Knoblauch bei Harnwegsinfekten
Harnwegsinfektionen gehören zu den zweithäufigsten Infektionskrankheiten, mit denen Hausärzte Tag für Tag konfrontiert werden. Weltweit erhalten jedes Jahr 150 Millionen Menschen die Diagnose "Harnwegsinfektion". Die Behandlungskosten betragen viele Milliarden Euro.
Knoblauch wirkt stark antibakteriell und kann offenbar auch solche Bakterien bekämpfen, die hartnäckige Harnwegsinfekte verursachen, aber bereits gegen Antibiotika Resistenzen entwickelt haben.
Mehr zum Thema Harnwegsinfekte und wie man sie mit natürlichen Mitteln wieder loswerden kann, lesen Sie hier: Harnwegsinfekte
Knoblauch – Beeindruckendes Heilmittel
Knoblauch kann bei vielen Gesundheitsproblemen helfen, denn:
- Knoblauch verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, wirkt also blutverdünnend.
- Knoblauch wirkt gefäßerweiternd.
- Knoblauch reduziert die Blutfette.
- Knoblauch senkt den Blutdruck.
- Knoblauch ist krebshemmend.
- Knoblauch schützt die Leber.
- Knoblauch wirkt antimikrobiell und gilt somit als natürliches Antibiotikum.
Wir haben über die entsprechenden wissenschaftlichen Studien hier (Knoblauch - Die Wunderknolle) berichtet. Aufgrund seiner antibiotischen Wirkung steht der Knoblauch seit Jahren im Mittelpunkt jener Forschung, die sich mit Antibiotikaresistenzen auseinander setzt.
Eine Wissenschaftlergruppe vom indischen Birla Institute of Technology and Sciences beispielsweise veröffentlichte im Sommer 2015 eine interessante Knoblauch-Studie im Fachmagazin Pertanika Journal of Tropical Agricultural Science ( 1 ) ( 2 ).
Immer mehr antibiotikaresistente Erreger
Normalerweise werden bei Harnwegsinfektionen umgehend Antibiotika verschrieben. Doch kommt es immer häufiger vor, dass diese nicht mehr wirken, da viele Bakterien bereits entsprechende Resistenzen ausgebildet haben – besonders jene Bakterien, die Harnwegsinfekte auslösen.
Daher – so die Autoren der Knoblauch-Studie – sei es notwendig, in der traditionellen Heilkunde nach Mitteln und Kräuterzubereitungen Ausschau zu halten, die statt Antibiotika eingesetzt werden könnten, z. B. Knoblauch.
Knoblauch wirkt, wenn Antibiotika versagen
Knoblauch (Allium sativum) wird in der traditionellen Medizin schon seit ältesten Zeiten in die Therapien vieler Krankheiten integriert, denn eine breite Palette an Mikroorganismen – einschließlich Bakterien, Pilze und Viren – reagiert empfindlich auf Knoblauchzubereitungen. Die antimikrobiell wirksamen Substanzen im Knoblauch sind das Allicin sowie andere Schwefelbestandteile.
In vorliegender Studie stellten die Forscher fest, dass mehr als die Hälfte (56 Prozent) von 166 Bakterienstämmen, die dem Urin von Menschen mit Harnwegsinfektionen entnommen wurden, einen hohen Resistenzgrad gegenüber Antibiotika zeigen. Gegen diese Bakterien wirken Antibiotika somit nicht mehr.
Knoblauch gegen Harnwegsinfekte
82 Prozent der resistenten Bakterien waren jedoch erstaunlicherweise ausgesprochen anfällig für einen rohen wässrigen Knoblauchextrakt. Knoblauch scheint daher ein hoffnungsvolles Potential bei der Bekämpfung von Harnwegsinfektionen und anderen Infektionskrankheiten zu bieten. Die Forscher schlagen daher vor, aus Knoblauch alternative Medikamente zu entwickeln, um die Supererreger künftig in Schach halten zu können.
Da es sich um nichts weiter als um einen wässrigen Knoblauchextrakt handelte, der bei den getesteten Erregern wirkte, wo Antibiotika versagten, könnte man bei Infektionen immer auch rohen Knoblauch einsetzen, um die verursachenden Bakterien schon im Vorfeld zu vernichten.
Knoblauch und D-Mannose – Das erfolgreiche Team gegen Harnwegsinfekte
Bei Harnwegsinfekten kann man die Knoblauch-Therapie mit der Einnahme von D-Mannose kombinieren. D-Mannose gilt auch als gutes vorbeugendes Mittel für Menschen, die immer wieder an Blasenentzündungen leiden.
Tibetische Knoblauchkur: So kann man Knoblauch therapeutisch einsetzen
Jeden Tag rohen Knoblauch verspeisen, ist nicht jedermanns Sache. Sie können jedoch schon im Vorfeld eine Knoblauchtinktur herstellen und diese für den Fall eines Harnwegsinfektes in Ihrer Hausapotheke lagern. Die Herstellung benötigt etwa zwei Wochen Zeit, so dass die Tinktur nicht erst im Krankheitsfall hergestellt werden kann. Sie ist jedoch sicher 1 Jahr haltbar.
Am Zutaten benötigen Sie lediglich Knoblauch und hochprozentigen Alkohol sowie die passenden Gefäße. Die genaue Zubereitung der Knoblauchtinktur und ihre Anwendung wird im Rahmen der Tibetischen Knoblauchkur erklärt: Die Tibetische Knoblauchkur
Schwarzer Knoblauch bei Harnwegsinfekten vermutlich nicht sinnvoll
Inzwischen gibt es auch schwarzen Knoblauch (fermentierten weißen Knoblauch) und viele fragen sich, ob sie diesen genau wie den weißen Knoblauch bei Harnwegsinfekten einsetzen können. Denn der schwarze Knoblauch soll eine mindestens dreimal so starke antioxidative Wirkung haben wie der weiße Knoblauch, wie wir im vorigen Link näher erklären und außerdem keinen Knoblauchgeruch verursachen. Eine mögliche antibakterielle Wirkung bei Harnwegsinfekten ist jedoch noch nicht untersucht worden.
Den schwarzen Knoblauch könnte man zwar - wenn man ihn schon im Haus hat - zwar begleitend auch bei Harnwegsinfekten einsetzen (da bei jeder Infektion auch oxidativer Stress entsteht, der vom antioxidativ wirksamen schwarzen Knoblauch gelindert werden kann). Dennoch würden wir den schwarzen Knoblauch eher zum Schutz der Leber, der Blutgefäße und zur Prävention sowie begleitenden Therapie von Arteriosklerose und anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden einsetzen, bei Harnwegsinfekten hingegen verstärkt den weißen Knoblauch.