Zentrum der Gesundheit
  • Brokkolisprossen auf einem Teller serviert
6 min

Brokkolisprossen bekämpfen Kopf- und Halskrebs

Brokkoli zählt zu den gesündesten Lebensmitteln – und zwar nicht nur als Gemüse, sondern auch in Form von Brokkolisprossen. Brokkolisprossen enthalten ganz besondere Stoffe, wie z. B. das Sulforaphan. Es hilft bei Arthritis, Alzheimer und Krebs. Offenbar kann Sulforaphan im menschlichen Körper gewisse Entgiftungsgene aktivieren und so vor Krebs schützen. In Studien zeigte sich, dass Brokkolisprossen sogar vor Kopf- und Hals-Krebsarten schützen können, die für ihre besonders hohe Rückfallquote berüchtigt sind.

Aktualisiert: 12 Mai 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Brokkolisprossen wirken gegen Krebs

Der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan hat sich im Zusammenhang mit der Krebsprävention und Krebstherapie längst einen Namen gemacht – und zu Recht für etliche Schlagzeilen gesorgt.

In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Sulforaphan u. a. bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakarzinom eine äusserst heilsame Wirkung zeigt.

Sulforaphan kommt vor allem in Kreuzblütengewächsen wie Brokkoli, Kohl, Rucola, Senf oder auch in der Kresse vor.

Besonders viel Potenzial steckt aber in Brokkolisprossen, da hier der Sulforaphan-Anteil 10- bis 100-fach höher ist als bei einer ausgewachsenen Pflanze: Somit liefert ein einziger Löffel mit Brokkolisprossen genau so viel Sulforaphan wie 500 g Brokkoligemüse.

Brokkolisprossen bei Kopf-Hals-Krebs

Eine im Juni 2016 veröffentlichte Studie der University of Pittsburgh Schools of the Health Sciences Patienten mit Kopf- und Hals-Krebs erlitten seltener einen Rückfall ihres Krebses, wenn sie sich mit Brokkolisprossenextrakt behandeln liessen.

Besonders für Menschen also, die bereits Krebs gehabt hatten, kann der Brokkolisprossenextrakt offenbar sehr hilfreich sein. Die vorliegende Untersuchung bestätigte damit ähnliche Ergebnisse aus dem vorigen Jahr, die bereits beim Jahresmeeting der American Association for Cancer Research präsentiert worden waren.

Brokkolisprossenextrakt: Ein Mittel gegen Krebsrezidive?

"Bei Kopf- und Hals-Krebs erleben wir oft, dass wir Menschen krebsfrei nach Hause schicken, nur um sie wenige Jahre später wieder zurückkehren zu sehen – diesmal mit tödlichem Verlauf”, erklärt Studienautorin Dr. Julie Bauman.

"Leider waren alle bisherigen Anstrengungen vergeblich, ein Medikament zu entwickeln, das dieses hohe Rezidivrisiko hätte vermindern können. Entweder die Mittel waren wirkungslos, zu teuer oder voller Nebenwirkungen. Also widmeten wir uns den „grünen Alternativen“, nämlich der kostengünstigen Entwicklung von Therapien, die auf Pflanzen bzw. deren Extrakten basierten.“

Brokkolisprossen aktivieren Entgiftungsgene

Dr. Bauman und Kollegen behandelten nun im Labor sowohl gesunde menschliche Zellen (aus dem Rachen- und Mundraum) als auch menschliche Kopf-und Hals-Krebszellen mit unterschiedlichen Sulforaphandosen.

Sulforaphan veranlasste beide Zellarten (die gesunden Zellen und auch die Krebszellen) dazu, grössere Mengen eines Proteins zu produzieren, welches seinerseits wiederum Gene aktivierte, die nun zu einer verstärkten Entgiftung krebserregender Stoffe führten. Auf diese Weise konnten Karzinogene z. B. aus Zigarettenrauch in den Zellen keinen Krebs mehr auslösen.

Anschliessend führten die Forscher einen ersten Versuch mit 10 gesunden Freiwilligen durch.

Saft mit Brokkolisprossenextrakt schützt Zellen vor Krebs

Die Teilnehmer tranken einige Tage lang Fruchtsaft, der mit Brokkolisprossenextrakt angereichert wurde. Der Saft wurde sehr gut vertragen und die Zellen im Mund der Versuchsmenschen zeigten denselben Schutzeffekt wie man im oben beschriebenen Laborversuch hatte beobachten können.

Auch hier wurden besagte Entgiftungsgene aktiviert – und zwar besonders in Gewebe, für das ein höheres Risiko bestand, Krebs zu entwickeln.

Mäusestudien ergaben überdies, dass jene Mäuse, die den Brokkoliextrakt erhalten hatten, weniger Krebs bekamen als Mäuse, die keinen Brokkoliextrakt zu sich nahmen.

Die beschriebenen Labor-, Tier- und Menschenstudien verliefen insgesamt derart erfolgreich, dass Dr. Bauman nun eine klinische Studie mit einer grösseren Zahl Freiwilliger begonnen hat:

Erste klinische Studie läuft

Die Teilnehmer hatten alle bereits einen Kopf- oder Halskrebs, gelten derzeit als geheilt und nehmen nun im Rahmen von Dr. Baumans Studie Kapseln mit Brokkolisamenpulver ein. Das Pulver sei einfacher zu nehmen als ein Extrakt gemischt mit Saft. Man will sehen, ob man mit dieser Massnahme die Rückkehr des Krebses tatsächlich verhindern kann.

"Kopf- und Hals-Krebsarten machen zwar nur etwa 3 Prozent aller Krebsarten in den USA aus, in anderen Ländern jedoch, insbesondere in Entwicklungsländern ist die Zahl deutlich höher“, erklärt Dr. Bauman.

„Ein vorbeugend wirksames Mittel aus Pflanzen oder Pflanzenextrakten würde die hohen Kosten der üblichen Krebsbehandlung senken, die Sterblichkeit durch die genannten Krebsarten reduzieren und natürlich insgesamt die Lebensqualität aller Menschen weltweit verbessern können.“

Kopf- und Hals-Krebs: Ursachen und Prävention

Die Bezeichnung "Kopf- und Hals-Krebs" umfasst eine ganze Reihe von Krebserkrankungen, die im Kopf-Hals-Bereich auftreten, darunter der Kehlkopfkrebs, der Luftröhrenkrebs oder auch der Mundrachenkrebs.

Als Hauptursache gilt eindeutig das Rauchen, wobei der zusätzliche Konsum von hochprozentigem Alkohol die Gefahr erhöht.

Des Weiteren zählen aber auch eine schlechte Mundhygiene, Schadstoffe wie Asbest und Nickel (z. B. in Farben und Lacken) sowie ein geschwächtes Immunsystem zu den Auslösern.

Wer ohnehin auf Tabak verzichtet oder sich das Rauchen abgewöhnt, kann also schon sehr viel dazu beitragen, um sich vor einem Kopf-Hals-Karzinom zu schützen. Darüber hinaus zeigt aber auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung eine prophylaktische Wirkung – besonders natürlich, wenn diese reichlich Brokkoli, Brokkolisprossen und weitere Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse enthält.

Wie Sie Brokkolisprossen herstellen und zubereiten

Wenn Sie sich also vor Krebs oder konkret vor Krebs im Mund- und Rachenraum schützen möchten, dann würde es sich anbieten, täglich einen grünen Smoothie zu trinken, der neben Früchten auch Brokkolisprossen enthält. Brokkolisprossen lassen sich leicht selbst ziehen.

Sie benötigen dazu lediglich keimfähige Brokkolisamen und ein Schüsselchen (oder ein Keimgerät). Über Nacht weichen Sie die Samen in Wasser ein. Am nächsten Tag spülen Sie die Samen mit Hilfe eines Siebs und lassen diese ohne weitere Wasserzugabe stehen.

Zweimal täglich spülen Sie die Samen nun unter fliessendem Wasser, um sie immer wieder mit Wasser zu benetzen.

Sobald sich etwa zwei Zentimeter lange Sprossen entwickelt haben, können Sie diese jetzt in Ihren Smoothie mixen oder über den Salat streuen. Es sollten täglich 2 grosse Esslöffel der Brokkolisprossen sein, um eine wirksame Sulforaphanmenge aufzunehmen.

Alternativ gäbe es auch sulforaphanreiches Brokkolisprossenpulver (z. B. Broccoraphan), das ebenfalls in Smoothies gestreut werden kann.

Leckere Brokkoli-Rezepte: Brokkoli am besten immer roh

Auch wenn Sie Brokkoli als Gemüse essen, können Sie der Mahlzeit immer einige Brokkolisprossen beigeben. Brokkoli wirkt selbst zwar ebenfalls krebsfeindlich, doch die Zugabe der Sprossen verstärkt diese Wirkung noch – wie wir hier beschrieben hatten: Brokkoli und Brokkolisprossen – Krebsschutz im Doppelpack

Denken Sie daran, dass sowohl Brokkoli als auch die Brokkolisprossen nur wirken, wenn sie nicht gekocht wurden. Ein köstliches Dressing, mit dem jeder rohe Brokkolisalat ganz besonders köstlich mundet, finden Sie hier: Brokkolisalat mit Walnüssen

Weitere feine Rezepte finden Sie hier.

Brokkoli: Aus der Teufelsküche von Monsanto?

Seit 2013 hält eine Monsanto-Tochter das Patent auf Brokkoli-Sorten mit bestimmten Eigenschaften. Diese werden in bestimmten Supermärkten (u. a. bei Lidl, in Europa bislang aber nur in Grossbritannien und einigen skandinavischen Ländern) unter der Marke "beneforte" als "Super Broccoli" vermarktet.

Der patentierte Monsanto-Brokkoli kann also – wenn man das so möchte – leicht gemieden werden.

Allerdings vertreibt die Monsanto-Tochter Seminis noch etliche andere Brokkoli-Sämereien, die praktisch jeder Gemüsebauer erwerben kann. Ob der Supermarkt-Brokkoli nun zu einer dieser Sorten gehört, lässt sich nur feststellen, wenn die Sorte angegeben wäre, die man dann mit dem Sortiment bei Seminis vergleichen könnte.

Doch handelt es sich bislang nicht um gentechnologisch veränderten Brokkoli, sondern um Sorten, die mit traditionellen Zuchtmethoden weiterentwickelt wurden.

Zwar ist es tragisch, wenn sich Biotechnologiekonzerne über Patente die Rechte an natürlichen Lebensmitteln sichern, ein Grund, ab sofort überhaupt keinen Brokkoli mehr zu essen, ist es jedoch nicht. Mit dem Verzicht auf Brokkoli schneidet man sich eher ins eigene Fleisch.

Wählt man dazu noch Bio-Brokkoli, so ist es sehr unwahrscheinlich, Brokkoli zu kaufen, der aus dem Hause Monsanto stammt.

Weitere natürliche Mittel bei Kopf-Hals-Krebs

Bei Kopf-Hals-Krebs bzw. zur Vorbeugung desselben haben sich ausserdem noch mindestens zwei weitere Naturheilmittel bewährt, über die wir bereits berichtet haben:

Grüntee, der das Antioxidans EGCG liefert, welches Krebszellen in den Untergang treibt.

Und Curcumin aus Kurkuma, das ebenfalls stark antioxidativ wirkt und Kopf-Hals-Krebsarten bekämpfen kann.

Wie Sulforaphan auch andere Krebsformen bekämpfen kann, haben wir bereits hier beschrieben: und Sulforaphan

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.