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  • Hanföl – Eines der besten Speiseöle
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Hanföl - Eines der besten Speiseöle

Hanföl ist ein exquisites Öl mit köstlich nussigem Geschmack und einem sehr guten Fettsäureprofil. Die lebenswichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren liegen im Hanföl in einem optimalen Verhältnis von eins zu drei vor. Auch findet sich im Hanföl die seltene und entzündungshemmende Gamma-Linolen-Säure, so dass sich das Öl nicht nur als Feinschmeckeröl, sondern genauso äußerlich zur Hautpflege eignet – ganz besonders bei Hautproblemen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Aktualisiert: 24 Januar 2024

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Hanföl aus Hanfsamen

Hanföl oder Hanfsamenöl ist das Öl aus den Samen des sogenannten Speisehanfs (Cannabis sativa). Speisehanf ist – im Gegensatz zum Medizinalhanf – nahezu frei von psychoaktiven Substanzen und so auch seine Samen und das Öl. High wird man vom Hanföl daher nicht. Während Medizinalhanf zwischen 1 und über 20 Prozent THC enthalten kann, sind es beim Speisehanf maximal 0,2 Prozent. THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist zu großen Teilen für die schmerzlindernde und auch berauschende Wirkung des Medizinalhanfes verantwortlich.

Hanföl und CBD-Öl: Der Unterschied

Auch sollte Hanföl nicht mit CBD-Öl verwechselt werden, das seit einigen Jahren einen regelrechten Hype erlebt. CBD-Öl ist ein in einem Basisöl (Olivenöl oder Hanfsamenöl) gelöster Extrakt aus THC-armen/freien, aber CBD-reichen Hanfblüten. CBD steht für Cannabidiol, einem weiteren Wirkstoff aus Hanf, der zwar nicht psychoaktiv wirkt, aber dennoch Ängste und Anspannungen sowie Schmerzen lindern kann. Details dazu lesen Sie in unseren zahlreichen Artikeln zum CBD-Öl und weiter unten unter „Enthält Hanföl Cannabinoide?“

Die Herstellung

Für die Herstellung von hochwertigem Hanfsamenöl werden die Hanfsamen kalt und schonend gepresst. Ein Öl von gelb-grünlicher Farbe entsteht. Das Grün stammt vom Chlorophyll, der goldene Schimmer von den enthaltenen Carotinoiden (z. B. Beta-Carotin). Hanföl liefert natürlich auch – wie alle Öle – das Antioxidans Vitamin E (23 bis 80 mg pro 100 g – je nach Quelle). Zum Vergleich: Sonnenblumenöl liefert etwa 62 mg Vitamin E und Weizenkeimöl um die 160 mg ( 1 ).

Hanföl selber pressen

Sie können das Öl auch selber aus Hanfsamen pressen, z. B. mit einer hochwertigen * Haushaltsölpresse.

Das Fettsäurenprofil

Im Hanföl finden sich die Fettsäuren in folgender Verteilung pro 100 g Öl:

  1. Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) 50 bis 65 g
  2. alpha-Linolensäure (ALA) (Omega-3-Fettsäure) 15 bis 25 g
  3. Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) 10 bis 16 g
  4. Gamma-Linolensäure (Omega-6-Fettsäure) 2 bis 4 g
  5. gesättigte Fettsäuren 8 bis 11 g

Hanföl mit 80 Prozent Omega-Fettsäuren

Besonders wertvoll ist das Hanföl jedoch aufgrund seiner einzigartigen Fettsäurezusammensetzung. Es besteht zu 70 bis 80 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren ( 1). Das allein ist nichts Besonderes. Denn ähnlich hohe Werte weisen andere Pflanzenöle ebenfalls auf, so z. B. das Distelöl, das Sonnenblumenöl, das Mohnöl oder auch das Traubenkernöl. Während aber bei diesen Ölen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren fast nur aus der Omega-6-Fettsäure (Linolsäure) bestehen und nur wenig Omega-3-Fettsäuren enthalten, liegt im Hanfsamenöl ein viel besseres Omega-6-Omega-3-Verhältnis vor.

Das Omega-6-Omega-3-Verhältnis im Hanfsamenöl

Zwar ist auch die Omega-6-Fettsäure eine essentielle und damit sehr wichtige Fettsäure. Doch liefert die herkömmliche Ernährung bereits sehr viel Omega-6-Fettsäuren, aber gleichzeitig nur wenig Omega-3-Fettsäuren. Der Grund für diesen Omega-6-Überschuss ist der übermäßige Konsum von Omega-6-reichen Ölen (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Distelöl etc.), Margarinen aus den genannten Ölen und fettreichen tierischen Produkten wie Hühnerfett, Eier, Schweineschmalz, Schweinespeck und Wurst ( 2 ).

Bei einer gesunden Fettversorgung geht es daher zunächst um die Reduzierung von Omega-6-Fettsäuren und eine Erhöhung der Omega-3-Fettsäuren. Ersetzt man nun beispielsweise das bislang verwendete Sonnenblumenöl im Salat gegen Hanföl, ist man bereits auf einem sehr guten Weg. Denn das Hanföl weist ein Omega-6-Omega-3-Verhältnis von 2 bis 3 : 1 auf, liefert also nur dreimal mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Beim Sonnenblumenöl haben wir hingegen ein Verhältnis von 120 bis 270 : 1.

Omega-6-Überschuss fördert Entzündungen

Der heute übliche Überschuss an Linolsäure kann zu zwei Problemen führen: Zum einen kann die Linolsäure (Omega 6) im Körper zur entzündungsfördernden Arachidonsäure umgewandelt werden, was die Entstehung von chronisch entzündlichen Erkrankungen fördern ( 2) bzw. bestehende Erkrankungen verstärken kann (z. B. Arthritis, Parodontitis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, aber auch Multiple Sklerose, Diabetes, Arteriosklerose etc.).

Zum anderen sollte die Alpha-Linolensäure ( Omega-3) im Körper des Menschen eigentlich zu den langkettigen Fettsäuren EPA und DHA umgebaut werden. Gerade EPA sorgt für eindeutig entzündungshemmende Effekte und könnte die entzündungsfördernde Wirkung der Linolsäure gut kompensieren. Dies gelingt jedoch nicht im gewünschten Umfang, wenn ein Omega-6-Überschuss vorliegt. Denn dann blockieren die Omega-6-Fettsäuren die Umwandlung der Omega-3-Fettsäuren in die entzündungshemmende Fettsäure EPA.

Das für den Menschen optimale Fettsäureverhältnis sollte bei etwa 3 : 1 liegen ( 3 ) – und genau dieses Verhältnis liegt im Hanföl vor.

Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren

Neben der entzündungshemmenden Wirkung weisen Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure, EPA, DHA) noch weitere gesundheitliche Vorteile auf: Sie gelten als wichtiger Schutz vor Herzkrankheiten, senken den Cholesterinspiegel, regen den Stoffwechsel an, verbessern die Sauerstoffaufnahme, regulieren den Hormonhaushalt, unterstützen den Zellaufbau, beugen Krebs und Arthritis vor und unterstützen den Abbau überschüssiger Fette.

Sie sollen des Weiteren vor Infektionskrankheiten schützen, da sie das Immunsystem stärken und selbst Depressionen und Alzheimer können. Auch für die Entwicklung des Gehirns in der Wachstumsphase von Kindern sind Omega-3-Fettsäuren unverzichtbar, genauso in der Prävention und Therapie von ADHS. Aber auch für Erwachsene sind Omega-3-Fettsäuren für optimale Gehirn- und Nervenfunktionen unentbehrlich.

Innerlich und äußerlich bei Hautproblemen

Hanföl versorgt aber noch mit zwei weiteren für den Menschen äußerst wichtigen und hilfreichen Fettsäuren. Mit der seltenen Gamma-Linolensäure (einer Omega-6-Fettsäure) sowie der Stearidonsäure (einer Omega-3-Fettsäure).

Die Gamma-Linolensäure kennt man besonders aus dem Nachtkerzen- oder Borretschsamenöl, zwei Öle, die z. B. bei Neurodermitis oder Schuppenflechte sowohl innerlich wie auch äußerlich Einsatz finden.

Bei Hormonstörungen und Bluthochdruck

Die Gamma-Linolensäure hilft auch bei hormonellen Störungen (z. B. PMS oder in den Wechseljahren) bei der Wiederherstellung eines harmonischen Hormonhaushaltes. Darüber hinaus weiß man schon seit einer Studie aus den 1990er Jahren, dass die Gamma-Linolensäure eine blutdrucksenkende Wirkung aufweist ( 4 ).

Hanföl gehört zu den wenigen Ölen, die Gamma-Linolensäure enthalten, und zwar zu 2 bis 4 Prozent. Im Vergleich zum Nachtkerzen- und Borretschsamenöl schmeckt das Hanfsamenöl zudem sehr fein, so dass es sich sehr viel besser zur Versorgung mit Gamma-Linolensäure eignet.

Bei den oben genannten Beschwerden kann das Hanföl daher sowohl innerlich als auch äußerlich eingesetzt werden. Bei empfindlicher und gestresster Haut oder auch bei entzündlichen Hautproblemen dient es als rasch einziehendes Pflegeöl mit juckreizstillender und beruhigender Wirkung ( 5 ).

Bei chronischen Entzündungen aller Art

Die Stearidonsäure nun ist wie die Alpha-Linolensäure eine Omega-3-Fettsäure, nur nicht annähernd so bekannt wie diese. Äußerst praktisch an der Stearidonsäure ist, dass sie im Organismus sehr viel effektiver als die Alpha-Linolensäure in die entzündungshemmende Fettsäure EPA verwandelt werden kann. Gemeinsam mit der Gamma-Linolensäure bildet die Stearidonsäure ein gutes Team. Mit vereinten Kräften hindern die beiden Fettsäuren die Umwandlung der Linolsäure in entzündungsfördernde Substanzen.

Hanföl wirkt also gleich über mehrfache Mechanismen chronischen Entzündungen entgegen und kann die heute übliche Fettsäuren-Disharmonie in ein gesundes Gegenteil umkehren.

Enthält Hanföl Cannabinoide?

Immer wieder ist zu lesen, dass im Hanfsamenöl keinerlei Cannabinoide enthalten sind. Es handelt sich hierbei um die wichtigsten Wirkstoffe der Hanfpflanze, die zahlreiche medizinische Eigenschaften haben. An der University of Modena and Reggio Emilia durchgeführte Analysen haben im Jahr 2019 allerdings ganz klar gezeigt, dass sich auch im Hanfsamenöl Cannabinoide befinden ( 6 ).

Die italienischen Forscher haben handelsübliche Hanföle unter die Lupe genommen und neben THC und CBD erstmals 30 weitere Cannabinoide entdeckt. Auf Nachfrage bei den Herstellern Rapunzel und Hanfland wurde uns bestätigt, dass auch ihre Produkte nicht frei von diesen Stoffen sind.

Laut den Analysen stecken in 10 Milliliter Hanfsamenöl im Schnitt lediglich 0,8 Mikrogramm CBD. Im Vergleich dazu enthält dieselbe Menge CBD-Öl, das allerdings tropfenweise eingenommen wird, stolze 1.000 bis 2.000 Mikrogramm CBD. Die Wissenschaftler sind jedoch davon überzeugt, dass selbst Spuren von Cannabinoiden ausreichen, um zum gesundheitlichen Effekt des Hanföls beizutragen.

Verwendung von Hanföl

Kalt gepresstes Öl aus Hanfsamen aus biologischem Anbau ist inzwischen in vielen Reformhäusern, Bio-Supermärkten und auch herkömmlichen Supermärkten erhältlich. Sein nussiger Geschmack bringt Abwechslung in die gesunde Küche. Hanföl eignet sich ausschließlich für Rohkost, etwa für Salatdressings und Dips, da es nicht erhitzt werden darf. Sie können es aber nach dem Kochen zum Gemüse geben, wenn Sie das Gericht damit verfeinern möchten. Eine gute Dosis besteht aus täglich 2 bis 4 TL Hanföl.

Rezepte mit Hanföl

Wenn Sie auf der Suche nach Rezepten mit Hanföl sind, dann probieren Sie einmal unseren köstlichen Grünkohlsalat mit Orangen-Walnuss-Dressing oder auch unseren erfrischenden Chicorée-Romana-Salat.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.