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  • Zwei Frauen essen genüsslich eine Pizza
5 min

Ungesunde Ernährung in der Jugend erhöht Brustkrebsrisiko

Oft glaubt man, als junger Mensch braucht man nicht so sehr auf gesunde Ernährung achten. Der Körper ist noch stark und steckt viel mehr weg – so eine weit verbreitete Meinung. Doch der Körper merkt sich alles. Und so steigt auch das Risiko, noch vor den Wechseljahren an Brustkrebs zu erkranken, wenn die Ernährung in der Jugend eher ungesund war, wie eine Studie der University of California zeigte.

Aktualisiert: 11 Februar 2024

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Ungesunde Ernährung fördert Entzündungen – und Entzündungen fördern Krebs

Frühere Untersuchungen zeigten bereits, dass eine ungesunde Ernährung chronische Entzündungsprozesse verursachen kann – und chronische Entzündungsprozesse lassen das Krebsrisiko steigen. Mit ungesunder Ernährung ist eine Ernährungsweise gemeint, bei der wenig Gemüse, aber viel Zucker, viel Fleisch, viel Wurst und viele isolierten Kohlenhydrate gegessen werden sowie gerne Softdrinks getrunken werden.

In einer neuen Studie nun liess sich deutlich erkennen, dass es diese ernährungsbedingten Entzündungsprozesse sind, die das Risiko einer Frau steigen lassen, noch vor der Menopause an Brustkrebs zu erkranken ( 1 ) .

Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsform, an der Frauen erkranken. Etwa 17.000 Brustkrebspatientinnen sterben alljährlich an der Krankheit. Allein in den USA rechnet man pro Jahr mit über 250.000 Neuerkrankungen und 40.000 brustkrebsbedingten Todesfällen.

Jede Frau hat ihr persönliches Brustkrebsrisiko und kann dieses auch beeinflussen

Studienautorin Dr. Karin B. Michels – Professorin an der University of California/Los Angeles – schrieb im Fachjournal Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention( 2 ):

Etwa 12 Prozent der Frauen in den USA werden an Brustkrebs erkranken. Doch verfügt jede Frau über ihr eigenes ganz persönliches Brustkrebsrisiko. Die genetische Veranlagung, aber auch der Lebensstil, das Körpergewicht und das Ausmass des Alkoholkonsums können das Brustkrebsrisiko einer Frau steigen oder auch sinken lassen."

Ungesunde Ernährung in jungen Jahren: Wichtiger Risikofaktor für Brustkrebs

Die Forscher rund um Michels analysierten Daten von mehr als 45.000 Frauen aus der Nurses' Health Study II. Verglichen mit jenen Frauen, die in ihrer Jugendzeit eine eher entzündungshemmende, also gesunde Ernährung praktiziert hatten, mussten die Frauen, die sich ungesund ernährten, mit einem um 35 Prozent höheren Risiko rechnen, noch vor den Wechseljahren Brustkrebs zu bekommen.

Wenn sich die Frauen in ihren Zwanzigern und Dreissigern immer noch ungesund ernährten, dann stieg ihr Brustkrebsrisiko um 41 Prozent im Vergleich zu den Frauen, die in diesem Lebensalter Spass an gesunder Ernährung hatten.

Unsere Studie zeigt, dass eine entzündungsfördernde Ernährung in der Jugendzeit und im frühen Erwachsenenalter ein weiterer Risikofaktor für einen späteren Brustkrebs darstellt. Denn gerade in dieser Zeit, wenn sich die Brustdrüsen entwickeln, sind diese besonders anfällig für Störfaktoren, wozu auch eine ungesunde Ernährung gehört."

Obst lässt Brustkrebsrisiko sinken

Ernähren sich Frauen in ihrer Jugend hingegen gesund von u. a. reichlich Früchten – so eine Studie, die im Mai 2016 im British Medical Journal zu lesen war – dann sinkt ihr Brustkrebsrisiko im späteren Leben ( 5 ). Auch hier wurden die Daten der Nurses' Health Study II verwendet, allerdings von über 90.000 Frauen (Gruppe 1), die Informationen zu ihrer Ernährung im Alter zwischen 27 und 44 Jahren angegeben hatten, sowie von mehr als 44.000 Frauen (Gruppe 2), deren Ernährungsweise in der Jugend (im Alter zwischen 13 und 18) bekannt war.

Etwa zwanzig Jahre später hatten 3.235 dieser Frauen die Diagnose "invasiver Brustkrebs" erhalten. Ein invasiver Brustkrebs kann – im Gegensatz zum nichtinvasiven Brustkrebs – Metastasen in anderen Körperregionen bilden und gilt daher als besonders aggressiv.

Carotinreiche Früchte und Gemüse reduzieren Brustkrebsrisiko

Wer nun in der Jugend viel Obst ( Äpfel, Bananen, Weintrauben ) gegessen hatte (3 Portionen pro Tag), erkrankte seltener an Brustkrebs als die Obstmuffel (0,5 Portionen pro Tag) – und zwar unabhängig davon, wie viel Obst dann später im Erwachsenenalter gegessen wurde. Wer ausserdem im frühen Erwachsenenalter gerne carotinreiche Früchte und Gemüse ass (z. B. Orangen und Grünkohl), hatte ein geringeres Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken.

Das Trinken von Fruchtsäften konnte in dieser Studie das Brustkrebsrisiko nicht beeinflussen, ganz im Gegensatz zu rotem Fleisch.

Fleisch erhöht Brustkrebsrisiko

Rotes Fleisch gilt seit spätestens 2014 als weiterer Risikofaktor für Brustkrebs – und zwar besonders dann, wenn es im frühen Erwachsenenalter verzehrt wird. In diesem Fall kann es das Brustkrebsrisiko im späteren Leben deutlich erhöhen (um 22 Prozent) – schrieben Forscher im British Medical Journal( 3 )

Dass sich Fleisch auch noch später äusserst negativ auf die Gesundheit auswirken kann, nämlich selbst dann, wenn der Brustkrebs längst überstanden ist, hatten wir schon hier beschrieben: Fleisch erhöht Todesrisiko nach überstandenem Brustkrebs

Wird das Fleisch mit einer anderen Proteinquelle ersetzt, wie z. B. Hülsenfrüchte, Nüsse oder Fisch, dann reduziert sich das Brustkrebsrisiko um 14 Prozent. Gerade Hülsenfrüchte und Nüsse sind besonders reich an Ballaststoffen – und genau diese Stoffgruppe hat sich in weiteren Studien als guter Krebsschutz bewährt.

Ballaststoffe senken Brustkrebsrisiko

Wer in seiner Jugend und im frühen Erwachsenenalter viele ballaststoffreichen Lebensmittel isst, hat später ein geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken – so eine Studie, die im Februar 2016 im Journal Pediatrics veröffentlicht wurde.

Studienautorin Dr. Maryam Farvid von der Harvard T.H. Chan School of Public Health schrieb darin, dass pro 10 Gramm Ballaststoffe, die täglich verzehrt werden, das Brustkrebsrisiko um 13 Prozent sinkt. 10 Gramm Ballaststoffe sind beispielsweise in einem Apfel und zwei Scheiben Vollkornbrot enthalten ( 5 ).

Wenn Frauen im frühen Erwachsenenalter hingegen eine ballaststoffarme Ernährung praktiziert hatten, dann hatten sie ein um fast 20 Prozent höheres Risiko, Brustkrebs zu bekommen als Frauen, die sich gerne ballaststoffreich ernährten.

Wenn sich Frauen gar schon in der Jugendzeit ballaststoffreich ernährten, dann sank ihr Risiko, vor den Wechseljahren an Brustkrebs zu erkranken, um 24 Prozent. Ballaststoffe aus Früchten und Gemüse konnten dabei das Brustkrebsrisiko besonders gut reduzieren.

Offenbar werden Ballaststoffe mit der Fähigkeit in Verbindung gebracht, überhöhte Östrogenspiegel senken zu können, die einen enormen Risikofaktor für Brustkrebs darstellen.

Natürlich lässt eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung nicht nur das Brustkrebsrisiko sinken, sondern auch das Risiko vieler anderer Krankheiten, z. B. Herz-Kreislauferkrankungen, chronischer Verdauungsprobleme, Darmkrebs und sogar Lungenkrankheiten, wir wir hier berichtet hatten: Ballaststoffe schützen vor Lungenkrankheiten

Offizielle Ernährungsrichtlinien bei Krebs und zur Krebsprävention

Aus all diesen Untersuchungen entstanden somit die Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention der American Cancer Society:

  1. Essen Sie gesund!
  2. Essen Sie ballaststoffreich!
  3. Bevorzugen Sie wann immer möglich pflanzliche Lebensmittel.
  4. Schränken Sie Ihren Fleischverzehr und den Konsum verarbeiteter Fleischprodukte (Wurst, Schinken, Salami, Frühstücksfleisch, Würstchen etc.) stark ein.
  5. Essen Sie statt Fleisch lieber eine Portion Bohnen, Nüsse oder Fisch.
  6. Wenn Sie doch einmal Fleisch essen, wählen Sie mageres Fleisch und essen Sie davon nur eine kleine Menge. Vermeiden Sie Gegrilltes und Frittiertes.

Ob zur Krebsprävention oder bei bereits bestehendem Krebs: Wir empfehlen die basenüberschüssige Ernährung, die natürlich alle offiziellen Ernährungrichtlinien (und noch viele mehr) berücksichtigt. Die basenüberschüssige Ernährung können Sie auf einfache und köstliche Weise über die vierwöchige Entschlackungskur von effective nature kennenlernen. Sie bietet den optimalen Einstieg in die gesunde Ernährung und sorgt dafür, dass Sie nach diesen vier Wochen genau wissen, wie Sie sich gesund und vitalstoffreich ernähren können: Die Entschlackungskur

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.