Zentrum der Gesundheit
  • Neuraltherapie wird durchgeführt
2 min

Neuraltherapie - Die Zukunft der Schmerztherapie?

Die Neuraltherapie wird bei Schmerzzuständen, wie der Migräne oder auch chronischen oder akuten Rücken- und Kniebeschwerden. Sie gehört zu den anerkannten Naturheilverfahren, die Heilpraktiker und naturheilkundlich orientierte Ärzte gleichermassen durchführen. Der Therapeut injiziert dem Patienten bestimmte Mittel in sog. Störfelder (z. B. Narben) oder aber auch direkt in die schmerzende Stelle und versucht so, die Ursache des chronischen Schmerzes zu beheben.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 26 Februar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Die Neuraltherapie – Eine Regulations- und Umstimmungstherapie

Bei der Neuraltherapie handelt es sich um ein Therapie-Verfahren, das über das vegetative Nervensystem wirkt. Es geht auf eine Entdeckung der Gebrüder Ferdinand und Walter Huneke zurück. Die Neuraltherapie ist eine gezielte Injektionstherapie, die Irritationen des vegetativen Nervensystems durch Einspritzen von Schmerz auflösenden Mitteln, den so genannten Lokalanästhetika (z. B. Procain) oder anderen Medikamenten (auch Homöopathika) beseitigt.

Die Mittel werden dabei in sog. Störfelder (z. B. Narben), direkt in die schmerzende Stelle, in sog. Triggerpunkte oder auch in bekannte Akupunkturpunkte injiziert.

Sie sind nicht nur in der Lage, Schmerzen oder Missempfindungen auszuschalten, sondern vermögen auch die Leitfähigkeit von Nervenbahnen wiederherzustellen, die durch Verletzungen, Infektionen, Vergiftungen etc. geschädigt wurden. Durch den Reiz des Medikamentes koordiniert die Neuraltherapie über den Zwischenzellraum (den sog. Pischinger-Raum) das Zusammenspiel zwischen Nervenimpulsen, Organen, Muskeln, Bindegewebe, Haut usw. Daraus ergeben sich bei der Neuraltherapie unterschiedliche Möglichkeiten der Vorgehensweise.

1. Lokaltherapie

Bei der Lokaltherapie wird direkt in den Schmerzpunkt injiziert

2. Segmenttherapie

Sie kommt zum Einsatz, wenn entweder die Lokaltherapie nicht ausreicht, oder die schmerzhafte Stelle mit der Injektionsnadel nicht erreicht werden kann oder darf.

Jedem Organ des menschlichen Körpers ist - über gemeinsame Verbindungen zu den Rückenmarkwurzeln - ein definiertes Hautareal zugeordnet - die so genannten Head´schen Zonen. Daher reagieren auf einen gezielten Reiz auf der Haut oder direkt an der Nervenwurzel nicht nur diese selbst, sondern auch weitere zugeordnete Organe.

Anders ausgedrückt bezeichnet man als «Head’sche Zonen» die Hautareale (Dermatome) des sog. «übertragenen Schmerzes». Dabei handelt es sich um Hautabschnitte, die eine nervale Beziehung zu bestimmten inneren Organen besitzen.

In die betroffenen Head`schen Zonen wird eine Injektion so in die Haut gespritzt, dass kleine Anschwellung entstehen, die so genannten Quaddeln. Durch diese Injektion wird die Blockade, die zur Krankheit führte, aufgehoben und somit die Funktion des Stoffwechsels aktiviert.

Die Ursache liegt oft woanders als der Schmerz

Bei chronischen Erkrankungen liegt die Ursache häufig nicht im erkrankten Organbereich, sondern in einem Störfeld an einer anderen Stelle des Körpers. Als Störfelder kommen vor allem chronische Entzündungen der Nebenhöhlen, der Mandeln oder innerer Organe, ruhende Abszesse, tote Zähne sowie jede Narbe oder auch unverarbeitete Traumata in Frage. Von diesen Störfeldern gehen Dauerreize mit unterschiedlicher Intensität und Belastung aus.

Sie beinträchtigen zunächst die unmittelbare Umgebung des Störfelds und das damit in Verbindung stehende Organ, bevor sie den Gesamtorganismus belasten.

Beispielsweise können Lendenwirbelsäulenbeschwerden ihre Ursachen in Dickdarmbeschwerden haben, chronische Kiefergelenkbeschwerden können ihre Ursache in einer Fehlstellung der oberen Halswirbelsäule haben oder Brustwirbelsäulenbeschwerden können ihre Ursache in einer chronischen Gastritis haben und auch jeweils umgekehrt.

Für den Patienten stellen die Fernstörfelder häufig ein grosses Problem dar, da sie nicht in einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Beschwerden gebracht werden können.

Huneke ging dabei von folgenden drei Grundsätzen aus:

  1. Jede chronische Erkrankung kann störfeldbedingt sein.
  2. Jede Stelle des Körpers kann zu einem Störfeld werden.
  3. Jede Störfelderkrankung ist nur durch die Ausschaltung des Störfeldes heilbar.

Bei diesen Beschwerden kann die Neuraltherapie helfen

Die Neuraltherapie kann unter anderem bei folgenden Beschwerden angewandt werden:

  1. Migräne
  2. akute und chronische Schmerzen, z. B. im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule (z. B. bei Hexenschuss) oder bei Kniebeschwerden (z. B. Meniskus)
  3. chronisch entzündete Rachenmandeln oder entzündete Nasennebenhöhlen
  4. Probleme im Mund-, Zahn- oder Kieferbereich
  5. Unterleibskrämpfe, z. B. aufgrund schmerzhafter Menstruation
  6. Schmerzen bei Fersensporn

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.