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  • Frau nimmt eine Omega-3 Kapsel ein
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Omega-3-Fettsäuren stoppen Lupus-Schübe

Die Omega-3-Fettsäure DHA kann offenbar vor der schwer therapierbaren Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes schützen bzw. erneute Schübe dieser Krankheit verhindern. Dies gelingt besonders dann, wenn die Krankheit von Feinstäuben verursacht oder getriggert wird. Vermutlich kann DHA dies aber auch bei anderen Autoimmunerkrankungen tun, so die betreffenden Forscher. DHA stellt daher eine wichtige Komponente bei der Therapie oder Prävention dieser bisher als unheilbar geltenden Krankheiten dar.

Aktualisiert: 15 August 2023

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Omega-3-Fettsäuren bei Lupus erythematodes

Omega-3-Fettsäuren sind inzwischen für ihre vielen segensreichen Wirkungen bekannt. Sie verfügen insbesondere über entzündungshemmende Eigenschaften. Und da nahezu jede chronische Erkrankung mit chronischen Entzündungen einhergeht, können die Omega-3-Fettsäuren hier stets den Heilverlauf fördern oder wenigstens die Symptome lindern.

Ob nun bei Alzheimer , bei Nervenerkrankungen, Krankheiten des Bewegungsapparates oder Herz-Kreislauf-Probleme, Omega-3-Fettsäuren sollten stets Bestandteil der Therapie darstellen bzw. am besten schon zur Prävention eingesetzt werden.

Mittlerweile werden ausserdem immer mehr Stimmen laut, dass Omega-3-Fettsäuren selbst bei Autoimmunerkrankungen helfen könnten – einer Kategorie von Krankheiten, über die man noch sehr wenig weiss.

Im September 2016 stellten Forscher der Michigan State University fest, dass der Verzehr der langkettigen Omega-3-Fettsäure DHA ( Docosahexaensäure ) den Ausbruch oder einen nächsten Schub der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes und anderer Autoimmunerkrankungen blockieren kann.

Lupus erythematodes: Die Trigger

Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem den eigenen Organismus an. Auf diese Weise wird körpereigenes Gewebe so sehr schädigt, als wären es beispielsweise Krankheitserreger oder andere Todfeinde, die eliminiert werden müssten. Meist verlaufen die Krankheiten schubweise, so auch der Lupus.

Beim Lupus erythematodes sind häufig die Haut , die Gelenke und die inneren Organe betroffen. Die Symptome hängen davon ab, welche Organe genau befallen sind.

Als wichtiger Auslöser gelten (eine genetische Prädisposition vorausgesetzt) starke Sonneneinstrahlung, Stress oder auch das Einatmen von Quarzstäuben. Wer in der Landwirtschaft, im Baugewerbe oder in der Bergbauindustrie arbeitet, kommt häufig mit Quarzstäuben in Berührung und ist daher einem höheren Lupusrisiko ausgesetzt.

Omega-3-Fettsäure DHA schützt vor Lupus-Trigger

Wir entdeckten, dass DHA die Aktivierung des Lupus erythematodes blockieren kann, wenn man versucht, diesen mit einem Trigger auszulösen. Wenn der Lupus also normalerweise ausbrechen würde (z. B. wenn man Quarzstaub einatmet oder in Kontakt mit starker Sonneneinstrahlung kommt), dann geschieht dies nicht, wenn zuvor DHA eingenommen wurde",

erklärte Melissa Bates, eine der Studienautorinnen an der Fakultat für Ernährungswissenschaften und Humanernährung.

In der Studie untersuchte man die Wirkung von DHA auf lupusbedingte Läsionen (Gewebeschäden) der Lungen und der Nieren. Die Resultate waren überwältigend:

96 Prozent der Lungenläsionen konnten von DHA verhindert werden, so dass der eingesetzte Trigger nicht zu den üblichen Lupus-Beschwerden führte",

sagte Lungenpathologe Dr. Jack Harkema. "Noch nie zuvor sah ich eine so dramatische Schutzreaktion in den Lungen."

Und auch wenn es noch nicht völlig geklärt ist, wie nun genau DHA dem Ausbruch eines Lupus vorbeugen kann, sollte man – so die Forscher aus Michigan – schnellstmöglich die Dosis feststellen, die nötig ist, um den Körper bei Eintreffen eines Lupustriggers vor dem Ausbruch der Krankheit zu schützen.

Omega-3-Fettsäure DHA reguliert das Immunsystem

"Lungenzellen nehmen Stäube aus der Umwelt auf, doch in manchen Fällen sind diese so giftig, dass die Staubsubstanzen die Zellen umbringen", erklärte Harkema. "Wenn sie dann sterben, werden Notsignale an das Immunsystem gesendet. Das Immunsystem reagiert nun oft so stark, dass seine Fresszellen (Makrophagen) in all der Hektik versehentlich auch gesunde Zellen angreifen, anstatt sich vielmehr auf die Suche nach den Feinstäuben zu begeben."

DHA kann die Reaktion der Makrophagen auf die Stäube (oder andere Umweltstörfaktoren) beeinflussen und so das Immunsystem vor einer Überreaktion – die einem Lupusschub gleichkäme – schützen. Möglicherweise geschieht dies über die entzündungshemmenden Wirkmechanismen der Fettsäure.

"Was wir mit Sicherheit wissen ist, dass der Verzehr von DHA einem Lupusschub durch Quarzstäube vorbeugen kann", sagen die Forscher. "DHA unterdrückt dabei vermutlich viele verschiedene Mechanismen, die normalerweise zur Entstehung von Lupus (oder anderer Autoimmunerkrankungen) beitragen können."

DHA: aus Algen oder Fisch

DHA befindet sich in bestimmten Algen sowie in Kaltwasserfischarten, die diese Algen verzehren. Meist wird zu Fischölkapseln gegriffen, um sich mit ausreichend DHA einzudecken. Doch gibt es mittlerweile auch Kapseln mit dem Öl der ursprünglichen DHA-Quelle, den Algen, was besonders für Veganer von Interesse ist.

Der Vorteil der Fischölkapseln ist lediglich, dass sie meist höher dosiert erhältlich sind, man also nicht so viele Kapseln pro Tag schlucken muss, um die bei Autoimmunerkrankungen erforderliche Dosis zu erreichen. Denn diese wird z. B. hier ( Omega-3-Fettsäuren richtig dosieren ) mit 3.000 mg pro Tag angegeben (DHA mit EPA (einer anderen Omega-3-Fettsäure) gemischt).

Das zeigt, dass bei Autoimmunerkrankungen und anderen Krankheiten von diesem Schweregrad die üblichen Dosen von 500 – 800 mg nicht viel weiterhelfen werden. Selbstverständlich besprechen Sie Ihren Wunsch nach einer Omega-3-Supplementation vorab mit Ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker.

Nähere Informationen zu Omega-3-Fettsäuren finden Sie hier: Omega-3-Fettsäuren: Es muss nicht Fisch sein

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.