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Herzinsuffizienz - Die Herzschwäche

Herzinsuffizienz wird auch als Herzschwäche bezeichnet. Die Hauptsymptome bestehen aus Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Man gerät schneller ausser Atem und ist nicht mehr so leistungsfähig. Auch Wassereinlagerungen in den Beinen, Appetitlosigkeit und eine unerklärliche Gewichtszunahme können von einem schwachen Herzen herrühren. Verschiedene Medikamente werden verordnet. Eine gesunde Ernährung und Bewegung aber können viel besser helfen, da sie die meisten Ursachen der Herzinsuffizienz aus der Welt schaffen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 23 März 2024

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Herzinsuffizienz mit Ernährung und Bewegung heilen

Bei einem Kardiologenkongress der Mexican Society of Cardiology im November 2015 in Mexiko präsentierten Medizinforscher neue Erkenntnisse in Bezug auf die herausragenden Einflüsse von Ernährung und Bewegung auf eine chronische Herzinsuffizienz ( 1 ).

Herzinsuffizienz ist ein lebensbedrohlicher Zustand, in dessen Verlauf das Herz nicht mehr umfassend dazu in der Lage ist, das Blut durch den Körper zu pumpen. Infolgedessen kommt es zu einem Sauerstoff- und Nährstoffmangel der Organe, was die typischen Symptome wie Erschöpfung, Atemnot, schnelle Ermüdung und Funktionsstörungen mancher Organe erklärt.

Bei Herzinsuffizienz: Meist schlechte Prognose

In Mexiko – Veranstaltungsort des Kongresses – leiden 750.000 Menschen an Herzinsuffizienz mit steigender Tendenz. In der Schweiz sind es 150.000 Betroffene und in Deutschland fast 2 Millionen. Jährlich rechnet man allein in Deutschland mit 200.000 bis 300.000 Neuerkrankungen.

"Nur 25 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen mit Herzinsuffizienz in Mexiko werden die nächsten 5 Jahre überleben",

sagt. Dr. Arturo Orea, Studienautor und Mitarbeiter am Instituto Nacional de Enfermedades Respiratorias (Nationales Institut für Erkrankungen der Atemwege) in Mexico City.

"Medikamente können zwar die weitere Entwicklung der Herzinsuffizienz verlangsamen, doch sind die Zukunftsaussichten der meisten Patienten nicht sehr rosig."

Herzinsuffizienz ist oft hausgemacht

Frühere Studien von Dr. Orea hatten bereits folgende Zusammenhänge ergeben. Von allen Patienten mit Herzinsuffizienz leiden…

  1. 40 % auch an Diabetes,
  2. 41 % an hohen Cholesterinwerten,
  3. 57 % an hohen Blutfettwerten,
  4. 25 % an Übergewicht,
  5. 55 % an Bluthochdruck und
  6. 31 % an einer Nikotinsucht (sind also Raucher).
  7. 1 % (eher weniger) von allen untersuchten Menschen mit Herzschwäche bewegen sich regelmässig.

Diese Zahlen zeigen, dass bei den meisten Patienten mit Herzinsuffizienz die Erkrankung hausgemacht ist, also die Folge einer schlechten Lebens- und Ernährungsweise darstellt. Denn alle aufgeführten Probleme – von Diabetes bis Bluthochdruck – entstehen, wenn man sich ungesund ernährt. Wer zusätzlich raucht und sich so gut wie nicht mehr bewegt, ist das geborene Opfer für Herz-Kreislauferkrankungen aller Art ( 2 ).

Patienten erhalten kaum konkrete Ernährungsempfehlungen

Herzschwäche-Patienten wird auch tatsächlich geraten, sich doch bitte regelmässig mit einer ausdauernden Bewegungsart zu beschäftigen. Schon tägliche Spaziergänge wären eine hervorragende Massnahme. Auch eine gesunde Ernährung wird den Betroffenen ans schwache Herz gelegt, häufig jedoch ohne nähere Hinweise, wie eine solche Ernährung genau aussehen sollte. Im Gegenteil. Es bleibt in den allermeisten Fällen bei den beiden Tipps, nicht so viel zu trinken (um die Bildung von Ödemen zu verhindern) und weniger Salz zu essen.

Ernährungsplan für eine herzgesunde Ernährung

Eine wirklich gesunde Ernährung lernen die Patienten damit aber nicht kennen. Wenn die Betroffenen motiviert sind und gerne ihre Ernährung umstellen möchten, kann einerseits eine ganzheitliche Ernährungsberatung weiterhelfen. Hier finden Sie aber auch bereits einen fertig zusammengestellten 7-tägigen Ernährungsplan, der Ihnen am Beispiel einer Woche zeigt, wie Sie sich herzgesund ernähren können ( 3 ).

Low Carb Ernährung und Bewegung: Gesünderes Herz schon nach 4 Monaten

Die Forscher um Dr. Orea überprüften jetzt ganz konkret die Einflüsse der Ernährung und sportlicher Aktivität auf die Herzgesundheit bei 84 Patienten mit Herzinsuffizienz. Ein Teil der Probanden bekam eine kohlenhydratreduzierte Ernährung (40 bis 50 % Kohlenhydrate, 30 bis 40 % Proteine und 20 % Fett) und nahm an einem Bewegungsprogramm teil ( 4 ). Der andere Teil fungierte als Kontrollgruppe, bewegte sich nach wie vor nicht und ass ganz "normal".

Schon nach 4 Monaten war bei der Versuchsgruppe – im Vergleich zur Kontrollgruppe – der Blutdruck gesunken, und Wassereinlagerungen konnten reduziert werden.

Weniger Kohlenhydrate und mehr ungesättigte Fettsäuren

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine kohlenhydratreduzierte Ernährung kombiniert mit Bewegung sehr vorteilhaft für Menschen mit Herzinsuffizienz ist", sagt Dr. Orea. "Ein Grund dafür wird sein, dass der Respiratorische Quotient von Kohlenhydraten höher ist als von Fetten oder Eiweissen. Das heisst, Kohlenhydrate erfordern für ihre Verstoffwechslung mehr Sauerstoff – und genau dieser ist bei einer Herzinsuffizienz nur mangelhaft vorhanden.

Zusätzlich verbessert eine erhöhte Aufnahme von ungesättigten Fetten die Funktionsfähigkeit der Zellen. Bewegung verbessert überdies die Gesundheit der Blutgefässe und erhöht den Blutfluss. Folglich können Sauerstoff und Nährstoffe die Zellen schneller erreichen. Gleichzeitig werden die Abfallstoffe der Zellen schneller abtransportiert und ausgeleitet."

Ernährungsplan für Low Carb Ernährung

Wie ernährt man sich nun aber am besten mit der kohlenhydratreduzierten Ernährung, der sog. Low Carb Ernährung? Ein Ernährungsplan für eine Low Carb Ernährung ist ohne besondere Vorkenntnisse nicht machbar. Die erforderlichen Kenntnisse kann man sich jedoch sehr schnell aneignen. Alle Informationen über eine gesunde Low Carb Ernährung finden Sie hier: Low Carb vegan. Anschliessend können Sie mit Hilfe einer Vorlage (z. B. dieses dreitägigen Low Carb Ernährungsplanes) Ihren eigenen individuellen Low Carb Ernährungsplan erstellen.

Bei Herzinsuffizienz: An Kalium und Magnesium denken

In einer weiteren Studie überprüften die Forscher bei 129 Patienten, die seit zwei Jahren an Herzinsuffizienz litten, inwieweit die Einnahme von Kalium und Magnesium (über die Ernährung) die Zahl der herzbedingten Krankenhausaufenthalte und Todesfälle beeinflussen konnte.

Patienten, die starben, so zeigte sich, nahmen sehr wenig Kalium zu sich (nur etwas mehr als 800 mg pro Tag, besser wären um die 2000 mg pro Tag). Und Patienten, die weniger als 200 mg Magnesium pro Tag zu sich nahmen, hatten ein drei Mal so hohes Risiko zu sterben oder ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, als jene, die sich magnesiumreich ernährten. Der Magnesiumbedarf liegt pro Tag bei mindestens 400 mg. Zu therapeutischen Zwecken kann auch mehr Magnesium eingenommen werden.

Dr. Orea rät daher: "Patienten mit Herzinsuffizienz sollten darauf achten, genügend Magnesium einzunehmen, z. B. durch den Verzehr von grünem Blattgemüse, Nüssen, Vollkornprodukten und Bananen."

Das erhöhte Sterberisiko bei geringer Kaliumaufnahme erklärt Dr. Orea folgendermassen: Bei einem geringen Kaliumgehalt der Nahrung ist das sog. Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktiver. Dieses System aber, das den Wasser- und Mineralstoffhaushalt reguliert, kann den Blutdruck erhöhen – und ein hoher Blutdruck ist bei Herzinsuffizienz gar nicht gut.

  1. Sie möchten mehr über Ihr Herz auf naturheilkundlicher Ebene erfahren? Dann könnte Sie das Buch "Das gestresste Herz: Mit Naturheilkunde für ein längeres Leben" von Prof. Dr. med. Gustav Dobos interessieren*

Strophanthin unterstützt bei Herzinsuffizienz

Wenn Sie in der Übergangszeit - bis Ihre Ernährungsumstellung und Ihr Ernährungsprogramm wirken - eine medikamentöse Unterstützung benötigen, könnte Ihnen Strophanthin helfen. Strophanthin ist ein sehr altes Herzmittel, das bis Ende des 20. Jahrhunderts in der Medizin eingesetzt wurde, bis es von den typischen pharmazeutischen Blutdrucksenkern und anderen Herzmedikamenten verdrängt wurde. 

Strophanthin ist ein pflanzliches Mittel aus einer afrikanischen Pflanze. Es stärkt und schützt den Herzmuskel und sorgt u. a. dafür dass er besser vor Sauerstoffmangel geschützt ist. Nebenwirkungen sind bei ordnungsgemässer Anwendung nicht zu befürchten. Strophanthin wird dabei nicht nur bei Herzinsuffizienz, sondern auch bei der Koronaren Herzkrankheit, bei Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Lesen Sie in unserem Artikel über Strophanthin alles über das Herzmittel und auch, welche Ärzte Ihnen bei der Anwendung helfen können. Denn in der herkömmlichen Schulmedizin werden Sie leider kaum Unterstützung in Sachen Strophanthin erhalten, wie ein Strophanthin-Arzt auch in seinem Artikel Warum wir einen neuen Semmelweis-Effekt brauchen bedauert.

Auch Astragalus, eine Heilpflanze aus der TCM, die bei uns oft Tragant genannt wird, kann sich bei Herzinsuffizienz positiv auswirken.

D-Ribose versorgt Herz mit Energie

D-Ribose ist ein Bestandteil von ATP, jenem Stoff, der in unserem Körper die Zellen mit Energie versorgt. Bei Herzinsuffizienz leiden die Herzmuskelzellen häufig an Energiemangel. Die Einnahme von D-Ribose könnte hier hilfreich sein. Besprechen Sie die Anwendung und Dosierung aber mit Ihrem Arzt. Alle wichtigen Informationen zur D-Ribose und ihren Wirkungen lesen Sie im obigen Link unter D-Ribose.

Kreatin bei Herzinsuffizienz

Auch an Kreatin kann bei einer Herzinsuffizienz als Nahrungsergänzung gedacht werden. Im vorigen Link finden Sie viele weitere Informationen dazu.

Bei Herzinsuffizienz unbedingt Ernährung umstellen und Bewegung integrieren

Professor Stephan Achenbach, Kardiologe an der Universität Erlangen ist begeistert von den Erkenntnissen aus Oreas Untersuchungen: "Herzinsuffizienz ist dabei, sich weltweit zu einer regelrechten Epidemie zu entwickeln. Die Verordnung von Medikamenten allein genügt hier keinesfalls. Daher müssen in der künftigen Therapie von Herzinsuffizienz (aber auch bei der Vorbeugung) Änderungen der Lebensweise – wozu eine gesunde Ernährung, ein normales Gewicht, das mit dem Intervallfasten erreicht werden kann, sowie Bewegung gehören – eine ganz zentrale Rolle spielen."

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.