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  • Mädchen wird gegen HPV geimpft
4 min

Ovarialinsuffizienz als Nebenwirkung der HPV-Impfung?

Der HPV-Impfstoff Gardasil® wird weltweit an Millionen junge Frauen zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs verabreicht. Nach wie vor ist der Impfstoff umstritten, da er mit zahlreichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht wird. Als eine mögliche Nebenwirkung wird die Eierstockinsuffizienz (Unfruchtbarkeit) diskutiert.

Aktualisiert: 18 Januar 2024

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Eierstockinsuffizienz durch HPV-Impfstoff Gardasil®

Das American College of Pediatricians ist eine Vereinigung amerikanischer Kinderärzte und schrieb 2016 auf ihrer Webseite, dass der HPV-Impfstoff Gardasil® mit der sehr schwerwiegenden frühzeitigen Eierstockinsuffizienz (Ovarialinsuffizienz) im Zusammenhang stehen könnte (empfiehlt die Impfung aber inzwischen (2023) wieder). Es handelt sich dabei um eine Art verfrühte Wechseljahre. Die Eierstöcke stellen ihre Arbeit ein. Es reifen keine Eizellen mehr aus und die betreffende Frau wird unfruchtbar ( 1 ).

Eierstockinsuffizienz – Langfristige Nebenwirkung von Gardasil®?

Aus 2013 und 2014 gibt es je eine Fallbericht-Serie, in denen über Eierstockinsuffizienz bei jungen Frauen berichtet wurde ( 2 ) ( 3 ). Die Krankheit trat einige Wochen bis Jahre nach einer Impfung mit Gardasil auf. Auffallend war, dass bei allen drei Patientinnen aus (2) direkt nach der Impfung besonders starke Symptome auftraten, wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen und verschiedene kognitive und psychische Störungen, was auf eine besonders starke Reaktion hinweist.

Nebenwirkungen, wie eine Eierstockinsuffizienz, gehören zu den langfristigen Nebenwirkungen, die in all den Studien rund um den Impfstoff nie untersucht wurden – weder in den Tierstudien noch in den klinischen Studien. Normalerweise überprüft man bei Impfstoffstudien lediglich, ob es innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung zu unerwünschten Wirkungen kommt. Schliesslich gilt: Alles, was nach diesen 14 Tagen auftritt, kann unmöglich von der Impfung herrühren.

Placebo-Impfstoff enthielt ebenfalls die üblichen Impf-Zusätze

Dabei weiss man, dass beispielsweise die aluminiumhaltigen Zusätze in den Impfstoffen Autoimmunreaktionen auslösen können. Polysorbat 80 ist ein weiterer Zusatzstoff in Gardasil®. Von dieser Substanz weiss man, dass sie bei Ratten toxisch auf die Eierstöcke wirkt.

Da in den Zulassungsstudien des Impfstoffs auch der Placebostoff Polysorbat 80 und Aluminiumhydroxid enthalten hatte, zeigten sich Nebenwirkungen aufgrund der Zusatzstoffe nicht nur in der echten Impfgruppe, sondern auch in der Placebogruppe und man schloss daraus, dass die Vorkommnisse nichts mit der Impfung zu tun haben könnten (1).

Da ausserdem eine grosse Zahl der Mädchen, die an den Studien teilgenommen hatten, gleichzeitig hormonell verhüteten, bemerkte man die Eierstockinsuffizienz möglicherweise in sehr vielen Fällen gar nicht, da eine hormonelle Verhütung eine solche sehr erfolgreich maskieren kann (1).

Eierstockinsuffizienz kommt offiziell nicht als mögliche Nebenwirkung in Betracht

Seit 2006 – dem Jahr der Zulassung von Gardasil® – gab es 213 Berichte über Amenorrhö (das Ausbleiben der Regelblutung) und Eierstockinsuffizienz. 88 % dieser Fälle wurden auf den Impfstoff Gardasil® zurückgeführt. Weitere 4,7 Prozent der gemeldeten Amenorrhö-Impfschäden standen im Zusammenhang mit Cervarix®, einem weiteren HPV-Impfstoff, der erst im Jahr 2009 zugelassen worden war. Im Vergleich dazu wurden im Zeitraum von 1990 bis zur Einführung von Gardasil® im Jahr 2006 kein einziger Fall von Eierstockinsuffizienz und nur 32 Fälle von Amenorrhö mit einem Impfstoff in Verbindung gebracht.

Da offiziell ein Zusammenhang zwischen einer Eierstockinsuffizienz in jungen Jahren und der HPV-Impfung ausgeschlossen wird, melden Ärzte das Ereignis auch nicht als möglichen Impfschaden bzw. als mögliche Nebenwirkung der HPV-Impfung.

Nur Gardasil® scheint zu Eierstockinsuffizienz zu führen

Auffallend war in früheren Beobachtungen, dass Frauen, die andere Impfungen erhalten hatten (z. B. gegen Grippe oder Tetanus), nur in sehr seltenen Fällen eine Eierstockinsuffizienz als mögliche Impfnebenwirkung meldeten. Erst wenn auch Gardasil geimpft wurde, erhöhte sich die Zahl der Frauen mit Eierstockinsuffizienz (1).

Update 23.7.2023

Im März 2022 überprüften Wissenschaftler die Daten aus dem VAERS (US-Meldesystem für Impfstoffnebenwirkungen) in Bezug auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Eierstockinsuffizienz und der HPV-Impfung. Dabei wurden alle Meldungen einer (bestätigten) Eierstockinsuffizienz bei Frauen unter 40 Jahren zwischen 1990 und 2018 berücksichtigt. Von 228.341 Eierstockinsuffizienz-Fällen vermutete man bei 281 (0,1 %) einen Zusammenhang mit der HPV-Impfung. Die durchschnittliche Zahl der Eierstockinsuffizienz-Fälle stieg signifikant nachdem man im Jahr 2006 mit der HPV-Impfung begonnen hatte (22,2 Fälle pro Jahr). Zuvor waren es nur 1,4 Fälle pro Jahr. Die Forscher sehen hier ein mögliches Risiko und empfehlen daher weitere Untersuchungen ( 4 ). (Auch in einer statistischen Analyse der VAERS-Daten von 2020 war ein Zusammenhang zwischen Eierstockinsuffizienz und HPV-Impfung erkennbar ( 5 ).)

In einer Meta-Analyse, die im Januar 2023 in Vaccines veröffentlicht wurde, wertete man vier große Kohortenstudien mit insgesamt über 1,25 Millionen Mädchen und Frauen aus und stellte kein signifikantes Risiko für Eierstockinsuffizienz bei den Geimpften im Vergleich zu den Ungeimpften fest ( 7 ), doch hatte man zur Analyse nur Kohortenstudien gewählt und die entsprechenden Fallstudien gar nicht erst berücksichtigt, zumal letztere aufgrund ihrer geringen Zahl an Betroffenen das Ergebnis bei über 1 Million Teilnehmerinnen nicht verändert hätten.

Zweifelsohne handelt es sich bei der Eierstockinsuffizienz - wie auch sämtliche oben genannten Zahlen zeigen - um ein sehr seltenes Geschehen. Dennoch ist ein Zusammenhang zur HPV-Impfung nicht gänzlich auszuschließen, auch wenn es letztendlich "nur" Einzelfälle sind ( 6 ), bei denen es vermutlich durch die Impfstoffadjuvantien zu Autoimmunreaktionen kommt, die letztendlich eine Eierstockinsuffizienz auslösen können.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.