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Hanf - Die Vorteile des Superfoods

Hanf gehört zu jenen Lebensmitteln, die sich durch ihre ungewöhnlich hohe Nährstoffdichte auszeichnen und deren Nähr- und Vitalstoffe in so ausgewogener Form vorliegen, dass man sie auch Superfood nennt.

Aktualisiert: 13 März 2024

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Marihuana und Hanf sind nicht unbedingt dasselbe

Marihuana, Hanföl und CBD-Öl werden alle aus der Hanfpflanze gewonnen. Gerade das Speiseöl aus den Samen oder auch das CBD-Öl (aus der Blüte) werden jedoch aus dem sog. Nutzhanf gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Sorte, die keine berauschenden Wirkstoffe (THC, Tetrahydrocannabinol) enthält, so dass niemand befürchten muss, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, nur weil er gesunde und leckere Hanfprodukte konsumiert.

Will man Marihuana rauchen oder Haschkekse backen, dann ist der Nutzhanf dazu nicht geeignet. Man sollte sich dann spezielles Saatgut besorgen, aus dem dann auch Pflanzen mit THC-haltigen Blüten entstehen, was natürlich keine Empfehlung darstellen sollte, da der Anbau von Cannabis in Deutschland nach wie vor nicht wirklich legal ist.

Die Wunderpflanze

Im 18. Jahrhundert noch galt es in manchen amerikanischen Staaten interessanterweise als strafbar, wenn man sich WEIGERTE, Hanf anzubauen. Man konnte sogar seine Steuern mit der Pflanze bezahlen. Und im zweiten Weltkrieg wurden jene Bauern und deren Söhne vom Kriegsdienst befreit, die sich ihrem Anbau widmeten. Warum war die Pflanze damals so wichtig und wertvoll?

Aus der Pflanze wurde ein schmerzstillendes Heilmittel hergestellt. Man konnte Stoffe und Kleidung sowie Schiffstaue und Seile daraus fertigen. Auch Papier kann daraus hergestellt werden (was die Wälder schützte). Begnadete Künstler wie van Gogh oder Rembrandt schufen ihre Werke auf Hanfleinen - und aus dem Öl wurden Farben und Lacke produziert. Selbst Treibstoffe und Autos könnte man daraus herstellen.

Gut für die Umwelt und unsere Böden

Zusätzlich zu all diesen unzähligen Verwendungsmöglichkeiten ist Hanf eine äusserst genügsame Pflanze, die auf fast allen Böden ohne oder nur mit wenig Düngung gedeiht. Sie ist kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge und unterdrückt selbständig jeden Unkrautbewuchs. Pestizide und Herbizide sind hier somit überflüssig. Gleichzeitig gilt die Pflanze als Verbesserer der Bodenstruktur und der Bodenfruchtbarkeit.

Kurzum, aus Hanf konnte all das hergestellt werden, was man auch aus Erdöl herstellen kann. Aus der Pflanze lässt sich ferner all das produzieren, was auch aus Holzzellulose produziert werden kann. Das aber passte manchen einflussreichen Gruppierungen so gar nicht ins Konzept.

Grosse Konzerne hatten in den 1930er Jahren Patente auf die Herstellung verschiedener Kunststoffe aus Erdöl angemeldet und mächtige Papiermagnaten erhofften sich Millionen Gewinne aus dem Verkauf eigener Wälder.

Durchsetzung des Anbauverbots

Der grosse Feldzug gegen eine unschuldige Pflanze begann. Sie wurde für nahezu alle Übel der damaligen Gesellschaft verantwortlich gemacht. Ob Drogensucht, Mord, Autounfälle, Unmoral - die Pflanze war schuld. Doch sagte und schrieb man in den Medien nicht "Hanf", sondern "Marihuana".

Mit Hanf verbanden die Menschen zu viele positive und hilfreiche Dinge. Also kreierte man den Phantasienamen Marihuana, um die Aufwiegelung der Gesellschaft gegen die Pflanze schnell und nachhaltig vorantreiben zu können. Viele Menschen wussten folglich gar nicht, dass Marihuana und Hanf dasselbe war. Sie unterstützten die Diffamierung der Pflanze und die Durchsetzung eines Verbotes, was sie niemals getan hätten, wäre ihnen die Wahrheit bekannt gewesen - wenn sie also gewusst hätten, dass ein Marihuanaverbot ihnen auch den Hanf wegnehmen würde.

Im Jahre 1961 war es schliesslich weltweit geschafft: Marihuana ward den Opiaten gleichgestellt und der Hanf wurde praktisch nur noch im gleichen Atemzug mit gefährlichen Drogen genannt.

In Deutschland trat im Jahre 1982 ein neues Betäubungsmittelgesetz in Kraft, das den Anbau vollständig verbot. Erst 15 Jahre später wurde er - aber nur unter bestimmten Voraussetzungen und strengen Auflagen - vereinzelt wieder erlaubt. Und so stösst man heute in manchen Spezialgeschäften und in gut sortierten Naturkostläden wieder häufiger auf Hanfprodukte: Butter, Milch, Bier, Textilien, Papier, Ballaststoffe, Öl, Kekse, Tee, Schokolade, Matratzen, Kosmetika, Proteinpulver - und all das aus oder mit den Samen oder den Fasern der vielseitigen Pflanze.

Die Samen als Lebensmittel

Gerade die Hanfsamen gehörten bei vielen antiken Zivilisationen zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Wissenschaftler fanden heraus, dass die Pflanze in China, Indien, Babylon, Persien, Ägypten und den Kulturen in Nord- und Südamerika angebaut und genutzt wurde.

Natürlich verwendeten diese Völker die Pflanze auch zur Herstellung von Seilen und Kleidungsstücken, doch benutzte man mit besonderer Vorliebe den Samen in der Ernährung. Dieser wurde pur gegessen, zu einem äusserst proteinreichen Mehl vermahlen oder zu Öl und Butter verarbeitet.

Vitamine in den Samen

Die kleinen Nüsschen enthalten reichhaltige Mengen an Antioxidantien sowie Vitamin E und die B-Vitamine. Besonders für Vitamin B2 (Riboflavin) sind die Samen eine hervorragende Quelle. Bislang galten Fleisch und Milchprodukte immer als gute Vitamin-B2-Lieferanten. In Hanf jedoch findet man deutlich mehr Vitamin B2 als in tierischen Produkten (es sei denn man isst gerne Leber).

Vitamin B2 spielt unter anderem beim Muskelaufbau, bei der Bildung der Stresshormone, für die Schilddrüse, die Augen und die Sehschärfe sowie in der Hautpflege eine wichtige Rolle. Rissige Mundwinkel, gesprungene Lippen, brennende Augen und schuppende Haut an Nase, Mund, Stirn oder Ohren sind mögliche Anzeichen eines Vitamin-B2-Mangels.

Lesen Sie auch hierzu unseren Text: Muskelaufbau klappt perfekt mit veganer Ernährung

Eine ideale pflanzliche Proteinquelle

Die Hanfsamen bestehen ausserdem zu 20 bis 24 Prozent aus reinem hochwertigen Protein in Form aller essentieller Aminosäuren, die der Mensch benötigt, um daraus körpereigenes Eiweiss aufzubauen. Damit gehört die Pflanze zu den wenigen pflanzlichen Proteinquellen, die einerseits ein für den Menschen vollständiges Aminosäureprofil bieten und andererseits dieses wertvolle bioverfügbare Protein auch in ausreichender Menge bereithalten.

Unter den im Hanfprotein vorliegenden Aminosäuren befinden sich auch reichliche Mengen der beiden schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein. Sie sind u. a. an der Entgiftung der Zellen und der Produktion von vitalen Enzymen beteiligt. Zudem ist das Protein reich an den sog. verzweigtkettigen Aminosäuren ( Leucin, Isoleucin, Valin ), die für das Wachstum der Muskeln und deren Reparatur nötig sind.

Fast 60 Prozent des Proteins bestehen aus einem Eiweiss namens Edestin, welches noch leichter verdaulich ist als Sojaprotein. Der Grossteil der restlichen 40 Prozent liegt in Form von Albumin vor. Albumin und Edestin haben eine den menschlichen Proteinen sehr ähnliche Molekularstruktur.

Aus diesem Grunde wird das Protein sehr schnell aufgenommen und kann beispielsweise leicht in die Immunglobuline unseres Immunsystems verwandelt werden, die bei der Infektionsabwehr eine grosse Rolle spielen.

Das Protein (2 bis 3 Esslöffel pro Tag) wird einfach in Säfte, Wasser oder in Ihren Lieblingssmoothie gemixt und getrunken. Sportler oder Menschen in Extremsituationen nehmen die empfohlene Menge zweimal täglich (Sportler nehmen das Protein mindestens 30 Minuten vor dem Training). Es kann aber auch ganz wunderbar Brotrezepturen verfeinern (bis zu 10 bis 20 Prozent der Gesamtmehlmenge) und verleiht Backwaren - ob süss oder pikant - ein nussiges Aroma.

* Hier erhalten Sie ein Hanfprotein.

Wertvolle Omega-3-Fettsäuren

Die meisten Menschen leiden bekanntlich an einem ungünstigen Fettsäure-Verhältnis. Der reichhaltige Fleisch- und Milchkonsum (von Tieren, die mit Getreide statt mit Heu, Gras und Kräutern gefüttert werden), aber auch der unkritische Verzehr von industriell hergestellten pflanzlichen Ölen führt dazu, dass die meisten Menschen sehr viele Omega-6-Fettsäuren und nur wenige Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein Verhältnis von 4:1 zwischen den Omega-6- und den Omega-3-Fettsäuren. Die normale westliche Ernährungsweise aber sorgt für ein Verhältnis zwischen 20:1 und 50:1.

Ein solch ungünstiges Verhältnis dieser beiden Fettsäuren verursacht, begünstigt und verstärkt entzündliche Prozesse aller Art. Chronische Entzündungen beschleunigen im besten Falle lediglich das Altern, führen meistens jedoch zu den verschiedensten Beschwerden wie z. B. Gelenkentzündungen, Herz-Kreislaufproblemen, chronischen Nervenleiden und vielem mehr.

Hanföl enthält als einziges Pflanzenöl das optimale Omega-Fettsäuren-Verhältnis von 3,75:1 (Omega-6 zu Omega-3) und ist daher ein hervorragender Bestandteil einer entzündungshemmenden Ernährungsweise.

Die seltene Gamma-Linolensäure

Ausserdem stellt Hanf eine der wenigen Ölpflanzen dar, die Gamma-Linolensäure (GLA) enthält. GLA kann in signifikanten Mengen nur in Hanföl, Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl, Granatapfelsamenöl, dem Öl der Schwarzen Johannisbeere und in Spirulina gefunden werden.

Wegen der allgemeinen Knappheit von GLA mangelt es einem Grossteil der Bevölkerung an dieser wichtigen Fettsäure, die sich äusserst positiv auf entzündliche Prozesse (z. B. bei Neurodermitis, rheumatoide Arthritis, diabetischer Neuropathie etc.) sowie auf eine gesunde Balance des Hormonhaushaltes (z. B. beim Prämenstruellen Syndrom) auswirken kann. Ausreichende Mengen von GLA verbessern ausserdem deutlich sichtbar das Hautbild und führen zu festen Nägeln und schönem vollem Haar.

Unterstützt die Entgiftung des Körpers

GLA aktiviert zudem das Stoffwechselgeschehen ganz erheblich. Die Fettsäure sorgt dafür, dass eingelagertes Fett effektiver für die Energiegewinnung eingesetzt und folglich schneller abgebaut wird. GLA ist ferner am ordnungsgemässen Funktionieren des zellulären Energieversorgungssystems namens Natrium-Kalium-Pumpe beteiligt.

Die Natrium-Kalium-Pumpe versorgt die Zellen mit Nährstoffen und entfernt gleichzeitig giftige Abfallprodukte aus der Zelle. Arbeitet die Natrium-Kalium-Pumpe nur unzureichend, müssen Toxine in den Zellen gelagert werden, die Zellen werden störanfällig und der gesamte Stoffwechsel verlangsamt zusehends. Hanf ist also massgeblich an einer reibungslosen Entgiftung des Organismus beteiligt.

Einsatz in der Küche

Bereits 20 Gramm eines hochwertigen Hanföles genügen, um den Tagesbedarf der wichtigsten essentiellen Fettsäuren zu decken. Das Öl eignet sich zum Dämpfen und Dünsten, sollte aber keinesfalls zum Frittieren oder Braten verwendet werden.

Am besten gibt man das Öl über die fertig gegarten Speisen. In der Rohkostküche passt das aromatische Öl wunderbar in Salatdressings, zu Marinaden, Dips oder auch in Smoothies.

CBD-Öl

Aus den Blüten des Nutzhanfes lässt sich das sog. CBD-Öl. CBD steht für Cannabidiol, ein entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkstoff. Detaillierte Informationen zu allen Wirkungen des CBD-Öls finden Sie im vorigen Link.

Rezepte mit Hanf

In unserer Rezept-Rubrik finden Sie viele Rezepte mit Hanf, etwa ein Brot mit Kurkuma, ein Granola Müsli, ein "Braten" an Selleriecreme und eine köstliche Hanfmilch zum Selbermachen. Wir wünschen Ihnen ein gutes Gelingen und guten Appetit!

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.