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  • Chiliaufstrich mit wenig Fett
3 min

Weniger Fett - weniger Brustkrebs

Die Ernährung hat grossen Einfluss auf das Krebsrisiko und auch darauf, wie der Krebs verläuft. Bei Frauen nach den Wechseljahren steigt das Brustkrebsrisiko. Eine fettarme Ernährung jedoch kann dabei helfen, dass der Krebs entweder fernbleibt oder zumindest nicht tödlich verläuft.

Aktualisiert: 17 Mai 2023

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Brustkrebs: Weniger tödlich bei fettarmer Ernährung

Seit etwa einem halben Jahrhundert vermutet man, dass es zwischen dem Fettgehalt der Ernährung und dem Verlauf von Brustkrebs einen Zusammenhang gibt.

Im Jahr 2013 las man im Fachjournal Breast Cancer Research beispielsweise folgendes: Frauen, die ab der Pubertät eine fettreiche Ernährung praktizieren (und zwar besonders, wenn es sich um tierische Fette handelt), erhöhen damit ihr Risiko für Brustkrebs im späteren Leben – und zwar auch dann, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt im Leben die Ernährung auf fettarm umstellen ( 2 ).

Um endgültig die Auswirkungen einer fettarmen Ernährung auf Brustkrebs herauszufinden, führten Dr. Rowan Chlebowski und Kollegen vom Los Angeles Biomedical Research Institute weitere Analysen durch und veröffentlichten die Ergebnisse im April 2016 beim jährlichen Meeting der American Association for Cancer Research (AACR).

Sie verwendeten dazu Daten einer randomisierten klinischen Studie mit annähernd 50.000 Frauen nach den Wechseljahren. Die Frauen waren zwischen 50 und 79 Jahre alt und hatten noch nie Brustkrebs gehabt, ihre Mammographien waren ohne Befund und ihre Ernährung hatte einen normalen Fettgehalt ( 1 ).

Höhere Überlebenschancen bei Brustkrebs mit fettarmer Ernährung

Von all diesen Frauen setzte man fast 20.000 Frauen auf eine fettarme Ernährung. Sie wurden von Ernährungsberatern begleitet, die darauf achteten, dass die Probandinnen nicht mehr als 20 Prozent ihres Energiebedarfs in Form von Fett zu sich nahmen. Gleichzeitig wurde der Verzehr von Früchten, Gemüsen und Getreide erhöht.

Wer also 1800 Kilokalorien pro Tag zu sich nimmt, ass nicht mehr als 360 Kilokalorien in Form von Fett.

Die übrigen 30.000 Frauen blieben bei ihrer bisherigen Ernährungsform mit einem üblicherweise viel höheren Fettgehalt.

Nach ungefähr acht Jahren schaute man, wie viele Frauen inzwischen eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatten und wie deren Überlebenschancen waren.

Es zeigte sich, dass die Brustkrebspatientinnen in der fettarmen Gruppe eine höhere Überlebensrate hatten als jene in der Gruppe mit der fettreichen Ernährung.

Weniger Herz-Kreislauf-Krankheiten mit fettarmer Ernährung

Dr. Chlebowski erklärte:

Dies war das erste Mal, dass wir die Todesfälle nach Brustkrebs in Abhängigkeit von der Ernährung untersucht haben. Wir stellten fest, dass eine dauerhaft fettarme Ernährung bei postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs zu besseren Überlebenschancen führt.

Zusätzlich traten in der fettarmen Gruppe weniger Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf als in der Gruppe mit der fettreicheren Ernährung.

Es bestätigt sich somit immer wieder, dass es sich bei jedweder Erkrankung lohnt, eine gesunde Ernährung zu praktizieren. Die Krankheiten verlaufen oft weniger invasiv und das Sterberisiko sinkt.

Da eine gesunde Ernährung überdies in den meisten Fällen Übergewicht verhindert, ist schon allein das ein Grund dafür, auf die Ernährung zu achten. Denn übergewichtige Frauen haben ein höheres Risiko für Brustkrebs als Schlanke – wie auch die nachfolgend vorgestellte Studie aus dem Jahr 2012 bestätigt ( 3 ):

Gesunde Ernährung senkt Brustkrebsrisiko

Forscher der University of Colorado schrieben im renommierten Journal Cancer Research, dass übergewichtige postmenopausale Frauen ein höheres Risiko hätten, Brustkrebs zu bekommen als ihre schlanken Altersgenossinnen. Auch seien die Brustkrebse der Übergewichtigen im Allgemeinen aggressiver als jene der normalgewichtigen Frauen.

Um herauszufinden, warum das so ist, schaute man, wo bei den Frauen überschüssige Kalorien aus Zucker und Fett gespeichert werden. Bei den schlanken Frauen waren es die Leber, die Brust und das Bindegwebe. Bei den übergewichtigen Frauen jedoch gelangten die überschüssigen Nährstoffe geradewegs in den Tumor und sorgten dafür, dass dieser immer weiter wuchs.

Bei Schlanken also wird überschüssige Energie in gesundes Gewebe geleitet, bei Übergewichtigen füttern die zu viel verzehrten Kalorien den Tumor.

Fettarme Ernährung – Was heisst das?

Eine fettarme Ernährung bedeutet nun aber nicht, dass Sie künftig verstärkt zu Light-Produkten greifen sollten. Diese enthalten oft viel Zucker, Süssstoffe oder Aromen, um den fehlenden Fettgehalt zu kompensieren. Denn Fett ist nun einmal ein Geschmacksträger – und ohne Fett schmeckt vieles nicht mehr.

Fettarm bedeutet hingegen, dass Sie Lebensmittel mit versteckten Fetten gänzlich meiden oder reduzieren, wie z. B. Käse, Wurst, Schokolade, Süsswaren, süsse Backwaren, Fertigsaucen etc.

Gesunde Fette in Form von Nüssen, Saaten, Mandelmus, Kokosprodukten, Hanfsaat, Avocados und anderen naturbelassenen Lebensmitteln können Sie natürlich problemlos essen – aber auch hier nicht masslos zugreifen, sondern immer im Auge behalten, dass reichlich Fett vermutlich nicht zur natürlichen Ernährung des Menschen gehörte und daher bei manchen Menschen negative gesundheitliche Auswirkungen hat (ob es sich nun um ungesunde oder um gesunde Fette handelt).

Aus diesem Grunde gehört auch die 80/10/10-Ernährung (viele Kohlenhydrate in Form von Früchten und wenig Fett) zu jenen Ernährungsformen, mit denen es vielen Menschen ganz hervorragend geht.

Wie eine gesunde Ernährung zusammengestellt werden kann, lesen Sie hier: Die basenüberschüssigeErnährung

Wie man sich gesunde Ernährungspläne erstellen kann, wird hier erklärt: Ernährungsplan erstellen

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.