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Kinder mit Asthma - Sieben ganzheitliche Massnahmen helfen

Immer mehr Kinder leiden an Asthma. Wenn auch Ihr Kind dazu gehört, können sieben ganzheitliche Massnahmen zu einer enormen Linderung der Asthma-Symptome führen. Resignieren Sie also nicht und verlassen Sie sich nicht nur auf Medikamente. Die Umsetzung unserer sieben Tipps bei Kinder-Asthma lohnt sich.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 15 März 2024

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Asthma: Jedes vierte Kind ist betroffen

Jedes vierte Kind leidet während der Kindheit immer mal wieder an asthmaähnlichen Beschwerden: pfeifender Atem, Atemnot, chronischer Husten oder Hustenanfälle, die sich auch mit Hustenmedikamenten nicht eindämmen lassen. Man schätzt, dass zehn Prozent aller Kinder dann auch tatsächlich Asthma entwickeln – am häufigsten zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr. Wird Asthma zu spät erkannt, kann dies in Lungenschäden oder auch Entwicklungsstörungen münden.

Doch auch rechtzeitig diagnostiziertes Asthma ist für Kinder kein Zuckerschlecken. Ihre Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt und beim Sport kann es zu Asthmaanfällen kommen, weshalb viele Eltern ihre Kinder gleich ganz vom Sportunterricht befreien lassen. Eine unbeschwerte Kindheit ist also nicht mehr möglich. Zu den ohnehin störenden Symptomen kommt ausserdem noch die ständige Abhängigkeit von Medikamenten und natürlich auch die möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente.

Warum bekommt mein Kind Asthma?

Doch wie kommt es überhaupt zu Asthma bei so jungen Menschen? Bekannt sind zwei wichtige Auslöser: Eine Virusinfektion der Atemwege oder eine allergische Reaktion auf die typischen Allergene wie Tierhaare, Pollen oder auch bestimmte Nahrungsmittel.

Was aber führt dazu, dass das eine Kind Virusinfektionen lässig wegsteckt und den ganzen Tag Katze, Hund und Maus knuddelt, während das andere Kind davon ein Asthma bekommt? Sicher spielen die Erbanlagen eine Rolle. Sehr viel wichtiger sind jedoch viele andere Faktoren. Glücklicherweise handelt es sich dabei um Faktoren, die jede Familie sehr gut aus eigener Kraft beeinflussen kann. An allererster Stelle steht dabei die Ernährung.

Asthma durch Fastfood

Wissenschaftler aus Neuseeland, Spanien, Australien, Deutschland und Grossbritannien fanden heraus, dass eine vor allem aus Fastfood und anderen wenig nahrhaften und wenig vitalstoffreichen Nahrungsmitteln bestehende Ernährung der Grund "für den stetigen Anstieg von Asthma-Erkrankungen bei Kindern im Vereinigten Königreich und anderen Industrieländern" sein könnte, berichtete die englische Tageszeitung The Guardian am 14. Januar 2013.

Das internationale Wissenschaftler-Team konnte feststellen, dass vor allem jüngere Teenager ein um 40 Prozent höheres Risiko aufweisen, an schwerem Asthma zu erkranken, wenn sie sich mehr als dreimal die Woche von Burgern und anderem Fast Food wie Pommes ernähren. Die Forscher gaben ausserdem an, dass Kinder zwischen sechs und sieben Jahren ein um 27 Prozent höheres Risiko hätten, an Asthma zu erkranken, wenn sie ebenso oft Fast Food essen. Ferner sei bei Kindern, die gerne Fast Food essen, die Wahrscheinlichkeit höher, Ekzeme auszubilden und an Rhinitis (Heuschnupfen) zu erkranken.

Der erste Punkt, um das Asthma-Risiko bei Kindern gering zu halten, ist also das Meiden von Fast Food. Daraus ergibt sich die Frage, welche Lebensmittel denn dann empfehlenswert wären, wenn Hamburger, Pommes & Co vom Speiseplan gestrichen werden ( 1 ).

Kinder-Asthma bessert sich mit der richtigen Ernährung

Dank einer kürzlichen placebokontrollierten und randomisierten Doppelblindstudie gibt es inzwischen wissenschaftlich untermauerte Ernährungstipps, die das Asthma-Risiko bei Kindern nachweislich verringern können. Durchgeführt wurde die Studie von Wissenschaftlern des Department of Biochemical Science and Technology des College of Life Science der National Taiwan University in Taipeh/Taiwan. Studienteilnehmer waren 192 asthmatische Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren.

Man gab einer Gruppe ein spezielles Nahrungsergänzungsmittel aus Obst- und Gemüsekonzentraten mit Fischöl (Omega-3-Fettsäuren) und Probiotika (freundliche Darmbakterien, die dabei helfen, das Gleichgewicht der Darmflora aufrecht zu erhalten). Die Kontrollgruppe hingegen erhielt ein Placebo-Präparat. Die Kinder wurden zu Beginn der Studie sowie nach acht und erneut nach sechzehn Wochen untersucht.

Weniger Asthma-Medikamente mit Obst und Gemüse

Es zeigte sich, dass jene Kinder, die über besagtes Nahrungsergänzungsmittel Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und Probiotika erhielten, im Laufe der Studie mit deutlich weniger Medikamenten zurecht kamen, also seltener Bronchospasmolytika und auch seltener cortisonhaltige Medikamente einsetzen mussten und darüber hinaus über eine bessere Lungenfunktion verfügten als die Kontrollgruppen-Kinder, welche nur das Placebo erhalten hatten ( 2 ).

Wenn nun aber bereits ein Nahrungsergänzungsmittel aus Obst- und Gemüsekonzentraten derart positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Asthma-Kindern haben kann, wie gross muss dann erst die Auswirkung einer insgesamt gesunden Ernährung sein, die aus frischem Obst, Gemüse, Nüssen, Sprossen, Vollkornprodukten etc. besteht?

Drei Portionen Obst pro Woche reduzieren Asthma-Symptome

Auch das untersuchten die Wissenschaftler und stellten fest, dass schon der Konsum von nur drei (oder mehr) Portionen Obst pro Woche den Schweregrad von Asthma-Symptomen um 11 Prozent bei Teenagern (13- bis 14Jährige) und um 14 Prozent bei jüngeren Kindern (6- bis 7Jährige) senken konnte.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im renommierten Fachmagazin Thorax veröffentlicht, das im Verlag des BMJ (British Medical Journal) erscheint. Der Guardian berichtete, dass die Resultate "Teil einer grossangelegten Kollaboration namens The International Study of Asthma and Allergies in Childhood(ISAAC)" gewesen seien, die "mehr als zwei Millionen Kinder aus über 100 Ländern umfasste", womit das Projekt das weltweit grösste seiner Art sei.

Für die oben beschriebene Teilstudie über die Auswirkungen des Obstverzehrs auf Asthma wählte man aus den Daten des ISAAC 319.000 Kinder zwischen 13 und 14 Jahren aus 51 Ländern und 181.000 Kinder zwischen 6 und 7 Jahren aus 31 Ländern.

Bei der Auswertung der Gesamtstudie zeigte sich nun nicht nur, wie positiv eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse sowie zusätzlich Omega-3-Fettsäuren und Probiotika auf die Atemwege wirkt, sondern auch wie sehr Fast Food das Risiko für Asthma und Allergien erhöht.

Man stellte nämlich fest, dass bei allen Altersgruppen und in allen untersuchten Ländern Fast Food die einzige Nahrungsmittel-Klasse war, die direkt mit Asthma und Allergien in Verbindung gebracht wurde.

Vitamin D schützt Kinder vor Asthma

Bei vielen Krankheiten lässt sich ein niedriger Vitamin-D-Spiegel beobachten – so auch bei Asthma.

In einer Studie mit über 20.000 jungen Asthmatikern stellte man fest, dass ihr Asthma umso schlimmer und ihre Asthmaanfälle umso heftiger und häufiger ausfielen, je niedriger ihr Vitamin-D-Spiegel war.

Je besser hingegen die Vitamin-D-Versorgung der Asthmatiker war, umso milder verlief ihr Asthma.

Bei Asthma sollte also unbedingt der Vitamin-D-Spiegel angehoben werden.

Sieben ganzheitliche Massnahmen bei Kinder-Asthma

Aus den oben vorgestellten Studien ergeben sich nun die ersten fünf der folgenden Massnahmen, die jede Familie mit einem Asthma-Kind eigenständig und ohne grossen Aufwand umsetzen kann.

Die Massnahmen sechs und sieben reduzieren das Asthma-Risiko Ihres Kindes weiter.

Dass in Asthma-Familien keinesfalls geraucht werden darf, erwähnen wir nicht mehr explizit, da dies selbstverständlich sein sollte:

  1. Fast Food meiden
  2. Mehr Obst und Gemüse: Die täglichen Mahlzeiten aus frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zusammenstellen
  3. Omega-3-Fettsäuren in den Speiseplan einbauen: z. B. mit einem Chia-Obst-Pudding (Chiasamen sind aussergewöhnlich reich an Omega-3-Fettsäuren, an Calcium und vielen anderen wichtigen Nährstoffen), mit Leinsamen, Leinöl, Hanföl, Krillöl, hochwertigen Seefischmahlzeiten etc.
  4. Probiotika: Probiotika harmonisieren die Darmflora und stärken auf diese Weise das Immunsystem sowie die Gesundheit der Schleimhäute im ganzen Körper.
  5. Vitamin D: Lassen Sie den Vitamin-D-Spiegel Ihres Kindes überprüfen und geben Sie ihm – sofern erforderlich – ein hochwertiges Vitamin-D-Präparat, insbesondere im Herbst, Winter und Frühling. Sorgen Sie im Sommer dafür, dass sich Ihr Kind viel draussen im Sonnenlicht bewegt, damit die Eigenproduktion an Vitamin-D in der Haut aktiviert wird.
  6. Bewegung: Je mehr sich das Kind bewegt, umso leistungsfähiger wird sein Immunsystem, umso unempfindlicher werden langfristig die Bronchien und umso kräftiger die Lungen und der Kreislauf. Da sportliche Betätigung aber anfangs auch zu Asthmaanfällen führen kann, muss man das Training langsam angehen, rechtzeitig Pausen einlegen und den Sportlehrer/Trainer über das Asthma des Kindes informieren.
  7. Lassen Sie ihr Kind v. a. in den ersten 2 Lebensjahren, in denen das Immunsystem (hauptsächlich in der Thymusdrüse, im Darm und den Lymphknoten) geprägt und trainiert wird, möglichst viel im Freien, im Dreck, mit Tieren und anderen Kindern spielen und dadurch mit möglichst vielen Antigenen der natürlichen Umwelt in Kontakt treten. Nur so lernt das Immunsystem «Freund und Feind», zu unterscheiden und korrekt zuzuordnen, um in späteren Jahren nicht zu schwach oder überschiessend zu reagieren.
  8. Atemübungen: Machen Sie mit Ihrem Kind spezielle Atemübungen, z. B. nach der Buteyko-Methode. Das richtige Atmen nach dieser Methode kann nicht nur Krämpfe der Bronchien und damit Asthmaanfälle stoppen, sondern ihnen auch vorbeugen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.