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  • Stimmgabeltest bei einer Polyneuropathie
3 min

Vitamin D - Schutz vor Polyneuropathie (PNP)

Vitamin-D-Mangel betrifft rund 60 Prozent der nördlichen Bevölkerung. Wie man längst weiß, kann eine mangelhafte Vitamin-D-Versorgung die unterschiedlichsten Krankheiten verstärken oder gar auslösen. Neuesten Studien zufolge wirkt sich ein Vitamin-D-Mangel auch sehr negativ bei diabetischer Polyneuropathie aus – einem Nervenleiden an Armen und Beinen. Nun steht die Frage im Raum, ob das „Sonnenhormon“ bei der Prävention und Behandlung von Polyneuropathie zukünftig eine tragende Rolle spielen wird.

Aktualisiert: 04 Dezember 2023

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Vitamin D und Polyneuropathie

Der Begriff Polyneuropathie, kurz PNP, ist ein Oberbegriff, der bestimmte Erkrankungen des peripheren Nervensystems umfasst. Meist äußert sich die Krankheit in Kribbeln, Taubheit und Schmerzen in Armen und Beinen.

In der Fachliteratur werden zahlreiche mögliche Ursachen für eine Polyneuropathie beschrieben (viele davon stellen wir im obigen Link in unserem Polyneuropathie-Hauptartikel vor). In Europa zählt Diabetes mellitus (30 Prozent der Betroffenen) zu den häufigsten Auslösern.

Da nun bei Diabetikern, die unter einer Polyneuropathie leiden, meist auch ein niedriger Vitamin-D-Spiegel festzustellen ist, widmen sich viele Forscher den möglichen Zusammenhängen zwischen PNP und Vitamin-D-Mangel.

Vitamin-D-Mangel

Professor Shehab und sein Team von der Kuwait University untersuchten bei 210 Patienten mit Diabetes Typ 2 – mit und ohne Polyneuropathie – für 8 Wochen die Vitamin-D-Konzentration ( 1 ). Dabei stellten sie fest, dass der Vitamin-Status bei den Diabetes-Patienten mit der Erkrankung signifikant niedriger war als bei den Studienteilnehmern ohne dieser Erkrankung.

Mehr als 80 Prozent der Patienten mit der Diagnose Nervenschmerzen und rund 60 Prozent der übrigen Diabetes-Patienten wiesen einen Vitamin-D-Mangel auf. Zudem wurde festgestellt, dass es durch die Verabreichung von Vitamin-D-Ergänzungsmitteln zu einer Verbesserung der Symptome des Nervenleidens kam.

Die Wissenschaftler stuften anhand ihrer Studienergebnisse Vitamin-D-Mangel als einen unabhängigen Risikofaktor für die diabetische Neuropathie ein. Professor Shehab vertritt die Auffassung, dass es bei bestehendem Diabetes ratsam sei, entsprechende Vitamin-D-Supplemente einzunehmen, um die Entstehung dieser Erkrankung abzuwehren.

Fallbericht: Vitamin D lindert Symptome von Polyneuropathie

Des Weiteren hat sich auch David S. H. Bell, Professor an der University of Alabama School of Medicine, Birmingham, in einer Studie mit dem Kontext zwischen PNP und Vitamin D auseinandergesetzt ( 2 ).

In der Fallstudie stand ein 38-jähriger Patient im Fokus, der seit 27 Jahren an Diabetes litt und seit 10 Jahren starke neuropathische Symptome (Schmerzen, Prickeln an Händen und Füßen) zeigte.

Anfangs konnten die PNP-Symptome mit Hilfe von herkömmlichen Medikamenten, die zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt werden, gemindert werden (z. B. Gabapentin). Dann zwangen ihn die Schmerzzustände aber dazu, seine Arbeit aufzugeben, und selbst das Opioid Oxycodon half nur noch geringfügig. Unabhängig davon wurde der Patient aufgrund eines Vitamin-D-Mangels mit einer Vitamin-D-Supplementierung behandelt.

Plötzlich besserten sich die neuropathischen Symptome innerhalb von 2 Wochen so merklich, dass sogar das Opioid abgesetzt werden konnte ( 3 ).

Professor Bell kam zum Schluss, dass sich eine Vitamin-D-Supplementierung bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel sehr positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken könne und zudem – anders als Schmerzmittel – keinerlei Schäden nach sich ziehe.

Es ist zwar noch unklar, warum sich durch die Korrektur des Vitamin-D-Spiegels die PNP-Symptome bessern, so kann es beispielsweise sein, dass dadurch „lediglich“ die Schmerzgrenze angehoben wird ( 4 ). Im Labor konnten jedoch bereits Erkenntnisse gewonnen werden, die darauf hindeuten, dass Vitamin D in der Tat den Nervenwachstumsfaktor positiv beeinflussen kann ( 6 ).

Update: Weitere Studien bestätigen die Wichtigkeit von Vitamin D bei Polyneuropathie

Unser vorliegender Artikel wurde bereits im Jahr 2015 veröffentlicht. Inzwischen (Februar 2024) liegen weitere Studien und wissenschaftliche Artikel vor, die bestätigen, wie wichtig ein gesunder Vitamin-D-Spiegel bei Polyneuropathie ist ( 7 ) ( 8 ) ( 9 ) ( 10 ).

Bei Polyneuropathie Vitamin-D-Spiegel checken lassen!

Bei PNP ist es daher – wie bei jeder anderen Krankheit auch – äußerst wichtig, den Vitamin-D-Spiegel bestimmen zu lassen und bei einem Mangel, diesen umfassend zu beheben ( 5 ).

Wichtige Informationen dazu finden Sie hier: Ihr Vitamin-D-Spiegel – Was Sie wissen müssen

Abgesehen von der Optimierung des Vitamin-D-Spiegel gibt es natürlich noch viele andere ganzheitliche Maßnahmen, die bei einer Polyneuropathie helfen können.

Dazu gehört natürlich auch die richtige Ernährung. Bei der PNP empfiehlt sich eine vegane und fettarme Ernährung, die insbesondere bei der diabetischen Polyneuropathie nachweislich zu einer Besserung der Schmerzen führte. Nähere Informationen dazu finden Sie hier: Vegane Ernährung hilft bei Polyneuropathie

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.