolaps (Vorfall). Sichtbar sind Hämorrhoiden im Allgemeinen nicht, ausser beim Prolaps. Dann kann man sie als weiche Knötchen oder Knubbel ertasten.

Doch gibt es etliche Hausmittel, die die Beschwerden lindern, und auch eine Umstellung der Ernährung (z. B. höhere Ballaststoffzufuhr) bringt nach wenigen Tagen bis Wochen schnell Erleichterung, so dass man die Behandlung in die eigenen Hände nehmen kann (selbstverständlich nach Absprache mit dem Arzt). ( 18 )

Die Symptome

Zu Beginn, wenn sich die Hämorrhoiden also erst krankhaft zu verändern beginnen, merkt man kaum etwas, vielleicht etwas Brennen oder einen leichten Juckreiz. Auch etwas Blut kann sich am Toilettenpapier befinden. Laut einer österreichischen Studie verspürt eine beträchtliche Anzahl von Menschen mit Hämorrhoiden überhaupt keine Symptome. ( 5 )

Wenn sich starke Schmerzen einstellen, der Analbereich merklich brennt und sich regelmässig hellrotes Blut auf dem Stuhl erkennen lässt oder die Hämorrhoiden bereits so nässen, dass in der Unterwäsche Blut ist, dann handelt es sich um fortgeschrittene Hämorrhoidalleiden, also um deutlich vergrösserte und meist auch entzündete Hämorrhoiden. 

Die Ursachen

Je älter man wird, umso grösser ist die Gefahr, dass Hämorrhoiden entstehen. Doch selbst im Teenageralter können die typischen Beschwerden auftreten. In der Altersgruppe über 40 sind sie dann aber nichts Besonderes mehr. Das Alter zählt somit zu einem der wichtigsten Risikofaktoren. ( 13 )

Oft werden symptomatische Hämorrhoiden überdies durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang, also durch chronische Verstopfung ausgelöst.

Auch Übergewicht, Lungenerkrankungen und eine Schwangerschaft gehören zu den Ursachen bzw. Risikofaktoren. ( 6 ) ( 7 ) ( 11 ) Darüber hinaus können auch chronische Durchfälle bzw. entzündliche Darmerkrankungen sowie die Einnahme von grossen Mengen an Abführmitteln, Kaffee, Alkohol und scharfen Gewürzen zu Hämorrhoiden führen. ( 19 )

Aus ganzheitlicher Sicht zählen eine ungünstige Ernährung, ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts, eine beeinträchtigte Leber- und Darmgesundheit, eine gestörte Darmflora sowie Vitalstoffmängel zu den Mitursachen der Problematik.

Warum treten Hämorrhoiden in der Schwangerschaft auf?

In der Schwangerschaft sorgen hormonelle Einflüsse dafür, dass das Bindegewebe weicher wird, wovon auch die Gefässe inkl. der Hämorrhoiden betroffen sind. Der Körper wird bereits auf die Geburt vorbereitet.

Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft überdies an Verstopfung, z. B. aufgrund eisenhaltiger Präparate, die ihnen verordnet wurden und die stopfend wirken.

Gleichzeitig bewegt man sich vielleicht auch weniger, was zusätzlich eine Verstopfung und damit Hämorrhoiden fördert. Bei der Geburt kann das Pressen das Problem zunächst noch weiter verstärken.

Nach der Geburt jedoch bilden sich die Hämorrhoiden aufgrund der nun wieder veränderten Hormonlage langsam wieder zurück, jedoch nicht immer vollständig.

Um die Rückbildung zu unterstützen, sollte man schon während der Schwangerschaft Vorkehrungen treffen bzw. bereits vorhandene Hämorrhoiden mit den nachfolgend vorgestellten Hausmitteln und Massnahmen bestmöglich pflegen, um ihre Ausprägung so gering wie möglich zu halten. ( 9 ) ( 10 )

Die besten Hausmittel zur Behandlung von Hämorrhoiden

Die richtige naturheilkundliche Behandlung von Hämorrhoiden ergibt sich bereits aus den möglichen Ursachen und sollte daher – aus ganzheitlicher Sicht – auch auf allen diesen Ebenen stattfinden. Zu den besten Hausmitteln bei Hämorrhoiden gehören daher alle Massnahmen, die zu den folgenden Punkten erforderlich sind ( 12 ):

  1. Verdauung regulieren, Verstopfung beheben
  2. Ernährung optimieren
  3. Leber entlasten, Entgiftung fördern
  4. Blutgefässe stärken
  5. Entzündung hemmen
  6. Äusserliche Massnahmen (Cremes, Hygiene etc.)
  7. Die Hocksitzhaltung

Beheben Sie Verstopfung

Ein enorm wichtiger Aspekt in der Behandlung von Hämorrhoiden ist (auch aus schulmedizinischer Sicht), dafür zu sorgen, dass die Verdauungstätigkeit wieder reguliert wird und ein Pressen beim Stuhlgang nicht mehr erforderlich ist. Besonders hier können unkomplizierte Hausmittel zum Einsatz kommen:

  1. Ernähren Sie sich gesund (siehe 2.)
  2. Essen Sie mehr Ballaststoffe, da diese das Stuhlvolumen erhöhen, den Stuhl geschmeidig machen, die Darmperistaltik anregen und auf diese Weise Verstopfung beheben. Eine spanische Studie hat gezeigt, dass Ballaststoffen eine durchweg positive Wirkung bei der Behandlung von Hämorrhoiden haben. ( 17 ) Besonders empfehlenswert sind die Flohsamenschalen. Davon nehmen Sie eine halbe Stunde vor dem gesunden Frühstück einen kleinen Teelöffel mit mindestens 300 ml Wasser ein. Vor dem Zubettgehen können Sie einen weiteren Teelöffel des Pulvers nehmen. Trinken Sie auch jetzt mindestens 300 ml Wasser dazu. Die hohe Flüssigkeitsaufnahme ist zum Flohsamenschalenpulver ausserordentlich wichtig, da es andernfalls zu einer massiven Verstopfung käme. Flohsamenschalenpulver braucht das Wasser, um aufquellen und seine Schleimstoffe abgeben zu können. ( 8 ) ( 15 )
  3. Trinken Sie reichlich – 30 ml stilles Wasser pro kg Körpergewicht und Tag. Denn wenn Sie das Trinken vergessen, trocknet auch der Darminhalt ein und eine Verstopfung wird wahrscheinlicher. ( 20 )
  4. Nehmen Sie Verdauungsenzyme ein, damit die Nahrung optimal verdaut werden kann. Auf diese Weise bilden sich Gär- und Entzündungsprozesse zurück, die Darmschleimhaut kann sich regenerieren und die Stuhlausscheidung kann sich besser vollziehen.
  5. Bauen Sie Ihre Darmflora auf. Denn nur mit gesunder Darmflora ist eine gesunde und reibungslose Verdauung möglich. Eine gesunde Darmflora wirkt überdies entzündungshemmend, entgiftend und somit verbessernd auf schmerzende und vergrösserte Hämorrhoiden. Setzen Sie für den Aufbau Ihrer Darmflora Probiotika ein, wie z. B. Combi Flora (als Kapsel- oder Flüssigpräparat).
  6. Ausgesprochen hilfreich können auch die von uns empfohlenen Hausmittel gegen Verstopfung sein.

Optimieren Sie Ihre Ernährung

Wenn Sie sich an die folgenden Regeln halten, die ebenfalls zahlreiche Hausmittel enthalten (z. B. Apfelessig, Zitronensaft, Bitterstoffe u. a.), wird auch dies Ihre Verdauung regulieren helfen, den Stuhlgang erleichtern und Ihr Wohlbefinden stark verbessern:

  1. Trinken Sie am Morgen direkt nach dem Aufstehen ein Glas warmes Wasser mit 1 TL naturtrübem Apfelessig, ½ TL Honig und 1 TL frisch gepressten Zitronensaft. Zitronensaft und Apfelessig fördern die Bildung der Verdauungssäfte, reinigen den Darm, helfen der Leber bei der Entgiftung und beschleunigen die Stuhlausscheidung. (15 Minuten vor der Einnahme des oben erklärten Flohsamenschalenpulvers)
  2. Essen Sie lieber fünf kleine Mahlzeiten pro Tag als zwei oder drei üppige Mahlzeiten.
  3. Essen Sie sehr langsam und kauen Sie sorgfältig!
  4. Essen Sie bitterstoffhaltige Gemüse und Salate, denn Bitterstoffe fördern die Verdauung und helfen Ihrer Leber bei der Entgiftung, wie z. B. Radicchio, Rucola und Endiviensalat.
  5. Verwenden Sie gesunde Öle und Fette, da diese Ihren Stuhl gleitfähiger machen können. Essen Sie immer wieder Avocados. Verwenden Sie zum Kochen und für Salate natives Olivenöl und nehmen Sie täglich einen TL natives Leinöl ein. Letzteres kann auch morgens nüchtern eingenommen werden und hat eine sehr gute stuhllösende Wirkung.
  6. Erhöhen Sie Ihren Ballaststoffverzehr, wählen Sie also stets Vollkornprodukte statt Weissmehlprodukte. ( 16 )
  7. Trinken Sie nicht direkt vor und auch nicht unmittelbar nach dem Essen. Zum Essen natürlich auch nicht. Dies würde die Verdauungssäfte verdünnen und die womöglich sowieso spärlich vorhandenen Verdauungsenzyme in ihrer Wirkung weiter schwächen. Trinken Sie daher bis eine Stunde vor dem Essen und erst wieder ab ein bis zwei Stunden nach dem Essen.
  8. Meiden Sie Zucker, Schwarztee, Kaffee, Alkohol und Softdrinks und reduzieren Sie Ihren Salzverzehr.
  9. Reduzieren Sie ausserdem Ihren Verzehr an Getreideprodukten (besonders Weizen und anderen glutenhaltigen Getreiden ) und Milchprodukten. Bei entsprechend empfindlichen Menschen führen glutenhaltige Getreide oft zu Entzündungen und Milchprodukte zu einer Verschleimung und Reizung des Verdauungssystems. Bei manchen Personen führt eine glutenfreie Ernährung ohne jede weitere Massnahme zum Rückgang der Hämorrhoiden.
  10. Essen Sie besser nicht scharf, da scharfe Gewürze die Schleimhäute stark reizen.

Entlasten Sie Ihre Leber und fördern Sie die Entgiftung

Je gesünder der Darm, umso besser geht es Ihrer Leber – und je besser es Ihrer Leber geht, umso besser verläuft die Verdauung, umso gesünder werden Darmschleimhaut und Blutgefässe und umso geringer das Risiko für Hämorrhoiden. Darm und Leber stehen also in enger Wechselbeziehung. Wenn Sie beide gut pflegen, wird es kaum mehr Grund für Krankheit und Unwohlsein geben – ob es sich nun um Hämorrhoiden oder ganz andere Beschwerden handelt.

Über die unter 1. und 2. erklärten Massnahmen ( gesunde Ernährung, gesunde Verdauung ) tun Sie Ihrer Leber also bereits einen riesigen Gefallen.

Zusätzlich können Sie die Entgiftungs- und Verdauungsarbeit Ihrer Leber mit speziellen Nahrungsergänzungen fördern und unterstützen, z. B. mit Bitterstoffen (z. B. Bitterstern), Curcumin, Mariendistelextrakt oder auch Artischockenextrakt. Wählen Sie davon eines oder höchstens zwei aus und nehmen Sie dieses kurweise mindestens drei Monate lang.

Hausmittel für die Leber sind bitterstoffreiche Wildkräuter wie z. B. der Löwenzahn, die Wegwarte oder die Schafgarbe und natürlich Kurkuma, das Sie in fast jedes Gericht geben können. Auch der Ingwer, Grüntee und Papayakerne gehören zu den Hausmitteln zur Anregung der Leberfunktionen. Eine weitere, für die Leber hilfreiche Entgiftungsmassnahme ist die Leberreinigung

Stärken Sie Ihre Blutgefässe

Kiefernrindenextrakt hilft bei Gefässproblemen jeder Art und so auch bei Hämorrhoiden. ( 24 ) Der Extrakt stärkt die Gefässe und gibt ihnen ihre Elastizität und Spannkraft wieder, wie eine italienische Studie aus dem Jahr 2014 zeigen konnte ( 2 ):

Eine Gruppe Frauen, die teilweise unter schweren Hämorrhoiden litt, nahm über sechs Monate hinweg täglich 150 mg Kiefernrindenextrakt zu sich, eine zweite Gruppe erhielt eine konventionelle medizinische Behandlung.

Bei der üblichen schulmedizinischen Therapie besserte sich die Problematik nur bei der Hälfte der Frauen. Nach der Therapie mit Kiefernrindenextrakt jedoch waren 75 Prozent der Frauen beschwerdefrei.

Insbesondere die Frauen, die unter sehr starken Beschwerden litten, konnten von der naturheilkundlichen Massnahme profitieren: Die Erfolgsquote lag bei diesen Frauen bei siebzig Prozent, während die konventionelle Therapie nur bei einem Drittel der Frauen einen Erfolg erzielen konnte!

Auch in der Schwangerschaft kann Kiefernrindenextrakt eingesetzt werden.

Verhindern Sie Entzündungen

Fast alle der oben aufgeführten Massnahmen wirken automatisch auch entzündungshemmend. Besonders starke Entzündungshemmer sind das Curcumin sowie die angegebenen darmreinigenden Massnahmen (Flohsamenschalenpulver und Probiotika).

Achten Sie auf die richtige Haltung auf der Toilette

Auch eine bestimmte Sitzhaltung auf der Toilette kann die Enddarmgesundheit enorm beeinflussen, zu einer Rückbildung von Hämorrhoiden führen und gehört daher unbedingt dazu, wenn man Hämorrhoiden richtig behandeln möchte.

Es handelt sich um die sog. Hocksitzhaltung, die man insbesondere beim Stuhlgang einnehmen sollte. Die Hocksitzhaltung imitiert jene Haltung, die man automatisch einnimmt, wenn man in freier Wildbahn den Darm entleeren müsste.

Der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel verläuft hier viel spitzer als in der üblichen Stuhlhaltung. Dadurch ist der Beckenboden in der Hocke viel entspannter. Da der Darm in dieser Position gerade ist, wird die Entleerung erleichtert und das oft übliche Pressen und damit ein grosser Risikofaktor für Hämorrhoiden fallen weg.

In der Sitzstellung hingegen wird der Beckenbodenmuskel abgeknickt, was die Entleerung des Darms erschwert und Hämorrhoiden begünstigt.

Dies könnte auch erklären, warum das Problem gerade in den westlichen Ländern, in denen ja fast ausschliesslich Sitztoiletten anzutreffen sind, schon zur Volkskrankheit mutiert sind – rund 70 Prozent aller Erwachsenen sind bereits irgendwann davon betroffen. ( 14 ) In den meisten anderen Regionen der Welt gibt es hingegen noch die sog. Plumps- oder Stehtoiletten, bei denen die Hocksitzhaltung erforderlich ist.

Es liegen auch längst wissenschaftliche Studien vor, die beweisen, dass die Hocksitzhaltung eine umfassende Wirkung auf den Körper hat. Bereits im Jahr 1987 führte der israelische Arzt Dr. Berko Sikirov eine Untersuchung mit 20 Patienten durch. Bei ihnen waren alle konventionellen Behandlungsmethoden erfolglos verlaufen. ( 1 )

Nachdem die Patienten ihre Toilettenhaltung von der üblichen Sitzposition in die Hocksitzhaltung geändert hatten, konnten schon nach wenigen Tagen Besserungen ihrer Hämorrhoidenproblematik beobachtet werden. Nach einigen Monaten waren die meisten Patienten beschwerdefrei. Und als sie nach 30 Monaten erneut untersucht wurden, zeigte sich, dass sie noch immer ohne Symptome waren, die Hämorrhoiden waren also nicht wieder zurückgekehrt.

Auf der Toilette können Sie die Hocksitzhaltung mit Hilfe eines Schemels oder einem Stapel Bücher einnehmen, den Sie einfach unter Ihre Füsse stellen. Zum Lesen kommen Sie jetzt sowieso nicht mehr, da Ihre Darmentleerung leicht und schnell vonstattengehen wird.

* Einen passenden und preiswerten Hocker finden Sie hier unter diesem Link.

Salben, Cremes und Öle bei Hämorrhoiden

Auch äusserlich kann man einiges zur Behandlung und Rückbildung der Hämorrhoiden tun, wobei auch Schmerzen und Juckreiz gelindert werden, z. B. mit den folgenden Hausmitteln, die aus Ölen, Salben, Cremes, Extrakten und Zäpfchen bestehen. ( 23 ) Laut einer US-Studie gibt es einige Heilpflanzen, die hilfreich sein können, wie z. B. die Rosskastanie, der Stechende Mäusedorn, die Zaubernuss und viele andere mehr. ( 25 )

Entscheidend ist dabei aber, dass vor der Anwendung klinisch abgeklärt wurde, ob es sich wirklich um Hämorrhoiden handelt. Denn laut einer deutschen Studie mit 548 Probanden nehmen Patienten nämlich oft an, dass sie Hämorrhoiden haben, leiden in Wahrheit aber an anderen Beschwerden wie Analfalten und Fissuren, sodass die falsche Behandlung mit Salben und Co. zu wünschen übriglässt. ( 4 ) In puncto Diagnostik sind Proktologen, Urologen, Frauenärzte oder Gastroenterologen die richtigen Ansprechpartner.

Kokosöl mit Lavendel- und Teebaumöl

Verrühren Sie je fünf Tropfen ätherisches Lavendel- und Teebaumöl mit 3 Esslöffeln flüssigem (leicht erwärmtem) nativen Kokosöl. Füllen Sie die Mischung in ein kleines Glasgefäss.

Tauchen Sie dann ein kleines Wattepad in warmes Wasser, drücken Sie das Wasser aus, damit das Pad nur noch leicht feucht ist, dippen Sie es in Ihre Ölmischung und bestreichen Sie damit Ihre Hämorrhoiden nach jedem Toilettenbesuch. Duschen Sie Ihren Unterleib samt Darmausgang jedoch vor der Anwendung der Ölmischung warm ab. Nach dem Abtrocknen tragen Sie die Ölmischung auf. Innerhalb weniger Stunden werden Sie eine deutliche Erleichterung spüren.

Zur Vorbeugung und Linderung des Problems können auch die folgenden Pflanzenpräparate aus der Volksheilkunde ausprobiert werden. Sie lösen den Blutstau auf, reduzieren den Schmerz und stillen Blutungen.

Zaubernuss (Hamamelis) lindert Schmerz und Juckreiz

Eine beliebte phytotherapeutische Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden besteht darin, ein mit Zaubernusslösung getränktes Tuch auf die betroffenen Stellen am After zu legen. Die Zaubernuss (Hamamelis) ist ein Strauch bzw. kleiner Baum, dessen Blätter und Rinde traditionell zur Behandlung von Hämorrhoiden und Krampfadern eingesetzt werden.

Zaubernusspräparate wirken blutstillend, entzündungshemmend, zusammenziehend und Juckreiz stillend und scheinen mit diesen Eigenschaften wie gemacht zu sein für eine naturheilkundliche Therapie bei Hämorrhoiden. Zaubernussauflagen kühlen, beruhigen und pflegen die in Mitleidenschaft gezogene Haut, reduzieren den Blutstau, lassen die Hämorrhoiden schrumpfen und helfen, die beschädigten Kapillargefässe wieder aufzubauen.

* Unter diesem Link finden Sie Hamamelis

Kehrseiten-Balsam der lächelnden Göttin

Nach vielen Jahren ausführlicher praktischer Erfahrungen mit der Herstellung und Anwendung von Hausmitteln gegen Hämorrhoiden, entwickelte eine betroffene Naturheilkundige ein Rezept, das die Linderung von Schmerz und Juckreiz garantieren soll – und zwar sowohl in harmlosen Fällen als auch bei bereits sich nach aussen in den Anus wölbenden und sehr schmerzhaften Hämorrhoiden.

Es handelt sich um eine selbst hergestellte Creme aus Kräuterextrakten, die den Namen "Smiling Goddess Butt Balm" erhielt, was so viel heisst wie "Kehrseiten-Balsam der lächelnden Göttin" – einfach deshalb, weil einem nach der Anwendung dieser Creme aufgrund der plötzlich verschwundenen Schmerzen vor Glück und Erleichterung sehr zum Lachen zu Mute sei und man sich wie ein junger Gott/eine junge Göttin fühlen soll.

Zur Herstellung der Salbe werden Tinkturen mit einem möglichst niedrigen Alkoholgehalt empfohlen, da diese nicht brennen. Erkundigen Sie sich einfach bei Ihrer Bezugsquelle (Apotheke), welches der verfügbaren Produkte den niedrigsten Alkoholgehalt aufweist.

Die Zutaten für die Hämorrhoidensalbe

Mischen Sie in einem Trinkglas oder einer Plastikdose die folgenden Zutaten: Wasserhaltige Lanolin-Creme und kaltgepresstes Olivenöl zu gleichen Teilen (z. B. je 25 ml) sowie je 20 Tropfen Arnica-Urtinktur, Ringelblumen-Urtinktur, Rosskastanien-Urtinktur und Zaubernuss-Urtinktur.

Arnika reduziert die Schwellung sowie den Schmerz, der durch die nach aussen drückenden Hämorrhoiden ausgelöst wird. Die Heilpflanze ist ein sehr bekanntes Mittel gegen Schmerzen und entfaltet bei richtiger Anwendung sofort seine Wirkung.

Die Ringelblume ist in vielen Salben enthalten und wirkt beruhigend und gesundheitsfördernd bei Hautkrankheiten, Abschürfungen, wunden Stellen, Reizungen und vielen anderen Hautproblemen. Der bekannte homöopathische Forscher und frühere Redakteur der Zeitschrift "Homeopathy Today", Julian Winston, soll gesagt haben: "Die Ringelblume reguliert jene Stellen am Körper, wo die Sonne nicht hin scheint!" Und so kann die Ringelblume auch bei schmerzhaften Hämorrhoiden oft Wunder bewirken.

Genauso Präparate aus der Rosskastanie. Sie tragen ebenfalls zur Schmerzlinderung bei und haben ausserdem eine gefässstärkende, entzündungshemmende und blutstillende Wirkung, weshalb sie auch bei Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren sowie bei übermässigen Monatsblutungen und vor allem Krampfadern eingesetzt werden.

Zubereitung der Hämorrhoidensalbe

Rühren Sie die Mischung aus Lanolin-Creme, Öl und den Tinkturen gut durch, um das Lanolin geschmeidiger zu machen und um die Tinkturen gleichmässig in der gesamten Mischung zu verteilen. Wenn Sie nun eine etwas dickere Creme wünschen, erhöhen Sie einfach den Lanolin-Anteil. Und schon ist die Salbe fertig! Sie ist sehr einfach herzustellen und gleichzeitig äusserst wirksam.

Die Salbe hält sehr lange, sollte aber im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nicht nur wegen der dann noch längeren Haltbarkeit, sondern weil eine kühle Salbe Schmerzen deutlich besser lindern kann. Die Creme wird direkt auf die Hämorrhoiden aufgetragen.

Selbstverständlich eignet sich diese Salbe auch zum Einsatz bei schmerzenden Krampfadern an den Beinen. Tragen Sie regelmässig ein wenig davon auf die Beine auf, bevor Sie ins Bett gehen.

Zäpfchen aus Kräutern und Kakaobutter

Ein weiteres hervorragend wirkendes Hausmittel bei Hämorrhoiden sollen selbstgemachte Zäpfchen aus Kakaobutter, Beinwellwurzelpulver, Schafgarbenkrautpulver, Ringelblumenblütenpulver und Eichenrindenpulver sein. Laut einer überlieferten volksheilkundlichen Rezeptur soll man die Zutaten folgendermassen mischen ( 26 ):

  1. 30 g pulverisierte Eichenrinde
  2. 5 g pulverisierte Beinwellwurzel
  3. 8 g pulverisiertes Schafgarbenkraut
  4. 8 g pulverisierte Ringelblumenblüten
  5. 120 g Kakaobutter

Beinwellwurzel und Eichenrinde üben auf die Venen und Kapillaren im Enddarm eine reinigende und regenerierende Wirkung aus. Die Schafgarbe wirkt zusammenziehend auf die Gefässe, krampflösend und antibakteriell. Die Ringelblume lindert hingegen Entzündungen und fördert die Heilung.

Die Kräuterzutaten sind in der Apotheke oder online in Pulverform erhältlich.

Die Kakaobutter wird nun im warmen Wasserbad geschmolzen. Anschliessend rührt man die Kräuterpulver darunter. Jetzt giesst man die Mischung in eine Zäpfchenform und lässt die Zäpfchen im Kühlschrank aushärten. Sobald sie fest sind, nimmt man sie aus der Form und legt sie in einen verschliessbaren Behälter, den man mit Inhalt und Datum beschriftet. Wie lange die Zäpfchen haltbar sind, ist uns nicht bekannt. Wir würden sie nicht länger als 3 Monate aufbewahren. Zum Ausprobieren können Sie natürlich auch erst einmal die Hälfte der Menge herstellen.

Jeden Abend vor dem Schlafengehen wird ein Zäpfchen eingeführt. Durch die Körperwärme schmilzt die Kakaobutter und die Pflanzenwirkstoffe werden kontinuierlich an das umliegende Gewebe abgegeben. Dabei desinfizieren und reinigen sie das Gewebe, entfernen Blutgerinnsel und wirken regenerierend und adstringierend (zusammenziehend), so dass sich die Hämorrhoiden wieder zurückbilden können.

Dieser Vorgang sollte bis zur vollständigen Besserung fortgeführt werden. Im Allgemeinen ist das Problem mit diesen beiden phytotherapeutischen Präparaten (Balsam und Zäpfchen) in Kombination mit der richtigen Ernährung bald dauerhaft behoben.

Sitzbäder

US-Medizinern zufolge können Sitzbäder bei der Behandlung von äusseren Hämorrhoiden sehr erfolgreich sein. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn mehrmals täglich 10 bis 30 Minuten im Sitzbad verbracht werden. In der Badewanne sollte genügend Wasser sein, um das Gesäss und die Hüften zu bedecken. Dem Wasser kann auch Salz zugesetzt werden (2 bis 3 Esslöffel pro 3 bis 4 l Wasser), um Schwellungen, Schmerzen und allgemeine Beschwerden zu reduzieren.

Manche Patienten haben die Erfahrung gemacht, dass warmes und kaltes Wasser im Wechsel über den Tag verteilt die beste Linderung bringt. Nach dem Bad sollte der Analbereich sorgfältig mit einem Handtuch gereinigt werden. Reiben sollte vermieden werden, da dies den Zustand verschlechtern kann. ( 21 )

Natürliche Therapie – Ein Beispielprogramm

Wenn Sie nun Ihre Hämorrhoiden mit den vorgestellten Hausmitteln selbst angehen möchten, könnte Ihr Programm so aussehen:

Natürlich kümmern Sie sich um eine gesunde Ernährung, nehmen die Hocksitzhaltung auf der Toilette ein und tragen regelmässig die beschriebenen Salben und Cremes auf.

Hier finden Sie die besten Lebensmittel für eine gesunde Verdauung, die bei Hämorrhoiden so besonders wichtig ist: Die besten Lebensmittel für die Verdauung.

Die oben genannten Nahrungsergänzungen könnten nun, wie in der folgenden Tabelle vorgeschlagen, in Ihren Tagesablauf integriert werden: Die Tabelle als PDF zum Ausdrucken finden Sie hier unter diesem Link.

Beachten Sie, dass dies nur ein Vorschlag zur Anregung ist. Gerne können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker das für Sie passende und verträgliche Vorgehen zur richtigen Behandlung ganz individuell zusammenstellen.

Hämorrhoiden vorbeugen

Zur Vorbeugung von Hämorrhoiden eignen sich viele der besprochenen Massnahmen ebenfalls sehr gut: 

  1. Vermeiden Sie unter allen Umständen Verstopfung, achten Sie also auf einen leichten Stuhlgang
  2. Ernähren Sie sich gesund und ballaststoffreich
  3. Ergreifen Sie Massnahmen gegen chronische Entzündungen, z. B. über entzündungshemmende Nahrungsergänzungen (Curcumin, Omega-3-Fettsäuren etc.)
  4. Kümmern Sie sich um eine leistungsfähige Leber und starke Blutgefässe
  5. Achten Sie auf die richtige Haltung auf der Toilette

Somit sind es die Tipps 1 bis 6, die sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung von Hämorrhoiden eingesetzt werden können.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.