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Grünteeextrakt bessert Leaky Gut Syndrom

In einer klinischen Studie konnte die Einnahme von Grünteeextrakt die Darmgesundheit bessern und den Blutzuckerspiegel senken. In Sachen Darm konnte schon nach 4 Wochen die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky Gut Syndrom) verbessert werden. Auch wirkte der Extrakt im Darm entzündungshemmend.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 16 September 2024

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Grünteeextrakt beim Leaky Gut Syndrom

Grünteeextrakt kann den Darm so positiv beeinflussen, dass er beim Leaky Gut Syndrom eingesetzt werden kann.

Grüntee gilt als sehr heilsames Getränk. Dennoch zeigen sich konkrete Wirkungen meist erst bei sehr hohen Trinkmengen (5 - 10 Tassen (à 150 ml) pro Tag), da erst dann die für eine Wirkung erforderliche Menge der grünteetypischen Wirkstoffe aufgenommen werden kann. Soll Grüntee daher als Therapeutikum dienen, wird meist ein Extrakt empfohlen. Auch in klinischen Studien kommt aus diesem Grund stets ein Extrakt zum Einsatz und nicht der Grüntee an sich.

Mäusestudie: Extrakt bremst Gewichtszunahme bei fettreicher Ernährung

Im Juni 2022 erschien eine klinische Studie ( 1 ), in der man überprüfte, ob sich die Ergebnisse einer Grüntee-Mäuse-Studie aus dem Jahr 2019 ( 2 ) auf den Menschen übertragen lassen.

Seinerzeit hatte sich gezeigt, dass Mäuse, die Grünteeextrakt erhielten (in einer Menge, die beim Menschen 10 Tassen Grüntee täglich entsprechen würde), trotz fettreicher Ernährung um 20 Prozent weniger Gewicht zulegten als Mäuse, die keinen Extrakt aus Grüntee, aber dieselbe fettreiche Nahrung bekommen hatten.

Hier lesen Sie, wie Grünteeextrakt bei Endometriose und Myomen helfen kann.

Mäusestudie: Grüntee-Präparat macht Darmschleimhaut weniger durchlässig

Auch hatten die Grüntee-Mäuse eine geringer ausgeprägte Insulinresistenz, eine gesündere Darmflora sowie geringere Entzündungswerte im Fettgewebe und auch im Darm. Ja, der Grüntee schien ein Leaky Gut Syndrom zu bessern, da verhinderte, dass Endotoxine vom Darm in den Blutkreislauf gelangten. Endotoxine sind Stoffe (Lipopolysaccharide), die naturgemäss beim Zerfall von Darmbakterien der Darmflora entstehen.

Somit war bei den Grüntee-Mäusen auch die Darmschleimhaut stabiler und weniger durchlässig. Eine durchlässige Darmschleimhaut wird als Leaky Gut Syndrom bezeichnet. Das Leaky Gut Syndrom kommt beim Menschen häufig vor und trägt zu latenten Entzündungen im Körper bei, die dann wieder die Entstehung chronischer Krankheiten fördern (u. a. Autoimmunerkrankungen, Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen).

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Wirkt auch gegen metabolisches Syndrom

Wenn der Extrakt aus Grüntee nun beim Menschen ebenso gut wirken würde wie bei den Mäusen, wäre das äusserst hilfreich. Also gab man in der genannten klinischen Studie den Teilnehmern – bei der Hälfte lag das metabolische Syndrom vor – 4 Wochen lang Grünteeextrakt, um zu sehen, wie gut der Extrakt über seine entzündungshemmende Wirkung auf den Darm und seine heilende Wirkung auf ein Leaky Gut Syndrom die Problematiken des metabolischen Syndroms bessern könnte.

Wer am metabolischen Syndrom leidet, hat mindestens 3 von 5 möglichen Beschwerden: hohe Cholesterin- und Blutfettwerte, hohen Blutzuckerspiegel, hohen Blutdruck und auch Übergewicht (mit hohem Bauchfettanteil).

Das metabolische Syndrom gilt als wichtigster Risikofaktor für Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und viele weitere Krankheiten und scheint durch latente Entzündungen im Darm (Leaky Gut Syndrom) begünstigt zu werden.

Grüntee-Präparat nehmen, statt etwas an der Lebensweise ändern?

Oft seien die entsprechenden Werte (Cholesterin, Blutdruck etc.) nur leicht erhöht, so dass noch keine Medikamente genommen würden. Dennoch stellen sie in ihrer Gesamtheit ein hohes Gesundheitsrisiko dar, erklärt Richard Bruno, Autor der Studie und Professor für Humanernährung an der Ohio State University.

„Zwar raten die meisten Ärzte ihren Patienten anfangs noch, sie mögen doch Gewicht abnehmen und sich mehr bewegen, doch ist bekannt, dass die meisten Leute es nicht schaffen, die entsprechenden Lebensstiländerungen langfristig umzusetzen. Daher wollen wir eine Lösung finden, wie sich das Ziel – das metabolische Syndrom wieder loszuwerden – auf andere Weise erreichen lässt.“

Klinische Studie: Täglich 1 g Grünteeextrakt

Die 40 Teilnehmer mit metabolischem Syndrom und 19 ohne) nahmen ein catechinreiches Grüntee-Präparat ein – in einer Dosis, die 5 Tassen Grüntee entsprach (1 g Extrakt mit 890 mg Catechinen). Catechine sind die entzündungshemmenden Wirkstoffe im Grüntee. Den grössten Anteil hat dabei das Catechin EGCG (Epigallocatechingallat).

Dann folgten 4 Wochen Pause. Anschliessend erhielten alle Teilnehmer ein Placebopräparat.

Zusätzlich sollten die Teilnehmer möglichst catechinarm essen. Denn würden die Teilnehmer nun auch reichlich Catechine oder andere Polyphenole mit der Nahrung zu sich nehmen (z. B. über Beeren, Kakao, Kräuter, Gemüse etc.), könnte man nicht mehr genau sagen, worauf eine mögliche Veränderung des Gesundheitszustandes zurückgeführt werden kann – auf die Ernährung oder das Grüntee-Präparat.

Grünteeextrakt bessert Leaky Gut Syndrom

Es zeigte sich, dass der Grünteeextrakt im Vergleich zum Placebopräparat den Nüchternblutzucker bei allen Teilnehmern senkte. Auch nahmen Entzündungsprozesse im Darm ab, da die Werte entzündungsfördernder Proteine im Stuhl sanken.

Wie schon bei den Mäusen, so zeigte sich auch bei den menschlichen Probanden, dass die Durchlässigkeit der Dünndarmschleimhaut abnahm, so dass der Extrakt aus Grüntee offenbar ein gutes Mittel darstellt, das man in die Therapie des Leaky Gut Syndroms integrieren könnte.

„Wenn toxische Stoffe aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen (durch das Leaky Gut Syndrom), kann dies der Beginn zahlreicher Beschwerden sein inkl. Übergewicht, Insulinresistenz und vielen anderen Stoffwechselstörungen“, erklärt Professor Bruno.

„Wenn wir es also schaffen, die Darmschleimhaut zu heilen und das Leaky Gut Syndrom zu beheben, dann werden wir womöglich nicht nur jene niedriggradigen (latenten) Entzündungsprozesse lindern können, die als Startschuss für Herz- und Stoffwechselerkrankungen gelten, sondern diese Beschwerden sogar gänzlich umkehren können.“

Lesen Sie hier, worauf Sie beim Kauf des Extrakts achten sollten und wie Sie hochwertigen Grünteeextrakt erkennen können.

* Hier finden Sie den Grünteeextrakt von Tigovit

Ist Grünteeextrakt sicher?

Natürlich sollten Sie nicht allein mit einem Grüntee-Präparat versuchen, Ihren Darm zu sanieren, ein Leaky Gut Syndrom zu heilen oder Ihr metabolisches Syndrom zu beheben – worauf auch Professor Bruno hinweist. Doch kann der Extrakt in jedem Fall eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise unterstützen und begleiten.

„Wir kennen die Ursachen des metabolischen Syndroms (die zum Teil im Darm und einem Leaky Gut Syndrom verborgen liegen). Und wenn Grüntee nun genau dort ansetzt, können wir das Risiko für das metabolische Syndrom senken oder die Beschwerden – wenn das Syndrom schon da ist – lindern“,

so Professor Bruno.

In der Studie kamen 890 mg Catechine zum Einsatz. Wie hoch davon der EGCG-Anteil ist, wird in der Studie nicht erwähnt. Normalerweise liegt er aber darunter. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt als sichere maximale EGCG-Tagesdosis 800 mg an ( 3 ). Eine so hohe Dosis wird von hochwertigen Grünteeextrakten im Allgemeinen nicht erreicht.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.