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Wie Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung schützen können

Lebensmittelvergiftungen sind häufiger, als man denkt. In den meisten Fällen könnten sie jedoch vermieden werden. Wir erklären, wie Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung schützen können.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 09 Februar 2024

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So schützen Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung

Jährlich erkranken bis zu 600 Millionen Menschen an einer Lebensmittelvergiftung, so ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2). Zu den Auslösern zählen Gifte, Chemikalien, Viren, Parasiten und Bakterien, worüber wir hier bereits für Sie berichtet haben: Resistente Bakterien im Fleisch.

Wissenschaftler der University of Alberta (1) haben zusammengefasst, wodurch Lebensmittelvergiftungen auftreten und was Sie tun können, wenn Sie davon betroffen sind oder noch besser, was zu tun ist, um sich dagegen zu schützen.

Wodurch wird eine Lebensmittelvergiftung verursacht?

Man unterscheidet zwei Formen der Lebensmittelvergiftung, bei der einen befindet sich das Gift bereits im Lebensmittel (Lebensmittelintoxikation), bei der anderen vermehren sich problematische Keime erst im Menschen (Lebensmittelinfektion):

  1. Lebensmittelintoxikationen werden z. B. durch Pilzgifte, toxische Metalle oder Stoffe verursacht, die von Bakterien in Lebensmitteln gebildet werden. Das Gift befindet sich somit schon beim Verzehr in der Nahrung.
  2. Lebensmittelinfektionen entstehen durch die Aufnahme von pathogenen Mikroorganismen, die sich dann im Menschen vermehren und nach einer bestimmten Inkubationszeit Beschwerden verursachen. In Deutschland gehören die Bakterien-Arten Campylobacter und Salmonellen zu den Hauptauslösern.

Wie gelangen krank machende Mikroorganismen in Lebensmittel?

Pathogene Mikroorganismen können in jeder Phase des Anbaus, Verpackens, Versendens, Lagerns und Kochens in Lebensmittel gelangen. Oft wird Fleisch als die häufigste Ursache für Lebensmittelvergiftungen genannt. Doch auch vor verpacktem Obst und Gemüse wird immer wieder gewarnt.

Der österreichische Verein für Konsumenteninformation hat vorgeschnittene Salate kontrolliert (3). Die Belastung mit Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen war teilweise so hoch, dass der Verzehr als problematisch eingestuft wurde. Wir empfehlen Ihnen, vor dem Kauf stets den Frischezustand der Produkte zu überprüfen oder besser noch, auf vorgeschnittenes Obst und Gemüse gleich ganz zu verzichten.

Wie Sie eine Lebensmittelvergiftung verhindern können

Laut dem Sachverständigen für öffentliche Gesundheit Dr. Lee Green von der University of Alberta (1) kann eine Lebensmittelvergiftung in 95 Prozent der Fälle verhindert werden. Meist sei dafür nämlich eine falsche Handhabung in den eigenen vier Wänden verantwortlich. Er rät zu Folgendem:

  1. Waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Konsum unter fliessendem Wasser.
  2. Verwenden Sie für Fleisch und Fisch sowie für Gemüse und Früchte jeweils gesonderte Schneidebretter, für Fleisch und Fisch besser eines aus Kunststoff und reinigen Sie dieses in der Spülmaschine (falls vorhanden).
  3. Lassen Sie verderbliche Lebensmittel nicht länger als 20 oder 30 Minuten bei Raumtemperatur liegen bzw. stehen. Stellen Sie sie lieber sofort in den Kühlschrank.
  4. Verwenden Sie warmes Seifenwasser, um die Küchenarbeitsflächen reinigen.
  5. Waschen Sie Geschirr mit einer Bürste ab, nicht mit Schwämmen oder Tüchern; diese sind ein Tummelplatz von Bakterien.
  6. Waschen Sie Geschirrtücher häufiger.
  7. Hängen Sie Spülbürsten, Schwämme und Tücher am besten nach der Verwendung auf, damit sie schnellstmöglich trocknen können.
  8. Tauschen Sie Spülbürsten und Schwämme regelmässig aus.
  9. Achten Sie darauf, Küchenutensilien und Teller, die mit rohem Fleisch und Fisch in Berührung gekommen sind, nicht wiederzuverwenden, ohne sie vorher gründlich abzuwaschen.

Was tun, wenn Sie eine Lebensmittelvergiftung haben?

Es ist schwierig abzuwägen, ob nun eine Lebensmittelvergiftung oder etwa eine Magen-Darm-Grippe vorliegt. Denn es können dieselben Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfe auftreten.

Schwerwiegende, z. B. von Salmonellen verursachte Infektionen treten zum Glück nur selten auf. Es können 1 bis 3 Tage vergehen, bis Symptome auftreten. Sollten die Beschwerden beständig stärker werden, Kreislaufprobleme und Fieber auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Wie bei jeder Infektion, so gilt auch hier: Je stärker Ihr Immunsystem ist, desto besser sind Sie vor einer Lebensmittelvergiftung geschützt! Ihr Immunsystem ist umso stärker, je gesünder Sie leben (gesunde vitalstoffreiche Ernährung, viel Bewegung, ausreichend Schlaf, gute Darmgesundheit, gutes Stressmanagement, Wechselduschen, Sauna etc.). Hier finden Sie Informationen, wie Sie das Immunsystem stärken können.

Hausmittel zum Schutz bei Lebensmittelvergiftungen

Bei einer leichten Lebensmittelvergiftung, die etwa durch Staphylokokken im ungekühlten Kartoffelsalat oder in der zu lange aufbewahrten hausgemachten Mayonnaise verursacht wurde, rät Dr. Lee Green, sich auszuruhen und viel Wasser zu trinken, um einer Austrocknung entgegenzuwirken. Zu den traditionellen Heilmitteln, um sich bei einer Lebensmittelvergiftung zu schützen, zählen Heil- und Mineralerden (Bentonit oder Zeolith) und Ingwer.

So wird Ingwer eingenommen

Ingwer nimmt man am unkompliziertesten folgendermassen ein: Ein Stückchen frischen Ingwer (fingernagelgross oder je nach Geschmack auch grösser) mit 200 ml heissem oder kaltem Wasser in den Mixer geben und trinken. Im vorstehenden Link finden Sie weitere Informationen über Ingwer (unter „Wie wird Ingwer eingenommen")

Von den giftaufsaugenden Mineralerden Bentonit oder Zeolith (eine davon sollte stets in der Hausapotheke vorhanden sein) nimmt man im akuten Falle mehrmals täglich (4- bis 5-mal) einen Teelöffel voll mit einem Glas Wasser (250 - 400 ml). 

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.