Zentrum der Gesundheit
  • Brokkoli auf einem Holzbrett
3 min

Brokkoli schützt den Darm

Gesunder Brokkoli: Das schmackhafte Kohlgemüse hat eine Schutzfunktion gerade für den Darm. Regelmässiger Verzehr senkt das Erkrankungsrisiko.

Aktualisiert: 22 Januar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Brokkoli – Das Heilgemüse für Lungen, Diabetes und den Darm

Brokkoli gehört zu den Kohlgemüsen und zwar mit zu den gesündesten Vertretern dieser Gemüsefamilie. Verschiedene Studien konnten bereits die vorteilhaften Wirkungen des Brokkolis zeigen.

Selbst autistische Symptome vermag der Brokkolistoff namens Sulforaphan zu lindern. Allerdings ist der Brokkoli in der üblicherweise verzehrten (also weich gekochten) Form nicht mehr so wirksam, da die relevanten Wirkstoffe durch das Kochen mengenmässig reduziert werden.

Besonders wirkungsvoll ist daher der rohe Brokkoli oder aber Brokkolisprossen. Gibt man Brokkolisprossen zum Brokkoligemüse, dann wird dadurch die Brokkoliwirkung potenziert.

Schutz vor Leaky Gut Syndrom und chronischen Entzündungen

Im Oktober 2017 erschien eine weitere Studie ( 1 ), die dem Brokkoli noch mehr Wohltaten bescheinigt hat. Die Forscher der Penn State University erklärten darin, dass Brokkoli auch der Darmgesundheit sehr gut tut.

Ja, das grüne Gemüse war in den entsprechenden Untersuchungen in der Lage den Darm so zu beeinflussen, dass die Betroffenen besser mit den Symptomen eines Leaky Gut Syndroms und einer Colitis ( Darmentzündung) zurechtkamen als Probanden, die genetisch bedingt die Stoffe aus Brokkoli nicht verwerten konnten – so Gary Perdew, Professor für Agrarwissenschaften an der Penn State University. Andere Kohlgemüse, wie z. B. Rosenkohl oder Blumenkohl, haben jedoch ähnliche Wirkung auf den Darm, erklärte der Wissenschaftler.

Es gibt viele Gründe, warum wir Möglichkeiten erforschen, die der Darmgesundheit dienen. Einer davon ist, dass ein Leaky Gut Syndrom oft der Beginn chronischer Entzündungen ist. Diese Entzündungen beschränken sich dann nicht nur auf den Darm, sondern können zu anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen führen, wie z. B. Arthritis oder Herzkrankheiten", so Perdew.

Wer daher seinen Darm gesund hält und darauf achtet, kein Leaky Gut Syndrom zu entwickeln, schützt sich vor ernsthaften Krankheiten ( 2 ).

Beim Leaky Gut Syndrom wird die Darmschleimhaut – die normalerweise nur Nährstoffe in den Blutkreislauf lässt – auch durchlässig für Giftstoffe und schädliche Mikroorganismen, was nun wiederum das Immunsystem alarmiert, so dass es zu Überreaktionen und somit auch zu Autoimmunerkrankungen jeglicher Art kommen kann.

Warum Brokkoli den Darm schützen kann

Laut Perdew sei die Schlüsselfigur in diesem Prozess ein Rezeptor im Darm, der sich Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (Ah-Rezeptor) nennt. Dieser Rezeptor hilft dem Körper bei der Regulation seiner Reaktionen auf bestimmte Umweltgifte.

Die Forscher, die ihre Erkenntnisse im Journal of Functional Foods veröffentlichten, erklärten, dass die Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Senf, Kresse etc.) Pflanzenstoffe enthalten, sog. Senfölglycoside. Im Magen zerfallen diese Stoffe in andere Substanzen. Es entsteht beispielsweise Indolcarbazol (ICZ).

Wenn sich ICZ nun an die Aryl-Hydrocarbon-Rezeptoren der Darmschleimhaut bindet, dann sorgt dies für den Erhalt eines gesunden Gleichgewichts in der Darmflora, für ein starkes Immunsystem und dafür, dass die Darmschleimhaut für schädliche Stoffe undurchlässig bleibt. Krankheiten wie verschiedene Krebsformen oder auch Morbus Crohn, eine chronisch entzündliche Erkrankung, die sich in einer entzündeten Darmschleimhaut zeigt, werden dann weniger wahrscheinlich.

Nebenwirkungen gibt es keine!

Perdew erklärte zwar, dass eine übermässige und womöglich systemische (den ganzen Körper betreffende) Aktivierung dieser Rezeptoren problematisch sei, dass aber die brokkolibedingte lokale Aktivierung der Rezeptoren ausschliesslich im Darm keinerlei Probleme mit sich bringe.

"Dioxin beispielsweise aktiviert die Rezeptoren übermässig, was zu schädlichen Auswirkungen führt", so Perdew. "Wir interessierten uns daher für Möglichkeiten einer lokalen Aktivierung im Darm – und zwar auf natürliche Weise (z. B. mit Hilfe von Brokkoli)."

Die Forscher hatten für ihre Studie Mäuse eingesetzt. Die schützende Wirkung zeigte sich bereits, wenn die Ernährung zu 15 Prozent aus Brokkoli bestand. Beim Menschen würde diese Menge etwa 3,5 Tassen Brokkoli pro Tag entsprechen.

Rosenkohl schützt den Darm noch besser als Brokkoli

Das klinge zwar nach sehr viel, so Perdew, in Wirklichkeit sei es das aber nicht. Inzwischen gibt es Brokkolisorten, die höhere Gehalte an Senfölglycosiden aufweisen als andere. In der Studie wurde sogar eine Sorte verwendet, die eher wenig dieser Stoffe enthielt. Da Rosenkohl noch mehr Senfölglycoside enthält als Brokkoli, würde davon bereits eine Tasse pro Tag ausreichen, um an die erforderliche Pflanzenstoffmenge zu gelangen.

(Eine Tasse entspricht einem Fassungsvermögen von 240 ml.)

Oft wird Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen von ballaststoffreichen Lebensmitteln abgeraten. Im Gegensatz zu z. B. Haferflocken (10 Prozent Ballaststoffe), Vollkornbrot (6 Prozent Ballaststoffe) oder Sonnenblumenkernen (auch 6 Prozent) liefert Brokkoli nur knapp 3 Prozent und darüber hinaus sehr leicht verdauliche Ballaststoffe, so dass Brokkoli selbst zu einer ballaststoffarmen Ernährung passen würde.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.