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  • Probiotika Blutdruck senken
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Probiotika senken den Blutdruck

Probiotika senken hohen Blutdruck - wie inzwischen mehrere Studien zeigen. Die Präparate aus lebenden Darmbakterien könnten somit die Bluthochdrucktherapie unterstützen und dabei helfen, die Medikamentendosis zu verringern. Probiotika sind völlig problemlos in der Anwendung und werden meist kurweise eingesetzt.

Aktualisiert: 11 April 2024

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Probiotika gegen Bluthochdruck

Würde man sich mehr seiner Darmflora widmen und z. B. regelmässig Probiotika (Präparate mit lebenden Darmbakterien) einnehmen, dann wäre Bluthochdruck möglicherweise nicht so ein enormes Gesundheitsproblem in unserer Gesellschaft – wie verschiedene Studien zeigen.

Die Rolle der Darmflora wird inzwischen bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen und Beschwerden erforscht, etwa bei Übergewicht, ParkinsonDepressionenArthritis, Autismus, Diabetes, Cholesterinproblemen und eben auch bei Bluthochdruck. Schliesslich leidet bereits ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung jenseits der Dreissig an diesem Problem und jeder vierte Todesfall soll laut Ärztezeitung ( 7 ) auf Bluthochdruck zurückgeführt werden können.

Patienten mit Bluthochdruck leiden an Darmflorastörung

In einer Studie von 2017 ( 3 ) analysierte man die Darmflora von 41 Personen mit gesundem Blutdruck, die Darmflora von 99 Bluthochdruckpatienten und die Darmflora von 56 Personen, die bereits die Vorstufe eines Bluthochdrucks hatten.

In den beiden zuletzt genannten Gruppen stellte man fest, dass die Darmflora über eine reduzierte Diversität verfügte (weniger Bakterien-Vielfalt) und eher schädliche Darmbakterien überhand genommen hatten (Prevotella und Klebsiella). Prevotella-Bakterien kommen auch z. B. bei Autoimmunerkrankungen (z. B. Arthritis oder Psoriasis) gehäuft vor.

Übertrug man die Darmflora der menschlichen Bluthochdruckpatienten auf Mäuse, die keine Darmflora hatten, entwickelten die Tiere ebenfalls einen Bluthochdruck. In einer weiteren Studie (von 2019 ( 4 )) übertrug man sodann die Darmflora von gesunden Mäusen auf Mäuse mit Bluthochdruck, woraufhin der Blutdruck der Hypertonikermäuse wieder sank. Es scheint bei Bluthochdruck also enorm wichtig zu sein, eine gesunde Darmflora zu haben, was mit der Einnahme von Probiotika ( mit Bewegung und einer gesunden Ernährung) erreicht werden kann.

Probiotika zur Prävention und Therapie von Bluthochdruck

Möglicherweise ist es die kombinierte Wirkung der Probiotika in Bezug auf Übergewicht sowie auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel, die den Blutdruck senken kann. Das vermuten Dr. Jing Sun und Kollegen von der australischen Griffith University. Sie analysierten die Ergebnisse von neun Studien zur Wirkung einer Probiotika-Einnahme auf den Blutdruck.

In die Meta-Analyse, die schon 2014 erschien, flossen Daten von insgesamt fast 550 Menschen mit ein ( 1 ). Dabei zeigte sich, dass Probiotika tatsächlich mit grosser Wahrscheinlichkeit sowohl einem zu hohen Blutdruck vorbeugen als auch bereits vorhandenen Bluthochdruck wieder senken können.

Von erhöhtem Blutdruck spricht man ab Werten von 130/85. Bei Patienten mit einem Blutdruck von 130/85 oder mehr konnten die Wissenschaftler die beste Wirkung durch die Probiotikaeinnahme feststellen. Das bedeutet, dass Menschen mit normalem oder zu niedrigem Blutdruck nicht befürchten müssen, dass ihr Blutdruck durch Probiotika noch weiter absinkt.

Probiotika wirken erst nach 8 Wochen blutdrucksenkend

Durchschnittlich konnten die Probiotika den systolischen Wert um 3,56 senken, den diastolischen um 2,38. Die Voraussetzung für diese positive Wirkung war, dass sie über mindestens acht Wochen hinweg eingenommen wurden. Vorher hatten sie keinerlei Auswirkungen auf den Blutdruck. Je mehr unterschiedliche Bakterienarten das Probiotikum überdies enthielt, desto grösser war dessen Wirkung.

Bereits eine Meta-Analyse von vierzehn Studien aus dem Jahr 2013 war zu vergleichbaren Ergebnissen gekommen ( 2 ). Hier wurde ermittelt, dass die Einnahme von Probiotika den systolischen Wert um durchschnittlich 1,09, den diastolischen um durchschnittlich 3,1 mmHg senken konnte.

Wie Probiotika Ihren Blutdruck senken können

Wie genau Probiotika bzw. wie die Darmflora den Blutdruck beeinflussen kann, ist noch nicht geklärt. Neben der übergewicht-, cholesterin- und blutzuckerregulierenden Wirkung könnten noch andere Effekte eine Rolle spielen. Analysen ( 5 ) zeigen beispielsweise, dass Bluthochdruckpatienten weniger SCAF-bildende Bakterien in ihrer Darmflora haben. Mit SCAF werden die sog. kurzkettigen Fettsäuren abgekürzt. Kurzkettige Fettsäuren dienen hauptsächlich als Energiequelle für die Zellen der Darmschleimhaut und tragen auf diese Weise massgeblich zur permanenten Regeneration der Darmschleimhaut und somit zur Darmgesundheit bei.

Kurzkettige Fettsäuren beugen ausserdem Diabetes vor und wirken entzündungs- und krebshemmend. Fehlen sie, dann neigt ausserdem der Blutdruck dazu zu steigen.

Die richtigen Probiotika!

Zwar gibt es zahlreiche sogenannte probiotische Lebensmittel, allen voran bestimmte Joghurts im Supermarkt zu kaufen. Da deren Gehalt an lebenden Bakterien aber meist zu gering ist und/oder meist nur wenige Bakterienarten enthalten sind, empfiehlt sich die Einnahme eines qualitativ hochwertigen Nahrungsergänzungsmittels mit probiotischen Bakterienstämmen (z. B. Combi Flora), um die erwünschte Wirkung zu erzielen.

Sie finden hier eine Anleitung zur richtigen Einnahme von Probiotika und zum Aufbau einer gesunden Darmflora. Hier stellen wir noch weitere naturheilkundliche Massnahmen vor, mit denen Sie Ihren Blutdruck natürlich senken können. Nahrungsergänzungen, die den Blutdruck senken können, finden Sie hier: Natürliche Mittel bei Bluthochdruck

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.