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Emulgatoren in Lebensmitteln machen krank

Der Einsatz von Emulgatoren ist aus der Lebensmittelindustrie nicht mehr weg zu denken. Manche dieser Stoffe verleihen Lebensmitteln wie Speiseeis, Schokolade oder Desserts eine ansprechende Konsistenz, andere verlängern ihre Haltbarkeit. Lange Zeit galten Emulgatoren als harmlos. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen nun jedoch, dass die Stoffe die Entwicklung von chronischen Darmerkrankungen und dem metabolischen Syndrom fördern können.

Aktualisiert: 21 November 2023

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Emulgatoren: Risiko für Darmentzündungen steigt

Das Fachjournal Nature veröffentlichte schon im Jahr 2015 Studienergebnisse über die möglichen schädlichen Wirkungen von Lebensmittelzusatzstoffen, die bislang als völlig harmlos galten: Emulgatoren ( 1 ). Studienleiter waren die Wissenschaftler Benoit Chassaing und Andrew Gewirtz von der Georgia State University.

Sie untersuchten die Zusammensetzung der Darmflora von Mäusen, denen zwei der geläufigsten Emulgatoren ins Trinkwasser gegeben wurden, nämlich Polysorbat 80 (oft in Eiscreme) und Carboxymethylcellulose (gerne in Backwaren (verhindert dort das Altbackenwerden), des Weiteren in Saucen, Mayonnaisen, Dressings, aber auch in Haftcremes für Zahnprothesen). Dann verglichen sie die Ergebnisse mit dem Darmmilieu von Mäusen, die keinen der beiden Stoffe erhalten hatten.

Die den Mäusen verabreichte Emulgatorenkonzentration entsprach im Verhältnis der Konzentration, die typischerweise in menschlicher Fertignahrung enthalten ist. Nach einer zwölfwöchigen Testphase stellten die Mediziner fest, dass sich die ursprünglich gesunde Zusammensetzung der Darmflora unter dem Einfluss der genannten Stoffe so verändert hatte, dass es infolgedessen nun zu Darmentzündungen gekommen war – und zwar sowohl bei Individuen mit schwachem also auch bei solchen mit gesundem Immunsystem.

Beim Menschen leiden inzwischen viele Millionen Patienten unter derartigen Darmentzündungen wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. Da die konkreten Ursachen dieser Krankheiten bislang nicht bekannt sind, könnte es durchaus sein, dass der reichliche Einsatz von Emulgatoren in der Lebensmittelindustrie hier eine wichtige ursächliche Rolle spielt.

Die Lebensmittelzusätze fördern Übergewicht und Diabetes

Zusätzlich konnten bei den Mäusen, die mit den Zusatzstoffen gefüttert wurden, sämtliche Symptome des Metabolischen Syndroms beobachtet werden: Sie frassen plötzlich mehr, litten daraufhin unter Fettleibigkeit, ausserdem unter hohem Blutzuckerspiegel, einer Insulinresistenz und damit den Vorstufen eines Diabetes.

Beim Menschen nun beobachtet man seit Mitte des 20. Jahrhunderts, wie das Metabolische Syndrom genau wie die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) immer weiter um sich greifen. Könnte der verstärkte Einsatz der genannten Zusatzstoffe dafür mitverantwortlich sein?

Die Forscher Chassaing und Gewirtz erklären:

„Beide Krankheiten – chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) und das Metabolische Syndrom – haben eine Gemeinsamkeit: Die Darmflora verändert sich so, dass sich der Darm entzündet. Und Emulgatoren in Fertigprodukten lassen genau eine solch entzündliche Darmflora entstehen“,

was die beiden Wissenschaftler bereits in einer früheren Studie nachweisen konnten (veröffentlicht im Fachmagazin Gastroenterology)( 2 ).

Auch befürchten die Forscher, dass die derzeitigen Testmethoden für Lebensmittelzusatzstoffe nicht wirklich geeignet sind, um ein mögliches Schadpotential durch den Einsatz der Stoffe in Nahrungsmitteln auszuschliessen. Wenn diese nämlich geringfügige, aber chronische Entzündungen verursachen können, so lässt sich dies mit den aktuellen Tests nicht erkennen.

Das Forscherteam testet jetzt die Wirkung weiterer Emulgatoren am Menschen. Wenn hier ähnliche Ergebnisse erzielt werden, wäre dies ein Beweis für die schädlichen Eigenschaften dieser Stoffe.

So vermeiden Sie Emulgatoren

Die genannten Emulgatoren sind ausschliesslich in konventionellen Fertigprodukten enthalten. Wenn Sie also Ihre Salatdressings, Desserts, Dips und Backwaren künftig selbst herstellen oder bei Fertigprodukten auf Bio-Lebensmittel zurückgreifen (gemäss der EU-Öko-Verordnung (Anhang V) sind im Bio-Bereich die genannten Lebensmittelzusatzstoffe und viele andere Zusatzstoffe verboten), umgehen Sie automatisch die kritischen Stoffe.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.