Indische Männer essen oft Gemüse mit Kurkuma – und leiden selten an Prostatakrebs
Prostatakrebs ist in Deutschland nach Bronchial- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebsart beim Mann. In den USA mit einer halben Million jährlicher Neuerkrankungen ist der Prostatakrebs bei Männern die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
Trotz enormer Anstrengungen ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die Zahlen der Prostatafälle zu reduzieren. Das liegt daran, dass fortgeschrittener Prostatakrebs selten auf chemotherapeutische Massnahmen reagiert, nicht einmal auf hohe Dosen und auch nicht auf Bestrahlung.
Während nun aber in den USA und auch in Europa die Prostatakrebsbetroffenen immer zahlreicher werden, erkranken in Indien sehr wenige Männer an Prostatakrebs. Man glaubt, dies liege daran, dass man in Indien sehr viel Gemüse und Gewürze (wie z. B. Kurkuma) isst, die reich an bestimmten sekundären Pflanzenstoffen sind. Diese Stoffe sind längst für ihre vor Krebs schützenden und präventiv wirksamen Eigenschaften bekannt.
Curcumin und Sulforaphan: Ein gutes Gespann gegen Krebs
Also suchen Forscher immer wieder nach Möglichkeiten, wie man diese sekundären Pflanzenstoffe für therapeutische oder vorbeugende Massnahmen nutzen könnte. Und so empfehlen auch immer mehr Onkologen ihren Prostatakrebspatienten, doch begleitend zur herkömmlichen Therapie pflanzliche Wirkstoffe einzunehmen. Zu diesen Wirkstoffen gehören u. a. das Curcumin aus Kurkuma sowie die Isothiocyanate aus Kreuzblütengewächsen, wie z. B. das Sulforaphan.
Sulforaphan gilt als hochkarätiger Naturstoff gegen Blut- und Hautkrebs, aber auch gegen Darm- und sogar Bauchspeicheldrüsenkrebs. Selbst bei Arthritis kann Sulforaphan erfolgreich eingesetzt werden, wie wir hier erklärt haben: Sulforaphan gegen Krebs und Arthritis
Curcumin und PEITC: Eine wirksame Kombination gegen Prostatakrebs
In einer Studie untersuchten Wissenschaftler der Rutgers Universität in New Jersey nun die Kombination aus Curcumin und PEITC (Phenethylisothiocyanat). PEITC gehört (wie das erwähnte Sulforaphan) zur Gruppe der Isothiocyanate und findet sich im Blumenkohl, im Brokkoli, in der Brunnenkresse, im Meerrettich, in Kohlrübchen, Kohlrabi und vielen anderen Kreuzblütengewächsen mehr ( 1 ).
Aus früheren Untersuchungen weiss man, dass beide Stoffe ganz beträchtliche Antikrebseigenschaften aufweisen. Dr. Tony Kong, Professor für Pharmazie an der Rutgers University vermutet daher, dass die Mischung dieser Substanzen ein wirksames Mittel bei schon bestehendem Prostatakrebs sein könnte ( 3 ).
Die Ergebnisse der Studie erschienen in der Januar-Ausgabe des Journal of Cancer Research. Darin schrieben Kong und Kollegen, dass die dreimal wöchentliche Verabreichung von Curcumin oder PEITC über vier Wochen hinweg das Prostatakrebswachstum deutlich verzögerte (zumindest bei Mäusen). Gab man beide Stoffe zusammen liessen sich noch stärkere krebshemmende Wirkungen beobachten.
Bei bereits fortgeschrittenem Prostatakrebs zeigten die Einzelstoffe, also Curcumin allein oder PEITC allein nur wenig Effizienz. Beide Stoffe zusammen jedoch konnten das Tumorwachstum ganz signifikant verringern.
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Gesunde Ernährung gegen Prostatakrebs: Blumenkohl mit Kurkuma
Zur Prävention von Prostatakrebs kann eine gezielte Ernährung also sehr gut beitragen. Doch auch bei bestehendem Prostatakrebs sollte die Ernährung so zusammengestellt werden, dass sie täglich krebsfeindliche Stoffe liefert und auf diese Weise auch jede konventionelle Therapie unterstützen kann.
Wie oben aufgeführt gehören zu den Kreuzblütengewächsen, die PEITC und Sulforaphan enthalten nicht nur der Blumenkohl, sondern auch der Meerrettich, Rosenkohl, Weißkohl, Grünkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Brunnenkresse, Kapuzinerkresse und viele mehr, so dass Sie sich einen wunderbar abwechslungsreichen Ernährungsplan entwerfen können – und dabei natürlich immer kräftig mit Kurkuma würzen. (Doch Vorsicht: In zu grossen Mengen könnte Kurkuma bitter schmecken!)
Auch Polyphenole sind gut für die Prostata, beugen dem Krebs vor und wirken bestehendem Krebs entgegen. Polyphenole sind eine weitere Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe. Sie können den PSA-Spiegel senken (PSA) PSA ist ein Marker der u. a. zur Diagnose von Prostatakrebs zu Rate gezogen wird) und sind besonders in diesen Lebensmitteln enthalten: Granatapfel, Grüntee, Aroniabeerensaft, Weintrauben, Rote Bete, Zistrosentee, und vielen mehr.
Darüber hinaus gehören die Kürbiskerne sowie die Walnüsse zu den Lebensmitteln, die sich besonders vorteilhaft auf die Gesundheit der Prostata auswirken.
Studien zeigten auch, dass Männer, die regelmäßig Pilze essen, seltener an Prostatakrebs erkranken.
Der Ernährungsplan für die Prostata
Ein Ernährungsplan bei Prostatakrebs für einen Tag könnte beispielsweise so aussehen:
- Frühstück: Vollkorn-Dinkel-Toast mit Rote-Bete-Meerrettich-Aufstrich
- Zwischenmahlzeit: Rote-Bete-Smoothie
- 30 Minuten vor dem Mittagessen: 1 Glas Granatapfel- oder Aroniasaft
- Mittag: Curryreis mit Blumenkohl, Erbsen und Mango oder eine Gemüse-Pilz-Pfanne mit Tofu
- (Wer gerne Salat stattdessen oder diesen als Vorspeise essen mag: Weißkohlsalat mit Walnüssen oder Bunter Salat mit Granatapfel und Walnüssen)
- Zwischenmahlzeit: 1 Stück Schoko-Walnuss-Kuchen mit Birnen oder ein Karotten-Walnuss-Kuchen
- Abend: Tofu-Rosenkohl Curry
- Abendsnack: 50 Gramm Kürbiskerne
Natürlich können Sie auch jederzeit reichlich Tomaten und Tomatenprodukte (z. B. eine mediterrane Tomatensuppe) sowie Wassermelonen in Ihren Ernährungsplan einbauen, denn das darin enthaltene Lycopin ist für die Prostata bekanntlich eine wahre Wohltat.
In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015, für die sämtliche Lycopin-Prostata-Studien bis einschliesslich 2014 ausgewertet wurden, zeigte sich: Je höher der Lycopinspiegel im Blut, umso geringer das Prostatakrebsrisiko ( 2 ).
Nahrungsergänzung für die Prostata: Kurkuma und Sulforaphan
Natürlich kann man die tägliche Kurkuma- und Isothiocyanatdosis auch über Nahrungsergänzungsmittel erhöhen. Curcumin – den Wirkstoff aus Kurkuma – und das Sulforaphan gibt es in Kapselform.
Beide Stoffe lassen sich auf diese Weise sehr einfach dosieren und leicht einnehmen, was beispielsweise dann von Vorteil ist, wenn man die entsprechenden Lebensmittel nicht so gerne mag oder nicht jeden Tag zum Kochen kommt.
Weitere präventive Massnahmen für die Prostata finden Sie hier: Prostatakrebs: Fünf Wege zur Prävention