Tierische Fette fördern Prostatakrebs
Der hohe Verzehr tierischer Fette steht mit einem besonders aggressiven Prostatakrebs in Verbindung (1) – so ein Forscherteam der University of North Carolina im April 2016 beim jährlichen Meeting der American Association for Cancer Research in New Orleans.
Hauptsächlich Fette aus fettem Rindfleisch und Käse nannten die Wissenschaftler als Risikofaktor für Prostatakrebs.
Wir zeigten, dass der hohe Verzehr von tierischen Fetten nicht nur für die Gesamtgesundheit und hier besonders für das Herz-Kreislauf-System schädlich ist, sondern auch das Krebsrisiko erhöhen kann
erklärte Dr. Emma H. Allott, Assistenzprofessorin an der University of North Carolina.
Je mehr tierische Fette, umso aggressiver der Prostatakrebs
Die Studienergebnisse hatten sich aus den Daten einer weiteren Studie ergeben, die sich North Carolina-Louisiana Prostate Cancer Project nennt und mit über 1800 Männern durchgeführt worden war. Sie alle hatten bereits eine Prostatakrebsdiagnose bekommen.
Bei der Untersuchung der Ernährung dieser Männer, stellten die Forscher fest, dass der jeweilige Prostatakrebs umso aggressiver war, je mehr tierische Fette die Männer assen.
Allott erklärte, dass die betreffenden Männer häufig hohe Cholesterinwerte hatten. Wenn diese Männer dann Statine zur Regulierung ihrer erhöhten Cholesterinspiegel einnahmen, dann war der Krebs bereits weniger aggressiv.
Männer, die verstärkt pflanzliche Öle und Fette zu sich nahmen oder Fisch assen, der – wie pflanzliche Fettquellen – ebenfalls reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, hatten einen weniger aggressiven Prostatakrebs. Der Krebs steht also offenbar in direktem Zusammenhang mit dem Blutfettspiegel.
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Hohe Blutfettwerte erhöhen die Rückfallquote nach Krebsoperation
Schon im Herbst 2014 hatte Professor Allott im Journal Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention nach einer entsprechenden Untersuchung geschrieben, dass hohe Cholesterin- und Blutfettwerte bei Prostatakrebspatienten, die bereits operiert worden waren, zu einer deutlich höheren Rezidivrate führten. Der Krebs kam bei diesen Patienten also mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder zurück (2)
Bei Prostatakrebs pflanzliche Fette wählen
Bei Prostatakrebs lohnt es sich also, die Ernährung in Bezug auf die Fettquellen zu optimieren. Statt fetter Wurst, fettem Käse und fettem Fleisch sollten die Betroffenen lieber zu pflanzlichen Fetten aus z. B. Oliven, Nüssen und Mandeln greifen und ab und zu Fisch essen.
Hochdosierte Omega-3-Präparate aber sollten Betroffene nicht zu sich nehmen, da diese wiederum den Krebs verstärken, wie manche Untersuchungen zeigen. Omega-3-haltige Lebensmittel hingegen bergen diese Gefahr nicht.
Bei Prostatakrebs: Weniger Fleisch und mehr Gemüse essen
Insgesamt wird bei Prostatakrebs zu einer gesunden Ernährungs- und Lebensweise mit reichlich sportlicher Aktivität geraten. Die Ernährung sollte bevorzugt aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zusammengestellt sein, da die darin enthaltenen Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide) der Prostata gut tun (5) und das Prostatakrebsrisiko senken ( 4 ).
Im Jahr 2013 veröffentlichte die University of California in Nutrition and Cancer überdies eine Studie mit den folgenden Ergebnissen: Wenn Männer weniger als 500 Gramm rotes Fleisch pro Woche essen oder bevorzugt Lebensmittel, die durchschnittlich weniger als 125 Kilokalorien pro 100 Gramm liefern, dann schützt schon allein diese Vorgehensweise signifikant vor der Entwicklung aggressiver Tumoren (3).
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