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Magnesium kann Demenz-Risiko reduzieren

Magnesium hat einen so günstigen Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns, wie eine Studie zeigt, das es vor Demenz schützen könnte. Wer mit der Nahrung besonders viel dieses Mineralstoffs zu sich nimmt, hat ein höheres Gehirnvolumen und weniger Läsionen (Schäden) im Gehirn.

Stand: 06 Mai 2024

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Der Mineralstoff fürs Gehirn

Forscher der Australien National University (ANU) entdeckten, dass unser Gehirn im Alter gesünder bleibt, wenn wir es mit reichlich Magnesium versorgen ( 1 ). Die Wissenschaftler vom Neuroimaging and Brain Lab der ANU sagen, wenn wir mehr Spinat, Hülsenfrüchte, Vollkorn und Nüsse essen – also mehr magnesiumreiche Lebensmittel – können wir unser Demenzrisiko senken. Demenzen sind immerhin die zweithäufigste Todesursache in Australien und nehmen auch in Deutschland auf der Rangliste der häufigsten Todesursachen einen der vordersten Pläzte ein ( 2 ).

Mehr als 6000 TeilnehmerInnen wurden für die Studie untersucht. Sie waren zwischen 40 und 73 Jahre alt und hatten noch keine kognitiven Beeinträchtigungen. Wer mehr als 550 mg Magnesium täglich verspeiste, hatte beim Erreichen des 55. Lebensjahres ein Gehirn, das 1 Jahr jünger schien – verglichen mit TeilnehmerInnen, die nur etwa 350 mg Magnesium täglich zu sich nahmen.

Mehr Magnesium – geringeres Demenzrisiko

„Unsere Studie zeigte, dass der Verzehr von 41 Prozent mehr Magnesium die altersbedingte Gehirnschrumpfung verlangsamen könnte – was mit besseren kognitiven Funktionen und einem geringeren Demenzrisiko in Verbindung steht. Selbst wenn man dement wird, so erscheint die Krankheit bei den magnesiumreich Essenden deutlich später“,

erklärten die Wissenschaftler.

Die Zahl der Demenzbetroffenen wird sich bis 2050 weltweit schätzungsweise auf mehr als 150 Millionen fast verdreifacht haben

„Da es keine Heilung für Demenz gibt und die Bemühungen der letzten 30 Jahre, Medikamente gegen die Krankheit zu entwickeln, erfolglos verliefen, sollten wir uns mehr auf die Prävention konzentrieren“,

gab Dr. Erin Walsh zu bedenken, eine der Forscherinnen, die an der Studie beteiligt waren. „Unsere Studie kann wichtige Informationen für diätetische Massnahmen liefern, die uns helfen, mit einem gesunden Gehirn alt zu werden.“

Kognitiver Zerfall beginnt schon in den Vierzigern

Wer schon in jüngeren oder mittleren Jahren mehr magnesiumreiche Lebensmittel isst, wird im Alter besser vor neurodegenerativen Erkrankungen und kognitivem Verfall geschützt sein. Denn kognitiver Abbau beginnt schon in den Vierzigern oder auch früher, so dass wir nicht früh genug mit einer neuroprotektiven Ernährung starten können.

Frauen können dabei – so die Studie – mehr von einem höheren Magnesiumgehalt der Ernährung profitieren als Männer. Und Frauen nach den Wechseljahren würden wiederum mehr von einer magnesiumreichen Ernährung in Sachen Gehirnschutz profitieren als jüngere Frauen. Letzteres liegt vermutlich daran, dass ältere Frauen meist mit höheren Entzündungswerten zu kämpfen haben als jüngere Frauen und ihnen daher die entzündungshemmende Wirkung von Magnesium zugute kommt.

Andere Risikofaktoren wurden in der Studie berücksichtigt, etwa das Alter, Übergewicht, Cholesterinwerte, Bildungsgrad, Diabetes, Raucherstatus, körperliche Aktivität und Alkoholkonsum.

Magnesium schützt vor kognitivem Verfall

Aus früheren Studien hatten sich bereits die folgenden Zusammenhänge ergeben:

  1. Ein hoher Magnesiumspiegel im Gehirn senkt oxidativen Stress und systemische Entzündungen, verbessert die synaptische Plastizität und wirkt anderen Mechanismen entgegen, die zu Neurodegeneration führen.
  2. Personen mit Alzheimer haben signifikant niedrigere Plasma-Magnesiumspiegel (um 0,89 Prozent weniger) im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen aufweisen. (Hinweis: Der Plasma-Magnesiumspiegel kann jedoch den Magnesiumgehalt des Körpers nicht genau widerspiegeln, da Magnesium hauptsächlich in Geweben gespeichert wird und nur 1 Prozent im Blut verbleibt.)
  3. Eine große Studie mit über 1000 Erwachsenen mittleren Alters zeigte, dass Teilnehmer, die mit der Nahrung am meisten Magnesium pro Tag zu sich nahmen (mehr als 196 mg) auch ein um 37 Prozent reduziertes Risiko hatten, in den folgenden 17 Jahren eine Demenz zu bekommen im Vergleich zu den Teilnehmern, die weniger als 174 mg Magnesium verspeisten.
  4. Wer mit der Nahrung sogar mehr als 434 mg Magnesium zu sich nimmt, hat ein geringeres Risiko, im Alter selbst mit milden kognitiven Störungen rechnen zu müssen.
  5. Eine Studie mit 2507 kognitiv gesunden Personen im Alter von über 60 Jahren ergab, dass die Aufnahme von mehr als 407 mg Magnesium mit der Nahrung mit einer besseren geistigen Gesundheit/Kognition in Zusammenhang stand.
  6. Gab man Magnesium ins Trinkwasser von Ratten, dann erlitten diese weniger Synapsenverluste (Synapsen sind Nervenverbindungen), es bildeten sich weniger Amyloid-Plaques in den Gehirnen der Tiere (alzheimertypische Ablagerungen), sie konnten leichter lernen und hatten ein besseres Gedächtnis als die Kontrollgruppe, die Trinkwasser ohne Magnesium erhalten hatte.

Magnesium ist also eindeutig für ein gesundes Gehirn erforderlich. Ein Magnesiummangel ist somit an der Gehirnalterung beteiligt, kann zur Neurodegeneration beitragen und schliesslich eine Demenz begünstigen.

Wie schützt Magnesium das Gehirn?

Magnesium wirkt über unterschiedliche Wege schützend auf unsere Nerven und das Gehirn:

Magnesium führt zu einer besseren Herz-Kreislauf-Gesundheit, entspannt die Blutgefässe und wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus, trägt also zur Senkung eines zu hohen Blutdrucks bei, der wiederum als Risikofaktor für Demenzen gilt. Schon allein über diese blutdruckregulierende Wirkung kann der Mineralstoff die altersbedingte Neurodegeneration (Degeneration der Nerven und des Gehirns) signifikant verringern.

Magnesium wirkt entzündungshemmend, z. B. indem es entzündungsfördernde Botenstoffe hemmt und die Erregbarkeit des sog. NMDA-Rezeptors reguliert. Gerade in der Anfangszeit einer Demenz (insbesondere einer Alzheimer Erkrankung) ist der NMDA-Rezeptor überaktiv. Magnesium drosselt ihn. Auf diese Weise schützt der Vitalstoff die Nerven vor entzündlichen Prozessen, die stets an der Entstehung von Demenzen beteiligt sind.

Durch Magnesium wird die Neurogenese (Neubildung von Nervenzellen) erhöht und die Neurodegeneration (Abbau von Nervenzellen) verringert. Beides führt dazu, dass die kognitiven Funktionen erhalten bleiben.

Magnesiumreiche Ernährung

Als magnesiumreich gelten Lebensmittel wie grünes Blattgemüse (z. B. Spinat), Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte. Wir erklären hier, wie Sie sich gesund und magnesiumreich ernähren.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.