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  • Frau lässt sich ihr Haar färben und fördert damit Brustkrebs
2 min

Haarfarben: So fördern sie die Entwicklung von Brustkrebs

Haarfarben sorgen schnell für einen neuen Look. Meist färbt man das Haar regelmässig, etwa einmal monatlich. Regelmässiges Haarefärben aber erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 29 Juni 2023

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Haarfarben erhöhen Risiko für Blasen- und Brustkrebs

Damit Haarfarben zuverlässig färben und die vorige Haarfarbe vollständig abdecken, enthalten sie eine Vielzahl teilweise bedenklicher Chemikalien. Manche gelten als allergieauslösend, andere als krebserregend.

Je öfter man die Haare färbt oder auch mit chemischen Mitteln glättet, umso höher scheint das Risiko für Brustkrebs zu sein, so Forscher von den National Institutes of Health (NIH). Veröffentlicht wurde die entsprechende Studie im International Journal of Cancer ( 1 ).

Wer ganz besonders gefährdet ist

Dass Haarfärbemittel das Risiko für Blasenkrebs erhöhen können, ist schon seit mindestens 2001 bekannt. Betroffen sind insbesondere Friseure, aber auch Personen, die regelmässig etwa einmal monatlich ihre Haare färben.

Damals hiess es, die langfristige Anwendung von chemischen Haarfarben sei besonders bedenklich. So steige das Risiko um das 3,3-Fache, wenn man 15 Jahre lang monatlich seine Haare färbt. Und wenn man mindestens 10 Jahre lang als Friseur tätig sei, steige das Risiko um das 5-Fache. Im Jahr 2004 wurde hingegen in einer anderen Studie behauptet, das erhöhte Blasenkrebsrisiko sei nicht belegt.

Stattdessen erschien im Jahr 2017 eine Untersuchung der Rutgers University, derzufolge ein regelmässiges Haarefärben das Brustkrebsrisiko steigen lassen soll. Wir haben schon im ganz unten verlinkten Artikel über die Details berichtet.

Unregelmässige Anwendung und Tönungen erhöhen das Brustkrebsrisiko nicht

Bestätigt werden die Ergebnisse aus 2017 nun von der oben genannten Studie der National Institutes of Health vom Dezember 2019. Darin hatte man die Daten von 46.709 Frauen aus der sog. Sister Study ausgewertet und festgestellt: Frauen, die im Jahr vor Beginn der Studie regelmässig ihre Haare färbten, entwickelten mit einer um 9 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit einen Brustkrebs als Frauen, die ihre Haare in diesem Zeitraum nicht färbten.

Bei afrikanischstämmigen Frauen, die ihr Haar regelmässig alle fünf bis acht Wochen oder öfter färbten, stieg das Risiko gar um 60 Prozent. Wer nur ab und zu sein Haar färbte oder Farben verwendete, die nicht dauerhaft halten (Tönungen), hat offenbar kein erhöhtes Risiko.

Haarglättungsmittel erhöhen das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent

Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Haarfarben und Krebs werde schon lange geforscht, erklärte Studienautorin Alexandra White, Leiterin der Abteilung für Umwelt und Krebsepidemiologie an den NIH. Die Ergebnisse seien leider nicht einheitlich gewesen. „In unserer Studie konnten wir jedoch erneut ein erhöhtes Brustkrebsrisiko feststellen.“( 2 )

Auch die regelmässige Verwendung von Haarglättungsmitteln (mindestens alle fünf bis acht Wochen) zeigte ein höheres Brustkrebsrisiko. Wer lieber glattes Haar statt Locken mochte, erkrankte mit einer um 30 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs, wobei es hier keinen Unterschied zwischen afrikanischstämmigen Frauen und weissen Frauen gab.

Haarfarben meiden, Brustkrebsrisiko senken

Co-Autor der Studie, Dale Sandler, meint, es sei zu früh, um grundsätzlich vor Haarfarben zu warnen. Schliesslich tragen viele Faktoren zur Entstehung einer Krankheit und somit auch zur Entstehung von Brustkrebs bei. Allein die Anwendung von Haarfarben werde daher eher keinen Krebs verursachen. Allerdings findet er, dass Haarfarben einen Risikofaktor darstellen, den jede Frau beeinflussen kann. Meidet sie Haarfarben, kann sie ihr Risiko für Brustkrebs vermutlich senken.

Welche Chemikalien in Haarfarben bedenklich sind und ob natürliche Haarfarben eine adäquate Alternative bieten können bzw. ob sie tatsächlich so natürlich und unbedenklich sind, haben wir hier erklärt: Haarfärbemittel erhöhen Risiko für Brust- und Blasenkrebs

*Ann Wigmore, Rohkost- und Weizengrassaftpionierin, soll übrigens im hohen Alter von 85 Jahren mit noch natürlicher dunkler Haarfarbe verstorben sein (nicht an Alterschwäche oder Krankheit, sondern infolge eines Brands in ihrem Institut). Ihr Geheimnis – so sagte sie stets selbst – war das regelmässige Trinken von Weizengrassaft.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.