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  •  Kartoffelprotein für Muskelaufbau
2 min

Kartoffelprotein unterstützt den Muskelaufbau

Kanadische Forscher zeigten, dass das Protein aus der Kartoffel von so hoher Qualität ist, dass es den Muskelaufbau förderte – ohne dass die Teilnehmerinnen zusätzlich Sport trieben.

Aktualisiert: 08 Februar 2022

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Kartoffelprotein hilft beim Muskelaufbau – auch ohne Sport

Kartoffeln galten bislang eher als Kohlenhydratlieferanten und weniger als hochwertige Proteinquelle. Da pflanzenbasierte Ernährungsformen jedoch immer mehr Anhänger finden, sucht man verstärkt nach pflanzlichen Proteinen, die sich dazu eignen, tierische Proteinquellen abzulösen.

Forscher der kanadischen McMaster University stellten nun fest, dass die Kartoffel ein so hochwertiges Protein enthält, dass man es zum Aufbau und Erhalt der Muskultaur einsetzen könne. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse Ende April 2020 im Fachjournal Nutrients ( 2 ).

Studie: Kartoffelprotein bietet messbare Vorteile

„Die Proteinmenge in Kartoffeln ist zwar gering (Anm. ZDG: gerade einmal 2 g pro 100 g Kartoffel). Wenn man das Kartoffelprotein jedoch isoliert, kann es messbare Vorteile bieten“, so Sara Oikawa, Leiterin der Studie ( 1 ).

Als Teilnehmerinnen der Studie wurden junge Frauen Anfang Zwanzig gesucht, die mit ihrer (normalen, also omnivoren) Ernährung im Durchschnitt täglich 0,8 g Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nahmen. Das entspricht bei einer normalgewichtigen Frau von z. B. 65 kg etwa 52 g Eiweiss pro Tag.

Die Frauen waren nicht übermässig sportlich aktiv. Sie machten höchstens einmal wöchentlich Krafttraining. Auch kamen sie nicht der in Kanada üblichen Empfehlung von 150 Minuten Sport pro Woche nach.

Kartoffelprotein erhöht Muskelzuwachsrate

Ein Teil der Frauen erhielt nun zusätzlich ein Kartoffelproteinpulver (2 mal 25 g in Form eines Puddings), was ihre Proteinzufuhr auf täglich 1,6 g pro Kilogramm Körpergewicht erhöhte, also verdoppelte. Ein anderer Teil erhielt einen Pudding ohne Kartoffelprotein. Die erste Portion wurde zum Frühstück verzehrt, die zweite zwei Stunden nach dem Abendessen.

In der Kartoffelproteingruppe kam es zu einer erhöhten Muskelzuwachsrate (was per Muskelbiopsie festgestellt wurde). In der Placebogruppe veränderte sich diese Rate nicht. „Ein solches Ergebnis hatten wir nicht erwartet“, sagte Oikawa, „zeigt es doch, dass die tägliche Proteinaufnahmeempfehlung von 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht für die Versorgung der Muskeln nicht ausreichend ist – zumindest nicht für junge Frauen.“

Ebenfalls interessant sei, dass ein pflanzenbasiertes Protein, das man bisher als weniger hochwertig als tierische Proteine eingestuft hatte, einen so deutlichen und vorteilhaften Effekt hatte.

Kartoffelprotein bringt bei gleichzeitigem Krafttraining keine Vorteile

Anschliessend untersuchte man, wie sich die Einnahme des Kartoffelproteins auswirkte, wenn zusätzlich ein Krafttraining durchgeführt wurde. Beide Teilnehmergruppen sollten dazu lediglich eines ihrer Beine trainieren. Hierbei zeigte sich kein Vorteil durch die Einnahme des Kartoffelproteins.

Der Muskelaufbau fand in gleichem Mass also auch in der Gruppe statt, die kein zusätzliches Protein eingenommen hatte, was darauf hinweist, dass Sport den Muskelaufbau natürlich besser fördert als eine Nahrungsergänzung, dass letztere jedoch auch ohne Sport immerhin dabei hilft, die Muskeln mit den erforderlichen Rohstoffen zu versorgen, die sie für ihren täglichen Erhalt benötigen.

Die zwei Vorteile einer Protein-Nahrungsergänzung

Da bei der Herstellung von Kartoffelstärke (ein häufiger Lebensmittelzusatzstoff) das Kartoffelprotein übrig bleibt, liegt es nahe, dieses in Zukunft in Form von Proteinpulver als Nahrungsergänzung anzubieten. Das Kartoffelproteinpulver wird dazu entbittert, es ist also solaninfrei, allerdings noch kaum im Handel erhältlich. Oben vorgestellte Studie kann daher insbesondere auf zwei Dinge aufmerksam machen:

  1. Eine Nahrungsergänzung mit hochwertigem Pflanzenprotein (ob Kartoffelprotein oder ein vergleichbares Protein) unterstützt den natürlichen Muskelaufbau und -erhalt, auch ohne zusätzliche sportliche Aktivitäten.
  2. Der Proteinbedarf vieler Menschen könnte höher sein als gedacht, so dass eine Nahrungsergänzung mit hochwertigem Pflanzenprotein dabei helfen kann, den Proteinbedarf zu decken.

Wir stellen hier verschiedene pflanzliche Proteinpulver (z. B. Reis-, Erbsen- und Hanfprotein) und ihre Vorteile und Einsatzmöglichkeiten vor: Pflanzliche Proteinpulver

Rezepte für leckere Proteinshakes finden Sie hier: Vegane Proteinshakes – Rezepte und mehr

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.