Zentrum der Gesundheit
  • Eine ältere Dame macht einen Sehtest
3 min

Ihre Darmflora entscheidet über Ihre Augengesundheit

Die Darmflora ist nicht nur für eine gesunde Verdauung zuständig. Sie steuert nahezu die Gesundheit des gesamten Körpers, sogar die Gesundheit der Augen. Im November 2016 schrieben Forscher im Fachjournal EMBO Molecular Medicine, dass die Darmflora bei der Entwicklung der Makuladegeneration eine enorm wichtige Rolle spiele.

Aktualisiert: 29 Februar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Gestörte Darmflora verschlimmert Makuladegeneration

Eine Störung der Darmflora ist offenbar in der Lage, die Augen so zu beeinflussen, dass sich eine bestehende Makuladegeneration verschlimmert oder aber dass sich überhaupt erst eine solche entwickeln kann.

Die Makuladegeneration kann auch bei jüngeren Menschen ab 40 Jahren auftreten, bevorzugt sind jedoch Senioren ab 60 und älter betroffen. Dann spricht man von einer altersbedingten Makuladegeneration, die mit AMD abgekürzt wird.

Die AMD ist weltweit die dritthäufigste, in den Industrienationen die häufigste Augenkrankheit, die mit langfristigen Sehstörungen einhergeht. Allein in den USA leben 10 Millionen Menschen mit AMD. In Deutschland 2 Millionen, und in der Schweiz sind 35 Prozent der über 75jährigen betroffen.

Fetthaltige Ablagerungen in den Augen bei der Makuladegeneration

Bei der Makuladegeneration kommt es u. a. zu fetthaltigen Ablagerungen in der Netzhaut des Auges. Man spricht von sog. weichen Drusen. Wenn die Krankheit fortschreitet, verliert das Augenlicht immer mehr an Schärfe. Besonders in der Mitte des Sehfeldes kommt es zu Ausfällen. Man sieht beispielsweise zwar die Umrisse des Gegenübers, aber nicht mehr sein Gesicht.

Im Laufe der Zeit wird die Sehleistung immer schwächer, so dass es langfristig zur Erblindung kommen kann. Details und auch naturheilkundliche Massnahmen haben wir hier beschrieben: Makuladegeneration

Fettreiche Ernährung verändert Darmflora und wird zum Risikofaktor bei Makuladegeneration

Im November 2016 erklärten kanadische Forscher rund um Dr. Przemyslaw Sapieha von der University of Montreal, inwiefern sich der Zustand der Darmflora auf die Augengesundheit auswirken kann und somit auch auf das Risiko, eine Makuladegeneration zu entwickeln ( 1 ).

Eine fettreiche Ernährung verursache ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung der Darmflora. Dies wiederum führe zu einer immer durchlässiger werdenden Darmschleimhaut (Leaky Gut Syndrom) und einer chronischen, aber unmerklichen Entzündung.

Daraufhin steigt die Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen (Zytokinen) im Körper, was bei einer Neigung zur Makuladegeneration letztendlich sogar zur verstärkten Bildung neuer Blutgefässe unter der Netzhaut führen kann. Das jedoch ist bereits ein Zeichen für den Eintritt in ein späteres Stadium der sog. feuchten AMD ( 2 ).

AMD-Prävention: Richtige Ernährung und Sanierung der Darmflora

Während die trockene AMD als nur langsam fortschreitend gilt, handelt es sich bei der feuchten AMD um eine aggressivere Form der Makuladegeneration.

Obwohl sie nur bei 10 Prozent der AMD-Betroffenen auftritt, ist es gerade die feuchte Makuladegeneration, die meist zur Erblingung führt. Die üblichen schulmedizinischen Therapien scheitern regelmässig an der feuchten AMD, so dass es dringend erforderlich ist, hier wenigstens präventive oder verlangsamende Lösungen zu finden.

Dr. Sapieha schrieb in seiner Schlussfolgerung im Fachjournal EMBO Molecular Medicine:

Unsere Studie zeigt, dass eine fettreiche Ernährung die Darmflora so verändert, dass es zu einer Verschlimmerung der feuchten AMD kommt. Wenn Sie also Ihre Darmflora über die Ernährung oder mit Hilfe von anderen Massnahmen positiv beeinflussen, kann dies das Fortschreiten der Krankheit bremsen und die Chancen mindern, überhaupt erst eine AMD zu entwickeln."

Massnahmen bei Makuladegeneration oder zur Prävention der Makuladegeneration

  1. Wie Sie Ihre Darmflora neu aufbauen können, haben wir hier erklärt: Darmflora-Aufbau – Die Anleitung
  2. Bestimmte Vitalstoffe helfen Ihren Augen ebenfalls, gesund und munter zu bleiben und sich – insbesondere bei Überlastung – wieder zu regenerieren: Vitalstoffe für die Augen
  3. Massnahmen bei einem durchlässigen Darm (Leaky Gut Syndrom) haben wir hier beschrieben: Das Leaky Gut Syndrom – Ganzheitliche Massnahmen
  4. Da Rauchen das Risiko für eine Makuladegeneration verdoppelt, sollten Sie mit dem Rauchen aufhören: Neun Tipps, wie Sie Nichtraucher werden können
  5. Übergewicht sollte in jedem Fall abgebaut werden, da es insbesondere bei Männern zu einem Risikofaktor für die Makuladegeneration gehören soll.
  6. Auch weiss man, dass die Gefahr, eine altersbedingte Makuladegeneration zu entwickeln, bei Personen erhöht ist, die regelmässig Aspirin einnehmen, z. B. zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Problemen – so schon im Januar 2013 Forscher der University of Sydney im Fachjournal JAMA Internal Medicine ( 3 ). Falls Sie Aspirin einnehmen und zu Ihrer Familie Betroffene mit Makuladegeneration gehören und somit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass auch in Ihren Genen eine gewisse Veranlagung für eine AMD besteht, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, ob es statt der Aspirin-Einnahme nicht vielleicht eine gesündere Alternative geben könnte. Natürlich Möglichkeiten zur Blutverdünnung hatten wir hier beschrieben: Natürliche Blutverdünner

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.