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  • Wein wird eingeschenkt
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Ein Drink pro Tag kann Leberzirrhose verursachen

Mittags ein prickelnder Prosecco, zum Abendessen ein schöner Bordeaux und zum Ausklang das Feierabendbierchen? Viele Menschen glauben immer noch, dass ein oder zwei alkoholische Getränke pro Tag der Leber nichts anhaben können oder gar gesundheitsfördernd seien. Doch braucht es nicht erst den täglichen Rausch, um eine Leberzirrhose zu riskieren. Neuen Forschungsergebnissen zufolge kann auch schon das „Gläschen in Ehren“ auf Dauer schwerwiegende Folgen haben.

Aktualisiert: 30 August 2022

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Leberzirrhosen – Oft alkoholbedingt

Weltweit sind rund 6 Prozent aller Todesfälle auf Leberzirrhosen zurückzuführen, die zu 50 Prozent durch Alkohol verursacht werden.

Unter einer Leberzirrhose versteht man ein weit fortgeschrittenes Stadium einer Lebererkrankung. Dabei wird das Lebergewebe, oft im Laufe von Jahrzehnten, nach und nach durch Bindegewebe ersetzt, das den Aufgaben der Leber aber nicht mehr gewachsen ist. Auf diese Weise wird die Funktion der Leber immer mehr eingeschränkt, bis sie im schlimmsten Fall versagt und der Betroffene auf eine Lebertransplantation angewiesen ist.

Nun stellt sich für jeden, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist, die Frage, wie viel Alkohol man eigentlich trinken kann, ohne körperliche Schäden befürchten zu müssen. Diese Frage wird äusserst kontrovers beantwortet.

Wie viel Alkohol ist ungefährlich?

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten maximal 20 g Reinalkohol pro Tag bei Frauen und 30 g bei Männern als gesundheitlich verträglich. Frauen erreichen den WHO-Grenzwert somit nach rund einem halben Liter Bier, einem Glas Wein oder drei Schnäpsen, während Männern die eineinhalbfache Menge zugestanden wird.

Im Vergleich dazu setzt das National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism (NIAAA) die unschädliche Tagesmenge an Alkohol viel niedriger an: ca. 12 g bei Frauen und Menschen über 65 Jahren sowie 24 g bei Männern.

Nun aber haben Forscher aus Spanien und den USA auf dem Internationalen Leberkongress 2015 in Wien eine weltumfassende Studie präsentiert, die eine ganz andere Sprache spricht ( 1 ).

Leberzirrhose trotz geringer Alkoholmenge

Ramon Bataller von der University of North Carolina at Chapel Hill hat mit seinen Kollegen die Daten von 193 Ländern aus dem Global Status Report on Alcohol and Health (2014) der WHO etwas genauer unter die Lupe genommen.

Die aufwendigen Untersuchungen ergaben, dass selbst die von der WHO als gesundheitlich verträglich eingestufte Alkoholmenge zu einer Leberzirrhose führen kann, wenn die entsprechenden Getränke regelmässig genossen werden.

Das bedeutet im Klartext, dass für Frauen schon ein einziges alkoholisches Getränk (z. B. eine Flasche Bier) und für Männer zwei Drinks pro Tag der Leber dauerhaft schaden können.

Es kommt somit keineswegs allein darauf an, wenig Alkohol zu trinken, da auch der tägliche moderate Genuss sich sehr negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Der Studie ist diesbezüglich zu entnehmen, dass das Zirrhose-Risiko hierbei um rund 11 Prozent gesteigert wird.

Das Märchen vom gesunden Gläschen

Wie kann es also sein, dass beispielsweise ein bis zwei Gläser Wein pro Tag oft als so gesundheitsfördernd angepriesen werden? So heisst es beispielsweise des Öfteren, dass ein geringfügiger Alkoholkonsum sogar das Risiko für Herzerkrankungen senken kann.

Es gibt mehr als 30 Studien, die dem Alkohol eine heilende Wirkung zuschreiben. Inzwischen werden dafür jedoch statistische Unsauberkeiten verantwortlich gemacht, wie Craig Knott und sein Team vom University College London herausfanden ( 3 ).

So stufte beispielsweise Dr. Dipak, einstiger Direktor des Cardiovascular Research Centers im Health Center der University of Connecticut (UCHC), Bier, Rot- und Weisswein als gesund ein. Interessant ist jedoch, worauf diese Einschätzung basierte: Der Wissenschaftler soll nämlich 145 Forschungsdaten und Statistiken gefälscht haben und wurde letztendlich in Bezug auf 23 Publikationen schuldig gesprochen und entlassen.

Auch fiel den Wissenschaftlern auf, dass Nichttrinker im Rahmen entsprechender Untersuchungen oft gar nicht gefragt werden, aus welchem Grunde sie auf Alkohol verzichteten. So kam es, dass zahlreiche trockene Alkoholiker der Gruppe der Nichttrinker zugerechnet wurden. Diese aber hatten aufgrund der Spätfolgen ihres einstigen Alkoholkonsums eine geringere Lebenserwartung und liessen somit den Gesundheitszustand der gesamten Nichttrinker-Gruppe in einem schlechteren Licht erscheinen.

Fazit:

Wer sich nun ab und zu ein Bier oder einen Glas Wein genehmigt, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Liegen aber bereits bestimmte Erkrankungen, eine bereits geschwächte Leber oder eine Fettleber vor, sollte dem Alkohol besser komplett abgeschworen werden.

Es gibt viele Wege, um auf Alkohol leichter verzichten zu können – interessante Informationen dazu finden Sie unter: Gesunder Darm schützt vor Alkoholismus.

Oder Sie möchten Ihre Leber entgiften und somit stärken? Der folgende Link hilft Ihnen weiter: Leberreinigung – ganzheitlich.

Falls Sie bereits an einer Fettleber leiden, finden Sie hier weitere Informationen: Fettleber: Glücklicherweise ist sie reversibel

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.