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Gesunde Ernährung kann Ungesundes nicht kompensieren

Wer glaubt, eine vorwiegend gesunde Ernährung mache so manche Esssünden wett, könnte auf dem Holzweg sein. Forscher stellten fest, dass regelmässig verzehrtes Ungesundes die gesundheitlichen Vorteile einer mediterranen Ernährungsweise deutlich mindert.

Aktualisiert: 17 August 2023

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Kann gesunde Ernährung Ungesundes kompensieren?

Die mediterrane Ernährung besteht insbesondere aus Gemüse, Obst, Fisch, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Olivenöl und Kartoffeln. Sie gilt als eine der gesündesten Ernährungsformen mit äusserst positivem Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit, aber auch auf die mentale Gesundheit im Alter. Wie gut kann eine solche im Grunde gesunde Ernährung nun aber Ungesundes kompensieren, wenn man regelmässig Süssigkeiten, Frittiertes, Weissmehlprodukte, fette Milchprodukte, Pizza oder Wurst isst?

Forscher der Rush University in Chicago/Illionois suchten nach einer Antwort auf diese Frage im Zusammenhang mit dem kognitiven Verfall im Alter und veröffentlichten die Ergebnisse ihrer entsprechenden Studie im Januar 2021 im Fachmagazin Alzheimer's & Dementia, dem Journal der Alzheimer's Association.

Kognitiver Verfall verlangsamt bei gesunder Ernährung

An der neunjährigen Studie nahmen 5.001 Personen mit einem Durchschnittsalter von über 65 Jahren teil. Alle drei Jahre überprüfte man den kognitiven Zustand der Teilnehmer – also ihre kognitiven Funktionen, ihre Auffassungsgeschwindigkeit und ihr episodisches Gedächtnis (umfasst Ereignisse des eigenen Lebens sowie auch markante Ereignisse aus Politik, Wirtschaft, Kultur etc., die das persönliche Leben nicht betreffen).

Die Forscher rund um Proessor Puja Agarwal, Ernährungsepidemiologin an der medizinischen Fakultät der Rush University, stellten fest, dass die Teilnehmer einen umso langsameren kognitiven Verfall über die Jahre erlebten, je konsequenter sie die mediterrane Ernährungsweise umsetzten und je seltener sie ungesunde Nahrungsmittel in ihren Speiseplan integrierten. Bei Teilnehmern, die sich eher an der typisch westlichen Ernährungsweise orientierten, konnten die integrierten gesunden Lebensmittel den kognitiven Verfall nicht verlangsamen.

Selbst wenn andere Risikofaktoren, die den kognitiven Verfall beschleunigen können, in die Auswertung der Daten mit einbezogen wurden (Alter, Bildung, Rauchen, BMI, Erkrankungen), änderte sich am Ergebnis der Studie nichts.

Wer gesund isst, bleibt geistig jung!

„Westliche Ernährungsformen beeinträchtigen die kognitive Gesundheit“, erklärte Professor Agarwal. „Menschen, die sich besonders nah an der mediterranen Ernährung orientierten hatten einen um 5,8 Jahre jüngeren kognitiven Gesundheitszustand als jene, die sich am wenigsten an die mediterranen Ernährungsregeln hielten.“

Die Ergebnisse von Agarwals Studie ergänzen somit andere Studien, die längst zeigen konnten, wie gut eine mediterrane Ernährung das Risiko für Herzerkrankungen, manche Krebsformen und Diabetes senken kann. Auch andere Ernährungsformen sind für das Gehirn sehr gut, etwa die DASH Ernährung oder die MIND Ernährung, die jedoch alle der mediterranen Ernährung sehr ähneln. Die Richtlinien der beiden Ernährungsformen finden Sie in den beiden vorigen Links.

Diese Lebensmittel machen süchtig!

„Je mehr grüne Blattgemüse, andere Gemüse, Beeren, Olivenöl und Fisch wir in unsere Ernährung integrieren, umso besser für unser Gehirn und unseren Körper“, ist sich Professor Agarwal sicher. „Andere Studien zeigen, dass rotes und verarbeitetes Fleisch, frittierte Lebensmittel und ein geringer Verzehr von Vollkorn zu einem höheren Entzündungsstatus führen und somit zu einem schnelleren kognitiven Verfall im Alter.“

Wenn Sie daher von einer gesunden Ernährungsweise profitieren möchten, bleiben Sie so konsequent wie möglich dabei und reduzieren Sie die sog. Ausnahmen (verarbeitete Nahrungsmittel, Süssigkeiten und Frittiertes) so weit wie möglich. Denken Sie daran: Mit der ungesunden Ernährung ist es wie mit einer Sucht: Oft ist es einfacher, etwas ganz zu meiden, als sich nur hie und da ein Häppchen zu genehmigen! Wir haben hier die Lebensmittel aufgeführt, die am meisten süchtig machen sollen und jene, die am wenigsten süchtig machen (zumindest laut einer entsprechenden Studie).

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.