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  • Frau mit einer Nasennebenhöhlenentzündung
9 min

Nasennebenhöhlenentzündung - Natürliche Mittel

Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) oder auch Stirnhöhlenentzündungen heilen oft von allein aus. Wenn das Problem jedoch über Wochen hinweg bestehen bleibt, ist die Gefahr gross, dass die Nasennebenhöhlenentzündung chronisch wird. Beugen Sie hier vor! Wir stellen Massnahmen und Hausmittel vor, die einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen, sie aber auch lindern oder ganz beheben, wenn sie bereits da ist.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 04 April 2024

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Die Nasennebenhöhlenentzündung

Die Nasennebenhöhlen sind Hohlräume im Bereich des Gesichts. Der Mensch hat verschiedene Nasennebenhöhlen, von denen bei einer Entzündung jedoch insbesondere die Kieferhöhlen rechts und links von der Nase und die Stirnhöhle (von der Nasenwurzel ausgehend beidseitig über den Augen) betroffen sind.

Jedes Jahr erkrankt etwa jeder Siebte an einer Entzündung der Nasennebenhöhlen und/oder der Stirnhöhlen. Damit gehört die Sinusitis zu den zehn häufigsten Beschwerden, die zu einer Krankmeldung führen. An einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leiden laut einer Amsterdamer Studie mit 834 Probanden bis zu 6,4 Prozent, was per Endoskopie oder CT festgestellt wurde, also nicht nur anhand der Symptomatik ( 3 ).

Der Unterschied zwischen Sinusitis, Rhinitis und Rhinosinusitis

Oft ist nicht nur von einer Sinusitis die Rede, sondern von einer Rhinosinusitis. In diesem Fall sind nicht nur die Nebenhöhlen ("Sinus") entzündet, sondern auch die Schleimhäute der Nase. Rhinos ist griechisch und heisst Nase oder auch Nashorn. Allein eine Entzündung der Nasenschleimhaut, also ein Schnupfen, wäre eine Rhinitis.

Vielleicht kennen Sie die allergische Rhinitis. Das ist der Heuschnupfen, auch allergischer Schnupfen genannt, wobei sich die allergische Reaktion nicht allein auf "Heu" bzw. Pollen beschränkt, sondern auch von Hausstaubmilben oder Schimmelpilzen ausgelöst werden kann. Die Endung -itis weist stets auf eine Entzündung hin.

Die Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung

Eine Nasennebenhöhlenentzündung zeigt meist die folgenden Symptome:

  1. Druckgefühl rechts und links von der Nase unter den Augen. Bei Beteiligung der Stirnhöhlen auch über den Augen.
  2. Kopfschmerzen
  3. Gesichtsschmerzen
  4. Zahnschmerzen
  5. Allgemeines Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit
  6. Verstopfte Nase oft ohne Nasenausfluss
  7. Vermehrter Nasenausfluss kann, muss aber nicht zu den Symptomen gehören
  8. Schnarchen und schlechter Schlaf, weil durch den Mund geatmet werden muss
  9. Deutlich beeinträchtigter Geruchssinn und oft auch eingeschränkter Geschmackssinn

Die Beschwerden können so schmerzhaft und schwerwiegend werden, dass Betroffene vorübergehend nicht mehr arbeitsfähig sind.

Wie entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Zu entzündeten Schleimhäuten der Nasennebenhöhlen oder der Stirnhöhle kommt es meist im Verlauf einer Erkältung, Grippe oder bei Allergien. Auch bakterielle Infektionen (z. B. durch Staphylokokken ) können die Entwicklung einer massiven Sinusitis verursachen.

Nasennebenhöhlenentzündungen entwickeln sich aufgrund einer nicht nachlassenden Schleimbildung in den Nasenschleimhäuten. Dieser Schleim stellt einen optimalen Nährboden für Bakterien dar. Schleim und Bakterien zerstören die natürliche Abwehrkraft der Schleimhäute und damit auch die feinen Flimmerzellen.

Gleichzeitig bilden sich immer mehr schleimproduzierende Zellen, was natürlich auch in immer mehr Schleim resultiert. Der Schleim aber kann aufgrund der zerstörten Flimmerzellen nicht mehr zügig abtransportiert werden. Das wiederum freut die Bakterien, die sich flink vermehren.

Mögliche Komplikationen einer Nasennebenhöhlenentzündung

In Einzelfällen können Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen zu Komplikationen führen, wie etwa zum Verlust des Geruchsinnes oder zur Entzündung der Augenhöhlen. Letzteres kann eine Erschlaffung der Lider oder sogar den Verlust des Augenlichtes zur Folge haben. Weitere unerwünschte Konsequenzen können Knochenentzündungen, Blutgerinnsel, Hirn(haut)entzündungen und ein erhöhtes Risiko für Asthma sein.

Die Schulmedizin verordnet bei Sinusitis Nasentropfen oder -sprays (oft mit Cortison) zur Abschwellung der Nasenschleimhaut, ausserdem schleimlösende und entzündungshemmende Medikamente, Inhalationen und Antibiotika. Hilft all das nichts, wird operiert.

Keine Antibiotika bei Nasennebenhöhlenentzündung

Antibiotika sollten Sie sich bei einer Nasennebenhöhlenentzündung eher nicht verschreiben lassen. Sogar die Ärztezeitung schrieb bereits im Jahr 2008, dass Patienten mit Nasennebenhöhlenentzündungen von einer Antibiotikagabe nicht profitieren ( 1 ). Nehmen Sie dennoch Antibiotika ein, dann erfahren Sie davon zwar im Allgemeinen keinen Nutzen, zerstören aber gleichzeitig Ihre Darmflora und damit einen aktiven Teil Ihres Immunsystems.

Mögliche Ursachen einer Nasennebenhöhlenentzündung

Wer oder was aber führt zur entscheidenden und permanenten Schleimbildung?

Milch- oder Glutenunverträglichkeit

Wenn Vereiterungen von Zahnwurzeln ausgeschlossen werden können, dann könnte eine unerkannte Milcheiweissunverträglichkeit oder auch eine Glutenunverträglichkeit zu den Ursachen für Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen gehören.

Beide Grundnahrungsmittel ( Milchprodukte und glutenhaltige Getreideprodukte ) führen bei vielen Menschen erfahrungsgemäss zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Verschleimung sowohl der Atemwege als auch des Verdauungssystems.

Und so genügt oft bereits die Vermeidung von Milchprodukten, um die alljährlich auftauchende Nasennebenhöhlenentzündung (die bei vielen Menschen bereits mehrmals pro Jahr in Erscheinung tritt oder bereits in ein chronisches Stadium übergegangen ist) zu vermeiden.

Betroffene werden eine Besserung ihres Allgemeinbefindens bereits nach wenigen milchproduktefreien Tagen verspüren. Meist bleiben weitere Nasennebenhöhlenentzündungen (und auch Erkältungen oder – insbesondere bei Kindern – Mittelohrentzündungen) sofort nach der Umstellung auf eine kuhmilchfreie und möglichst basenüberschüssige Ernährung aus.

Nasenpolypen

Auch Nasenpolypen können zu chronischen oder immer wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündungen führen. In unserem Artikel über Polypen stellen wir mögliche natürliche Massnahmen vor, die bei Polypen sehr gut helfen können.

Natürliche Massnahmen bei Nasennebenhöhlenentzündung

Wer bereits mitten in einer Sinusitis steckt, kann verschiedene hochwirksame und einfach erhältliche Hausmittel anwenden. Sie lindern Symptome und beugen einer Neuerkrankung vor. Dazu gehören z. B. Anis, Kurkuma (Gelbwurz), Solespülungen, Dampfinhalationen und ätherische Öle.

Anis bei Nasennebenhöhlenentzündung

Oft werden bei Nasennebenhöhlenentzündungen cortisonhaltige Nasensprays verordnet (z. B. Fluticason). In einer Studie von 2016 zeigte sich, dass Nasentropfen aus Anis nach einer vierwöchigen Anwendungszeit besser wirkten als Fluticasonspray ( 4 ). Die Anistropfen konnten sowohl die typischen Symptome deutlicher bessern als das Cortisonspray als auch im CT eine klare Verbesserung sichtbar machen. Die Schlafqualität besserte sich ebenfalls in der Anisgruppe stärker.

Die Anistropfen wurden folgendermassen hergestellt:

Anissamen wurden mit der 4-fachen Wassermenge 20 Minuten lang gekocht. Die entstehende Flüssigkeit kochte man nun 2 Stunden lang mit Mandelöl (die Menge wurde leider nicht angegeben). Nach 24 weiteren Stunden füllte man das Öl in Tropfenfläschchen und lagerte es im Kühlschrank.

Davon sollten die Patienten nun vier Wochen lang (jeweils nach der üblichen Solespülung) zweimal täglich je 2 Tropfen in jedes Nasenloch geben (morgens und abends), während die Kontrollgruppe das Fluticasonspray einsetzte.

Kurkuma bei Nasennebenhöhlenentzündung

Der aktive Wirkstoff in Kurkuma, jenem Gewürz, das dem Curry seine gelbe Farbe gibt, nennt sich Curcumin und hat eine besonders harmonisierende Wirkung auf die Nasennebenhöhlen. Curcumin wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und antibiotisch und wird daher seit Tausenden von Jahren in der indischen Küche, der ayurvedischen Medizin und auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.

Curcumin kann die Heilung einer akuten Sinusitis fördern und chronische Entzündungen lindern. Geben Sie einen halben Teelöffel Kurkuma in ein Glas warmes (nicht heisses) Wasser und gurgeln Sie ausführlich und mehrmals täglich mit dieser Lösung.

In einer Studie von 2016 erhielten Patienten mit einem Heuschnupfen 2 Monate lang täglich 500 mg Curcumin, was ihre Symptome besserte und auch das irritierte Immunsystem positiv beeinflusste ( 5 ). Erste Versuche mit Ratten aus demselben Jahr zeigten ebenfalls gute Ergebnisse – diesmal bei Nasennebenhöhlenentzündungen ( 6 ). Curcumin wirkte hier so gut entzündungshemmend, dass die Nasenschleimhaut nach der Curcumintherapie fast völlig normal war.

Solespülungen beruhigen

Die weltberühmte Mayo Clinic ( 2 ) schlägt vor, die Nasennebenhöhlen regelmässig mit einer Solelösung (Salzlösung) zu spülen. Auch in der ayurvedischen Medizin haben Nasenspülungen mit Sole eine lange Tradition.

Dadurch werde der Druck auf die Nebenhöhlen gemindert und die Sinusitis abgeschwächt. Salz hemmt natürlich auch das Bakterienwachstum, löst Verstopfungen, verflüssigt Schleim und lässt Eiter abfliessen.

Eine Spülung mit Solelösung kann man mit Hilfe eines sog. Nasenspülkännchens durchführen, einfacher sind jedoch die inzwischen erhältlichen Nasenduschen anzuwenden. In einer Tasse mit warmem Wasser löst man einen halben Teelöffel Salz auf, giesst diese Lösung in die Nasendusche und geht dann nach der beiliegenden Anleitung vor.

* Hier erhalten Sie Nasenspülkännchen

Dampfinhalationen bessern die Beschwerden

Das Inhalieren von einfachem Wasserdampf kann die Nasennebenhöhlen öffnen und Sinusitisbeschwerden lindern.

Dazu füllt man eine Schüssel mit heissem Wasser, stellt diese auf einen Tisch, setzt sich davor, beugt sich mit geschlossenen Augen über die Schüssel, legt sich ein Handtuch über den Kopf und inhaliert den aufsteigenden Dampf.

Ätherische Öle helfen bei Nasennebenhöhlenentzündung

Noch besser wirken die Dampfinhalationen, wenn in das heisse Wasser ätherische Öle gegeben werden. Dazu eignen sich hochwertige und 100 Prozent reine biologische ätherische Öle, wie z. B. Pfefferminzöl, Eukalyptusöl, Cajeputöl und Wacholderöl. Eine Mischung daraus ist besonders effektiv. Von dieser Mischung kann ausserdem bis zu dreimal täglich ein Tropfen direkt auf die schmerzenden Schläfen gestrichen werden.

Wer während einer Sinusitis auch unter Zahnschmerzen leidet, tupft sich einen Tropfen der genannten ätherischen Ölmischung – ebenfalls dreimal täglich – direkt auf das Zahnfleisch der schmerzenden Region. Achten Sie jedoch darauf, die ätherischen Öle nicht in unmittelbarer Nähe der Augen aufzutragen und waschen Sie sich nach der Applikation der ätherischen Öle gründlich die Hände, damit Sie sich nicht versehentlich in die Augen fassen, was zu einem starken Brennen führen würde.

Um seine Nasennebenhöhlen und Stirnhöhlen nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft schleimfrei und gesund zu halten, empfiehlt sich bei Sinusitis eine Kombination der vorgestellten Massnahmen in Verbindung mit einer konsequent milchfreien, vitalstoffreichen, vollwertigen und pflanzenbasierten Ernährungsweise.

* Hier finden Sie Eukalyptusöl

Immunsystem stärken

Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung weist auch auf ein Immunsystem hin, das gerade Schwierigkeiten hat, seine Nasennebenhöhlen zu schützen und gesund zu erhalten. Wenden Sie daher einige der hier vorgestellten Massnahmen an, um Ihr Immunsystem nachhaltig zu stärken: Wie Sie Ihr Immunsystem stärken

Kolloidales Silber bei Nasennebenhöhlenentzündung

Besonders bei bereits chronischer Nasennebenhöhlenentzündung und geschwächtem Immunsystem kann der Einsatz von kolloidalem Silber sinnvoll sein. Nehmen Sie mehrmals täglich einen halben bis einen ganzen Teelöffel hochwertigen kolloidalen Silber ein, lassen Sie dieses so lange wie möglich im Mund, damit es bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und so gleich vor Ort wirken kann. Oft lassen die drückenden Kopfschmerzen noch am selben Tage nach.

Im folgenden Link erklären wir die Anwendungsmöglichkeiten des kolloidalen Silber. Sie können das kolloidale Silber selbst herstellen, * z. B. mit diesem Gerät.

Nasennebenhöhlenentzündung mit MMS behandeln

MMS - Miracle Mineral Supplement - wird im Netz an vielen Stellen als natürliches Mittel oder auch einfach als Wundermittel bei nahezu allen Erkrankungen erwähnt und empfohlen. Ein natürliches Mittel ist es jedoch definitiv nicht. Im Gegenteil, es ist eine Chemikalie - Chlordioxid - mit entsprechend starker Wirkung. Chlordioxid wird wegen seiner guten antibakteriellen Wirkung gerne zur Wasserdesinfektion verwendet. 

Die Wirkung von MMS gegen Bakterien ist also zweifelsohne sehr gut, so dass MMS auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (als letzte Rettung) helfen könnte. Doch weiss man inzwischen, dass MMS - genau wie herkömmliche Antibiotika - die Darmflora schädigen kann und noch weitere Nebenwirkungen haben kann. 

Wenn Sie daher MMS einsetzen möchten, dann sollten Sie in jedem Fall anschliessend Massnahmen zum Aufbau und Sanierung der Darmflora umsetzen. Zwei Einnahmeprotokolle zu MMS finden Sie in unserem Haupttext über MMS, seine Entdeckung und Wirkung.

Selbstverständlich sollten Sie all das – wie immer - nur in Absprache mit Ihrem ganzheitlich orientierten Arzt oder Heilpraktiker praktizieren.

Lesen Sie auch: Magnesium ist entzündungshemmend

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.