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Ernährung gegen Metastasen bei Brustkrebs

Eine bestimmte Aminosäure – das L-Asparagin – scheint die Metastasierung bei aggressivem Brustkrebs voranzutreiben. Ernährt man sich jedoch asparaginarm, könnte dies vor Metastasen schützen.

Aktualisiert: 09 August 2022

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Bestimmte Ernährung hemmt bei Krebs die Entstehung von Metastasen

Die Wahl der Ernährung kann eindeutig die Entwicklungsfähigkeit von Krebstumoren beeinflussen. Längst weiss man um krebshemmende Stoffe in vielen Lebensmitteln. Jetzt haben Forscher in Los Angeles einen konkret krebsfördernden Stoff entdeckt, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist und offenbar den Krebs zur Bildung von Metastasen ermuntern kann ( 1 ) .

“Unsere Studie zeigt erneut, wie gut die Ernährung den Verlauf von Krebs beeinflussen kann”,

sagte Dr. Simon Knott, Leiter des Center for Bioinformatics and Functional Genomics an der Cedars-Sinai Klinik in Los Angeles. Sollten weitere Studien die jetzigen Erkenntnisse bestätigen und ergeben, dass eine asparaginreduzierte Ernährung auch beim Menschen anschlägt, dann würde sie zu einer wichtigen Komponente im Kampf gegen den Krebs werden.

Brustkrebs: je höher der Asparaginspiegel, umso aggressiver der Krebs

Im Mittelpunkt der Forschungsreihe standen die Zellen des sog. triple-negativen Brustkrebses. Diese Krebsform ist aggressiver als andere, da sie schneller wächst und sich auch schneller ausbreiten kann. Man nennt sie deshalb „triple-negativ“ (dreifach negativ), weil den Zellen drei Rezeptorformen fehlen (für Östrogen, für Progesteron und für HER2). Aus diesem Grunde kommen hier die gängigsten Therapiemethoden gar nicht erst in Frage. Folglich ist auch die Sterblichkeitsrate bei diesem Krebs höher als bei anderen Brustkrebsformen.

In früheren Untersuchungen hatte man festgestellt, dass die meisten Tumorzellen an Ort und Stelle, also in der Brust verbleiben. Nur ein kleiner Teil der Zellen verlässt die Brust, begibt sich in den Blutstrom und reist mit diesem zur Lunge, dem Gehirn oder zur Leber, wo diese Zellen nun Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden können. In der aktuellen Studie wollte man nun u. a. die Eigenschaften dieser wandernden Krebszellen herausfinden.

Es zeigte sich folgender Zusammenhang: Je höher der Spiegel der sog. Asparaginsynthetase im Tumor war, umso stärker die spätere Metastasierungsneigung des Krebses. Die Asparaginsynthetase ist ein Enzym, das im Körper die Herstellung der Aminosäure L-Asparagin aus den beiden anderen Aminosäuren L-Glutamin und L-Aspartat ermöglicht.

Je weniger Asparagin, umso weniger Metastasen

Senkte man den Spiegel der Asparaginsynthetase, dann konnte man damit die Metastasierung deutlich einschränken (zunächst bei Tieren). Dasselbe geschah, wenn man das Chemotherapeutikum L-Asparaginase einsetzte oder die Ernährung asparaginarm gestaltete. Andersherum liess sich die Metastasierungsrate deutlich erhöhen, wenn die Ernährung besonders asparaginreich war.

“Die beschriebenen Studienergebnisse bestärken die bisherige Vermutung, dass die Ernährung die Wirkung der schulmedizinischen Krebstherapie beeinflusst und auch das Metastasierungsrisiko”,

erklärte Dr. Gregory J. Hannon, Professor der Krebsmolekularbiologie und Leiter der Krebsforschung an der University of Cambridge in England.

Auch andere Krebsformen sind über die Ernährung beeinflussbar

Der nächste Schritt wird nun sein, eine Frühphasenstudie mit gesunden Teilnehmern durchzuführen. Man wird ihnen eine aparaginarme Ernährung verordnen und anschliessend ihren Asparaginspiegel überprüfen. Sollte sich der Asparaginspiegel mit Hilfe der Ernährung senken lassen, würde der zweite Schritt eine Studie mit Krebspatienten sein, so Knott.

“Diese Studie und ihre Ergebnisse beziehen sich nicht nur auf Brustkrebs. Sie haben auch für andere metastasierende Krebsformen eine enorme Bedeutung”,

sagte Dr. Ravi Thadhani, stellvertretender Leiter der Abteilung für Forschung und Bildung an der Cedars-Sinai in Los Angeles.

Asparaginarme Ernährung entspricht einer stark basenüberschüssigen Ernährung

Will man nun seine Ernährung asparaginarm gestalten, stellt sich zunächst die Frage, welche Lebensmittel besonders asparaginreich sind, um diese künftig meiden zu können. Wenig überraschend ist nun, dass es sich bei den asparaginreichen Lebensmitteln um jene handelt, die eher in kleinen Mengen zu einer gesunden Ernährung gehören, nämlich um die proteinreichen Lebensmittel, wie z. B. Käse, Rindfleisch, Geflügel, Eier, Fisch, Meeresfrüchte, Soja, aber auch Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide – und damit alle Lebensmittel, die zu den säurebildenden Lebensmitteln gehören.

Die asparaginsäureärmsten Lebensmittel hingegen finden sich in Früchten und Gemüse und damit in der Gruppe der basischen Lebensmittel. Praktiziert man also eine basenüberschüssige Ernährungsweise und legt immer einmal wieder eine basische Woche ein, dann ist dies nicht nur eine ideale präventive Massnahme, sondern stellt auch jene Ernährungsform dar, die man im Krankheitsfalle praktizieren sollte. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass man eine Basentherapie durchführt.

Finanziert wurde vorliegende Veröffentlichung vom National Cancer Institute of the National Institutes of Health, der Susan G. Komen Foundation sowie mit Hilfe von Forschungspreisen u. a. dem Grand Challenge Award ICR (Institute of Cancer Research) und CRUK (Cancer Research UK).

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.