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4 min

Fertignahrung lässt das Krebsrisiko steigen

Gezuckerte Cornflakes, Fertigbackwaren oder verarbeitete Fleischprodukte stehen laut einer Studie im Verdacht, das Krebsrisiko steigen zu lassen.

Aktualisiert: 01 Oktober 2022

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Erhöhtes Krebsrisiko durch Fertignahrung

Currywurst mit Pommes, Fertiggerichte aus der Kühltheke, abgepacktes Gebäck oder Softdrinks gehören bei vielen Menschen zum täglichen Menüplan. Doch ist bekannt, dass diese Nahrungsmittel im Gegensatz zu frischen Lebensmitteln weniger Vitamine und Ballaststoffe, dafür mehr Zucker, ungesunde Fette und zu viel Salz liefern. Zusätzlich sind die üblichen Lebensmittelzusatzstoffe enthalten: Konservierungsmittel, Farbstoffe, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Aromen und vieles mehr.

Genauso bekannt ist, dass eine Ernährung mit derartigen, ungesunden Nahrungsmitteln zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen kann und ferner Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und erhöhte Cholesterinwerte begünstigt. Langfristig ergeben sich daraus chronische Beschwerden, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wissenschaftler haben nun in einer Studie an annähernd 105 000 Teilnehmern untersucht, ob auch ein Zusammenhang zwischen besagten Fertignahrungsmitteln und einem erhöhten Krebsrisiko bestehen könnte. Im Blickpunkt standen Tumorerkrankungen wie Brust-, Prostata- oder Darmkrebs. Die Forscher aus Frankreich und Brasilien publizierten ihre Ergebnisse im Februar 2018 im British Medical Journal ( 1 ).

Je mehr Fertigprodukte, um so mehr Krebs

Man wertete nun die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer aus und überprüfte dabei den Verzehr von 3 300 unterschiedlichen Nahrungsmitteln. Bei den hoch verarbeiteten Lebensmitteln waren beispielsweise die folgenden dabei:

  1. verpacktes Brot und Brötchen aus Massenproduktion
  2. süsse oder salzige Snacks
  3. industriell hergestellte Süsswaren und Desserts
  4. Fertig-Fleischbällchen
  5. Geflügel- und Fisch-Nuggets
  6. Instantnudeln
  7. Fertigsuppen
  8. Limonade und andere gesüsste Getränke
  9. konservierte oder gefrorene Fertigprodukte
  10. und viele mehr

Der Anteil dieser stark verarbeiteten Lebensmittel an der Gesamternährung der Teilnehmer lag bei durchschnittlich 18,7 Prozent. Die Forscher fanden nun folgende Zusammenhänge heraus:

  1. Erhöht man den Anteil stark verarbeiteter Lebensmittel an seiner Ernährung um 10 Prozent, steigt das allgemeine Krebsrisiko um 12 Prozent und das Brustkrebsrisiko um 11 Prozent.
  2. Verzehrt man reichlich verarbeitete Fette und Fertigsaucen, zuckerhaltige Produkte und gesüsste Getränke, führt dies zu einem allgemein höheren Krebsrisiko.
  3. Stark verarbeitete zuckerhaltige Produkte wiederum wurden auch mit einem höheren Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht.
  4. Isst man dagegen nur wenig verarbeitete oder gänzlich unverarbeitete Lebensmittel, sinkt das Krebsrisiko, speziell das Brustkrebsrisiko. Zu diesen Lebensmittelgruppen zählen die Forscher Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln, Eier, Fleisch, Fisch oder Milch sowie Gemüsekonserven, Käse und frisch gebackenes unverpacktes Brot.

Warum das Krebsrisiko steigt

Die Gründe, warum Fertignahrungsmittel das Krebsrisiko steigen lassen, sind vielschichtig:

  1. Vitalstoffarmut schwächt das Immunsystem und macht den Körper anfällig für Krankheiten und so auch für Krebs.
  2. Viel Fett und viel Zucker können Übergewicht fördern. Fettleibigkeit aber zählt zu einem der Hauptrisikofaktoren für Krebs.
  3. Ein hoher Salzgehalt ist mit einem gesteigerten Risiko für Magenkrebs verbunden.
  4. Ballaststoffe fehlen. Sie würden das Darmkrebsrisiko und auch das Brustkrebsrisiko verringern.
  5. Mehr als 250 Lebensmittelzusatzstoffe sind in Europa und den USA zugelassen und werden entsprechend eingesetzt. Einige davon können das Krebsrisiko erhöhen (z. B. Natriumnitrit, Titandioxid u. a.). Gerade aus Natriumnitrit können beim Braten Nitrosamine entstehen, die als einer der Auslöser von Darmkrebs gelten.
  6. Bei der industriellen Verarbeitung von Bratkartoffeln, Keksen, Brot oder Kaffee entsteht Acrylamid. Dadurch soll unter anderem das Nierenkrebsrisiko steigen.
  7. Fertignahrungsmittel werden häufig in Plastik- oder auch Kartonverpackungen angeboten, wobei sich der krebserregende Stoff Bisphenol A oder auch Mineralölrückstände lösen und in die Lebensmittel übergehen können. Im nachstehenden Link finden Sie ein Rezept für Bratkartoffeln, die schnell und einfach nachgekocht werden können.

Bald mehr Krebs, wenn weiter so viele Fertigprodukte gegessen werden

Wenn sich der Trend zu einem immer stärkeren Konsum von Fertignahrung fortsetzt, könne dies in den kommenden Jahrzehnten zu einer deutlich erhöhten Zahl von Tumorerkrankungen führen, warnen die Wissenschaftler ( 2 ) ( 3 ) ( 4 ) Aufgrund von Umfragen in Europa, den USA, Kanada, Neuseeland und Brasilien geht man davon aus, dass die Ernährung mit Fertigprodukten inzwischen 25 bis 50 Prozent der täglichen Energieaufnahme ausmacht.

Da Krebs nicht von heute auf morgen entsteht und sich die Auswirkungen einer ungünstigen Ernährung nicht sofort zeigen, sondern meist erst nach Jahrzehnten zum Vorschein treten, lohnt es sich, baldmöglichst auf eine gesunde Ernährung umzusteigen, die so gute wie keine Fertiggerichte enthält, sondern aus frischen Lebensmitteln selbst zubereitet wird.

Auf unserer Seite finden Sie viele Vorschläge für gesunde Speisepläne, einerseits in Form von konkreten Ernährungsplänen, andererseits in Form von zahlreichen Rezepten in unserer Rezepte-Rubrik und unserem Kochstudio. Wenn Sie sich die Ernährungsumstellung auf eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung nicht zutrauen, empfehlen wir Ihnen die vierwöchige Entschlackungskur, mit der Sie in kürzester Zeit lernen, wie die basenüberschüssige Ernährung funktioniert.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.