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  • Knoblauch Blasenentzündung
3 min

Knoblauch gegen antibiotikaresistente Harnwegsinfekte

Knoblauch ist eindeutig stärker als gedacht. Bekannt ist, dass Knoblauch eine Art natürliches Antibiotikum ist und infolgedessen antibakteriell wirkt. Dass Knoblauch jedoch sogar solche Infektionen bekämpfen kann, die von antibiotikaresistenten Bakterien verursacht werden, wusste man bislang noch nicht. Genau das aber ist der Fall. In Versuchen konnte Knoblauch Bakterien töten, die Harnwegsinfekte auslösen, gegen die Antibiotika aber schon nicht mehr wirkten.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 21 Januar 2024

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Knoblauch bei Harnwegsinfekten

Knoblauch schmeckt fein, und Knoblauch heilt. Neben all den nachfolgenden Superwirkungen kann Knoblauch laut neuesten Untersuchungen auch hartnäckige Harnwegsinfekte bekämpfen.

Mehr zum Thema Harnwegsinfekte und wie man sie - abgesehen vom Knoblauch - mit natürlichen Mitteln wieder loswerden kann, lesen Sie hier: Harnwegsinfekte - Natürliche Mittel

Knoblauch – Beeindruckendes Heilmittel

Knoblauch kann bei vielen Gesundheitsproblemen helfen, denn:

  1. Knoblauch verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, wirkt also blutverdünnend.
  2. Knoblauch wirkt gefäßerweiternd.
  3. Knoblauch reduziert die Blutfette.
  4. Knoblauch senkt den Blutdruck.
  5. Knoblauch ist krebshemmend.
  6. Knoblauch schützt die Leber.
  7. Knoblauch wirkt antimikrobiell, gilt somit als natürliches Antibiotikum.

Wir haben über die entsprechenden wissenschaftlichen Studien hier ( Knoblauch - Die Wunderknolle ) berichtet. Aufgrund seiner antibiotischen Wirkung steht der Knoblauch seit Jahren im Mittelpunkt jener Forschung, die sich mit Antibiotikaresistenzen auseinander setzen muss. Eine Wissenschaftlergruppe vom indischen Birla Institute of Technology and Sciences beispielsweise veröffentlichte im Sommer 2015 eine interessante Knoblauch-Studie im Fachmagazin Pertanika Journal of Tropical Agricultural Science ( 1 ) ( 2 ).

Immer mehr antibiotikaresistente Erreger

Die indischen Forscher untersuchten die Wirkung des Knoblauchs auf Bakterien, die gemeinhin zu Harnwegsinfektionen beitragen. Harnwegsinfektionen gehören zu den zweithäufigsten Infektionskrankheiten, mit denen Hausärzte Tag für Tag konfrontiert werden. Weltweit erhalten jedes Jahr 150 Millionen Menschen die Diagnose "Harnwegsinfektion". Die Behandlungskosten betragen viele Milliarden Euro.

Normalerweise werden bei Harnwegsinfektionen umgehend Antibiotika verschrieben. Doch kommt es immer häufiger vor, dass diese nicht mehr wirken, da viele Bakterien bereits entsprechende Resistenzen ausgebildet haben – besonders jene Bakterien, die Harnwegsinfekte auslösen.

Daher – so die Autoren der Knoblauch-Studie – sei es notwendig, in der traditionellen Heilkunde nach Mitteln und Kräuterzubereitungen Ausschau zu halten, die statt Antibiotika eingesetzt werden könnten.

Knoblauch wirkt, wenn Antibiotika versagen

Knoblauch (Allium sativum) wird in der traditionellen Medizin schon seit ältesten Zeiten in die Therapien vieler Krankheiten integriert, denn eine breite Palette an Mikroorganismen – einschließlich Bakterien, Pilze und Viren – reagiert empfindlich auf Knoblauchzubereitungen. Die antimikrobiell wirksamen Substanzen im Knoblauch sind das Allicin sowie andere Schwefelbestandteile.

In vorliegender Studie stellten die Forscher fest, dass mehr als die Hälfte (56 Prozent) von 166 Bakterienstämmen, die dem Urin von Menschen mit Harnwegsinfektionen entnommen wurden, einen hohen Resistenzgrad gegenüber Antibiotika zeigen. Gegen diese Bakterien wirken Antibiotika somit nicht mehr.

Knoblauch gegen Harnwegsinfekte

82 Prozent der resistenten Bakterien waren jedoch erstaunlicherweise ausgesprochen anfällig für einen rohen wässrigen Knoblauchextrakt. Knoblauch scheint daher ein hoffnungsvolles Potential bei der Bekämpfung von Harnwegsinfektionen und anderen Infektionskrankheiten zu bieten. Die Forscher schlagen daher vor, aus Knoblauch alternative Medikamente zu entwickeln, um die Supererreger künftig in Schach halten zu können.

Da es sich um nichts weiter als um einen wässrigen Knoblauchextrakt handelte, der bei den getesteten Erregern wirkte, wo Antibiotika versagten, könnte man bei Infektionen immer auch rohen Knoblauch einsetzen, um die verursachenden Bakterien schon im Vorfeld zu vernichten.

Knoblauch und D-Mannose – Das erfolgreiche Team gegen Harnwegsinfekte

Bei Harnwegsinfekten kann man die Knoblauch-Therapie mit der Einnahme von D-Mannose kombinieren. D-Mannose gilt auch als gutes vorbeugendes Mittel für Menschen, die immer wieder an Blasenentzündungen leiden.

Tibetische Knoblauchkur: So kann man Knoblauch therapeutisch einsetzen

Jeden Tag rohen Knoblauch verspeisen, ist nicht jedermanns Sache. Sie können jedoch schon im Vorfeld eine Knoblauchtinktur herstellen und diese für den Fall eines Harnwegsinfektes in Ihrer Hausapotheke lagern. Die Herstellung benötigt etwa zwei Wochen Zeit, so dass die Tinktur nicht erst im Krankheitsfall hergestellt werden kann. Sie ist jedoch sicher 1 Jahr haltbar.

Am Zutaten benötigen Sie lediglich Knoblauch und hochprozentigen Alkohol sowie die passenden Gefäße. Die genaue Zubereitung der Knoblauchtinktur und ihre Anwendung wird im Rahmen der Tibetischen Knoblauchkur erklärt: Die Tibetische Knoblauchkur

Schwarzer Knoblauch bei Harnwegsinfekten vermutlich nicht sinnvoll

Inzwischen gibt es auch schwarzen Knoblauch (fermentierten weißen Knoblauch) und viele fragen sich, ob sie diesen genau wie den weißen Knoblauch bei Harnwegsinfekten einsetzen können. Denn der schwarze Knoblauch soll eine mindestens dreimal so starke antioxidative Wirkung haben wie der weiße Knoblauch, wie wir im vorigen Link näher erklären und außerdem keinen Knoblauchgeruch verursachen. Eine mögliche antibakterielle Wirkung bei Harnwegsinfekten ist jedoch noch nicht untersucht worden. 

Den schwarzen Knoblauch könnte man zwar - wenn man ihn schon im Haus hat - zwar begleitend auch bei Harnwegsinfekten einsetzen (da bei jeder Infektion auch oxidativer Stress entsteht, der vom antioxidativ wirksamen schwarzen Knoblauch gelindert werden kann). Dennoch würden wir den schwarzen Knoblauch eher zum Schutz der Leber, der Blutgefäße und zur Prävention sowie begleitenden Therapie von Arteriosklerose und anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden einsetzen, bei Harnwegsinfekten hingegen verstärkt den weißen Knoblauch.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.